Setzt ihr Haustiere mit Familienmitgliedern gleich?
Wie in einem anderen Thread bereits erwähnt, ist vor wenigen Tagen einer unserer beiden Hauskater von uns gegangen. Er und sein Bruder kamen nach dem Tod eines anderen Katers vor 14 Jahren zu uns, damals war ich gerade einmal fünf Jahre alt. Seitdem hat sich zwischen dem verstorbenen Kater und mir ein Verhältnis der Freundschaft entwickelt, und ich gehe so weit, ihn einem Bruder gleichzusetzen.
Ich kenne Menschen, für die sind Tiere eben einfach Tiere. Viele von ihnen haben vielleicht noch nie ein Haustier besessen und können den seelischen Schmerz nicht nachvollziehen, der auf den Tod eines solchen geliebten Wesens folgt. Der Tod unseres Katers hat meine Familie in einen Schockzustand versetzt, wir alle haben geweint und stark getrauert, sowohl an seinem letzten Tag bei uns als auch bei seiner Beerdigung. Für meine Eltern war er wohl wie ein Kind, für mich wie gesagt ein Bruder und mein bester Freund. Was auch sonst, wenn er über meine ganze Kindheit hinweg an meiner Seite war und alle meine Freude und meine Niederlagen miterlebt und geteilt hat.
Wie weit geht eure Beziehung zu euren Haustieren? Könnt ihr nachvollziehen, was ich schreibe? Ich denke, es gibt viele, die den Kopf schütteln, wenn man sagt, der Tod eines Menschen kann einem nicht näher gehen als der eines geliebten Tieres. Beides ist traurig, beides tut weh. Haltet ihr also eure Tiere für adoptierte Familienmitglieder, über deren Leben man sich genauso freut und um deren Tod man genauso trauert wie um den eines Menschen?
Ja, ich sehe ein Tier schon als Familienmitglied an, aber doch etwas differenziert. Das heißt, dass ich einen Hund oder einen Kater nicht als Bruder ansehen kann. Trauer ist etwas, die ich empfinden würde wie um einen besonders guten Freund. Ich würde Tränen vergießen und es würde lange dauern, bis ich über den Verlust hinweggekommen wäre. Über den Schmerz käme ich lange nicht hinweg. Und ich würde überall suchen, wo wir gespielt und Spaß miteinander hatten.
Ich habe selbst kein Haustier, aber ich habe den Hund meines Neffen so lieb gewonnen, dass ich mir wirklich nicht mehr vorstellen kann, ihn eines Tages nicht mehr zu sehen. Ich bedenke ihn mit allen möglichen Kosenamen. Er ist ein sehr schönes Lebewesen und wenn er mich so treu ansieht, geht es durch und durch. Er ist noch jung. Aber trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass er eines Tages die Augen für immer zumacht. Ich hoffe sehr stark, dass dich dein zweiter Kater über den Verlust seines Bruders hinwegtrösten kann. Dein Kummer berührt mich sehr.
Also für uns war unser Hase auch ein Familienmitglied und nicht nur ein Tier, was aber, wie du schon geschrieben hast, viele nicht verstehen können. Er war bei uns ja mitten im Leben, überall wo wir im Haus waren, war auch er. Und als wir ihn einschläfern lassen mussten, weil er solche Schmerzen hatte war das ganz furchtbar für uns. Eben wie wenn ein Familienmitglied gestorben wäre. Sicher geht es mir nicht mit jedem Tier so. Ich hatte früher schon Katzen wo es eben nicht so war, ich denke es kommt ganz besonders auch auf das Tier und seine Art drauf an.
Ich sehe Tiere auch als Familienmitglied an. Bei unserem Hund wirkt sich das noch viel extremer aus als beispielsweise bei unseren Farbmäusen oder bei unseren mittlerweile verstorbenen Hasen. Ich denke bei Katzen und Hunden ist das Gefühl, dass die Tiere ein Teil der Familie sind, noch viel stärker ausgeprägt als bei Kleintieren.
Ich finde das aber auch, neben dem, dass man das Tier einfach unglaublich gerne hat und liebt, auch ganz logisch. Denn immer wenn irgendetwas in der Familie geplant wird, dann muss man sich auch Gedanken um den Hund machen. Kommt der Hund zur Veranstaltungen / zum Essen / zur Feier mit oder kann er solange alleine zu Hause bleiben? Was machen wir mit dem Hund im Urlaub? Wer geht morgen mit dem Hund spazieren? All das sind Fragen, die für mich schon allein beweisen, dass der Hund zur Familie gehört. Er ist wie ein kleines Kind, um dass sich jemand kümmern muss, weil er eben regelmäßig gefüttert werden muss und nach draußen muss, um sein Geschäft zu machen. Wenn jemand so stark das Leben einer Familie beeinflusst, weil man sich nach ihm richten muss, dann finde ich schon, dass man ihn als Familienmitglied bezeichnen kann, auch wenn es "nur" ein Tier ist.
Dass man das Tier dann gleich als Ersatz für einen Menschen, den man nicht hat, wie eben einen Bruder oder einen besten Freund ansieht, dann ist das natürlich nochmal eine Spur extremer. Aber auch das kann ich als Hundebesitzer sehr gut nachvollziehen. Es ist ja auch nicht so, dass die Hunde total blöd sind, sie merken genau, wenn es einem nicht gut geht. Wenn ich beispielsweise traurig bin, dann weiß mein Hund das genau und kommt zu mir her und legt den Kopf auf meinen Schoß. Das finde ich immer unglaublich süß und in so einer Situation kann er mich dann eher zum Lächeln bringen, als irgendein Mensch, auch wenn er nicht direkt mit mir sprechen kann.
Ich kann die geschilderte Situation im Eingangspost also sehr gut nachvollziehen und würde auch nie jemanden verurteilen, der sein Tier als Ersatz für einen Menschen ansieht. Sowieso finde ich die Einstellung, dass Tiere weniger wert sind als Menschen ziemlich daneben. Nur weil wir weiter entwickelt sind, gibt uns das noch lange nicht das Recht, Tiere als minderwertig anzusehen. Es gibt nämlich durchaus auch Dinge, bei denen die Tiere uns voraus sind. Beispielsweise kenne ich keinen Menschen, der so treu sein kann, wie ein Hund.
Auch meine Katzen sind für mich Familienmitglieder. Sie sind für mich kein Besitz, keine Sache, sondern Freunde, enge Vertraute und so manches Mal Seelentröster. Meine älteste Katze ist 11 Jahre alt, ich habe sie im Alter von 18 Jahren zu meinem Auszug von Zuhause zu mir geholt. In diesen 11 Jahren haben wir viel miteinander erlebt, Schicksalsschläge gemeistert und so manche Krankheit und manchen Kummer überwunden. So Etwas schweißt zusammen und es wird auch klar, dass die Beziehung sehr eng geworden ist. Dass du von "adoptierten Familienmitgliedern" schreibst, spricht mir aus der Seele.
Die Trauer über ihren Verlust kann einen fassungslos und hilflos machen. Besonders, wenn man so viele Jahre das Leben miteinander geteilt hat. Menschen, die keine Haustiere haben, können das manchmal tatsächlich nicht nachvollziehen, aber das sollte für dich kein Maßstab sein, an dem du dich messen lassen sollst. So mancher Mensch ist, was das Zusammenleben mit Tieren geht, derart emotions- und emphatielos, dass es einem die Schuhe auszieht. Ich wünsche dir, dass du bald nicht mehr nur die Trauer siehst, sondern dich vor Allem an die schönen Zeiten zurück erinnern und wieder ein wenig Lächeln kannst bei dem Gedanken an deinen Kater.
Da ich selber zwei Katzen habe, die ich über alles liebe, kann ich es auch sehr gut nachvollziehen, dass man sein Haustier wie ein vollwertiges Familienmitglied behandelt. Bei mir ist es zum Beispiel so, dass meine Katzen auch mit in meinem Bett schlafen dürfen. Und ich spreche manchmal auch mit ihnen, natürlich nicht so, wie mit einem Erwachsenen, aber Ihr wisst schon, ein wenig, wie in der Baby-Sprache.
Aber ernsthaft, ein Tier ist doch oftmals ehrlicher und dankbarer, als ein Mensch. Menschen können gemein, hinterhältig und grausam sein. Ein Tier tötet nur, um zu überleben und ein Tier ist niemals bösartig. Meine Katzen sind auch öfter an den Wochenenden alleine, aber ich habe es noch nie erlebt, dass sie auf ihre Art beleidigt gewesen wären, im Gegenteil, sie freuen sich, wenn ich wiederkomme und wollen mit mir schmusen. Und ich kann mir ein Leben ohne meine beiden Katzen nicht vorstellen, den Gedanken daran, dass sie mal irgendwann nicht mehr bei mir sind, verdränge ich, denn wenn ich mich da hereinsteigern würde, würde ich sofort losheulen.
Meinen Kater Felix habe ich genauso lieb wie meine Familie. Er gehört ja auch dazu. Die Kinder spielen ja auch genauso viel mit ihn und beziehen ihn in ihre spiele mit ein. Sie reden auch davon dass ich ihn immer mitbringen soll wenn ich vorbei komme, was natürlich nicht geht den ich habe nicht die Mittel ihn jedes Mal mit zu meinen Eltern zu nehmen. Felix verhält sich auch den Kindern gegenüber lieb und brav.
Sowie halt jemand aus der Familie, verhält sich der Kater auch, es gibt eben Leute die mag er und zu denen geht er öfters als zu manch anderen von denen er sich fern hält. Genauso ist es bei uns Menschen ja auch den jeder hat Leute die er mag und mit denen er mehr macht als mit anderen. Was mir aber besonders auffällt ist das er sich bei den Kindern mühe gibt die Krallen drinnen zu behalten, während er bei uns großen mit vollem Einsatz die Plüschmaus fängt und versucht sie auseinander zu nehmen.
Leute die es nicht verstehen dass man sein Haustier auf dieselbe Stufe wie Familienmitglieder setzt die haben, denke ich jedenfalls, keine Ahnung von dem Wesen der Tiere, den Tiere haben ja auch unterschiedliche Charaktere wie wir Menschen eben. Die einen sind anhänglich und lieben es unter vielen zu sein und andere sind eben lieber alleine. Wenn solche Leute dann auch noch sagen dass man sich nicht so haben soll, weil es ja nur ein blödes Tier war, da könnte ich dann ausrasten, weil dieses Tier bestimmt mehr zu bieten hat als der Mensch. Würde mein geliebter Felix irgendwann sterben würde ich genauso um ihn trauen wie um meine Oma, weil ich finde es gehört sich einfach so.
Man kann sich dann auch nicht einfach einen Ersatz kaufen, weil man eben mit diesem Tier bestimmte Erfahrungen gemacht hat und bestimmte Momente geteilt hatte. Die ganzen kleinen Angewohnheiten wie zum Beispiel das er dich auf schritt und tritt durch die Wohnung verfolgt, so was kann man ja nicht von jeder Katze erwarten und es einem Tier beizubringen so was zu machen ist auch nicht richtig weil ich kann ja auch nicht von jemanden verlangen etwas anders zu machen als er es möchte. Haustiere gehören einfach zu Familie dazu.
Es ist unumstritten, dass wenn man eine längere Zeit mit einem geliebten Tier verbracht hat, es umsorgt hat, dass es ein Teil der Familie ist. Man lernt aber immer mehr, damit umzugehen, dass die Tiere eben nicht ewig leben. Ich muss sagen, seit ich denken kann, haben wir immer wieder Katzen gehabt und bei jeder Katze ist es mir leichter gefallen, Abschied zu nehmen.
Am Schlimmsten war es eigentlich, als mein Hund gestorben ist. Es war für mich nicht annähernd so schlimm, wie die Tatsache, dass meine Katze einige Zeit darauf gestorben war. Er war wirklich wie ein Bruder für mich. So ein Gefühl habe ich nie wieder für ein Tier entwickelt, auch später nicht für eine Katze, obwohl ich jedes Mal schon sehr traurig war. Ich kann das Gefühl aber sehr gut nachvollziehen, weil ich es eben selber auch schon erlebt habe.
Unser Hund ist absolut ein Familienmitglied. Warum sollte das auch nicht so sein? Sie ist nun bei uns kein Kinder Ersatz, auch wenn sie es sein könnte, da wir keine Kinder wollen. Für mich ist es einfach erklärt, warum sie ein Familienmitglied ist. Ich muss sie beim einkaufen mit einplanen, ich muss sie beim Urlaub mit einplanen oder ihre eigene Unterbringung, im allgemeinen Tagesablauf muss auch Rücksicht genommen werden und so weiter. Mit ihr hat man ihre Termine beim Hundetraining wie Kinder zum Schwimmen gehen oder die Männer zum Stammtisch.
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