Mit 55 noch für das Alter vorsorgen?
Meine Eltern sind Mitte 50 und als ich neulich mit ihnen mal gesprochen habe, was die Altersvorsorge angeht, haben sie beide gemeint, dass "nach ihnen die Sintflut" kommt. Na klasse, das ist genau dass, was ich hören wollte. Ich habe Kinder und habe ehrlich gesagt später keine Lust auch noch für meine Eltern zahlen zu müssen. Das mag zwar hart klingen, aber auch ich muss sehen, wo ich mit meiner Familie bleibe. Ich habe sie dann so weit bekommen, dass ich gesagt habe, ich erkundige mich, was man in dem Alter noch für die Altersvorsorge machen kann.
Ist es möglich, dass man in dem Alter noch was für die Altersvorsorge machen kann? Meine Mutter arbeitet in einer Dreiviertelstelle und mein Vater arbeitet noch Vollzeit. Sie verdienen nicht gerade wahnsinnig viel, aber sie kommen über die Runden. Wenn es allerdings Rente geben soll, werden beide wohl sehr viel kürzer treten müssen und auch wahrscheinlich noch teilweise vom Amt leben.
Wie kann man in dem Alter noch was für die Altersvorsorge machen? Sollten sie noch irgendeine Versicherung abschließen oder was ist das Beste, damit sie eben im Alter nicht am Existenzminimum leben?
Man muss die Sache schon realistisch betrachten und muss hier feststellen, dass diese Personen wohl noch ca. 10 Jahre erwerbstätig sein dürften. Jetzt noch eine "Rentenversicherung" abzuschließen, in welche noch etwa 120 Mal Beiträge eingezahlt werden, dürfte sich nicht rentieren! Schließlich verdienen die Versicherungen ja auch Geld damit und daher bleibt hier vom Beitrag wirklich wenig übrig, was die Gesellschaft dann anlegen könnte - und es bleibt ja nur ein kurzer Zeitraum zum Anlegen selbst. Da wäre es wohl vernünftiger, sich das Geld selbst zurück zu legen und in eine "sichere" Anlage zu investieren. Aber wenn wir hier von vielleicht 100-200 Euro im Monat sprechen, wird auch das eher schwierig.
Du selbst bist hier mit deinen Überlegungen nicht egoistisch, sondern erfreulich realistisch und ehrlich. Hier denke ich aber nicht, dass das Amt das Geld von dir fordern wird. Denn die Pflicht für seine Eltern aufzukommen, ist nicht so weit gefasst, wie es umgekehrt der Fall ist! Daher müsstest du schon über ein erhebliches Einkommen verfügen, um entsprechend in die Pflicht genommen werden zu können. Dein Mann tut hier ja auch nichts zur Sache. Wenn du dann auch noch selbst Kinder hast, bist du aus der Sache natürlich raus.
Das ändert aber nichts daran, dass deine Eltern vermutlich wirklich eher kleinere Brötchen backen müssen, wenn sie das Rentenalter erreichen. Hier können sie sich aber jetzt schon berechnen lassen, was ihnen als Rente zusteht, wenn sich die anderen Parameter nicht verändern und sie wirklich noch 10 Jahre arbeiten. Evtl. ist das ja dann doch nicht so wenig, wie du befürchtest.
Ich denke in dem Alter ist es eher schwierig noch etwas Sinnvolles zu machen. Eine Versicherung macht, wie hier ja schon erwähnt wurde, keinen Sinn und so sollte man sich Gedanken machen, auf welchem Sparkonto das Geld am Besten angelegt ist, was man jetzt noch zusammensparen kann.
Viel Zeit haben sie ja auch nicht mehr. Vielleicht ist es auch eine Überlegung wert, ob sie sich später etwas zu der Rente dazu verdienen wollen und können. Sie können sich jetzt jeden Monat einen bestimmten Betrag auf ein spezielles Konto einzahlen und dort dann auch für den Betrag Zinsen bekommen, aber sonst sehe ich da keine Möglichkeiten. Es ist auch irgendwo eine harte Sache, wenn man erst so spät auf die Idee kommt, dass irgendwann ein Leben nach dem Arbeiten ansteht.
Ich kann deine Aussagen auch vollkommen nachvollziehen. Schließlich stehst du auf eigenen Füßen und solltest nicht für die Gedankenlosigkeit deiner Eltern verantwortlich gemacht werden.
Eigentlich ist mit 55 Jahren der Beginn für eine ordentliche Altersvorsorge abgefahren. Alles was noch einigermaßen attraktiv hinsichtlich der Rendite ist verbietet sich auf Grund der kurzen Laufzeiten und die normalen Termingeldkonten bringen nichts an Zinsen. So wie du schreibst können auch keine wirklich hohen Summen monatlich zur Seite gelegt werden damit durch hohe Einzahlungen oder gar eine Einmalzahlung in eine Rentenversicherung schnell noch ein Polster aufgebaut werden kann. Ich schließe das jetzt einmal daraus dass du auf Grund des geringen Einkommens vermutest dass später die Rente sowieso noch durch staatliche Hilfe aufgestockt werden muss und deine Eltern jetzt gerade über die Runden kommen.
Ich persönlich würde natürlich trotzdem empfehlen jeden Monat etwas Geld auf die Seite zu legen. Ich weiß ja nicht ob es bereits einige, wenn auch kleine, Ersparnisse gibt. Wenn ja würde ich mich erkundigen wie hoch der Freibetrag ist bis zu dem der Staat später keinen Zugriff hat und die eventuell restliche Summe dann unter das Kopfkissen legen. Es ist bitter, aber wer sein ganzes Leben aus welchen Gründen auch immer nichts sparen konnte und auch nie sehr gut verdient hat der würde einen großen Fehler machen wenn er sich jetzt alles versagt und vom Munde abspart. Die angesparte Summe würde später einfach angerechnet und müsste erst einmal aufgebraucht werden bevor es amtliche Hilfen gibt. Selbst die Riesterrente würde angerechnet werden falls sie abgeschlossen wurde.
Deine Bedenken als Kind kann ich durchaus verstehen. Ich habe auch davor Bammel dass meine Eltern einmal in ein Pflegeheim kommen und ich jeden Monat einen Tausender abdrücken muss um sie dort versorgt zu wissen.
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