Weite Strecke auf Autobahn fahren - Wie überwinde ich mich?

vom 08.01.2013, 10:46 Uhr

Ich hab ja schon mehrfach erzählt, dass meine Familie ca. 200 km von mir entfernt wohnt. Normalerweise ist es dann so, dass mein Partner mit mir zusammen zu meiner Familie fährt, wenn wir sie dann mal besuchen wollen. Nun ist es so, dass ich auch einen Führerschein habe und auch hier kleinere Fahrten in der Umgebung mache, zum Beispiel wenn ich einkaufen muss.

Diese Woche hätte es sich dann angeboten, dass ich meine Familie besuchen fahre. Ich habe auch schon eine Tasche gepackt und geplant und konnte dann im letzten Moment doch nicht los fahren, weil ich doch einfach Angst habe. Hier muss man eine 3/4 Stunde durch die Gegend fahren, um dann erst mal überhaupt auf eine Autobahn zu kommen. Ich wollte auch meinen Hund mitnehmen, der nicht so gerne Auto fährt. Aber da mein Partner arbeiten muss, ist es eben besser, wenn ich ihn eben mitnehme. Da mache ich mir dann Sorgen, dass er im Auto jault oder sich übergibt. Ich mache mir tausend Gedanken und kneife dann im letzten Moment doch. :(

Bisher habe ich es erst einmal geschafft, alleine zu meiner Familie zu fahren. Da habe ich spontan ein paar Sachen in die Tasche geworfen und bin los. Damals war es auch so, dass mein Partner beruflich in die Ecke musste und wir uns dann in meiner alten Heimat getroffen haben. Er ist dann mit seinem Auto auf dem Rückweg vorgefahren und ich eben hinterher. Abends war ich natürlich total geschafft, weil wir eben die Strecke am gleichen Tag abends wieder zurück nach Hause gefahren sind.

Jetzt habe ich schon sicher 3 oder 4 mal Versuche gestartet, also innerhalb von einem Jahr und es klappt einfach nicht. Ich bin dann jedes mal die, die total enttäuscht ist und traurig ist, eben über sich selbst. Heute habe ich mir dann schon gedacht, dass ich das vielleicht abhaken sollte und dann eben nicht mehr enttäuscht bin, wenn es nicht klappt. Oder habt ihr Tipps, wie ich mich vielleicht doch noch trauen könnte? Ich kann leider niemanden bitten, sich neben mich zu setzen und mit zu fahren, weil ja nicht alle frei haben oder eben bei meinen Eltern Zeit verbringen möchten. Das muss dann eben schon irgendwie alleine klappen. Kennt ihr so etwas auch? Wir habt ihr die Ängste überwunden?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Wovor genau hast du denn Angst? Also mal abgesehen davon, dass der Hund vielleicht jaulen könnte. Fühlst du dich nicht sicher genug beim Fahren? Hast du Angst vor Unfällen? Was verunsichert dich denn so?

Im Prinzip würde ich sagen, einfach bei jeder Gelegenheit ins Auto setzen und fahren. Üben, üben, üben. Das habe ich kurz nach Bestehen meines Führerscheins auch gemacht. Ich war dabei lieber allein, weil ich es einfach nciht leiden kann, wenn mir jemand rein quatscht. Außerdem war ich so gezwungen, alleine klar zu kommen. Natürlich habe ich da manchmal auch Blut und Wasser geschwitzt, aber nur Praxis macht einen souveräner.

Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, noch mal ein paar Fahrstunden zu nehmen. Es geht dabei ja nur darum, etwas sicher zu werden. Der Druck der Prüfung ist ja schon weg. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit für dich?

Der Hund ist natürlich ein Problem. Üben würde ich möglichst erst einmal ohne. Dann muss man natürlich lernen, den Hund weitgehend zu ignorieren. Wenn er sich wirklich übergeben muss, dann muss man eben bei der nächsten Gelegenheit anhalten und Hund und Auto sauber machen. Mit Kindern ist es ja das Gleiche. Da kann man auch nicht bei jedem Geräusch nachschauen oder anhalten. Einfach ist das nicht immer, aber man kann es eben lernen.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich verstehe das Problem auch nicht ganz. Hast du nur Sorge wegen deinem Hund oder magst du es nicht, lange Strecken auf der Autobahn zu fahren? Ich denke nämlich beides ist lediglich eine Sache der Routine.

Ersteres kann ich sehr gut verstehen.Unser Hund mochte Auto fahren früher auch ganz und gar nicht. Er hat sich, wenn wir mal länger als zwanzig Minuten gefahren sind, immer übergeben, vor allem, wenn die Strecke sehr kurvenreich war. Aber wir hatten keine andere Wahl, weil wir ihn eben mitnehmen mussten. Mittlerweile hat er sich daran gewöhnt und übergibt sich auch nicht mehr. Wenn du ihn mitnimmst, solltest du ab und zu mal eine Pause einlegen, sodass er kurz sich an der frischen Luft bewegen kann. Das kann helfen. Ansonsten kannst du nicht viel tun, wenn der Hund mit muss, dann muss er da eben durch. Ich denke aber, dass, wenn er das Autofahren gewöhnt ist, es auch nicht mehr als so schlimm empfindet.

Ansonsten kann ich nur sagen, dass du es einfach mal probieren musst. Ich habe erst seit eineinhalb Jahren den Führerschein, aber ich fühle mich sehr sicher beim Autofahren. Meine Schwester hat ihren Führerschein seit über fünf Jahren und traut sich heute nicht mehr zu fahren. Der Grund ist, dass ich eben von Anfang an viel mit dem Auto gefahren bin und sie nicht. Es liegt einfach an der Routine, die ich habe und sie nicht.

Ich weiß nicht, ob ich das jetzt richtig heraus gelesen habe, aber du fährst auch nicht täglich mit dem Auto oder? Vielleicht würde es helfen, wenn du öfters selbst fährst. Dann wirst du sicherer. Eine Strecke von 200 km ist dann natürlich schon etwas anderes, ich kenne viele Leute, die das nicht mögen, aber sie können sich trotzdem dazu überwinden zu fahren.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Mit dem Autofahren an sich habe ich gar kein Problem. Es hat zwar länger dauert bis ich mich dann mal getraut habe zu fahren, aber seitdem ich ein neueres Auto habe, fühle ich mich recht sicher und fahre auch gerne hier im Umkreis. Ich denke, dass es vielleicht doch eher die Länge bzw. Dauer der Fahrt ist und eben auch die ungewohnte Autobahn. Die Strecke kenne ich auswendig, weil ich sie ja nun schon sehr oft mit meinem Partner gefahren bin. Da bin ich dann auch etwas nervös, aber ich weiß das mein Partner ein guter Fahrer ist und auch beruflich häufiger auf Autobahnen unterwegs ist.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Autobahnen mochte ich anfangs auch nicht. Inzwischen finde ich Autobahnen absolut genial und ziehe sie jeder anderen Strecke vor. Natürlich steht man da unter eine ziemlichen Konzentration, aber ich finde das Fahren auf Autobahnen sehr angenehm. Es kommt nichts von vorn, die Fahrstreifen sind breit und man kommt zügig voran.

200km sind nun auch nicht die wahnsinnig große Entfernung. Für mich zumindest nicht. Ich fahre schon mal Abends 150- 200km um zu Konzerten zu gehen. Da muss man dann ja auch noch zurück. In den Urlaub fahre ich Strecken bis zu 1000km am Tag alleine. Die 200km könnte man eventuell auch über die Landstraße fahren als Alternative. Also falls du dich da sicher fühlst. Anfangs habe ich das auch gemacht, inzwischen bin ich eben froh über jeden Kilometer Autobahn auf der Strecke. Wie lange benötigst du denn für die Strecke? Machst du denn eine ausgiebige Pause? Ansonsten hilf eben wirklich nur üben, auch bei Autobahnfahrten. Fahr einfach jede mögliche Strecke die sich anbietet. Mach mal Ausflüge, bei denen du ein paar km Autobahn auf der Strecke hast.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich denke am Ende fehlt dir einfach die Routine und die Übung. Vielleicht wäre es zunächst einfach sinnvoll, wenn du die Strecke nicht allein fährst. Anscheinend fährt ja immer dein Partner - nächstes Mal setzt du dich vielleicht ans Steuer. Dann hast du die Sicherheit, dass jemand da ist, der im Zweifel übernehmen kann. Falls das mit deinem Partner nicht durchführbar ist, hast du ja vielleicht eine Freundin, die bereit wäre, dich mal einen Tag zu begleiten.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


An deiner Stelle würde ich einfach öfter versuchen, lange Strecken zu fahren. Vielleicht kannst du auch noch ein paar Stunden in der Fahrschule nehmen, wenn du dir richtig unsicher bist. Zu deinen Fahrten solltest du auch deinen Hund mitnehmen. Dem kann man so eine Fahrt auch angenehm gestalten und irgendwann wird er weniger Probleme damit haben. Dazu fährst du einfach zu tollen Plätzen mit ihm, dann verbindet er die Fahrt mit etwas Gutem.

An deiner Stelle würde ich mir einfach immer mal etwas in etwas größerer Entfernung suchen und dort hinfahren. Dann bekommst du die Routine, die du brauchst, um keine Angst mehr zu haben. Deine Stimmung spiegelt sich auch im Hund wieder und wenn du sicher bist und mit deinem Hund üben kannst, wird es euch beiden sicherlich bald besser mit dieser langen Fahrt gehen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich kann dein Problem auch nicht ganz verstehen, allerdings fahre ich seit ich meinen Führerschein mit 18 gemacht habe, auch sehr viel Auto. Längere Strecken mag ich besonders gerne und ich genieße es, wenn ich alleine fahre, weil mich dann keiner nerven kann. Mein Hund ist natürlich ein willkommener Beifahrer, zumindest wenn ich nicht gerade einfach nur losfahre, um auf kurvigen Landstraßen herumzudüsen. Bei solchen Fahrten lasse ich ihn zu Hause, ansonsten ist er aber oft dabei und er fährt auch gerne Auto. Das sind alles Dinge, die für mich selbstverständlich sind und die ich mag, so dass ich mir gar nicht vorstellen kann, dass jemand aus Angst keine längeren Strecken mit dem Auto fährt.

Ich denke, dass man sich in einer solchen Situation einfach überwinden muss. Vermutlich ist das leichter gesagt als getan, aber wenn du doch schon eine Tasche gepackt hast, dann willst du doch vermutlich auch losfahren. Da wäre ich extrem wütend auf mich selbst, wenn ich mir das dann selbst verbauen würde, weil ich es aus irgendwelchen Gründen nicht hinbekomme. Aber diese Wut wiederum wäre auch ein Ansporn, es dann doch zu tun.

Vielleicht musst du einfach grundsätzlich etwas mehr mit dem Auto fahren. Fahre doch einfach mal ein bisschen herum. Suche dir einen Supermarkt in einer Nachbarstadt aus und gehe einfach mal dort einkaufen. Den Weg dorthin kannst du als Übungsstrecke ansehen. Vielleicht kannst du dich dabei steigern und dich einfach stärker an das Auto gewöhnen. 200 Kilometer sind wirklich keine weite Strecke und auf der Autobahn kann man die in relativ kurzer Zeit wunderbar hinter sich bringen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Man wüsste einfach wissen, wovor Du konkret Angst hast. Zweihundert Kilometer Autobahn sind an sich ja auch in zwei bis zweieinhalb Stunden ganz einfach zu schaffen. Man muss ja nicht über die Autobahn rasen, selbst, wenn Du nur eine gewöhnliche Geschwindigkeit von hundert Kilometer pro Stunde fährst, reicht es ja aus und ich denke, das kannst Du durchaus als Übungssache nehmen. Wenn Du es nun nicht auf einmal traust, ist es vielleicht angebracht, ein Teilstück zu fahren und es jedes Mal dann zu erweitern, zu verlängern, bis Du es geschafft hast.

Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, ist Dir ja zum Beispiel beim Fahren des Autos noch nichts passiert, oder? Wenn Dir ein Unfall passiert wäre, wäre es durchaus rational zu erklären, aber so? Vielleicht ist es sinnvoll, die Ursache der Angst abzuklären und daran zu arbeiten. Auch könntest Du noch zusätzlich mit Deinem Auto und dem ADAC oder dergleichen ein Fahrtraining absolvieren, auch könntest Du eine Fahrstunde bei der Fahrschule nehmen und dort das Verhalten auf der Autobahn noch einmal üben.

Und wenn Du nicht mit dem Auto fahren magst, macht es vielleicht auch Sinn, einfach mal in die Bahn einzusteigen und damit zu fahren. Dort musst Du selbst nicht fahren, kannst Dich entspannen, Dir etwas zum Lesen mitnehmen und vielleicht Musik hören. Abholen wird Dich sicher jemand, wenn Du es nur sagst und ich denke, Deine Familie freut sich auch darüber. Ansonsten bleibt es eben nur, der vertanen Chance nachzutrauern und das wäre doch wirklich ärgerlich!

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ich denke die erste Frage ist mal wovor du Angst hast? Ich bin selber sehr viel mit dem Auto unterwegs und auch viel auf der Autobahn und muss sagen dass ich viel lieber auf der Autobahn fahre als auf den anderen Straßen weil es einfacher und ruhiger ist. Wenn du wegen dem Hund Angst hast, dann kannst du ihn vielleicht ja trotzdem bei deinem Partner lassen. Zumindest das erste Mal. Wenn das nicht geht dann würde ich einfach auf mehrere Autobahnraststationen Stopp machen damit er sich die Beine vertreten kann und du auch. Auch wenn ich alleine unterwegs bin bleibe ich des Öfteren stehen.

Oder hast du vielleicht Angst weil du von der Strecke her nicht alles kennst. Mir geht es öfters so dass ich nicht gerade begeistert bin wenn ich irgendwo hin muss wo ich mich nicht gut auskenne. Aber dann nützt mir das Navigationssystem oder ich schaue mir die Karte vorher genau an. Oder ich Drucke mir überhaupt im Internet einen Routenplan aus. Dann weiß ich genau wo ich fahren muss, welche Kreuzung ich wo hin nehmen muss und so weiter und so fort. Ich würde sonst einfach mal ausprobieren zu fahren. Also jetzt gar nicht mit dem Plan bis zu deinen Eltern zu kommen sondern einfach mal ein Stück in die Richtung zu fahren und dann wieder retour. So das du ein Gefühl für die Autobahn bekommst. Das könnte dir auch helfen.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,90 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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