Übertriebene Ängste, dass mit Auto unterwegs was passiert
Mein derzeitiges Auto habe ich im letzten Jahr gekauft und es war fast ein Neuwagen, er hatte gerade mal 2.500 Kilometer runter. Und eigentlich müsste ich mir keine Sorgen machen, dass etwas kaputt geht, denn unzuverlässig sind ja eher alte Autos, denke ich.
Ich hatte im August mal einen Unfall, das heißt, ich bin gegen ein Verkehrsschild gefahren. Das war zwar kein großer Unfall und es ging auch glimpflich ab aber eine Woche später habe ich dann durch Zufall in der Werkstatt gesehen, dass ein Nagel in meinem Reifen steckt. So musste ich den Reifen wechseln lassen, was glücklicherweise auch sofort möglich war.
Aber jetzt habe ich vor jeder Fahrt nach Berlin Angst, dass mir zum Beispiel unterwegs ein Reifen platzen könnte. Oder etwas anderes, das mich daran hindert, weiter zu fahren, eine andere Panne. Ich bin sogar schon so paranoid, dass ich vor jeder Fahrt um mein Auto herum gehe und gucke, ob alle Reifen okay sind.
Ich weiß nicht, woran es liegt, dass ich jetzt so ängstlich bin, früher hatte ich so etwas nie. Ich habe mich einfach in mein Auto gesetzt und bin losgefahren, ohne mir Gedanken zu machen. Allerdings bin ich bisher auch immer nur kurze Strecken gefahren. Und beim ADAC bin ich auch angemeldet, so dass mir immer jemand helfen würde. Vermutlich habe ich deshalb solche Ängste, weil ich ohne Auto nicht zu meinem Freund kommen würde. Klar gibt es öffentliche Verkehrsmittel, aber die Verbindung zu meinem Arbeitsort ist sehr schlecht, so dass ich dann schon nachts losfahren müsste.
Kennt Ihr solche Ängste auch? Und wenn ja, was tut Ihr dagegen, wie geht Ihr damit um? Und wo könnten solche Ängste herkommen?
Ich hatte auch mal einen Unfall mit einem Auto, zwar nur als Beifahrer, aber ich hatte da auch eine Weile Panik, wenn es ums Mitfahren ging. Ich denke, dass das schon einigermaßen normal ist, weil man das ja erst mal verarbeiten muss. Du kannst nur weiterfahren und irgendwann gibt sich das Ganze wieder. Du kannst dir doch vor jeder Fahrt die Reifen ansehen, das ist doch nicht schlimm. Dann weißt du wenigstens das nichts ist und kannst dann ruhiger losfahren.
Ich habe solche Ängste nicht, obwohl ich sehr gerne Auto fahre und mir das Auto schon relativ wichtig ist. Ich wäre nun nicht erfreut, wenn das Auto den Geist aufgeben würde, aber ich denke, dass es sicher möglich ist, das Problem irgendwie zu lösen. Sofern ich nicht gerade auf dem Weg zu einer wichtigen Klausur liegenbleibe, ist das alles in Ordnung. Mein Auto ist übrigens zwölf Jahre alt und ich habe nicht vor, es gegen ein neues auszutauschen, wenn überhaupt gegen eines im gleichen Alter oder älter. Theoretisch müsste ich mir also mehr Sorgen machen als du, aber irgendwie ist das nicht der Fall.
Ich habe einfach die Erfahrung gemacht, dass man als relativ gut abgesicherter und in Bezug auf die Verkehrsinfrastruktur verwöhnter Mensch keine Angst vor Pannen haben muss. In Deutschland ist es kein Drama, wenn man eine Panne oder einen kleineren Unfall hat. Viele Leute haben ein Handy, es gibt den ADAC, es gibt Notrufsäulen, es gibt Busse und Bahnen. Ich bin mit meinem alten Auto mal auf der Autobahn wegen eines Motorschadens liegengeblieben. Mit meinem aktuellen Auto gab es Pannen wegen eines defekten Keilriemens, eines kaputten Zahnriemens und des Turboladers – bis auf den Motorschaden an dem alten Wagen war das alles nicht vorhersehbar und die Teile standen noch eine Weile vor dem angeratenen Wechsel. Ich konnte in keinem Fall weiterfahren, aber es gab eben doch immer Hilfe durch den ADAC. Einen defekten Reifen hatte ich auch schon, aber so etwas kann man ja auch selbst problemlos an Ort und Stelle wechseln. Der Nagel, von dem du geschrieben hast, wäre doch sicher kein Problem gewesen, sofern du dadurch eine Panne erlitten hättest.
Du musst dich einfach von dem Gedanken verabschieden, dass es eine hundertprozentige Sicherheit gibt. Denn die hat man einfach nicht. Sobald man in ein Fahrzeug steigt, kann etwas passieren. Etwas irritiert bin ich über deine Aussage deinen Freund betreffend, beziehungsweise die Fahrten zu ihm. Hast du diese übertriebenen Ängste erst seit dem Beginn eurer Beziehung? Falls das der Fall ist, würde ich mir Gedanken darum machen. Es gibt so viele Möglichkeiten und wenn man sich dann mal ein oder zwei Wochen nicht sieht, ist das natürlich kein Beinbruch. Falls du aber nun dauernd auf den Gedanken fixiert bist, dass du unbedingt zu deinem Freund gelangen musst, dann klingt das ein wenig ungesund.
Nun ja, bedingt durch einige Unfälle habe ich durchaus auch schon Dinge erlebt, die eigentlich dazu führen sollten, dass ich nicht mehr als Fahrerin in ein Auto einsteigen sollte. Aber da ich auf das Fahren mit dem Auto angewiesen bin und es auch wichtig für mich ist, musste ich schon immer über meinen Schatten springen und so kam es dann, dass ich meinen Befürchtungen und Ängsten begegnen musste. So war es auch am besten für mich, da man sich sonst wohl wirklich immer einen Kopf macht, ob was passieren kann, genauso kann man sich auch fragen, ob man nicht ein zweites Mal bei der Arbeit im Haushalt von der Leiter fällt und dergleichen.
Ich hatte mal einen Schaden am Auto durch eine undichte Zylinderkopfdichtung, die nicht bemerkt wurde und nachdem die Reparatur gemacht wurde, habe ich immer darauf geachtet, dass die Temperaturanzeige des Motors eine bestimmte Stelle nicht überschritten wird. Ich habe da auch dann immer mal den Rat der Werkstatt gesucht und dieser war dann hilfreich gewesen. Inzwischen denke ich, man kann dank Handy und dergleichen Hilfe erhalten, und wenn man selbst ein wenig Umsicht walten lässt, geht es schon alles in Ordnung. Es gibt manche Situationen, in denen man aber nun mal nichts dazu kann und diese Situation ist meiner Ansicht nach dann doch eher gelassen zu nehmen.
Da ich es mir nicht leisten kann, auf das Autofahren zu verzichten, ich es nur unter ganz bestimmten und deutlichen Umständen möglich machen könnte, fahre ich so gut ich kann und nehme Rücksicht, achte auf die Umgebung und dergleichen. Wenn etwas am Auto nicht ordnungsgemäß funktionieren sollte, halte ich an, und versuche den Fehler zu finden. Aber bislang war so etwas nur mal aufgrund einer technischen Macke gewesen, ansonsten war es eben doch das eigene Verschulden oder das Verschulden anderer und damit ist immer zu rechnen, leider.
Ich denke, dass es einfach dauert, bis du dein Erlebnis mit dem Unfall und dem Nagel im Reifen verarbeitet hast. Vorher hast du dir wahrscheinlich keine Gedanken darüber gemacht, weil du einfach nicht daran gedacht hast, dass etwas passieren könnte. Ich hatte leider schon öfter einen Nagel oder eine Schraube im Reifen und in der ersten Zeit danach war ich auch immer sehr vorsichtig und habe mir die Reifen vor der Fahrt erst mal angesehen. Aber das hat sich wieder gegeben und das wird es bei dir sicher auch tun.
Natürlich kann immer mal etwas passieren, das ist klar. Aber ich denke, man hilft sich selber nicht dabei, wenn man sich ständig während der Fahrt über die Gefahren Gedanken macht, die passieren könnten. Ich weiß nicht genau, wie ich es geschafft habe, dass ich gelassener geworden bin, aber am Anfang hatte ich auch Angst während der Fahrt, aber mittlerweile fahre ich sogar sehr gerne Auto. Vielleicht schaffst du das ja auch, wenn du dir Zeit lässt, die Dinge zu verarbeiten.
Wenn du vor ein Verkehrsschild fährst, solltest tatsächlich besser aufpassen und deine Gedanken auf die Autofahrt konzentrieren. Denn das dürfte eigene Schuld sein. Noch nicht einmal ein Reifenplatzer ist dir passiert, weil du vorab schon den Nagel im Reifen entdeckt hast. Was willst du mehr? Das alles ist doch schon eine Weile her und sollte vergessen sein. Außerdem ist die Fahrt zu deinem Freund doch nicht weit, so dass du sie meistern kannst.
Ich habe bereits zweimal einen Reifenplatzer erlebt. Einmal war ich Beifahrerin aus dem Urlaub. Das ist gut gegangen. Das zweite Mal fuhr ich selbst und habe es auf einer Bundesstraße gemerkt. Auch da ging es gut ab. Der ADAC hat alles wieder in Ordnung gebracht, obwohl ich es auch selbst gekonnt hätte, da ich einen Pannenkurs besucht hatte.Du siehst, wenn etwas mit dem Reifen passiert, hilft dir der ADAC. Du musst dir keine Sorgen mehr machen.
Solchen Ängsten kann man eigentlich ganz gut mit einer "Worst-Case"-Betrachtung begegnen. Was würde im schlimmsten Fall passieren, wenn man eine solche Panne hat? Klar, man kann nicht mehr weiter fahren. Man muss den ADAC anrufen und sich abschleppen lassen. Das Auto steht dann in der Werkstatt, man muss sich also von jemanden abholen lassen, Taxi fahren oder sich einen Leihwagen stellen lassen. Dann wird das Auto repariert, was in den meisten Fällen nur wenige Tage dauert.
Das alles ist jetzt aber nichts, was man nicht irgendwie ohne größere Probleme handhaben kann. Im allerschlimmsten Fall benötigt man einen Leihwagen. Dadurch ist man aber in keiner Weise eingeschränkt.
Das ist natürlich schon ein gewisser finanzieller Schaden, aber dieser Schaden ist kalkulierbar, er ist zumindest nicht größer als eine normale große Inspektion, bei der ja auch schnell mehrere hundert Euro zusammenkommen können. Als Autobesitzer weiß man das und plant solche größeren Reparaturen mit ein.
Wenn man ganz rational über das Szenario nachdenkt, gibt es nichts, wovor man übermäßig Angst haben muss. Die Angst, die du hast, kannst du deshalb aber wahrscheinlich nicht einfach ausschalten. Das ist aber auch nicht schlimm. Fast jeder Mensch hat irgendeine eher irrationale Angst. Schlimm wird es meistens nur, wenn die Menschen die Angst für anormal halten und sich deshalb verrückt machen.
Also: Deine Angst ist zwar rein logisch betrachtet nicht unbedingt gerechtfertigt, aber völlig normales menschliches Verhalten. Gleiches gilt für deine etwas übertriebene Vorsicht. Der erste Schritt ist also, die Angst zu akzeptieren. Der zweite Schritt ist, sich seiner Angst zu stellen. Fahre also die längere Strecke und nimm die Angst bewusst wahr. Nach der Fahrt kannst du noch einmal darüber reflektieren, ob die Fahrt jetzt wirklich so schlimm war, oder ob irgendwann deine Angst nicht doch von alleine verschwunden ist. Oft passiert das nämlich von alleine.
Zunächst einmal muss ich sagen, dass nicht grundsätzliche alle alten Autos unzuverlässig sind. Ich habe schon viele edle Wagen gesehen, die am Rande der Autobahn standen, weil sie einen Platten hatten. Das kann einem neuen Wagen mit 100 Kilometern auf dem Tacho genauso passieren, wie einem alten Wagen, der schon 150 000 Kilometer gefahren ist. Es gibt sicher Autos, die im Alter regelrecht auseinanderfallen, aber das gilt keinesfalls für alle Autos, die schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben.
Das du einen Nagel in deinem Reifen hattest ist nichts ungewöhnliches. So etwas kann einfach mal vorkommen. Meistens stechen sie aber nicht so weit rein, dass sofort die Luft entweicht. Sie stecken einfach nur im Gummi. Zur Sicherheit sollte man ihn schon wechseln lassen, auch wenn das teilweise ärgerlich ist, wenn man erst einen neuen Reifen drauf hatte. So fährt man seine Reifen unregelmäßig ab und muss sie fortan immer einzeln wechseln.
Ich habe dein Eindruck, dass du dir wegen solchen Sachen viel zu viele Sorgen machst. In einem Leben kann so massiv viel passieren, dass man an die meisten Dinge gar nicht denkt. Die Wahrscheinlichkeit, dass gerade dir eine Reifen während der Fahrt platzt ist recht gering, aber sie ist auf jeden Fall vorhanden. Du kannst aber nicht vor allen möglichen Situationen den Kopf zerbrechen und dir den schlimmsten Fall ausmalen. Wenn du überall so in deinem Leben denkst wirst du irgendwann keinen Schritt mehr vor die Tür setzten. Geh das ganze mal etwas lockerer an. Bei Leuten, die einen schweren Unfall hatten ist so etwas nachvollziehbar, aber bei dir nicht.
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