Stellt ihr eure Freunde euren Eltern vor?

Man schließt im Leben immer wieder neue Freundschaften. Entweder durch die Schule, durch die Arbeit, durch den Sport oder einfach nur in der Freizeit. Mir geht es jetzt aber eher um die Schulzeit und dann, wenn man noch an die Eltern "gebunden" ist.

Ich habe natürlich viele Bekanntschaften, denen ich in der Schule Hallo sage oder wenn ich sie draußen sehe, dann haben wir einen kleinen Smalltalk. Solche Freunde stelle ich eigentlich nicht meinen Eltern vor, da ich mich nicht wirklich für diese Leute interessiere und mich auch nicht regelmäßig mit diesen treffe. Dann gibt es aber auch noch die Freunde, mit denen ich regelmäßig unterwegs bin und ich auch die meiste Zeit in der Schule mit ihnen verbringe. Die meisten von diesen Freunden kennen meine Eltern, da wir schon alle zusammen Party gemacht haben bei uns zu Hause oder so. Ich schäme mich nicht für meine Eltern, da es dafür einfach keinen Grund gibt. Ich habe recht coole Eltern.

Wie steht ihr zu dieser Sache? Stellt ihr eure Freunde immer vor oder eher gar nicht? Oder macht ihr es so wie ich, dass ihr nur "wichtige" Freunde vorstellt?

Soweit ich weiß, ist es noch nie vorgekommen, dass ich meinen Eltern Freunde von mir vorgestellt hätte. Immerhin ist es auch so, dass ich ziemlich selten Freunde mit nach Hause bringe. Ich mag es einfach nicht, Freunde zu mir zu nehmen, da mein Zimmer sehr klein ist und meine Eltern auch immer zu Hause sind, weshalb man da auch nicht auf andere Zimmer zurückgreifen kann. Außerdem ist unsere Wohnung auch sehr hellhörig, weshalb ich mich auf irgendeine Weise immer belauscht fühle. Da meine Eltern auch extrem neugierig sind, ist es auch wirklich nicht ausgeschlossen, dass sie bei Gesprächen von mir zwischen Freunden eben genauer hinhören. Auch ist es so, dass meine Eltern immer sehr früh ins Bett gehen und sie sich deshalb gestört fühlen würden, wenn ich noch Besuch hätte.

Aus oben genannten Gründen ist es deshalb wirklich selten, dass ich Freunde mit nach Hause nehme. Von daher würde ich auch niemals auf die Idee kommen, meine Freunde nur deshalb mit nach Hause zu nehmen, um sie meinen Eltern vorstellen zu können. Immerhin ist es ja auch so, dass ich alt genug bin, um selbst zu entscheiden, welche Freunde ich habe, ohne dass ich dafür die Meinung meiner Eltern benötige. Von daher ist es mir eigentlich egal, ob meine Eltern meine Freunde kennen oder nicht, wobei mir letzteres sogar lieber ist. So können sie keine unangenehmen Fragen über die Leute stellen, da sie diese überhaupt nicht kennen und auch nicht wissen, wie sie aussehen.

Wenn ich unterwegs mit Freunden wäre und meinen Eltern begegnen würde, würde ich meine Freunde auch nicht zwangläufig meinen Eltern vorstellen. Viel eher würde ich mich einfach kurz von meinen Freunden abkapseln um meine Eltern begrüßen gehen zu können. Das wäre mir einfach viel lieber so, da meine Eltern irgendwie auch ein Händchen dafür haben, mich in peinliche Situationen zu bringen. Bevor meine Mutter sich so vor meinen Freunden zehnmal erkundigen würde, wann ich denn nach Hause kommen würde und ob ich etwas gegessen hätte, würde ich der Situation von daher lieber aus dem Weg gehen.

Ich wohne ja schon eine Weile nicht mehr bei meinen Eltern und da kommt es nun höchst selten vor, dass ich ihnen neue Freunde vorstelle. Ansonsten stelle ich ihnen aber eigentlich auch immer nur Freunde vor, die mich abholen oder die mich besuchen kamen. Ich denke, dass meine Eltern ja auch nicht jeden kennenlernen müssen. Meine Eltern haben sich aber auch immer nicht besonders cool verhalten, wenn ich Besuch hatte. Die Eltern meines besten Freundes kennen sie aber auch und ihn kennen sie auch sehr gut.

Das kommt ganz darauf an, wie die Situation ist. Meine Eltern kennen meine Freunde größtenteils nicht, die besten natürlich ganz einfach dadurch, dass sie regelmäßig zu Besuch kommen und so läuft man sich über den Weg.

Meine Eltern legen auch keinen großen Wert darauf, genau zu wissen, wer jetzt wer ist. So lange ich noch bei meinen Eltern wohne wird es normal sein, dass sie einige Gesichter kennen. Wenn ich ausziehe wird sich das sicher sehr ändern und mein neuer Freundeskreis wird komplett isoliert sein von meinen Eltern.

Ich wohne nun ja auch nicht mehr zu Hause, aber ich fahre regelmäßig zu meinen Eltern, weil ich mit dem Hund gehe. Hin und wieder kommt da auch mal eine Freundin von mir mit. Es ist einfach entspannend, wenn man spazieren geht. Und wenn meine Eltern das sehen, dann stelle ich sie natürlich gegenseitig vor, alles andere wäre unhöflich. Es kommt ja auch vor, dass man eingeladen wird und dann sagt man eben: Sorry, ich kann leider nicht, ich bin bei XY. Dann kommt schon mal die Frage auf, wer das denn ist. Dann erkläre ich das auch, oder sie kennen die Person eben und alles ist klar.

Ich finde das nicht schlimm. Ich kenne schließlich auch einige Freunde meiner Eltern. Da ist es das gleiche. Bin ich gerade dort und man läuft sich über den Weg, dann wird man sich eben vorgestellt. Dann hat der Name, den man vielleicht vorher schon gehört hat auch ein Gesicht.

Außerdem habe ich keine Freunde, für die ich mich schämen würde und ich schäme mich auch nicht für meine Eltern. Insofern finde ich das nicht problematisch. Jeden müssen sie aber natürlich auch nicht kennen..

Wenn ein Freund/eine Freundin bei mir ins Haus kommt und mein Dad oder meine Schwester im Haus sind, dann schauen die zumindest, neugierig wie sie sind, kurz nach wer da denn reinschneit. Und wenn es jemand unbekanntes ist, stellt sich meine Familie auch ausnahmslos mit Händedruck vor, ich finde das gehört schlichtweg zu einem gesunden Sozialverhalten.

Als ich vor kurzem bei einer Bekannten zu Gast war, haben mich die Eltern und der Bruder größtenteils ignoriert, ich wollte mich eigentlich vorstellen, aber sie sind jeglichem Blickkontakt ausgewichen und hatten keine sehr willkommen heißende Haltung inne. Mir war die ganze Zeit unwohl und ich war heilfroh, als wir auf das Zimmer meiner Bekannten verschwunden sind.