Sind schlechte Erfahrungen mitunter auch vorteilhaft?

vom 31.12.2012, 14:51 Uhr

Gerade von älteren Leuten bekommt man oft zu hören, dass man durch schlechte Erfahrungen erst stark wird und dass jede schlechte Erfahrung eine Prüfung fürs Leben ist, die man überstehen muss, damit man dann kraftvoll weiter leben kann und einem eben nicht mehr so viel erschüttert. Schlechte Erfahrungen müssen einfach zum Leben dazu gehören.

Sicher kann sich bestimmt keiner ab einem bestimmten Alter davon frei sprechen schon mal schlechte Erfahrungen gemacht zu haben. Dass sie einen stark machen für das Leben scheint ja zu stimmen. Aber dennoch muss ich so was nicht öfters haben. Denkt ihr, dass schlechte Erfahrungen in jedweder Hinsicht auch vorteilhaft sind? Wann denkt ihr ist es wirklich eher von Vorteil schlechte Erfahrungen zu machen?

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» Sherlock-Holmes » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Natürlich können schlechte Erfahrungen auch mal vorteilhaft sein. Immerhin ist es so, dass man aus den eigenen Fehlern, und auch mal aus den Fehlern anderer, lernt und sich so oft weiterentwickelt. Vor allem Eltern reden ja oft an ihre Kinder hin, dass dies oder jenes besonders gefährlich ist oder wehtut oder was auch immer. Aber meistens kapieren es die Kinder dann eben doch erst, wenn es ihnen mal selber widerfahren ist und dann passen sie beim nächsten Mal vielleicht auch besser auf.

Ein anderes Beispiel, dass mir dazu direkt eingefallen ist, ist die Sache mit dem Aquaplaning. Ich habe nun seit eineinhalb Jahren meinen Führerschein und habe es seither glücklicherweise nicht erlebt, aber meine Mutter redet eben ständig an mich hin, dass ich sehr vorsichtig fahren muss, wenn es regnet. Sie hat mir auch erzählt, dass sie früher nie auf ihre Eltern gehört hat, die sie ebenfalls immer vor Aquaplaning gewarnt haben – bis sie es dann mal am eigenen Leib erfahren hat. Seit dem Tag, an dem sie die schlechte Erfahrung gemacht und Aquaplaning erlebt hat, fährt sie um einiges langsamer bei starkem Regen und hat es aus diesem Grund seither auch nicht mehr so extrem erlebt wie es damals war. In diesem Fall hat die schlechte Erfahrung ihr also den Vorteil verschafft, dass sie nun vorsichtiger fährt.

Ich denke solche Erlebnisse gibt es oft im Leben. Natürlich ist es niemanden wünschenswert, dass er schlechte Erfahrungen macht. Aber manchmal denkt man sich ja auch "Hoffentlich fällst du mit deiner Art und Weise mal so derart auf die Schnauze, dass du dein Verhalten änderst". Gerade beim Autofahren kann ich einfach nur die Augen verdrehen, wenn jemand riskante Überholmanöver oder ähnliches macht. Ich wünsche ihm natürlich nicht, dass das mal in einem Unfall resultiert, aber solche Personen scheinen es nicht anders zu lernen als durch schlechte Erfahrungen.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Kein Mensch wird im Leben keine schlechten Erfahrungen machen. Da kommt keiner dran vorbei. Ohne schlechte Erfahrungen werden wir sicher nur halb so lebensfähig sein, als ohne. Erfahrungen schlechter Art bereiten den Menschen vor, mit schlechten Geschehnissen für die Zukunft umzugehen und aus negativen Erfahrungen zu lernen. Man sollte nicht als negativ einstufen, schlechte Erfahrungen machen zu müssen.

Macht man nur gute Erfahrungen, so lernt man meistens nichts für sein späteres Leben. Es ist gut, solche Erfahrungen machen zu können. Man sollte sogar dankbar dafür sein, wie ich finde. Das formt den Charakter und die Art eines jeden.

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» NathKath88 » Beiträge: 375 » Talkpoints: -0,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Schlechte Erfahrungen können dich hindern aber auch dein Leben retten, wenn es drauf ankommt. Sie sind ja gerade dafür da, dich vor falschem Verhalten zu bewahren, was natürlich schlecht ist, wenn sie dir fehlen und du nicht auf dich selber hörst. Sie sind also sowohl nützlich als auch nicht so nützlich, weil sie dich auch in verstrickte Situationen bringen können, weil du zögerst aufgrund schlechter Erfahrungen, was eine normale Reaktion ist.

Natürlich setzen sie auch einen Lernprozess in Gang, welcher es dir ermöglicht dich weiterzubilden und noch mehr dazu zu lernen. Im Prinzip gehören schlechte Erfahrungen zu deinem Leben und sollen dich gewisse Dinge lehren. Ebenso gehören die guten Erfahrungen dazu, welche dir zeigen sollen, dass es auch noch die andere Seite gibt. Jedoch muss das jeder für sich selbst entscheiden können, inwieweit du da selber tätig wirst und willst.

» Newsjumper » Beiträge: 598 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Erfahrungen jeder Art gehören ja irgendwie zum Leben dazu. Man kann aus schlechten Erfahrungen genauso gut oder sogar besser lernen als bei schlechten Erfahrungen. Wichtig ist aber, wie man mit diesen Erfahrungen umgeht. Wenn man schlechte Erfahrungen eben als Chance, etwas zu lernen, begreift, kann man durchaus auch positive Seiten daran erkennen und kann somit auch mit Rückschlägen besser umgehen.

Das andere Extrem ist, wenn man schlechte Erfahrungen als Katastrophe abstempelt und dann sogar anfängt, gute Erfahrungen nicht mehr wertzuschätzen. Wenn man soweit ist, sind Depressionen oder andere emotionale Schwierigkeiten quasi vorprogrammiert.

Man muss also sowohl gute als auch schlechte Erfahrungen in seinem Leben akzeptieren und wertschätzen. Schlechte Erfahrungen möchte man natürlich wenn möglich vermeiden, aber das kann auch zu einem übertriebenen Sicherheitsverhalten führen, was ja auch nicht wirklich Sinn der Sache ist. Von daher muss man oft auch mal ein Risiko eingehen und eine schlechte Erfahrung bewusst in Kauf nehmen, sonst verpasst man womöglich auch viele wertvolle gute Erfahrungen.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich halte es definitiv falsch das zu verallgemeinern und zu sagen, schelchte Erfahrungen müssen immer auch zu irgendetwas gut sein und einen - auf welche Art und Weise auch immer - im Leben voranbringen. Das stimmt so nämlich schlicht und ergreifend nicht. Es gibt genügend schlechte Dinge, die einem Menschen widerfahren können und von denen niemand behaupten würde - oder auch nur auf die Idee käme, dies zu tun - dass sie nun für einen gut waren und man etwas Positives daraus lernen kann. Beispiele braucht man nun nicht anzuführen, denn ich denke, jeder weiß selbst, welche Situationen dieser Art für ihn besonders schlimm wären.

Genau so wenig hat das mit dem Alter zu tun. Es gibt in jedem Lebensabschnitt Erfahrungen - ob nun positiver oder negativer Natur - die einen bereichern und solche, die man besser nicht gemacht hätte. Wichtig ist letztendlich ja nur, wie man mit diesen Erfahrungen umgeht und ob man im Stande ist, sie zu verarbeiten. Ist dieser Faktor vorhanden, so besteht rein theoretisch nämlich auch die Möglichkeit, ein paar positive Schlüsse aus den gemachten Erfahrungen zu ziehen. Das hängt immer mit dem jeweiligen Ausprägungsgrad der eigenen Persönlichkeit und der Stärke der eigenen Persönlichkeit zusammen - weswegen es, wie bereits eingangs erwähnt, unmöglich ist, da eine allgemeingültige Antwort darauf zu finden.

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» Paul Smith » Beiträge: 416 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Schlechte Erfahrungen gehören zum Leben wie essen und trinken. Jeder hat und sollte sie machen. Ich bin zum Beispiel froh darüber bestimmte schlechte Erfahrungen gemacht zu haben, denn ohne diese würde ich wahrscheinlich ein schlechteres Leben führen als jetzt. Manche Erfahrungen öffnen einem auch erst die Augen, dass man zum Beispiel die ganze Zeit über etwas falsch gemacht hat oder sich etwas eingeredet hat, bzw. es nun aus einem anderen Blickwinkel sieht.

Es klingt zwar etwas hart wenn ich das jetzt sage, aber nur durch meine Schwangerschaft ist mir klar geworden das ich ein sehr dämliches Leben geführt hatte. Mit dem falschen Mann und den ganzen Schulden die ich dadurch gemacht hatte, aber jetzt sieht alles ganz anders aus, weil ich gelernt habe dass ich etwas tun muss um etwas zu erreichen. Ich kann nur sagen ich freue mich über jede Erfahrung die ich mache ob Gute oder Schlechte.

» PrinzessinLea » Beiträge: 21 » Talkpoints: 16,63 »



Auch ich denke dass es unglaublich wichtig ist schlechte Erfahrungen zu machen, denn die Lehren die wir daraus ziehen oder in manchen Fällen leider nicht ziehen, ist letztlich dass was uns zu dem Menschen macht der wir nun einmal sind. Andererseits gibt es wie bereits erwähnt sicherlich auch schlechte Erfahrungen die einem in keinerlei Hinsicht weiter bringen, weil man selbst keinen Einfluss darauf hatte. Wenn ich eine Disco gehe und dort ein betrunkener ist der alle nervt, so ist dass sicherlich eine schlechte und vor allem nervige Erfahrung aber nichts was mich in irgendeiner Art und weise als Mensch weiter bringen würde.

Insofern würde ich persönlich sagen das schlechte Erfahrungen nur dann einen positiven Resteffekt haben, wenn man auch wirklich auf diese Einfluss nehmen kann. Und nicht bei Geschichten wo man einfach nur das Gefühl hat, dass sich der liebe Gott mal so richtig über einen auskotzt.

» TheDevilX » Beiträge: 43 » Talkpoints: 15,96 »


Ich kann nicht behaupten, dass die schlechten Erfahrungen, die ich in meinem Leben bereits machen „durfte“, mich in irgendeiner Weise besonders stark gemacht hätten, ich habe sogar, eher im Gegenteil, einige Ängste dadurch überhaupt erst entwickelt, die ich über längere Zeit abzubauen versuchen musste, was mir nicht in jeder Hinsicht gelungen ist. Und ich spreche hier nicht von Lappalien wie einem Aquaplaning-Erlebnis, denn das bezeichne ich sicherlich nicht als schlechte Erfahrung. Auch sonstige Autounfälle oder Geschehen des alltäglichen Lebens, die etwas mit Faktoren zu tun haben, die man selbst nicht immer in der Hand hat, wie beispielsweise wetterbedingte, würde ich nicht als negative Erfahrung verbuchen. Eigentlich kann ich nur solche Dinge so sehen, die etwas mit anderen Menschen zu tun haben – oder mit meiner eigenen Fehlplanung, die mich in eine ganz andere Situation versetzt als die, in die ich wollte oder wenigstens die, in der ich zuvor gewesen war.

Dass jeder Mensch in seinem Leben solche schlechten Erfahrungen machen muss, davon gehe ich auch aus. Allerdings kenne ich gleichzeitig ziemlich viele Menschen, die solche Erfahrungen bereits machen mussten und dadurch nicht gestärkt wurden. Bestes Beispiel hierfür ist meiner Meinung nach eine Beziehung mit einem Menschen, in der man ausschließlich Schaden erleidet, den man nicht für möglich gehalten hätte. Wenn einem so etwas widerfährt, ist man häufig für kommende Beziehungen geschädigt, sodass die schlechte Erfahrung einen durchaus geprägt hat, und zwar auf eine solche Weise, dass man selbst nicht stark daraus hervorgeht, sondern durch einen einzigen Fall bereits besonders geschwächt. Dass man also schlechte Erfahrungen machen muss, damit man stärker wird und weiterleben kann, halte ich für nicht richtig. Dass man sie machen muss, weil sie zum Leben gehören, denke ich schon auch, aber ich glaube nicht, dass man als Mensch negative Erfahrungen braucht, um einen Gewinn daraus zu ziehen, denn das kenne ich selbst aus meinen bisherigen Erfahrungen so nun nicht.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Also als erstes muss ich sagen, dass das ein wirklich sehr schönes Thema ist. Sicherlich würde man als Jugendlicher die schlechten Erfahrungen nicht machen wollen. Aber im Nachhinein ist es immer besser es gemacht zu haben. Zuallererst verändert es den Charakter von einem. Ab und an tut es gut auf die Schnauze zu fallen. Vor allem, wenn man mit eigener Kraft wieder aus aufstehen kann. Das gibt einem sehr viel Selbstbewusstsein.

Desweiteren holt es doch einen immer wieder auf den Boden der Tatsachen, wenn man schlechte Erfahrungen macht. Insbesondere, wenn man arrogant und selbstverliebt durch das Leben schreitet, ist es gut, wenn man "schlechte" Erfahrungen macht. Natürlich gibt es auch die Art von Erfahrung, die einen ziemlich stark zu Boden zieht, wenn man zum Beispiel eine geliebte Person verliert. Da ist es wichtig, nicht lange Nachzutrauern, damit man selber seinen eigenen Weg weiter verfolgen kann.

» morph2999 » Beiträge: 107 » Talkpoints: 5,31 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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