Wichtige Infos über Unternehmen bei Vorstellungsgespräch
Es gibt ja bereits einige Threads zum Thema Vorstellungsgespräch, darunter Fragen um die richtige Kleiderwahl und Antwortmöglichkeiten auf beliebte Fragen des Personalchefs. Nun ist es ja so, dass man sich im Vorfeld so gut wie möglich über das Unternehmen, bei dem man zum Vorstellungsgespräch eingeladen wurde, informieren soll, da man beim Vorstellungsgespräch dazu aufgefordert werden könnte, etwas über das Unternehmen zu erzählen. Außerdem kann man einen Teil seines Wissens über das Unternehmen auch prima in die Antwort auf die Frage, warum man sich gerade bei diesem Unternehmen um einen Ausbildungsplatz beworben hat, miteinbeziehen.
Da bei mir demnächst ein Vorstellungsgespräch um einen Ausbildungsplatz als Industriekaufmann ansteht, habe ich bereits ein wenig über das Unternehmen im Internet recherchiert. Es handelt sich dabei um ein sehr großes Unternehmen, das in seiner Branche zu den Marktführern gehört und weltweit vertreten ist. Natürlich präsentiert sich so ein Unternehmen auch im Internet und verfügt über eine eigene Homepage. Allerdings stehen dort so viele Informationen über das Unternehmen, dass ich gar nicht weiß, was davon alles wichtig für das Vorstellungsgespräch sein könnte.
Allein die Unternehmensgeschichte erstreckt sich über eine ganze Seite, dann sind noch weitere Kennzahlen zum Umsatz und zur Mitarbeiteranzahl gegeben. Es gibt auch noch einen Bereich, in dem Aktuelles über das Unternehmen aufgelistet ist, so zum Beispiel Auszeichnungen, die das Unternehmen kürzlich erhalten hat oder Großprojekte, die es ausgeführt hat. Dann sind noch die verschiedenen Produkte, die das Unternehmen produziert, einzeln aufgelistet.
Ich weiß nun gar nicht, welche Informationen für das Vorstellungsgespräch relevant sein könnten. Abgesehen davon, dass ich mir gar nicht alles vermeintlich Wichtige merken könnte, will der Ausbildungsbetrieb sicher auch nicht die ganze Produktpalette oder Unternehmensgeschichte heruntergeleiert bekommen. Deshalb wäre meine Frage, worauf ich in meiner Antwort auf die Frage, ob ich kurz was über das Unternehmen erzählen kann, alles eingehen soll?
Sind die einzelnen Umsatzkennzahlen und Mitarbeiterzahlen wichtig? Auf welche Stationen in der Geschichte des Unternehmens sollte ich näher eingehen? Sollte man auch über Neuigkeiten, die das Unternehmen betreffen, bestens informiert sein? Und wie sieht es mit der Produktpalette des Unternehmens aus? Sollte man da verschiedene Produkte aufzählen können oder kann man verschiedene Produkte, die irgendwie miteinander zusammenhängen, auch unter einem Oberbegriff zusammenfassen? Sollte man auch grob wissen, wozu die jeweiligen Produkte hergestellt werden, sprich wofür man sie später verwendet und welche Dienste sie verrichten oder ist das dann schon wieder zu weit hergeholt?
Ich glaube, du machst dir da etwas zu viele Gedanken. Ich habe mir die Unternehmen vor meinen Vorstellungsgesprächen natürlich auch näher angeschaut, aber mir hat es genügt, mich einmal für eine viertel bis halbe Stunde mit der Homepage zu beschäftigen. Damit bin ich bis jetzt immer gut durchgekommen.
Das Unternehmen will ganz sicher nicht von dir die Unternehmensgeschichte hören. Was ich mir eventuell merken würde, wäre die Jahreszahl, seit wann es das Unternehmen bereits gibt. Aber selbst das werden sie nicht so direkt abfragen, aber du kannst natürlich alle Informationen, die du über das Unternehmen hast in Nebensätzen einfließen lassen. Vor allem auf die Frage, warum du gerade deine Ausbildung in diesem Unternehmen machen möchtest. Da kannst du dann all dein Wissen mit einbringen. Wenn es die Firma beispielsweise schon sehr lange gibt, kannst du sagen, dass es für dich ein gutes Zeichen ist, da das Unternehmen sehr beständig ist und auch gute Zukunftsaussichten hat, zum Beispiel aufgrund der steigenden Umsätze und den steigenden Mitarbeiterzahlen und so weiter.
Das war eigentlich bei mir immer die einzige Frage, bei der ich das Wissen über das Unternehmen mit einfließen lassen konnte. In einem Vorstellungsgespräch wurde ich auch direkt danach gefragt, ob ich weiß, was das Unternehmen herstellt. Ich habe dann den Oberbegriff für die Produkte gesagt und ein paar Beispiele aufgezählt, das hat ihnen schon genügt.
Ansonsten würde ich mich nun nicht auf irgendwelche Zahlen oder sonstiges stürzen, sondern eher darauf, was das Unternehmen alles für seine Mitarbeiter bietet. Oft gibt es auf den Homepages einige Hinweise darauf, wenn du mal unter dem Menüpunkt "Karriere" oder ähnliches nachschaust. Beispielsweise habe ich dann gesagt, dass ich durch die Facebook-Seite des Unternehmens bemerkt habe, wie viel das Unternehmen für seine Auszubildende tut und das mich das sehr anspricht.
Der Personalchef wird dich wohl nicht fragen, wie viele Angestellte das Unternehmen genau hat und wie die Umsatzbilanz im letzten Jahr auf den Euro genau ausgesehen hat. Das kann man unmöglich von einem Bewerber verlangen und ist eigentlich auch unwichtig.
Man sollte trotzdem einige Punkte über das Unternehmen im Allgemeinen wissen. Der geschichtliche Hintergrund, die verschiedenen Branchen, in denen das Unternehmen aktiv ist, die ungefähre Größe und die Zulieferer und Kunden können dabei relevant sein. Ein bisschen was über die hergestellten Produkte zu wissen, ist dabei nicht falsch, muss aber auch nicht ins Detail gehen. Es reicht meistens aus, wenn man einen groben Überblick darüber hat.
Viel wichtiger ist es, dem Personalchef zu erklären, warum man gerade in seinem Unternehmen arbeiten möchte und welche Rolle man für sich selber dort sieht. Es muss plausibel werden, dass der Job für dich wie geschaffen ist. Da jeder Personalchef auch anders ist, kann man natürlich die Anforderungen vorher nie ganz genau wissen. Ich wünsche dir jedenfalls viel Glück beim Bewerbungsgespräch.
Nun, ich denke, die meisten Kennzahlen sind eher weniger wichtig. Natürlich ist es sinnvoll, die Mitarbeiterzahl im Kopf zu behalten und auch in etwa eine Vorstellung zu haben, wieviel Umsatz dieses Unternehmen damit macht. Auch die Unternehmensgeschichte muss man sicherlich nicht von A bis Z herunterbeten müssen, es reicht wirklich, ein paar wichtige Eckpunkte zu wissen (Jahr der Unternehmensgründung und vielleicht, ob sie zu einem Mutterkonzern gehört).
Daneben gibt es aber sicherlich noch einige wichtige Punkte. Interessant sind vor allem die hergestellten Produkte (oder Dienstleistungen). Da sollte man zumindest grob wissen, was die Firma macht und wofür das benötigt wird. Gerade bei Industrieunternehmen ist das ja oft etwas, was einem im Alltag gar nicht so begegnet. Irgendeine Frage in diese Richtung wurde mir eigentlich immer bei Bewerbungsgesprächen gestellt. Wenn die Firma eine ganze Produktpalette hat, sollte man auch grob wissen, in welchem Bereich am meisten Umsatz gemacht wird (sofern man das irgendwie über die Homepage oder über Pressemeldungen herausbekommt).
Außerdem sollte man auch ungefähr wissen, wo diese Firma tätig ist. Wenn es mehrere Standorte gibt, sollte man zumindest herausfinden, wo die wichtigsten Standorte des Unternehmens angesiedelt sind. Und wenn es international tätig ist, sollte man auch ungefähr wissen, in welchen Ländern es hauptsächlich vertreten ist. Da durchaus auch vorausgesetzt wird, dass man zeitweise auch einmal an anderen Standorten tätig ist (und sei es nur einige Tage für eine Schulung oder ähnliches), sollte man zumindest grob wissen, worauf man sich einlässt.
Das alles klingt nach sehr vielen Informationen, aber ich denke, das kann man in ein, zwei Stunden Recherche ermitteln und auf einem Blatt zusammenfassen. Man muss ja wirklich nicht jede Zahl auswendig lernen, aber ein paar Eckpunkte im Kopf zu haben schadet sicherlich nicht.
Würdest du den dich für den Vorstand bewerben, dann solltest du schon genaustens über das Unternehmen Bescheid wissen. Für einen Ausbildungsplatz wird es eher darum gehen zu prüfen, deine Motivation herauszufinden. Was weißt du über den Beruf des Industriekaufmannes und hast du dich auch ein bisschen mit dem Unternehmen beschäftigt, werden Dinge sein, die die Personaler herausfinden wollen.
Dabei würde ich dann auf keinen Fall die Unternehmensgeschichte herunterleiern, sondern bei Fragen in die Richtung, ob du dich über das Unternehmen erkundigt hast, bejahen und ein wenig davon erzählen, was dir besonders gut gefallen hat von den Informationen, die du gelesen hast. Hauptsächlich geht es darum, warum du gerade in diesem Unternehmen deine Ausbildung machen möchtest.
Und du schreibst ja selbst, dass du damit rechnest gefragt zu werden, ob du KURZ etwas über das Unternehmen erzählen kannst. Dafür kannst du die wichtigsten Informationen herausfiltern. Ob du dann neben produzierten Tellern, Tassen, Schüsseln, Vasen, Eierbechern; Löffeln, Messern, Gabeln, Scheren vergisst zu erwähnen, dass auch Aschenbecher produziert werden, interessiert wohl niemanden. Sofern es sich um nicht alltägliche Produkte handelt, macht es meiner Meinung nach mehr Sinn sich darüber mal genauer zu informieren.
Zu wissen, dass es viele Unternehmensstandorte gibt ist gut, sicherlich macht es auch Sinn, wenn du einige benennen kannst, konzentrieren würde ich mich aber auf den Standpunkt, in dem du deine Ausbildung absolvieren würdest.
Ich kenne jemanden, der bei solchen Fragen mal sehr auf die Nase gefallen ist. Aber er wusste wirklich gar nichts. Im ganzen Geschäft hangen große Schilder mit Hinweisen darauf, wofür das Unternehmen steht. Und solche Fragen dann nicht beantworten zu können, kommt nicht gut.
Es ist zwar durchaus angebracht, sich über das Unternehmen zu informieren, aber meiner Ansicht nach kommt es darauf an, welche Position man besetzen möchte. Von Dir als potentiellem Auszubildenden wird man sicher nicht jedes kleinste Detail erwarten, sondern schon damit, was das Unternehmen tut, und vielleicht auch, womit es ausgezeichnet wurde, wofür und so weiter. Es wäre etwas merkwürdig, würdest Du darauf achten, wie viele Mitarbeiter es gebe und auch, wie die Umsatzzahlen lauten. Aber ein paar Informationen bezüglich der Unternehmensgeschichte wäre nicht schlecht, genauso wenig, um welche Person es sich handelt, die mit Dir das Vorstellungsgespräch führt und so weiter.
Würdest Du Dich zum Beispiel in einem Hotel bewerben, wäre es durchaus angebracht, in Erfahrung zu bringen, wie viele Gäste dort unterkommen können, welche Angebote sie den Gästen anbieten und wie es auch mit der Verpflegung aussieht. Solche Dinge sollte man zumindest im Hinterkopf haben. Wäre es nun eine soziale Einrichtung, sollte man sich damit beschäftigen, nach welcher Konzeption gearbeitet wird und da auch ein gewisses Interesse zeigen. Bei einem produzierendem Unternehmen solltest Du durchaus wissen, was überhaupt produziert wird, selbst, wenn Du erst einmal nur im Büro und nicht in der Produktion ausgebildet werden möchtest.
Halbwissen ist meines Erachtens nach recht gefährlich und an der Stelle dann durchaus unangebracht, aber ansonsten sollte man sich durchaus auf Fragen vorbereiten, die man gegebenenfalls gefragt wird und die man als Interessierter an den Bewerber weitergeben wird. Da wird jede Firma anderweitige Fragen stellen, aber ein paar grundsätzliche Dinge sollte man schon wissen.
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