Lieber den Spatz in der Hand oder die Taube auf dem Dach?
Diese Überschrift passt derzeit auf die berufliche Situation von B. B ist seit einigen Jahren zwar in einem unbefristetem und sicherem Arbeitsverhältnis, aber der Verdienst ist zu gering. Würde B nicht seine Familie haben, könnte er seinen Lebensunterhalt davon nicht bestreiten. Zudem fordert B die berufliche Aufgabe kaum, ist aber ein Stück Sicherheit im Leben von B. Da aber B nicht stagnieren wollte, hat sich B in seinem Ausbildungsberuf erneut umgeschaut und aus dem Stand heraus einen Arbeitsvertrag angeboten bekommen. Allerdings ist dieser vorerst befristet, wird aber laut Arbeitgeber unbefristet verlängert, wenn sich sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber einig sind.
B müsste einiges mehr an Stunden arbeiten, bekäme aber dafür natürlich auch mehr Geld, zudem ist es ein Bereich, in den B schon immer hinein wollte und es so ausprobieren kann. Vielleicht geht es gut, vielleicht auch weniger gut. Das bleibt abzuwarten, da B bereits zugesagt hat und es nun zumindest von seiner Seite aus keinen Schritt mehr zurück gibt. Den Arbeitsvertrag hat er unterschrieben und dürfte inzwischen bei seinem neuen Arbeitgeber eingetroffen sein, den anderen Arbeitsvertrag hat B fristgemäß gekündigt. Somit wird B mit seiner Entscheidung und auch den Konsequenzen leben, aber es war an der Zeit für eine Veränderung.
Hättet Ihr Euch wie B für die Taube auf dem Dach entschieden, und somit ein neues Wagnis eingegangen oder hättet Ihr doch eher den Spatz in der Hand behalten? Wie viel Risiko ist für Euch tragbar, wenn man sich zumindest finanziell verbessern kann, wobei es sicherlich auch um die Lebensumstände und auch den Rückhalt durch das private Umfeld ankommt?
Diese Entscheidung ist sicher nicht einfach zu treffen. Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, wie ich mich entschieden hätte. Da ich sehr vorsichtig, wenn nicht sogar zu vorsichtig bin, hätte ich mich vielleicht dazu entschieden, bei dem alten Job, der ja sicher war, zu bleiben und vielleicht auf einen neuen Job zu warten, der dann mit einem unbefristeten Vertrag angeboten wird. Allerdings finde ich es eigentlich richtig, den neuen Job anzunehmen und so zumindest eine Veränderung im Leben zu erreichen. Immerhin besteht ja die Chance, dass der Job das richtige ist und der Chef einen unbefristeten Vertrag anbietet.
Das Risiko ist natürlich schon da, aber nur durch eine Veränderung kann man eben auch eine Verbesserung erreichen. Es nützt ja nichts, wenn man in dem alten Job bleibt und sich immer fragt, ob der andere Job vielleicht genau die Chance gewesen ist, die man verpasst hat. Dadurch wird man nur unglücklich und deswegen finde ich es gut, dass B sich in dem Fall für die Taube auf dem Dach entschieden hat.
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