Zieht Euch der Besuch von Altersheimen auch runter?
Ich weiß ja nicht, wie es Euch geht, aber wenn ich mal in einem Altersheim bin, macht mir das richtig Angst und es zieht mich auch herunter. Ich hatte diese Situation mal, als ich mit meinem Vater meine Oma in dem Heim besucht habe, in dem sie wohnt. Ich hatte sie davor schon lange nicht mehr gesehen und mich richtig erschrocken, wie sehr sie abgebaut hatte.
Aber nicht nur das, auch das ganze Umfeld hat mich irgendwie traurig gemacht. Es war zwar genügend Personal vorhanden und die Angestellten, die ich gesehen habe, wirkten auch auf mich freundlich und kompetent, aber trotzdem fand ich es erschreckend, zu sehen, wie sehr manche alten Menschen doch auf die Hilfe anderer angewiesen sind. Wie sie teilweise gefüttert wurden oder kaum noch alleine in ihr Zimmer kamen.
Ich denke dann immer daran, beziehungsweise, frage mich, wie ich wohl in dem Alter bin. Und genau das macht mir Angst, denn da kommen wir alle nicht drum herum, ums Älter werden. Auf mich wirkte die ganze Atmosphäre dort so trost- und hoffnungslos. Geht es Euch auch so, dass Ihr traurig werdet, wenn Ihr in solche Einrichtungen geht? Und wenn ja, wie geht Ihr mit diesem Gefühl um? Woran baut Ihr Euch wieder auf?
Natürlich ist es eine äußerst schwierige Situation, aber gerade wenn jemand häufiger in so ein Heim geht, gibt es zahlreiche sehr unterschiedliche Möglichkeiten damit umzugehen.
Ich selbst hatte über zehn Jahre eine Uroma im Heim und habe diese wöchentlich besucht. In so einem Fall darf man nicht alles so heftig an sich ranlassen. Manche Dinge muss man einfach auch mal mit Humor nehmen und herzhaft lachen. Das hört sich zwar auf den ersten Blick nicht wirklich glaubhaft an, aber auf längere Zeit gesehen, ist es auf jeden Fall die richtige Handlungsweise.
Ich habe im Altenheim schon Praktika gemacht und muss sagen, dass man als Besucher meistens noch das nette Bild präsentiert bekommt. Dann wird sich extra Mühe gegeben. Das alleine finde ich schon ganz schlimm. Dazu kommt leider, dass oftmals in diesen Heimen unterbezahlte und teilweise auch nicht gut ausgebildete Menschen arbeiten. Auch dieser Zustand macht mich extrem traurig. Die alten Menschen haben irgendwie etwas Besseres verdient.
Gerade nachts ist es sehr schlimm in so einem Heim. Dann schreien die alten Menschen nämlich oder wollen nach Hause, weil sie es nicht besser wissen. So einen normalen Besuch im Heim habe ich nur bei meiner Ur Oma gemacht. Sie brauchte eine Pflege für den ganzen Tag und zu Hause war es zu gefährlich geworden für sie, weil sie auch kaum noch etwas wusste. Sie magerte ab, und als ich sie besuchte, sah ich eine gebrochene Frau. Danach habe ich mir für sie gewünscht, dass sie es bald geschafft hat und wenige Zeit später verstarb sie dann auch. Sie hatte ein ehr gutes Alter geschafft und so hatte sie das Heim einfach nicht verdient.
Es ist schlimm, wenn man dann ein sein eigenes Altern denkt. Mich bedrückt es, wenn ich solche Missstände sehe und das ist so. Pflegekräfte sind ja gut, aber die alten Menschen brauchen auch Beschäftigung und müssen auch mal raus. Ich hoffe nur, dass ich mal nicht im Heim lande. Aus so einem Besuch kann man eigentlich nichts Positives ziehen, meiner Meinung nach. Man kann sich nur an den Menschen erinnern, den man vor dem Heim gekannt hat. Besser wird es nicht mehr.
Vor etwa zwei Jahren kam ich auf die Idee, nebenbei ein wenig im Altenheim zu jobben, um mir ein wenig Geld dazu zu verdienen. Die Beschreibung des Jobs hörte sich toll an und auch die Bezahlung war nicht schlecht. Von daher war ich mir ziemlich sicher, den Job auch anzunehmen, falls ich ihn bekommen sollte.
Als ich für mein Vorstellungsgespräch allerdings quer durch das Altenheim musste, wurde mir bereits ganz anders zumute. Überall wo man nur hinsah, waren alte und kranke Leute, die kaum noch laufen konnten und einfach richtig schlimm aussahen. Dabei sah das Altenheim an sich wirklich sehr schön und auch fröhlich aus. Ich muss sagen, dass mir das Altenheim wunderbar von innen gefallen hat und es schöner nicht sein könnte. Trotzdem behagte mir die Atmosphäre überhaupt nicht.
Ich war noch nie zuvor in einem Altenheim gewesen und muss sagen, dass ich daher auch völlig falsche Vorstellungen von dem Job hatte. So hatte ich eher gedacht, mich gemütlich mit den Leuten unterhalten und auch spielen zu können, wie es auch in der Beschreibung des Jobs stand. Trotz dessen machte mich der Chef darauf aufmerksam, dass ich um Fäkalien nicht herum kommen würde und mich daran gewöhnen sollte, dass die Leute eben nicht teilweise nicht wissen würden, was sie tun ich und ich deshalb hart im Nehmen sein sollte.
Ich muss sagen, dass ich ehrlich geschickt von dem Gespräch war. Doch als ich mir die alten Leute genauer anschaut, wusste ich, dass er Recht hatte. Die Leute sahen auch teilweise so krank und alt aus, dass ich mich so unwohl fühlte und am liebsten losgeheult hätte. Immerhin hatte auch ich den Gedanken daran, irgendwann auch so zu enden. Ich konnte die Atmosphäre fast nicht ertragen, weshalb ich den Job schließlich auch gar nicht annehmen wollte. Seitdem bin ich auch wirklich froh darüber, nicht noch einmal in ein Altenheim zu müssen.
Als meine Oma im Altenheim war, war ich noch sehr klein. Trotzdem kann ich mich noch daran erinnern, dass ich vor den Besuchen immer ein wenig Angst hatte, weil die Stimmung dort auch ein wenig trostlos war. Natürlich gibt es auch große Unterschiede zwischen den einzelnen Heimen. Das Heim, wo meine Oma war, war noch ein richtig gutes Heim, wie ich inzwischen weiß. In der Apotheke haben wir auch ein Heim, das wir mit Arzneimitteln beliefern. Dort musste ich auch schon einige Male hin, was ich aber auch ziemlich erschreckend fand.
Man liest immer die Namen der Patienten auf den Rezepten und als meine Kollegin mir einige Bewohner dann mal gezeigt und vorgestellt hat, fand ich es teilweise doch erschreckend, wer die Personen hinter den Namen sind. Da saßen Leute in den Gängen und konnten sich kaum bewegen. Dabei wird man dann schon traurig und denkt daran, wie es einem selber oder auch den Eltern irgendwann gehen wird. Meine Kollegin hat bei den Besuchen schon eine Routine entwickelt, aber ich war ja nur selten mit, deswegen war ich jedes Mal wieder erschrocken.
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