Persönliche Definitionen von Spaß

vom 03.01.2013, 03:14 Uhr

Gerade las ich einen Thread, in dem es darum ging, aus Spaß auf einen fremden Namen Essen zu bestellen. Und ich merkte, dass ich doch immer wieder verwundert bin, was einigen Menschen Spaß zu bereiten scheint. Natürlich hat jeder an anderen Dingen Spaß. Der eine mag es mit einem ferngesteuerten Hubschrauber zu fliegen, der Nächste hat beim Stricken Spaß und andere indem sie anderen vermeintlich oder faktisch schaden.

Letztere Definition kann ich allerdings so gar nicht nachvollziehen. Wo ist denn der Spaß-Faktor, wenn man anderen schadet, dafür sorgt das Lebensmittel vernichtet werden oder zum Beispiel bei anderen "Späßen" Eigentum beschädigt? Wenn man so etwas mit Frustabbau, Enttäuschung, Wut/Verzweiflung, Aggressionen oder ähnlichem begründet, kann ich dieser Erklärung folgen. Aber dann ist der Verursacher für mich kein lebensfroher Spaßmacher, sondern ein bemitleidenswerter Mensch, dem es eher an Spaß zu mangeln scheint.

Es geht mir nicht um Dinge, die Spaß machen und vielleicht einzelne stören oder belästigen, sondern um Aktionen, die in der Hauptsache daraus bestehen etwas völlig sinnfreies zu machen, was anderen schadet und dieses dann als Spaß zu bezeichnen. Wie seht ihr das?

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» Trisa » Beiträge: 3208 » Talkpoints: 74,44 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich denke, es erfordert eine gewisse grundlegende "Reife", wenn man es so nennen will, nicht nur das eigene Bekämpfen von Langeweile in den Vordergrund zu stellen, sondern sich auch der Konsequenzen für andere Leute bewusst zu sein. Diese Einstellung entwickelt sich bei manchen Zeitgenossen allem Anschein nach erst im Laufe der Kinder- und Jugendzeit, bei einigen wenigen nie. Meiner Theorie nach ist es Leuten, die derlei "Späße" lustig finden, einfach egal, dass sie damit anderen schaden können. Soweit denkt man nicht.

Bei sehr jungen Leuten ist von mir noch etwas Gnade zu erwarten, was derlei "Streiche" angeht, da es kaum jemanden gibt, der als Teenager nicht wenigstens ein bisschen Mist gebaut hat. Aber wer jenseits der 20 immer noch Pizza auf Fake Namen bestellt oder beispielsweise Eier an Hauswände knallt (der gute alte Brauch der "Freinacht" bei uns in der Gegend wird z.B. von vielen als Freibrief zum Vandalismus gesehen), ist in seiner Entwicklung wohl noch nicht so weit.

Meine Definition von Spaß ist ein gutes Buch oder ein lustiger Film. Auch meine sonstigen Hobbys machen mir Spaß. Ich verstehe, dass nicht jeder so bieder sein kann, aber bei mir hört der Spaß in jedem Fall auf, wenn anderer Leute Eigentum beschädigt oder sie sonst irgendwie belästigt werden. Da ich schon seit etlichen Jahren als erwachsen gelte, würde ich mich auch nicht mit sinnfreien Aktivitäten abgeben, die nur darauf abzielen, dass sich irgend jemand Bekanntes oder Unbekanntes über "diese Trottel da draußen" schwarz ärgert.

» Gerbera » Beiträge: 11319 » Talkpoints: 49,61 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich kann euch beiden eigentlich nur zustimmen. Ich finde das, was andere Leute teilweise als Spaß bezeichnen auch nicht sonderlich spaßig, vor allem nicht für denjenigen, der davon betroffen ist. Ich schlage mich schon seit Jahren mit Klingelstreichen herum, was wirklich sehr nervig ist. Aber meine Mutter und ich sagen uns dann immer, dass es eben kleine Kinder sind, die das machen und eben erst noch lernen muss, dass Klingelstreiche keine nette Sache sind.

Für mich definiert sich Spaß auch ganz anders als Streiche oder ähnliches zu machen. Am meisten Spaß bereitet es mir generell, wenn ich mit meinem Freund zusammen bin und wir eine schöne Zeit miteinander verbringen. Manchmal mag ich aber auch allein sein, das kann mir unter Umständen auch viel Spaß bereiten. Manchmal brauche ich auch einfach nur einen unterhaltsamen, lustigen Film um Spaß zu haben. Es ist immer ganz unterschiedlich und kommt auf meine Stimmung an, auf was ich gerade Lust habe und ob es mit Gesellschaft sein soll oder ohne.

Bei mir ist es auch so, dass ich immer Phasen habe, in denen ich das eine oder andere bevorzuge. Zur Zeit bin ich zum Beispiel ganz scharf auf Gesellschaftsspiele. Da kam Silvester natürlich gerade gelegen, weil wir daraus eine sehr lange Spielenacht machen konnten. Aber auch jetzt nach Silvester haben wir so einige Karten- und Brettspiele aus dem Keller geholt und es macht unglaublich Spaß, auch die Spiele, die für etwas Kleinere gedacht sind, zu spielen. Aber wie gesagt, das ist wahrscheinlich nur eine Phase und geht demnächst wieder vorbei. Dann bin ich vielleicht wieder ganz erpicht darauf, viele Bücher zu lesen oder viele Filme zu schauen.

Eine Phase, die es aber wohl nie geben wird, ist, Spaß auf Kosten anderer zu haben. Selbst wenn der 1. April ansteht, mache ich da nicht mit, auch wenn ich zugeben muss, dass sich manche sehr Kreatives einfallen lassen. Aber der Großteil besteht dann doch daraus, Toilettenpapier in der Gegend herum zu schmeißen und mit Ketchup und Rasierschaum die Stadt zu verschandeln. Ich weiß echt nicht, was die Leute daran finden.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Bin da vollkommen bei euch. Hier im Forum bin kürzlich auf einen Artikel gestoßen in dem ein junger Mann kopfüber in eine Mülltonne gesteckt wird, nur weil er einen lila Jogginganzug trägt. Ich kann solche Menschen nicht verstehen die sich auf Kosten anderer lustig machen und sich nicht in deren Lage versetzen können.

» hummelchen92 » Beiträge: 18 » Talkpoints: 6,48 »



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