Geld verdienen und gutem Zweck dienen?
Momentan beschäftigt mich das Thema Finanzen, denn als Student hat man bekanntlich nicht so viel Geld in der Tasche, wie man sich das wünscht. Ein regelmäßiges Einkommen wäre eine feine Sache, aber ich möchte auch gerne in den Semesterferien einmal flexibel nach Hause fahren können, ohne an einen Job mit festen Arbeitszeiten gebunden zu sein.
Seit geraumer Zeit weiß ich von Semesterferienjobs, bei denen man für Hilfsorganisationen wirbt. Man tourt dabei für einige Wochen durch Deutschland und verteilt Flugblätter, informiert und wirbt neue Mitglieder. Das kann man zum Beispiel im Auftrag des Deutschen Roten Kreuzes oder von Umweltorganisationen wie WWF oder NaBu.
Ich halte das für eine gute Alternative, denn so verdiene ich nicht nur ein bisschen Geld dazu, ohne das ganze Jahr über arbeiten zu müssen, sondern sehe etwas von der Welt, arbeite im Team und unterstütze nicht zuletzt eine Hilfsorganisation. Ich denke, ich probiere das im Sommer einmal aus. Habt ihr Erfahrungen damit? Vielleicht Bekannte, die schon einmal in einem solchen Auftrag unterwegs waren? Oder gibt es eurer Ansicht nach Argumente, die gegen ein solches Unterfangen sprechen?
Ich denke du willst flexibel nach Hause fahren können in den Semesterferien? Das ist doch dann gar nicht möglich, wenn du dich alle paar Tage in einer anderen deutschen Stadt befindest, oder?
Ich habe solche Stände schon in der Stadt gesehen und mir ist auch aufgefallen, dass es immer junge Leute sind und tatsächlich meistens in den Semesterferien. Ich gehe also davon aus, dass es sich dabei um solche Jobs handelt, wie du sie angesprochen hast. Der Lohn dafür wird durchschnittlich sein. Ich denke, dass man da aber auch gewisse Eigenschaften mitbringen muss. Du solltest dir im Vorfeld überlegen, ob die dann auf dich zutreffen. Jemand der nicht flexibel ist und nicht gern reist und nicht gern Leute anspricht, ist hier sicherlich nicht richtig.
Und wenn du es als gute Sache betrachten möchtest, dann solltest du dich vorher gut über die Organisation informieren und dich damit identifizieren. Nur dann würde ich auch dafür Werbung machen. Wenn es dir nur um das Geld geht, ist das natürlich weniger wichtig.
Ich habe die Vermutung, dass ich meine Einstellung nicht klar genug formuliert habe, dann versuche ich es noch einmal. Danke für den Hinweis.
Ich habe wegen meines Studiums (Medizin) unter der Woche sehr wenig freie Zeit, und da ich auch ein Mal Sport in der Woche nicht missen möchte, ist es fast unmöglich für mich, an Wochentagen zu arbeiten. Das Geld zum Leben wird mir zum Glück zum großen Teil von der Familie gesponsert, sodass dort nicht direkt ein Mangel besteht. Ich bin dafür auch sehr dankbar und weiß, dass andere nicht so eine Unterstützung erfahren.
Am Wochenende muss ich mich aber auch um die Uni kümmern, manchmal um den Sport und einmal pro Monat fahre ich die 200 Kilometer nach Hause. Das sind keine guten Voraussetzungen für einen Nebenjob. Und wie gesagt, möchte ich gern in den Semesterferien einige Tage bis wenige Wochen Zuhause verbringen. Würde ich zum Beispiel jeden Samstag arbeiten müssen, könnte ich das nicht so ohne Weiteres, ebenso wie die Wochenendausflüge in die Heimat.
So kam dann die Idee mit der gemeinnützigen Arbeit, bei der ich ca. vier Wochen auf Tour wäre und dann noch einige Wochen Zeit hätte, die ich daheim verbringen könnte. Mit der Arbeit könnte ich mich super identifizieren, ich setze mich auch so schon für den Tierschutz ein (ich bin Peta- und NaBu- Mitglied) und habe bereits ein zweimonatliches Praktikum in einem nepalesischen Krankenhaus für Kinder absolviert.
So viel also zu meiner Situation. Ich bin mir sicher, die Arbeit wäre super für mich. Darum geht es mir hier aber nicht. Mich interessiert, was ihr davon haltet und ob ihr euch so etwas vorstellen könnt. Und vielleicht hat das ja der ein oder andere auch schon einmal gemacht und da wäre es natürlich toll, Erfahrungsberichte zu hören.
Wenn du meinst, dass die Arbeit super für dich ist und du entschieden hast, dass es passend für dich ist, dann verstehe ich nicht, was es dir bringt, wenn hier nun 10 Leute schreiben, dass es für die ganz toll wäre und 10 gegensätzlicher Meinung sind. Du musst den Job gegebenfalls machen und niemand anderes.
In den Ferien nach Hause fahren und gleichzeitig deutschlandweit jobben, wird jedoch nicht funktionieren. Internas von Wesser wird dir keiner nennen dürfen. Ich kann dir nur sagen, wie ich es handhabe. Wenn ich eine Hilfsorganisation unterstützen möchte, dann gehe ich dorthin und kläre, wie ich mich nützlich machen kann. Sofern man ehrenamtlich tätig ist, kann man auch eine Aufwandsentschädigung bekommen.
Wer auf der Straße steht und Leuten erzählen möchte, wie schlimm die Welt ist, arbeitet in erster Linie für seine eigene Tasche. Die Leute möchten ihre Provision bekommen, die sie nur bekommen, wenn sie Menschen auf der Straße bequtaschen. Zusätzlich entstehen Kosten für Werbung, Transporte, Unterkünfte (wobei die eher einfacher Natur sind) und Gebühren. Und dann sitzt dahinter eine große Firma mit ihren Mitarbeiter, die den Job machen, um sich selbst und ihrer Familie zu helfen, indem sie ein Einkommen erwirtschaften. Wie viel Geld soll dann übrigbleiben für hilfebedürftige Lebewesen?
Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass nichts daran falsch oder schlecht ist, wenn man gleichzeitig etwas Gutes tut und damit auch noch ein bisschen Geld verdienen kann. Das Stichwort lautet hier wohl Soziales Unternehmertum, wenn man es mal im Großen und Ganzen betrachtet - und das ist an sich wirklich keine schlechte Angelegenheit; im Gegenteil. Die Leute machen schon immer Geld mit den unterschiedlichsten Dingen, Modellen und Geschäftsideen. Wenn man dabei gleichzeitig etwas tun kann, das auch der Allgemeinheit dient und möglicherweise sogar zu einem besseren Leben beiträgt, ist es eigentlich das, was eine Volkswirtschaft an sich ausmachen sollte. Zumindest meiner Meinung nach.
Wenn man das nun also im Kleinen betrachtet, wenn es um die Ausübung einer Promotionstätigkeit für gemeinnützige Organisationen geht, die entsprechend vergütet wird, sehe ich darin nicht auch nur das kleinste Problem oder etwas, das Kritik verdienen würde. Letztendlich kommt es - zumindest meiner bescheidenen Meinung nach - darauf an, dass man auch Interesse an solchen Dingen hat, wenn sie nicht vergütet werden und sich auch dann für sie einsetzen würde. Ist dies gegeben, steht auch nicht nur der finanzielle Anreiz im Vordergrund - der ja bei solchen gemeinnützigen Organisationen ohnehin nicht besonders hoch ist.
Ich würde mir also an deiner Stelle keine Gedanken machen und mich für solche Dinge stark machen. Man tut gleichzeitig etwas Gutes und kann sich dabei auch noch ein bisschen das Taschengeld aufbessern. Was will man mehr?
Bist du dir eigentlich bewusst auf was du dich da einlassen willst? Du hast dort einen enormen Leistungsdruck und was wie ein einfacher Informationsjob aussieht, kann dich schnell in einer Drückerbande landen lassen. Und dort kommst du nur sehr schwer wieder raus. Da solltest du dir lieber etwas als Erntehelfer suchen. Denn dort kannst du sicher sein, dass du nach vier Wochen auch wirklich Schluss machen kannst.
Allerdings wäre das auch ein Job wo du körperlich arbeitet müsstest. Und da scheint es wohl eher zu hapern. Wobei ich mich auch frage, wie du dein Leben finanzieren wolltest, wenn du keinen Sponsor hättest. Dann müsstest du auch einen Job suchen, wo du regelmäßig Geld verdienst.
Der Umwelt zu helfen, kranken Menschen oder Obdachlosen dürfte eine gelungene und vor allen Dinge lehrreiche Alternative für viele Jugendliche sein, weil sie denken, dass der MP3-Player auf Bäumen wächst und sie nichts dafür zu tun brauchen. Zudem setzt es meiner Ansicht auch im Gehirn einen Lernprozess in Gang, welcher den Blick für die Armen Menschen weiter schärft. Dieser ist nämlich vielen Menschen heutzutage verloren gegangen.
Viele Menschen schauen heutzutage weg, wenn sie verarmte Menschen, Obdachlose oder Kranke sehen, weil es ihnen unangenehm ist. Wir erleben gerade den Wandel zur sozialen Kälte hin, was immer an Übergriffen auch auf Obdachlose deutlich wird, weil kaum Mal einer eingreift, was auch deutlich wird an entsprechenden Versuchen im Fernsehen. Kaum jemand geht hin und hilft, wenn es brenzlig wird, weil viele nur noch an sich selber denken.
Seit doch mal ehrlich, wann habt ihr das letzte Mal eure letzten zwei Euros an einen Obdachlosen gegeben. Wann habt ihr zum letzten Mal Geld für arme Kinder in der dritten Welt gespendet ? Viele Menschen machen das gar nicht mehr und sehen das eher als lästige Erscheinung der heutigen Gesellschaft, da keiner schlecht darstellen will.
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