Ist es sinnvoll die Schrift eines Schülers zu benoten?
Ich weiß noch, dass wir damals in der Grundschule eine Note auf unsere Schrift bekommen haben. Diese Note war allerdings nicht mit oben bei den Fächernoten aufgelistet, sondern wurde unten in der Zeugnisbemerkung kurz erwähnt. Weil ich für einen Jungen schon immer eine recht annehmbare Schrift hatte, bekam ich damals die Note 2, mit der ich auch vollends zufrieden war. Andere, die eine ganz schöne Sauklaue hatten, haben aber auch locker mal eine 4 auf ihre Schrift bekommen, was dann natürlich nicht so toll im Zeugnis aussah.
Ich frage mich aber sowieso wozu man die Schrift der Schüler eigentlich benoten muss. Irgendwann gewöhnt man sich doch sowieso sein eigenes Schriftbild an und auf der weiterführenden Schule wird dann kein Wert mehr darauf gelegt, ob man nun sauber schreibt oder nicht. In den oberen Jahrgangsstufen muss man sich ja häufig sogar schnell Notizen machen und da ist es doch vorprogrammiert, dass man dann ein bisschen schlampiger schreibt. Hinzu kommt noch, dass man in der ersten und zweiten Klasse doch verständlicherweise sowieso noch etwas unsauberer schreibt, weil man mit so viel neuen Lerninhalten konfrontiert wird und sich im Laufe der ersten Jahre zwei Schriften, die Druckschrift und die Schreibschrift, angewöhnen muss.
Welcher Sinn steckt also dahinter, die Schrift eines Schülers in der Grundschule zu benoten? Könnt ihr das nachvollziehen? War es bei euch auch so, dass es in der Grundschule eine Note auf die Schrift gab? Welche Note habt ihr damals bekommen?
Meine Schrift wurde früher in der Schule auch immer benotet und ich habe mich auch immer bemüht, in meiner Schriftnote eine gute Note zu erzielen. In der Grundschule wurden wir ab der dritten Klasse benotet und auf der weiterführenden Schule wurde unsere Schrift bis zum Ende benotet, also bis zur zehnten Klasse. Und auf der Berufsschule gab es bei uns auch Noten für die Schrift.
So habe ich zum Beispiel bei Arbeiten, die wir abgeben mussten, extra sauber und ordentlich geschrieben, und wenn wir Ordner und Hefter abgeben mussten, dann habe ich die meist sogar noch überarbeitet und geschaut, dass der ganze Inhalt ordentlich und sauber geschrieben wurden ist und wenn es nicht so sauber war, habe ich es neu abgeschrieben. Sodass ich mir eigentlich sicher sein konnte, eine gute Note für meine Schrift zu bekommen.
Obwohl ich der Meinung bin und damals auch schon war, dass die Schönheit und die Sauberkeit einer Schrift bei jedem Lehrer oder bei jeder Lehrerin irgendwo Ansichtssache war. Der eine Lehrer fand meine Schrift ganz toll, da wurde ich dann mit sehr Gut benotet und die anderen Lehrer wiederum fanden meine Schrift nur Gut oder sogar nur ausreichend.
Im Großen und Ganzen finde ich die Benotung der Schrift eines Schülers aber sinnvoll, weil der Schüler nun mal lernen muss, ordentlich und sauber zu schreiben, sodass es jeder lesen kann und obendrein noch schick ausschaut. Wenn man die Schrift nicht benoten würde, sondern dem Schüler nur jedes Mal erzählen würde, dass man ordentlich schreiben muss, dann würde sich der Schüler sicherlich keine Mühe geben.
Heutzutage benutzt man im Berufsleben zwar eher einen Computer, wenn man etwas schriftlich fertigmachen muss, aber es gibt hin und wieder auch mal Sachen, die man handschriftlich erledigen muss und es dann doch ziemlich peinlich wäre, wenn es keiner lesen kann, weil man in der Schule nicht gelernt hat, wie man handschriftlich und ordentlich schreibt.
Die Schrift zu benoten scheint ein etwas antiquierte Methode zu sein, die Disziplin und Ordnung belohnt. An sich finde ich es nicht das Schlechteste dafür zu sorgen, dass man sauber und ordentlich schreibt, aber das direkte Benoten der Schrift scheint mir zweifelhaft. Vielmehr sollte man es spielerischer fördern.
Gerade in einem solchen Bereich haben Benotungen doch meiner Meinung nach eher einen negativen, deprimierenden und Druck aufbauenden Effekt. Noten sollten dafür da sein Schüler zu kategorisieren und zu zeigen wo Schwächen und Stärken liegen. Dafür ist das Schriftbild aber viel zu Nichtssagend über die Fähigkeiten des Kindes. Es ist nicht unordentlich, weil es nicht geschickt mit dem Schreibgerät ist, schon gar nicht undiszipliniert oder weniger clever. Und natürlich ist es in Zeiten, wo eh äußerst wenig handschriftlich verfasst wird nicht von Bedeutung.
Ich selbst hatte dafür auch keine Benotung (welche wohl auch nicht gut ausgefallen wäre) in der Grundschule.
Ich weiß gar nicht, wie das heute ist, aber wir hatten, als ich noch in die Grundschule gegangen bin, auch immer eine Note für "Schrift und Gestaltung" im Zeugnis stehen. Ich hatte da immer eine 1 oder 2, also war meine Schrift wohl ganz ordentlich. Bei der Gestaltung geht es meiner Ansicht nach wohl darum, ob der Schüler sein Heft ordentlich führt, also eben nicht nur um das Schriftbild an sich, sondern auch darum, ob man zum Beispiel permanent über den Zeilenrand hinaus schreibt etc.
Ich kann irgendwie gar nicht so genau sagen, ob ich diese Note wichtig finde. Natürlich will eine gewisse Ordnung gelernt sein, aber ob die Benotung dazu führt, dass die Schüler sich mehr Mühe geben, bezweifle ich irgendwie. Unsere Grundschullehrerin hat immer einen Stern in unser Heft gemalt, wenn sie sich etwas angeschaut hat und es ordentlich geschrieben war, und darüber haben wir uns immer sehr gefreut, zumindest die Mädchen. Da hätte es die Note im Zeugnis gar nicht unbedingt gebraucht.
Eine Begabung oder auch Nicht-Begabung für feinmotorische Dinge, wozu auch das Schreiben von Hand gehört, ist auch ein Stück weit angeboren, sodass es auch Menschen gibt, die trotz aller Mühe nicht besonders schön schreiben können. Das ist genauso, wie manche eben auch ein Talent für Sport haben und andere nicht. In gewisser Weise ist es also auch unfair, die Schrift zu benoten und ich tendiere doch eher dazu, dass man es nicht braucht.
Eine Schrift zu benoten, halten ich eigentlich nicht für sinnvoll. Man sollte anderweitig darauf hingewiesen werden, ordentlich und vor allem leserlich zu schreiben. Denn darauf kommt es doch an, dass man alles lesen kann und nicht so unordentlich schreibt, das ein m wie ein n aussieht oder wie ein u und man vielleicht einen Satz völlig falsch versteht.
Die Schrift wird in der Schule wohl nur aus dem Grunde benotet, damit sich der/die Schüler/in bemüht, leserlich zu schreiben. Denn wenn ein Lehrer eine Arbeit mit vier benoten müsste, nur weil er aufgrund der nicht leserlichen Schrift nicht versteht, was gemeint ist, wird damit auch niemand zufrieden sein.
Eine Benotung der Schrift, eines Schülers ist einfach schwachsinnig, weil diese sich gerade noch in Entwicklung befindet und gar nicht zeigen kann, welche Schrift der Schüler noch entwickeln kann. Ich habe dieses Fach damals komplett verhauen und die Note Sechs für meine Schrift bekommen, weil ich nach der vereinfachten Ausgangsschrift gelernt habe. Dieses ist für mich aber gar nicht gut gelaufen und hat meine Schrift versaut!
Diese hat meine Schrift so versaut, dass diese kaum noch lesbar war, sodass ich mir eine eigene Schrift mit Druckbuchstaben beibringen musste, was letztendlich auch geklappt hat. Später hatte ich nie wieder Problem damit und wurde sogar von den Lehrern für eine saubere Schrift gelobt. Von daher finde ich es eine Zumutung, die Schrift eines Schülers zu bewerten. Diese befinden sich in der Grundschule gerade noch in der Entwicklung.
Das ist durchaus eine Frage, die einige Argumente sowohl auf der Seite der Befürworter als auch auf der Seite Widersacher bereithält. Grundsätzlich klingt es erst einmal unverständlich, warum man die Schrift eines Schülers bewerten sollte. Es stellt sich allein schon die Frage, nach welchen Kriterien man die Schrift des Schülers bewerten soll. Ob eine Schrift schön und leserlich ist liegt im Auge des Betrachters und nimmt jeder anders und subjektiv war. Zudem finde ich, dass die eigene Schrift zur persönlichen Entwicklung gehört und man sich deswegen nicht einmischen sollte. Darüber hinaus kann eine schlechte Note in diesem Gebiet ein unnötiger schwarzer Fleck auf dem Zeugnis sein. Inzwischen muss man sich ja auch fragen, ob eine leserliche Schrift überhaupt noch wichtig ist, da sich später im Berufsleben ja sowieso alles nur noch über den Computer abspielt!
Auf der anderen Seite handelt es sich nur um das Zeugnis der Grundschule. Schüler, die dazu neigen, sehr unordentlich zu schreiben, können so früh umerzogen werden. Es gibt schließlich einige Schüler, die in der Oberstufe noch mit einer sehr unleserlichen Schreibschrift hantieren, was selbst ich dann nicht mehr gut finde. Meine Handschrift wurde jedenfalls nie benotet und darüber bin ich auch froh. Zu sehr sollte die Schule sich einfach nicht einmischen und die Kinder nicht sinnlos an einer weiteren Stelle unter Druck setzen.
Die Schirft direkt wurde bei uns nicht benotet. Allerdings konnte der Lehrer bis zu einem Notengrad oder später drei Punkte in der Oberstufe abziehen, wenn die Schrift nicht annehmbar war. Ich fande das ja vollkommen in Ordnung. Wenn ich mir vorstelle, dass ich damals 10 Seiten lange Aufsätze hätte entziffern müssen, weil die Schrift so schlecht lesbar ist, dann kann ich das verstehen. Und auch im Matheunterricht ist der ein oder andere der Meinung gewesen, dass er seine Zahlen nicht ordentlich schreiben muss. Da wurde sich dann ewig gestritten, ob das eine eins oder eine zwei war und man hat es natürlich so gedreht, dass das Ergebnis richtig war, auch wenn das vielleicht nicht immer gestimmt hat.
Sowas geht in meinen Augen nicht. Und auch später hat man es besser, wenn man einfach auf seine Schrift achtet, beziehungsweise darauf, dass auch andere Menschen sie lesen können. Wir hatten einen Arzt, dessen Schrift man wirklich nicht lesen konnte. Wir haben uns da richtig angestrengt. Und ihm hat das unheimlich Freude bereitet, dass wir dann immer noch mal kommen mussten um nachzufragen, was da steht. Und das ist nicht lustig, wenn man wichtige Dinge nicht lesen kann und besagter Arzt vielleicht gerade nicht mehr vor Ort ist. Und da frage ich mich schon immer, warum man sich da mal nicht bemühen kann. Vermutlich wurde seine Schirft damals nicht bewertet. Gut wäre das aber gewesen.
Ich habe es bis jetzt noch nie mitbekommen, dass auch die Schrift eines Schülers benotet werden würde. Obwohl ich laut vielen Lehrern die ihrer Meinung nach schönste Schrift hatte, fände ich so eine Benotung mehr als Schwachsinnig.
Natürlich gibt es Kinder oder Jugendliche, die aus Faulheit sich keine Mühe beim Schreiben geben, aber manche können es halt nicht ganz gut. Schlechte Schrift wirkt sich aber dennoch aus, spätestens im Vokabeltest in Englisch oder der nächsten Deutscharbeit, wo es auf korrekte Rechtschreibung ankommt.
Das weitere Problem ist hierbei, dass die Notengebung etwas total Subjektives ist (Na gut.. wo ist es das nicht?). Ich habe sogar noch in der 13. Klasse einen Lehrer, der mir Fehler für einen Buchstaben anstrich, der seiner Meinung nach ganz anders aussehen würde. Es ging dabei um ein "n" - "m" Problem, wonach bei ihm ein "m" vier Kringeln hätte. Ich ärgere mich eigentlich nicht mit irgendwelchen Bewertungen von Lehrern durch, oder halte sie für ungerecht, aber das fand ich so dermaßen lächerlich, dass ich den Lehrer mittlerweile nicht mehr ernst nehmen kann.
An seiner Schrift kann man als Erwachsener mit einem Kuli gut arbeiten, aber als Kind in der Grundschule, wo man zum Füller (igitt) gezwungen wird, finde ich eine Benotung der Schrift einfach nur sinnlos und entmutigend.
Manchen meiner Lehrer ist die Schrift extrem wichtig. Zwar wurde sie noch nie so bewertet, dass man dafür eine extra Note erhielt, aber im Deutsch-Unterricht gab es beim Aufsatz verschiedene Bewertungskriterien. Eines davon war in der, soweit ich mich richtig erinnere, siebten bis zehnten Klasse "Form". Darunter zählte dann wie man den Text gegliedert hat und eben auch die Schrift. Soweit ich mich erinnere zählte das nur ungefähr 10% neben Rechtschreibung, Grammatik, Aufbau und so weiter, aber wenn man ansonsten eigentlich gut war, aber eben eine unleserliche Schrift hatte, dann konnte einem das die Note schon ein wenig versauen.
Grundsätzlich finde ich es nicht gut, wenn die Schrift bewertet wird. Ich bin nicht so ganz davon überzeugt, dass wirklich jeder schön schreiben kann, wenn er denn will - die meisten Lehrer denken das aber und halten es daher auch für richtig, die Schrift zu bewerten. Ich kann schon verstehen, dass es für die Lehrer ärgerlich ist, wenn sie einen Aufsatz kontrollieren wollen und dann bei jedem zweiten Wort erst einmal nachdenken müssen, was es überhaupt für ein Wort ist.
Allerdings denke ich auch, dass das schlampige Schriftbild oft auch daran liegt, dass man zu wenig Zeit beim Aufsatz schreiben hat. Bei mir ist es nämlich meistens so, dass meine Schrift am Anfang sehr sauber und leserlich ist, aber gegen Ende immer mehr unleserlich wird, weil ich eben dann bemerke, dass die Zeit knapp wird und ich schneller schreiben muss. Da ist es mir dann wichtiger, dass ich die Aufgabe vollständig bearbeite, als dass meine Schrift schön ist.
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