'Zeit ist Geld' - wie ernst nehmt ihr es?

'Time is Money' oder 'Zeit ist Geld' diesen Satz habe ich schon als Kind gehört und da mein Vater auch viel gearbeitet hat, war dies auch sein Motto. Er hat den Satz sehr ernst genommen und wenn jemand etwas von ihm wollte, hat er erst tausend mal überlegt, ob er es in seinen Plan mit einfügen kann. Denn die Zeit hätte er vor der Schreibmaschine sitzen können. Er hat für eine Zeitung gearbeitet.

Ein Bekannter von mir war so eingestellt, dass er einem wirklich die Zeit mit vorgerechnet hat, wenn man mit ihm mal eine Stunde gequatscht hat. Er meinte, dass die Zeit bares Geld ist und er diese nicht verschwenden kann. Ich habe ihn auch als Workaholic gesehen. Wie ernst nehmt ihr den Satz, dass Zeit auch Geld ist. Begleitet der Satz in gewisser Hinsicht auch euer Leben? Wie weit denkt ihr an den Satz, wenn ihr "Sinnlosdinge" macht?

Für mich ist Zeit durchaus wertvoll. Da ich momentan studiere und auch noch einen Job habe, weiß ich, wie es ist, wenig Zeit zu haben. So muss ich in meiner Freizeit öfters zurückstecken und kann meine Freunde auch nicht so oft sehen, wie ich wollen würde. Außerdem ist es auch schwierig, Studium, Beziehung, Job, Freunde und seine eigene Freizeit unter einen Hut zu bekommen. Irgendetwas muss darunter leiden.

Obwohl Zeit für mich auch sehr wertvoll ist, achte ich auf keinen Fall darauf, jede freie Minute meines Lebens komplett zu planen. Ebenso versuche ich auch nicht in jeder Minute meines Lebens etwas Sinnvolles zu tun. Stattdessen genieße ich es hin und wieder durchaus auch, einfach nur auf dem Sofa zu liegen und nichts zu tun. Dadurch tanke ich so richtig viel Kraft und Energie, mit der ich dann auch weiterlernen kann. Von daher ist es für mich einfach sehr wichtig, mich einfach ab und zu hinzulegen und nichts zu tun, egal wie viel Zeit dadurch verloren geht. Würde ich das nämlich nicht tun, würde es mir selbst auch überhaupt nicht gut gehen. Ständig irgendetwas zu tun und einen sehr straffen Plan für den Tag zu haben, geht auf die Dauer einfach nicht gut.

Wenn ich mich mit Freunden treffe oder Zeit mit meinem Freund verbringe, kann ich durchaus auch loslassen und nicht an die Uni denken. Das ist mir auch wichtig, da ich die Zeit mit meinen Freunden gar nicht genießen könnte. Stattdessen finde ich es einfach viel schöner, mit Freunden etwas gemeinsam unternehmen zu können, ohne dabei ständig auf die Uhr schauen zu müssen. Von daher nehme ich mir auch am Wochenende immer Zeit für meine Freunde, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. Gedanken an die Uni schiebe ich dabei einfach beiseite, da ich fest davon überzeugt bin, dass man sich ab und zu einfach so richtig entspannen muss, damit man wieder volle Leistung erbringen kann. Wenn man dabei aber auf die Uhr schauen muss, ist das keine Entspannung für mich.

Ich setze das jetzt nicht 1:1 um, aber wenn mich irgendein blödes Umfrageportal abends um halb neun anruft, um mir Löcher in den Bauch zu fragen, dann kommt von mir gern mal die Rückfrage, wie sie mir denn die vertrödelte Zeit vergüten wollen. Das ist für die dann auch immer so herrlich verständlich. Auch bei meinem Internetprovider habe ich es unlängst angebracht und 10 Euro erhalten, weil ich im letzten halben Jahr zwei Stunden in deren Warteschleife gehangen habe. Irgendwo tickt ein Großteil unserer Welt nach dem Motto und wenn ich sehe, dass ich damit weiter komme, bringe ich es halt an.

In gewissem Sinne ist für viele Menschen tatsächlich Zeit und Geld das Gleiche. Es stimmt ja auch, dass man in der Zeit, in der man nicht arbeitet, eine bestimmte Geldsumme verdienen könnte. Aber Zeit lässt sich nicht mit Geld kaufen. Manchmal ist die verbrachte Zeit so kostbar, dass es schade wäre, sie mit Geld verdienen zu verschwenden. Denn es gibt so viele Dinge, die wichtiger sind als Geld.

Ich finde es notwendig, dass man die Zeit auch genießt und sie auch sinnlos alleine oder mit Freunden verplempern darf. Gerade bei diesem Thema muss ich immer an Momo und die grauen Herren denken. Michael Ende hat in dem Buch sehr schön beschrieben, was das Wesen der Zeit ausmacht.

Ich kenne diesen Satz natürlich auch, versuche aber, ihn nicht allzu ernst zu nehmen. Sicher ist Zeit mir wichtig und wenn ich bei der Arbeit sinnlose Dinge machen muss, die nichts einbringen, denke ich schon mal an diesen Satz. Allerdings richte ich nicht mein Privatleben danach aus, dass man in jeder freien Minute irgendwie Geld verdienen müsste. Dabei bleibt dann doch die Lebensqualität auf der Strecke, die aber auch unheimlich wichtig ist. Darum würde ich bei einem Treffen mit Freunden nie ausrechnen, wie viel Geld einem nun durch die Lappen gegangen ist. Wie immer sollte ein gesundes Mittelmaß der Idealfall sein, denke ich.

Also ich finde diesen Spruch eigentlich ziemlich unlogisch, da ich mit folgender Logik da rangehe. Wenn ich Zeit habe, dann bin ich nicht am arbeiten. Also ich habe Zeit zum Spaß haben oder zum relaxen und in dieser Zeit kann ich nicht arbeiten. Wenn ich dann allerdings keine Zeit habe, dann liegt es meistens daran, weil ich arbeite und wenn ich arbeite, dann verdiene ich ja auch Geld. Also ist für mich Zeit nicht gleich Geld und ich nehme den Spruch nicht wirklich ernst .

Ich denke so ein Satz ist eher etwas für Menschen, die selbstständig sind oder nebenher dauerhaft Geld verdienen könnten. Denn nur diese Menschen haben in einem Zeitpunkt, in dem sie sich mit etwas anderem beschäftigen einen gewissen Verlust, weil sie gerade nicht arbeiten.

Generell habe ich mir schon ein paar Mal gedacht, was ich in der Zeit des Wartens in irgendeiner Schlange oder auf Ämtern verdienen hätte können. Aber immer kann man so nicht denken, weil man dann verbittert wird und man muss sich ja auch mal seine Freizeit belassen und seine Freunde treffen und seinen Hobbys nachgehen.

Geld ist eben auch nicht alles und so bin ich lieber bei Freunden, Bekannten oder Verwandten und verdiene in der Zeit eben kein Geld. Das stört mich dann auch nicht, weil ich die Zeit eben nicht als verschwendete Zeit ansehe.

Ich finde an dem Satz ist schon eine Menge dran. Schließlich leben wir Menschen nur eine begrenzte Zeit lang, und jede Sekunde läuft die Zeit von unserem Tacho ab. Das ist jetzt zwar ein bisschen krass formuliert, aber im großen und ganzen ist es die Wahrheit. Mein Vater nennt diesen Satz auch sehr gerne, und lange Zeit konnte ich mir darunter gar nichts richtigen vorstellen. Jetzt wo ich schon länger zur Schule gehe, und nur noch die Nachmittage freihabe, weiß ich aber durchaus was damit gemeint ist. Wenn man die Zeit mit unnötigen Dingen verschwendet, dann verdient man kein Geld, dass man in dieser Zeit hätte verdienen können.

Ich stehe zu diesem Motto aber ein wenig anders. Ich bin der Meinung das Geld nicht alles ist, deshalb empfinde ich dieses Motto gar nicht als so wichtig. Mir kommt es eher darauf an, dass man die Zeit für sich sinnvoll nutzt. Das muss aber nicht zwingend heißen, dass man in dieser Zeit Geld verdienen muss. Und ich würde nie damit anfangen auch noch die Zeit zu messen, und danach zu zählen wie viel Geld ich dadurch verdient haben könnte. Mit Geld kann man sich eben leider doch noch nicht alles kaufen. Und dazu zählen auch die schönen Erinnerungen. Dazu braucht man aber Zeit. Darüber sollte sicherlich der ein oder andere mal genauer drüber nachdenken.

Ich nehme diesen Spruch schon ziemlich ernst, da man die Zeit dafür nutzen kann Geld zu verdienen, also ist Zeit Geld und alle zeit die man bei Schlangen an der Kasse oder ähnlichen verschwendet könnte man Geld verdienen oder sich einfach ausruhen. Allerdings spricht auch etwas dagegen, da die Zeit die frei zur Verfügung hat noch viel wertvoller als Geld ist, da jeder nur eine bestimmte Zeit zu leben hat und dies wichtiger ist als Geld.

Ich halte es nicht immer so mit diesem Spruch. Wenn ich etwas Sinnvolles tu, ist ja klar, dass es dann nicht zutrifft. Wenn ich jedoch nicht unbedingt etwas Sinnvolles tu, dann bin ich natürlich auch mal angehalten, daran zu denken,
was wäre wenn ich in der Zeit statt das was ich jetzt mache etwas Sinnvolles tun
würde.

Da stellt sich allerdings die Frage nach Sinn und Unsinn, also Schwerpunkte, die man sich selbst setzt, ganz individuell. Für manche ist Gartenarbeit sinnvoll, bei anderen liegt der Sinn im Computerspielen. Aber im Berufsleben sehe ich den Spruch genau richtig: Zeit ist hier Geld. Je schneller ein Auftrag abgewickelt wird, desto besser.