Mit Geld rechnen, welches man noch nicht hat?

vom 29.12.2012, 21:51 Uhr

Ein Kumpel von mir rechnet immer schon mit dem Geld, was er noch nicht hat. Wenn er beispielsweise mit dem Novembergehalt das Weihnachtsgeld bekommt, dann ist es zumindest in Gedanken (wenn nicht sogar schon wirklich) ausgegeben. Wenn er Geld von irgendeiner anderen Stelle erwartet, dann ist es auch schon mit verplant. Er wartet nicht, bis er das Geld hat, sondern gibt es schon fleißig aus, bevor es auf seinem Konto ist. Meist zwar nur in Gedanken, aber oft genug überzieht er sein Konto, weil er ja Geld erwartet, mit dem er das Konto dann schon ausgleichen kann.

Rechnet ihr auch schon mit Geld, welches ihr noch nicht habt oder wartet ihr, bis das Geld auf eurem Konto ist? Denkt ihr, dass man ruhig mit zu erwartendem Geld machen kann, was man will oder sollte man da auf Nummer sicher gehen? Selbst, wenn es Geld ist, was mir wirklich zu 100% zu steht, warte ich immer erst ab, bis ich es auch habe. Wie macht ihr es?

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» Ampelmännchen » Beiträge: 1310 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Das kann sich in der Praxis als ein folgenschwerer Fehler auswirken, denn wenn man das Geld überhaupt nicht bekommt hat man schon ein Problem. So ist man dann sofort in den Schulden geraten unter Umständen. Wenn man jetzt allerdings immer noch mit dem nicht vorhandenen Geld rechnet, hat man einen Teufelskreis schon ausgelöst. Man arbeitet sich mit einen Bein in die sogenannte Kreditfalle, denn man ist dann unter Umständen schon auf einen Kredit angewiesen.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ehrlich gesagt finde ich es in manchen Situationen auch schwer sich daran zu halten und zu sagen, ich gebe Geld (und sei es nur in Gedanken) dann aus, wenn es da ist. Es ist schön davon zu träumen, was man sich bald kaufen könnte und schwelgt schnell darin. Schon als Kind rechnete ich mir immer aus, wann ich mir das nächste Mickey Mouse Heft, oder lustiges Taschenbuch kaufen konnte, damals konnte ich allerdings noch kein Konto überziehen.

Das zog sich so weiter und ich musste in den ersten Jahren, in denen ich die Freiheit zu überziehen hatte, lernen das nicht zu tun. Ich würde sogar sagen, man sollte Geld nicht ausgeben, das man nicht hat, sondern immer dafür sorgen, dass auf dem Konto auf dem Ein- und Ausgaben stattfinden immer genug Puffer ist, dass ein ungewolltes Überziehen nicht drin ist. Es kommt ja doch leicht mal eine unerwartete und dann dringende Ausgabe auf einen zu.

Also ich würde Geld, das ich nicht besitze, auch nicht ausgeben. Das ist auch eigentlich sehr gut möglich, man hat dadurch ja nicht weniger Geld. Man leistet sich dadurch manches einfach etwas später. Dazu sollte man sich etwas von dem Konsumgedanken frei machen und sich einfach mal fragen, warum man diese oder jene Ausgabe kaum erwarten kann. Das hat auch einfach den günstigen Nebeneffekt, dass man sich manche Investition 3x überlegt, bevor man sie tätigt. Hinterher bereut man übereilte Ausgaben erfahrungsgemäß einfach zu oft.

Mittlerweile bin ich soweit, dass ich jede (zumindest etwas größere Investition) fast schon zu viel durchdenke, mich durch Rezensionen und Erfahrungen anderer arbeite und viel darüber nachdenke, wofür ich Geld ausgebe, anstatt es direkt bei dem Wunsch nach einem Produkt zu ergattern.

» Davte » Beiträge: 14 » Talkpoints: 8,48 »



Ich finde diese Denkweise auch nicht in Ordnung, besonders nicht, wenn er sowieso knapp bei Kasse ist. Wie hier schon erwähnt wurde, kann es gut vorkommen, dass das Gehalt, oder das Geld auf das er hofft, plötzlich gar nicht ausbezahlt wird. Es können auch noch ganz andere Dinge auf ihn zukommen, mit denen er nicht gerechnet hat. Natürlich ist es schwer sich damit zurückzuhalten, denn das Einkaufen von Dingen löst Glückshormonen im Körper aus, und man wird praktisch süchtig danach.

Ich würde mir trotzdem immer eine gute Summe als Reserve bereit halten. Es kann schließlich wie gesagt einiges passieren, und es ist besser wenn man abgesichert ist. Ich möchte mir beispielsweise auch einen neuen Fernseher kaufen, deshalb schreibe ich hier bei TalkTeria. Jetzt könnte ich schon viele Maßnahmen, wie das Entsorgen des alten Klumpens erledigen, aber wenn dann plötzlich kein 250€ Gutschein ausgegeben wird? :-)

Es ist schwer sich mit dem Einkaufen zurückzuhalten, vor allem die Vorfreude auf ein neues Produkt ist meistens eine enorme Motivation für die Arbeit, und das sollte er auf keinen Fall verlieren. Sich aber womöglich in Schulden zu treiben ist bei der aktuellen Lage nicht ganz ungefährlich.

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» Zollstock » Beiträge: 338 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also zwischen mit dem Geld rechnen und planen, wie es im Titel steht, und es tatsächlich ausgeben besteht schon ein großer Unterschied.

Damit planen tue ich in manchen Fällen auch. Talkteria ist hierfür das perfekte Beispiel. Ich weiß für gewöhnlich immer schon vorher, für was ich gerade schreibe, zum Beispiel für einen Amazon-Gutschein im Wert von 25 Euro, von dem ich mir dann dieses oder jenes Produkt kaufe. In diesem Fall ist es mir sogar wichtig, dass ich schon vorher weiß, was ich mir von der Prämie kaufen werde, denn dann habe ich auch etwas, das mich movitiert, zu schreiben. Wenn ich kein bestimmtes Ziel habe, schreibe ich für gewöhnlich weniger, weil ich mir denke, dass ich die Prämie gerade sowieso nicht so dringend brauche.

Das Geld auszugeben ist in dem Fall von Talkteria natürlich nicht möglich, aber auch mit dem "richtigen" Geld mache ich das nicht. Ausnahmen gibt es da eigentlich nur selten, das muss dann schon ein großer Notfall sein, wenn ich Geld ausgebe, dass ich eigentlich noch nicht zur Verfügung habe.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich weiß gar nicht, wie man Geld wirklich ausgeben kann, was man noch nicht besitzt. Dazu muss man ja schon mal einiges auf der hohen Kante haben, damit man sich das selbst vorschießen kann. Und daran würde es bei mir schon einmal scheitern. Das hat aber auch seine Vorteile.

Ansonsten kann ich es schon verstehen, wenn man Geld für bestimmte Dinge, welche notwendig sind, einplant. So kann man sich doch vornehmen, sich eine neue Waschmaschine vom Weihnachtsgeld zu kaufen, weil das der Summe enstpricht. Und wenn man das Geld dann hat, dann kann man die Waschmaschine auch holen. Ich finde daran jetzt nichts schlimmes. Vorausgesetzt, dass es sinnvolle Dinge sind. Wobei, selbst wenn man sich selbst einen Fernseher gönnen möchte, so sollte das in Ordnung sein. Es kommt eben doch auf die Situation an.

Von meinem Weihnachtsgeld wollte ich mir zum Beispiel schon länger eine Garderobe kaufen. Das hatte ich im Vorfeld auch schon überlegt und mir ein preisliches Limit gesetzt. Im Endefekt habe ich sie mir noch immer nicht gekauft, aber der Wille war da. Nun habe ich tatsächlich mal etwas Geld über, was auch mal nicht schlecht ist.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Normalerweise wartet man, bis das Geld auf dem Konto verbucht ist und greift nicht schon vorher zu. Aber es gibt auch Ausnahmen. Wenn dein Kumpel genau weiß, weil vielleicht der Chef das so gesagt hat, dass das Weihnachtsgeld mit dem Novembergehalt ausgezahlt wird, das am 15. oder am 1. des Monats kommt, kann er in Gedanken mit diesem Weihnachtsgeld rechnen, warum nicht?

Selbst wenn eine Abrechnung der Stromwerke kommt und du hast ein Guthaben von 100 Euro, welches sie dir in den nächsten Tagen überweisen wollen, kannst du schon darüber verfügen, wenn du das Geld dringend benötigst. Denn es kommt bestimmt! So eng sollte man das nicht sehen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Bei uns in der Familie kümmere ich mich um die Verwaltung der Finanzen, da mein Partner sich ungern um so etwas Gedanken macht. Ich führe jeden Monat eine Einnahmen- / Ausgabenliste. Es wird aber nur Geld eingeteilt, welches auch konkret zur Verfügung steht. Da wir momentan für ein Eigenheim sparen, kalkuliere ich etwas härter als früher jedoch trotzdem so, dass es natürlich an nichts fehlt. Wenn wir eine ungeplante Zahlung erhalten (wie z.B. Steuererstattung oder Guthaben vom Stromanbieter) geht es in der Regel immer zuerst zu den Ersparnissen. Diese werden nur benutzt, wenn es unbedingt sein muss.

Geld auszugeben, was man noch gar nicht auf dem Konto hat, finde ich auch nicht gut. Auch wenn es Geld ist, was 100 % sicher kommt. Denn wenn man sich so etwas einmal angewöhnt hat, ist es sehr schwer, davon wieder weg zu kommen und dies kann auch der Einstieg in die Schuldenfalle sein (weil man z.B. irgendwann mal Geld verplant was eben nicht sicher ist und es dann doch nicht erhält).

» sandrina83 » Beiträge: 336 » Talkpoints: 13,76 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also mit Geld, das ich ganz sicher bekomme, rechne ich auch schon vorher. Oft sind dann ja irgendwelche Rechnungen zu bezahlen oder irgendwelche Reparaturen und da muss ich dann einfach mit diesem Geld rechnen weil sonst keines dafür da ist. Aber eben wirklich nur mit Geld wo ich weiß das es zu hundert Prozent kommt.

Wenn ich weiß es kommt etwas aber nicht wann oder wie viel dann ignoriere ich es eher. Ich denke zwar was man damit machen könnte, aber ich plane es noch nicht voll ein. Denn wenn es dann nicht kommen würde, dann wäre das blöd. Aber wenn ich es wie gesagt sicher weiß, warum sollte ich das Geld dann nicht verplanen. Ist doch egal ob es jetzt schon am Konto ist oder ob ich es verplane wenn ich weiß wann es kommt.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Wenn ich weiß, dass die erwartete Zahlung auch zuverlässig und pünktlich kommt, dann kann ich doch mit dem Geld auch planen. Daran ist nichts verwerfliches und schon gar nichts unrechtes zu finden. Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass jeder vernünftige Mensch eine Finanzplanung haben sollte, wo eben auch zukünftiges Geld gedanklich wieder ausgegeben wird. Denn bestimmte Ausgaben hat doch jeder Mensch.

Wenn ich das Geld allerdings vorher ausgebe und damit mein Konto überziehe, dann ist es schon etwas anderes. Sicherlich kann es ab und an passieren, dass man mal ins Minus rutscht, aber es sollte nicht regelmäßig vorkommen. Immerhin verursacht das ja auch ständig zusätzliche Kosten, da für die Überziehung nicht gerade geringe Zinsen zu zahlen sind.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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