"Jump the Shark" - Serien: Kennt ihr auch welche?

vom 06.01.2013, 13:44 Uhr

In dem Thread Die besten Serien werden abgesetzt? ging es darum, dass gute Serien oft zu früh von den Sendern abgesetzt werden. In meiner Antwort auf das Thema habe ich aber bereits erwähnt, dass ich eher das Gefühl habe, dass oftmals genau das Gegenteil eintrifft – nämlich, dass viele Serie einfach viel zu lange laufen und eigentlich schon längst abgesetzt hätten werden müssen.

Solche werden als "Jump the Shark"-Serien bezeichnet. Sie haben den Punkt verpasst, an dem es perfekt gewesen wäre, die Serie zu beenden. Als Musterbeispiel sehe ich hierfür "Supernatural". Die Serie war vom Macher Eric Kripke von Anfang an nur auf fünf Staffeln ausgelegt, er hatte ein Konzept, das genau auf fünf Staffeln ausgerichtet war. Jedoch hielt es der Sender The CW nicht für nötig, die Serie nach fünf Staffeln abzusetzen, weil es neben "The Vampire Diaries" die Serie mit den höchsten Einschaltquoten des Senders war. The CW konnte es sich einfach nicht leisten, die Serie abzusetzen, weil sie viele Fans hatte, bei denen sie sich sicher sein konnten, dass sie weiterhin einschalten würden. Der Sender nahm sogar in Kauf Eric Kripke zu verlieren, der nun nur noch in ein paar Episoden als Drehbuchautor tätig ist.

Aber "Supernatural" ist meiner Ansicht nach nicht die einzige Serie, die den Zeitpunkt für das perfekte Ende verpasst hat. Oft ist einfach so, dass den Autoren die Ideen ausgehen und die Geschichte nach einigen Staffeln aus erzählt ist und man das Gefühl hat, immer wieder dieselben Storylines vorlegt zu bekommen.

Kennt ihr auch solche sogenannten "Jump the Shark"-Serien? Welche sind eurer Meinung nach viel zu lange gelaufen und hätten schon längst ein Ende finden müssen, weil sie von Staffel zu Staffel an Qualität verlieren?

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich persönlich finde, die letzte Staffel der Serie "Roseanne", die ich als Jugendliche immer sehr gerne gesehen habe, ist überflüssig und "verwässert" das gesamte Konzept der Serie. In dieser letzten Staffel gewann die Familie Conner 108 Millionen US-Dollar im Lotto und konnte sich daraufhin ein luxuriöses Leben leisten. Die Entscheidung, ein Drehbuch zu schreiben, in dem dieser Lottogewinn vorkommt, habe ich selbst nach Jahren nicht verstanden.

Der Dreh- und Angelpunkt der Serie war doch die Tatsache, dass die Conner-Familie zur amerikanischen Unterschicht gehörte (sogenannter "White Trash" war). Daraus speisten sich auch ganz überwiegend die Handlungsstränge, die Komik aber auch manchmal Tragik der Sitcom: Die Conners hatten fast die ganze Zeit über finanzielle Probleme, Probleme einen Job zu finden oder zu behalten, beide Töchter heirateten sehr früh und geradezu überstürzt. Typisch "White Trash" eben.

Dazu passt es nun mal nicht, wenn plötzlich ein Lottogewinn ins Haus flattert. Ich weiß auch, dass in der allerletzten Folge das Ganze derart aufgelöst wurde, dass der Gewinn lediglich Roseannes Fantasie entsprang, so das quasi die unterschwellige Realität der Serie weiterhin der der "White Trash"-Familie entsprach. Dennoch machte es für mich den ganzen Charme und Witz dieser Sitcom kaputt, die Conners plötzlich im Geld schwimmen zu lassen, denn so wurde es ja gezeigt, Auflösung am Ende hin oder her. Daher bin ich der Meinung, die Serie hätte definitiv vor der letzten Staffel ihr Ende finden sollen.

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» Kate110 » Beiträge: 485 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Bei „Supernatural“ hält es sich sogar in Grenzen, man kann die neuen Folgen noch sehen ohne dabei sich zu wünschen, einer der Levianthane möge den Verantwortlichen fressen. Bei „Lost“ hingegen hatte ich zwischendurch den Wunsch selbst die Verantwortlichen zu beißen. Nichts konnte diese Erwartungen noch erfüllen die da aufgebaut wurden und als sie endlich zum Ende kamen, da waren eine Menge Haie übersprungen.

„Scrubs“ war auch zwei Staffeln zu lang, ganz besonders die letzte Staffel hätten sie sich komplett schenken können oder noch besser: Ein Spin-Off machen. Als solches hätte da ganze funktionieren können, auch ohne die alte Belegschaft.

Ganz schlimm war „Akte X“, weil sie da auch noch das Serienende verhunzt haben, denn ein gutes Serienende kann auch schon mal mit einer schlechten letzten Staffel versöhnen.

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» Nephele » Beiträge: 1047 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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