Putzplan, Putzen nach Bedarf oder Putzfrau in WGs?

Bei meiner WG-Suche und entsprechend vielen WG-Besichtigungen fiel mir auf, dass es kaum noch WGs mit konkreten Putzplänen gibt. Meist gilt die Devise, dass jeder seinen eigenen Dreck wegräumt und jeder sich zum Beispiel für den Müll oder gelegentliche Grundreinigungen verantwortlich fühlen sollte. Einige wenige WGs hatten eigene Putzfrauen, wobei natürlich trotzdem jeder seinen Dreck wegräumen sollte.

Aber durch eine Putzfrau wird sichergestellt, dass Toilette, Bad und Boden zum Beispiel regelmäßig geputzt werden, immer gleich gründlich gereinigt werden und zudem halten sich die Kosten bei mehreren Bewohnern durchaus in Grenzen. Und es gibt weniger potentielle Streitfaktoren, weil einer den Putzplan nicht einhält, einer den Eindruck hat ständig zu wischen und andere gar nichts machen.

Ich finde dies eine sehr gute Idee und würde so etwas auf jeden Fall in meiner WG begrüßen. Habt ihr WG-Erfahrung und wenn ja, hattet ihr eine Putzfrau oder wurde zumindest mal darüber nachgedacht? Was spricht eurer Meinung nach dafür oder dagegen?

Ich selbst bin vor kurzem auch in eine WG gezogen. So informierte ich mich noch vor dem Einzug darüber, wie es mit dem Putzen aussehen würde. Immerhin schien Ordnung in der WG nicht gerade groß geschrieben zu werden, weshalb ich doch sehr gespannt war, wie denn die Regelung aussah.

In meiner WG ist es nun so, dass jeder einfach hinter sich selbst wegräumt, beziehungsweise einfach geputzt wird, wenn die Zeit dazu da ist. Das scheint aber nicht besonders häufig der Fall zu sein, da sich vor allem in der Küche so einiges befindet, das man einfach wegräumen könnte. Trotzdem finde ich es einfach viel besser so, wenn jeder selbst entscheidet, wann er aufräumt. Einen Plan fürs Putzen zu erstellen finde ich selbst nämlich nicht gerade gut, weshalb ich froh darüber bin, dass man eben selbst entscheiden kann, wann man aufräumt.

Ich könnte es mir gar nicht vorstellen, nach einem Plan zu putzen und aufzuräumen. Immerhin bin ich auch nicht ständig in der WG, sondern schlafe auch noch oft bei meinen Eltern. Von daher könnte ich die Tage, an denen ich eingeteilt wäre, ohnehin nicht einhalten. Schließlich würde ich nicht extra in die WG fahren, nur um aufzuräumen. Und auch wenn ich mich in der WG befinden würde, hätte ich auch nicht unbedingt die Zeit dazu, an bestimmten, festgelegten Tagen zu putzen. Von daher finde ich es viel besser so, dass jeder eben nach Bedarf aufräumt. Hier liegt natürlich aber die Gefahr vor, dass es schnell unordentlich wird, weil sich niemand dazu verpflichtet fühlt, aufzuräumen.

Eine Putzfrau würde ich niemals anstellen wollen. Auch wenn die Kosten sich vielleicht noch im Rahmen halten, wenn man sie aufteilt, ist so eine Putzfrau trotzdem noch teuer. Da ich als Studentin ohnehin wenig Geld zur Verfügung habe, würde ich es sicherlich nicht für so etwas ausgeben. Immerhin kann doch jeder einfach hinter sich aufräumen, was ja nicht so schwierig sein kann.

Als ich noch in einer WG gewohnt habe, hatten wir einen Putzplan. Dort war jeder wochenweise eingeteilt und das hat meistens auch relativ gut funktioniert. Jedenfalls ging es irgendwie immer, so dass es kaum ein großer Saustall war, was bei zwei Jungs in der WG schon eine Leistung ist.

Wenn mal einer der Mitbewohner verhindert war, dann hat man getauscht. Und zwar so, dass man nicht wochenlang hintereinander Putzdienst hatte, sondern schon gerecht, so dass trotzdem jeder seinen Teil erledigen konnte. Und trotzdem war ich froh, als ich dort endlich ausziehen konnte, auf Dauer bin ich nämlich einfach nicht WG geeignet und finde es nicht sehr gut, beim Putzen auf andere Menschen angewiesen zu sein.

Eine Putzfrau kam bei meinen Mitbewohnern und mir auch nicht in Frage. Ich hätte mir das nicht leisten können und die beiden Mitbewohner wollten das nicht, sie waren einfach nur geizig. Sie haben im Winter sogar einen Wettstreit veranstaltet, wer am meisten im Zimmer heizt und somit den größten Verbrauch hat. Deswegen sind die beiden dann zum Teil mit Schal, Handschuhen und Mütze schlafen gegangen. Von den beiden wäre keiner bereit gewesen, auch nur einen Cent in eine Putzfrau zu investieren, und das, wo sie beide genug Geld zur Verfügung gehabt hätten.

Ich putze immer nach Bedarf und wie die Umstände es zulassen. Es kann sein, dass ich alle 3 Tage die Wohnung putze, es kann aber auch vorkommen, dass ich das nur einmal die Woche mache. Diese Woche war ich zum Beispiel sehr beschäftigt und auch abends dann ausgelaugt, sodann ich jetzt am Wochenende Gas geben muss, um die Wohnung auf Vordermann zu bringen. Leider bleibt dann immer viel liegen. Ich habe es noch nicht fertig gebracht, mir eine Regelmäßigkeit anzugewöhnen, aber das ist bei meinen Lebensumständen auch eigentlich garnicht möglich, deshalb habe ich es beim Bedarf und bei der Möglichkeit gelassen.

Meiner Meinung nach kommt es immer darauf an, wie die WG aufgebaut ist, denn WG's bestehen ja meistens aus Studenten und da diese ohnehin schon sehr wenig Geld haben, finde ich es irgendwie merkwürdig, wenn man sich dann noch eine Putzfrau nimmt. Und wenn man nicht gerade Naturwissenschaften studiert, dann hat man in der Regel eigentlich auch sehr viel Zeit und kann zu Hause dann auch die Aufgaben übernehmen. Zwar sagst du, dass sich die Kosten für die Putzfrau in Grenzen halten würden, wenn man sie durch die ganzen WG Mitglieder teilt, dass stimmt zwar, aber wenn man die Arbeit selbst einteilen würde, würde es letztendlich auch auf sehr wenig Arbeit pro Person heraus kommen.