Als Einzelperson wie viel Geld zum Leben veranschlagen?

Bei vielen von euch ist es ja noch nicht all zulange her, wo sie in ihre erste eigene Wohnung gezogen sind. Bei mir ist es schon länger her und ich wohne schon lange nicht mehr alleine als Einzelperson. Mich würde mal interessieren, wie man die äußerste Untergrenze definieren kann, was man fürs Leben benötigt. Die Preise von damals kann man mit heute nicht mehr vergleichen und das Leben ist ja nicht gerade günstiger geworden.

Wie viel Geld sollte man als Einzelperson, wenn man heute auf eigenen Beinen stehen muss, weil man vom Elternhaus auszieht oder sich vom Partner trennt, veranschlagen? Was braucht man monatlich zum Leben? Was habt ihr zur Verfügung und was braucht ihr? Wie kann man eine Rechnung aufstellen, was eine Einzelperson braucht um der Person vor Augen zu halten, wie teuer das Leben ist?

Der Betrag, den man wirklich braucht, wird im Wesentlichen von zwei Faktoren beeinflusst: Die Wohnung und das Auto. Mit einer kleinen Wohnung (ein Zimmer) in einer günstigen Wohngegend und ohne Auto kommt man sicherlich ganz gut mit 500-600 Euro zurecht. Wer in einer WG wohnt, kommt sicherlich mit noch weniger aus. Ich kenne zumindest viele Studenten, die in etwa mit diesem Betrag gut auskommen. Das würde ich mal so als Mindestbetrag für die Grundsicherung ansehen. Dabei lebt man aber schon unter Hartz IV-Niveau, besonders was die Wohnung angeht, denn dort hat man meines Wissens Anspruch auf mindestens 40qm. Mit einem Auto und einer größeren Wohnung kommt man schnell eher in Richtung 1000 Euro.

Wobei es natürlich sicherlich schwierig ist, solche Pauschalbeträge anzugeben. Das ganze hängt natürlich auch noch davon ab, wie man sich ernährt und welche Hobbys man hat. Wer günstig Lebensmittel kauft, kommt etwas günstiger weg. Und wenn man jedes Wochenende in Kneipen oder Discos unterwegs ist, muss man sicherlich auch noch einmal den ein oder anderen Euro drauf rechnen. Andere Hobbys, Reisen und Luxusartikel kosten natürlich auch viel Geld. Aber so etwas ist sehr individuell, da kann man sicherlich keine pauschale Aussage treffen.

Allein die Wohnungskosten unterscheiden sich ja doch sehr. Wenn man zum Beispiel eine Wohnung in einem Dorf irgendwo im Osten nimmt und eine Wohnung in derselben Größe in München, kostet die Miete gut das Dreifache. Ähnlich verhält es sich mit der Mobilität. Ist man auf ein Auto angewiesen und fährt tagtäglich weite Strecke oder geht man zu Fuß oder fährt Fahrrad? Auch Monatskarten für Pendler können zwischen 30 und 300 Euro kosten.

Ich habe mit Hartz4 in weniger als 40m² gewohnt und ein Umzug in einer größere Wohnung wäre auch nicht aufgrund der Größe übernommen worden! Und in München zum Beispiel kosten selbst kleine Wohnungen meist mehr als 500€, so dass ein solcher Betrag garantiert nicht zum Leben reicht. Was Nebenkosten betrifft, so gibt es auch dabei persönliche Unterschiede. Wie viel Strom verbraucht man? Welche Telefon-, Internet- und Fernsehtarife nutzt man?

Auch was den alltäglichen Bedarf betrifft, so gibt es doch große Unterschiede. Muss man beruflich bestimmte Kleidungsstücke tragen und häufig erneuern? Oder legt man selbst keinen Wert auf Kleidung und kauft Second-Hand sein? Reicht einem Wasser und Seife, Zahnpasta und Shampoo zur Körperpflege aus oder benötigt man Spülung, Kur, Tages- und Nachtcreme und ähnliches für einen dreistelligen Betrag im Monat? Isst man viel oder wenig? Kocht man selbst oder kauft man Fertiggerichte? Muss es CocaCola sein zum Trinken, die man an der Tankstelle kauft oder löscht man mit Mineralwasser seinen Durst?

Zusätzlich schlagen Rauchen, Sport, Hobbys, Wohnungs-Deko, Reparaturen, Urlaube, usw. zu Buche. Auch das ist sehr von der Persönlichkeit abhängig. Wobei sich diese Kosten nicht dadurch ändern, wie und mit wem man zusammen lebt. Die einfachsten Leute in günstigen Wohngegenden kommen vielleicht mit 500€ aus, andere Singles lassen es sich mit 3000€ im Monat gut gehen.