Lieber einen Kleingarten pachten oder eigenes Land?
Ich möchte mir gerne einen kleinen Garten suchen und habe die Wahl zwischen einem Angebot eines Kleingartenvereins, wo ich etwas pachten kann und einem Areal, das ich selbst kaufen kann, wo es also mein eigenes Grundstück wäre. Was ist denn besser? Der Kleingarten ist natürlich günstiger, aber da kann ich nicht machen, was ich will.
Das andere Grundstück ist etwas teurer und hier müsste ich dann jeweils noch Grundsteuer zahlen. Ich weiß auch nicht, ob ich dafür vielleicht noch eine bestimmte Versicherung brauche. Weiß jemand, wie sich das verhält und was von beidem besser ist? Wie sollte man sich da entscheiden?
Es kommt doch dabei auf deine Pläne an und welche Vorgaben zu beachten sind. In Kleingartenanlagen muss man sich an bestimmte Regeln halten, die allgemein gültig sind. Da wird noch auf diverse Ruhezeiten geachtet und man muss eine Mischung aus Gemüse, Obst und Erholung gestalten. Allerdings kannst du den Pachtgarten auch recht schnell abgeben, wenn die keine Zeit mehr hast oder umziehen willst.
Wenn du dir Land kaufst, dann gibt es natürlich auch Vorgaben die beachtet werden müssen. Solltest du das Land nicht mehr benötigen, so musst du dann dafür sorgen, dass es entweder weiterhin gepflegt wird oder einen Käufer finden. Das kann je nach Region recht lange dauern, so dass du weiterhin Kosten hast, aber keinen direkten Nutzen.
Und je nach Lage des Landes kannst du dort auch nicht einfach anbauen, was dir gefällt. Daher solltest du dich da auch erst mal kundig machen, was auf dem Land machbar ist und was nicht. Mit viel Pech darfst du dir dort noch nicht mal ein Gartenhäuschen aufstellen.
Ich würde immer und in jedem Fall lieber ein Grundstück nehmen. Kleingartenvereine machen leider nicht jedem Spaß und mit den ganzen Vorschriften ist man da schon ziemlich eingeschränkt. Man hat da auch nie wirkllich seine Ruhe, weil man eben oft nur arbeiten muss um die Voraussetzungen zu erfüllen und außerdem hat man ja noch so viele Gartennachbarn. Das muss man dann auch mögen.
Bei einem kleinen Grundstück zahlt man mehr, aber man hat eben seine Ruhe und kann machen, was man möchte. Ich sehe das als großen Vorteil an und würde das auf jeden Fall auch lieber machen.
Der Vorteil an einem Kleingarten ist auch, dass man auf einer Parzelle die man da übernimmt in der Regel schon einen Bestand an tragenden Obst-Gehölzen findet, die man von Anfang an nutzen kann. Man hat also schon in der ersten Saison eine Ernte. Das ist schon ein entscheidendes Argument, wenn man das Stück Land haben möchte, um eigenes Obst und Gemüse zu bekommen. Wenn man sich ein Stück Land kauft, muss man schon sehr viel Glück haben, dass da gepflegte Obst-Gehölze drauf stehen die auch tragen. Unter Umständen muss man erst selbst Bäume setzen und ein paar Jahre auf den Ertrag warten.
Wenn es einen nur um etwas Grün geht, auf dem man Freizeit genießen kann, nicht um den Anbau von Obst und Gemüse, dann kann man sich auch nach einem so genannten Erholungsgrundstück umsehen, das man pachten kann. Da ist die Pacht etwas höher als im Kleingartenverein. Aber man hat dafür keine Vorschriften, was man anbauen darf und was nicht. Auch mit den Übernachtungen ist es nicht immer so streng geregelt wie im Kleingartenverein.
Ich habe mir vor einer Weile auch eine Parzelle im Kleingartenverein gepachtet. Klar gibt es Regeln. Aber ich finde sie jetzt so schlimm auch nicht. Ich habe mir vorher einige Vereine in der Region ausgesucht und mit den Leuten und dem Vorstand dort gesprochen, wie die so eingestellt sind. Dabei gibt es durchaus Unterschiede. In manchen Vereinen wird wirklich buchstäblich jeder Grashalm mit der Pinzette gerade gezogen und jedes winzige Unkraut mit Gift bekämpft. In anderen sieht man das mit dem Unkraut lockerer und lässt eher den Nachbarn Freiheiten ohne gleich über den Zaun zu keifen. Man sollte eben sehen, dass man einen Verein sucht und findet, wo zwischen einem selbst und den Altmitgliedern weitgehend die Chemie stimmt. Nachbarschaftshilfe im Kleingartenverein ist auch was wert und wenn es nur Tipps von alten Hasen sind.
Ein weiterer Vorteil von Kleingartenvereinen sind Anschaffungskosten von Geräten. Manche Vereine leihen an die Mitglieder Geräte aus dem Gemeinschaftspool. Man muss sich also nicht gleich alle Geräte kaufen. Man kommt auch darum herum sich gleich von Anfang an Dinge wie Kettensägen zu kaufen, die man vielleicht nur ein oder zwei mal alle paar Jahre benötigt. Das ist praktisch.
Auch auf einen Eigentumsgrundstück kannst du nicht alles tun und lassen, was du willst. Wenn das Grundstück nicht fernab jeglicher Zivilisation liegt, dann musst du dich auch an Ruhezeiten halten und das Grundstück optisch so weit in Schuss halten, dass es nicht stört. Ebenso muss man dann auch Regeln wegen der Grenzbebauung einhalten, auch dort darf Abwasser nicht einfach so in den Boden geleitet werden sondern ordnungsgemäß entsorgt werden. Ein Privatgrundstück muss man davor schützen, dass keine unbefugten Besucher sich darauf verletzen können. Im Winter muss man an angrenzenden öffentlichen Flächen diese ständig schneefrei halten. Das nervt besonders dann, wenn das Grundstück etwas vom eigentlichen Wohnort entfernt ist. Bei Kleingarten entfallen solche Arbeiten in der Regel.
Am besten erkundigt man sich genau nach den Regeln vor Ort für private Grundstücke und liest sich mal im Internet durch das Bundeskleingartengesetz. Wenn man genug Informationen hat, kann man besser entscheiden. Wir haben uns dann für einen Kleingarten entschiedenen, weil das zu uns besser passte.
Also wenn ich mich entscheiden müsste dann würde ich das Land kaufen, wenn es in meiner Möglichkeit besteht. Hier kann ich machen was ich will und bin nicht von anderen Leuten abhängig. In solchen Kleingärtenvereinen gibt es ja meistens tausend Vorschriften und die möchte ich sicher nicht. Da würde ich persönlich vermutlich auf den Garten verzichten. Sicher ist der andere Garten ein wenig teurer, aber ich denke man kann ihn sinnvoller nutzen.
Ich tu mich in puncto Schrebergärtnerei immer ein wenig schwer, weil man sich ja dann auch mit dem Stichwort Vereinsmeierei auseinandersetzen muss. Man muss seinen Garten nach gewissen Gesichtspunkten gestalten, darf seinen Zaun nicht so hochziehen wie man möchte und man muss in der Regel auch gewisse Stunden für die Gemeinschaft arbeiten. Das ist eindeutig Geschmackssache und man muss es mögen. Daher würde ich halt eher zum eigenen Land tendieren.
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