Klassenarbeiten rausgeben wenn alle nachgeschrieben haben?
Wir haben vor den Weihnachtsferien eine Klassenarbeit im Fach Deutsch geschrieben. Nun meinte unsere Deutschlehrerin heute, dass sie uns die Arbeiten erst herausgeben würde, wenn alle Schüler, die am Tag, an dem wir sie geschrieben haben, krank waren, nachgeschrieben haben. Als Nachschreibetermin wurde Freitagnachmittag festgesetzt. Wir bekommen die Klassenarbeit also erst in der nächsten Woche heraus.
Ich kann das irgendwie nicht so recht nachvollziehen, denn welchen Vorteil sollten die kranken Schüler denn haben, wenn der Rest der Klasse die Arbeiten herausbekommt, bevor sie nachgeschrieben haben? Nachschreibearbeiten werden in der Regel ja sowieso etwas abgeändert, teilweise kommt sogar noch neuer Stoff dran, der in der Zwischenzeit im Unterricht behandelt wurde und der bei dem Rest der Klasse noch nicht dran kam.
Außerdem können sie doch auch von den anwesenden Schülern mitgeteilt bekommen, was alles genau dran war und sich dann spezifisch darauf vorbereiten, was ihnen aber im Prinzip nichts bringen würde, weil sich ihre Klassenarbeit ja von denen der anderen Schüler unterscheidet. Mehr als wir uns aufgeschrieben haben, kam letztendlich sowieso nicht dran und die Nachschreiber müssten nur das lernen, was durchgenommen wurde und hätten gute Chancen auf eine gute Note.
Könnt ihr es nachvollziehen, dass unsere Deutschlehrerin die Klassenarbeiten nicht eher herausgeben will, bis alle Kranken nachgeschrieben haben? Steht das so in der Schulordnung? Schreibt das die Schule so vor und die Lehrer müssen sich an diese Anweisungen halten? Bei uns sind es gerade mal drei Schüler, die nachschreiben müssen, so enorm würde das den Klassendurchschnitt auch nicht verändern, denke ich.
Früher haben es meine Lehrer auch so gemacht, dass erst alle Arbeiten ausgegeben wurden, wenn alle nachgeschrieben hatten. Meistens waren aber die Nachschreibearbeiten auch gleich mit denen, die die Klasse vorher geschrieben hatte und der Lehrer wollte so verhindern, dass man im Detail die Aufgaben weitergeben konnte.
Wenn ein Lehrer das macht und die Arbeiten unterschiedlich sind, kann ich es nicht so ganz nachvollziehen. Sicherlich gibt es da auch ähnliche Aufgaben, aber wenn grundsätzlich auch unterschiedliche Sachen dabei sind, dann sollte es doch eigentlich kein Problem darstellen, die Arbeit herauszugeben.
Ich würde da einfach mal nach einem genauen Grund nachfragen. Von einer Regelung habe ich bis jetzt noch nichts gehört, aber ich kann es mir auch nicht vorstellen, dass es dazu Vorschriften gibt. Meistens haben die Lehrer aber die anderen Arbeiten schon benotet und die kann man dann ja bereits erfragen. Ansonsten kann es auch sein, dass ein Lehrer mit der Benotung einfach wartet, bis alle Arbeiten da sind.
Ich erinnere mich durchaus, dass es zu meiner Schulzeit zumindest von den meisten Lehrern ähnlich gehandhabt wurde, auch wenn die Klausur der nachschreibenden Schüler natürlich der ursprünglichen Klausur nicht allzu sehr ähneln durfte, immerhin hätte man seitens der Klassengemeinschaft die Nachschreiber über den relevanten Stoff und die genauen Fragen informieren können. Trotzdem wird ja eine Klausur in der Regel nicht komplett neu gestrickt, das bedeutet, dass die Arbeit der Nachschreiber zumindest Ähnlichkeiten aufweist, also ein ähnliches Thema behandelt oder dasselbe Thema unter Berücksichtigung teilweise abgeänderter Aspekte aufgreift. Würde man eine komplett andere Arbeit stellen, wäre es schwierig, zwei Klausuren mit vergleichbarem Niveau zu stellen.
Eine Stunde mit einer Herausgabe von Klausuren wurde bei uns immer auch als Besprechung aufgezogen und schon dafür ist es sinnvoll, wenn die Nachschreiber ihre Klausur bereits geschrieben haben und ebenfalls zurückbekommen können. Erstens ist es ihnen so möglich, ebenfalls von der Korrekturstunde zu profitieren, und zweitens wäre es wohl auch unfair, wenn sie diese Stunde sozusagen noch kurz vor ihrer Klausur als zusätzliche Vorbereitung in Anspruch nehmen dürften.
Darüber hinaus hat die Prozedur vermutlich auch organisatorische Gründe. Vermutlich möchte man als Lehrer bereits eine vollständige Statistik über Noten und den Durchschnitt erstellt haben, ohne im Nachhinein viel ergänzen zu müssen, außerdem ist es wohl auch kein besonders großer Spaß, Arbeiten mehrmals einzusammeln und zu verteilen. Da bietet es sich wohl an, sozusagen alles in einem Aufwasch erledigen zu können.
Auf der Realschule hat man das genau so gemacht, wie du es beschreibst. Die Arbeiten gab es erst zurück bis alle Nachschreiber ebenfalls ihre Arbeit abgelegt haben. Das konnte dann leider teilweise mal richtig Zeit in Anspruch nehmen. Hatten alle nachgeschrieben kam es auch mal vor, dass dann die entsprechende Lehrerin krank wurde. Was für ein Zufall. Das ganze hat sich dann extrem in die Länge gezogen, aber man konnte am Ende nichts daran ändern. Ob das so in der Schulordnung steht kann ich dir nicht sagen, da ich es nicht weiß.
In der Berufsschule wurde das ganz anders angegangen. Hier waren dauernd irgendwelche Leute krank und es gab eigentlich nie einen Tag, an dem mal alle Schüler anwesend waren. Man hat einfach den Nachschreibern eine neue Arbeit geschrieben. Die Aufgaben wurden komplett verändert und umgestellt, so dass sie mit der ersten Fassung nicht mehr viel gemeinsam hatten. Natürlich beließ man es bei dem angekündigten Thema, alles andere wäre ja unfair gegenüber den Schülern gewesen.
Es ist durchaus richtig, dass man denjenigen, die krank waren, von den Aufgaben in Kenntnis setzt und ihnen berichtet, wie die Aufgaben aufgebaut waren und was alles gefragt wurde. Manche Lehrer sammelten einfach die Aufgabenblätter wieder ein, was in meinen Augen aber absolut unnötig war, weil man es den fehlenden Schülern ja auch so noch vom Inhalt berichten konnte.
Es gab allerdings auch Lehrer, die die Arbeiten nicht abänderten und die Nachschreiber dann die gleichen Aufgaben hatten wie alle anderen. Diese haben sich vorher natürlich bei anderen Schülern darüber informiert, was denn alles dran kommt. Das fand ich immer unfair, weil ich einer der Schüler war, die fast nie irgendetwas nachgeschrieben haben. Am Ende wurde es einem verhältnismäßig leicht gemacht die Arbeiten nachzuschreiben und eine gute Note abzustauben.
Soweit ich weiß, kann das jeder Lehrer so handhaben wie er das will. Bei uns gibt es auch verschiedene Varianten. Manche Lehrer geben die Arbeiten trotz der noch anstehenden Nachschreibe-Arbeit heraus, andere wiederum weigern sich strikt dagegen, irgendetwas zur Arbeit zu sagen, bevor die betroffenen Schüler nachgeschrieben haben und wiederum andere sagen dann wenigstens die Noten, ohne die Arbeit herauszugeben.
Ich denke in Fächern wie Mathe macht das durchaus Sinn. Sicherlich ist die Nachschreibe-Arbeit etwas abgeändert, aber im großen und ganzen ist es doch immer derselben Aufbau und die Aufgabentypen sind auch immer gleich. Unsere Mathe-Lehrerin macht es zum Beispiel oft so, dass sie die Ausgangsfunktion ändert, mit der wir dann die Aufgaben bearbeiten müssen. Die Aufgaben an sich, als Berechnung von Schnittpunkten, Flächenberechnung, und so weiter, sind aber immer noch dieselben. Die Nachschreibe-Schüler wüssten ja dann ganz genau, was sie lernen müssten und was nicht und dadurch hätten sie schon einen Vorteil. Zwar können es ihnen die anderen Schüler auch sagen, was in der Arbeit dran kam, aber die erinnern sich meistens nicht so genau daran, wie die Schüler es eben wüssten, wenn sie die Arbeit bereits zurück hätten.
In Fächern wie Deutsch dagegen finde ich, dass es eher weniger Sinn macht. Zumindest, wenn es so ist, dass die Schüler, die nachschreiben müssen, eine ganz andere Textvorlage bekommen, zum Beispiel eine ganz andere Kurzgeschichte. Aber in Deutsch ist unser Lehrer sowieso so langsam mit dem Korrigieren, dass sich die Frage erübrigt, ob er die Arbeit vor oder nach der Nachschreibe-Arbeit heraus gibt, denn davor ist er mit Korrigieren sowieso noch nicht fertig.
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