Sind Monatskarten im Jahresabo sinnvoll?
Ich überlege, ob ich nicht doch lieber jeden Tag mit dem Bus zur Arbeit fahren soll. Umsteigen ist während der Fahrt nicht nötig und die Busse fahren im Abstand von wenigen Minuten. Außerdem stehen in der näheren Umgebung verschiedene Haltestellen zur Verfügung. So kommt es nur sehr selten vor, dass eine Person keinen Sitzplatz hat und während der Fahrt stehen muss.
Nun habe ich zufällig Werbung für ein Jahresabo gesehen. Auf diese Weise kann man anscheinend doch einiges an Geld sparen und bekommt wohl auch die Monatskarten dann regelmäßig per Post zugeschickt.
Welche Erfahrungen habt ihr eventuell schon einmal mit einem solchen Jahresabo gemacht? Könnt ihr das grundsätzlich empfehlen oder gibt es auch Nachteile? Wie ist es zum Beispiel wenn man vielleicht einmal ein paar Wochen im Urlaub ist. Kann ein solches Ticket dann auch von einer anderen Person genutzt werden oder kann eine Fahrkarte nicht so einfach weitergegeben werden weil der Name darauf eingetragen wird? Wie sieht es mit den Kündigungsfristen aus?
Würdet ihr es generell ebenfalls vorziehen, bei einer guten Verbindung mit dem Bus oder auch der Bahn zur Arbeit zu fahren oder würdet ihr doch lieber weiter das Auto nutzen? Was wären da für euch die Vor- und was die Nachteile?
Ich bin momentan noch Schüler, und ich reise sehr viel mit meiner Monatskarte. Im Moment zahlen meine Eltern für sie fast 45€ im Monat, wobei der Rest (die kostet eigentlich mehr) für Schüler und Studenten bezuschusst wird. Im Allgemeinen kann ich nur sagen, dass es sich sogar für mich als "Vielfahrer" nicht lohnt.
Zur Schule habe ich von meinem Haus aus exakt 6 Kilometer (eigentlich ein paar Meter weniger). Daneben fahre ich bis zu fünf Mal im Monat eine 20 Kilometer lange Strecke mit der Bahn, da ich dort Klavierunterricht habe. Nebenbei fahre ich auch oft zu meiner Freundin mit der Bahn, die ebenfalls etwa 13 Kilometer von mir weg wohnt. Und dennoch: Es lohnt sich nicht!
Ich habe mir vergangen Sommer ein Moped zugelegt, dass nur 2,4 Liter auf 100 Kilometern verbraucht. Wenn ich diese Strecken wirklich alle im Monat damit fahren würde, (Ich gehe niemals mehr als 3 Mal in den Klavierunterricht), würden mir trotzdem noch 10€ übrig bleiben. Ab dem Frühling werde ich mir das Geld von meinen Eltern so geben lassen, und selber zur Schule und sonst hinkommen. Mir kommt wahrlich das Kotzen, wenn ich grundsätzlich jeden Tag morgens am Bahnhof stehe, und diese beschissene Stadtbahn verspätet ist.. Jeeedes Mal!
Ganz nebenbei muss ich auch fast 15 Minuten zum Bahnhof laufen, und es kommen trotzdem Tage, an denen ich sowieso mit dem Moped zur Schule fahren muss. Das ganze lohnt sich überhaupt nicht, und ich würde nur dabei bleiben, wenn man unmittelbar in meiner Nähe einen Bahnhof bauen würde, und diese Züge dann anfangen würden pünktlich zu kommen! Davon, dass ich in manchen Situationen auch wegen 10 Minuten schon den Anschlusszug verpassen, und mich sowieso abholen lassen müsste, finde ich es einfach nur das allerletzte, was die Bahn bietet. Zur Arbeit möchte ich nächstes Jahr pünktlich und stressfrei kommen.
Die Vor- und Nachteile ergeben sich in aller Regel aus den konkreten Vertragsbedingungen. Du hast hier ja leider nicht verraten, um welchen Verkehrsverbund es sich handelt. Da kann man natürlich auch nichts Konkretes sagen, was du vermutlich verstehen wirst. Schließlich ist anzunehmen, dass einzelne Punkte in Köln anders geregelt sein werden, als in Berlin oder München.
Ganz allgemein kann man aber sagen, dass der Nachteil darin liegt, dass das Jahresabo einfach nicht gekündigt werden kann und man sich genau für dieses Jahr bindet. Wenn einem nach einem Monat einfällt, dass man wegziehen muss, hat man in aller Regel Pech gehabt! Außer man bleibt im Einzugsgebiet und kann den Geltungsbereich ändern/erweitern.
Ob Dritte die Karte nutzen können, hängt dann auch von der Art der Karte ab. Natürlich gibt es personalisierte Karten, welche nicht übertragbar sind. Die haben ihre Vorteile. Dann gibt es auch übertragbare Karten. Ob man wählen kann beim Jahresabo, wird wohl auch am (hier unbekannten) Anbieter hängen.
Ein weiterer Vorteil könnte sein, dass der Preis für das Jahresabo deutlich geringer ist, als für 12 Monatsticket. Das erkauft man sich aber u.U. dadurch, dass der Betrag zu Beginn im Ganzen zu zahlen ist. Auch hier hat man dann die Sicherheit, dass das Abo nicht gekündigt werden kann. Das aber spielt dann keine Rolle mehr.
Es hängt ganz vom Verkehrsverbund und deren geltenden Bedingungen ab, ob sich so etwas lohnt. Ich komme ursprünglich aus Freiburg und als ich noch dort gewohnt habe, bin ich immer mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit gefahren, weil dies einfach praktischer war. Da ich in der Innenstadt gearbeitet habe und dort schier keine Parkplätze zu finden sind, hätte ich neben den Benzinkosten sonst auch noch einen Parkplatz anmieten müssen.
Die Monatskarte war jederzeit auf andere Personen übertragbar und konnte über das komplette Streckennetz genutzt werden. An Sonn- und Feiertagen konnte man zusätzlich noch seinen Partner und die Kinder mit auf die Karte nehmen. Laufzeit war 12 Monate und man konnte jeden Monat das Abo problemlos kündigen. Außerdem hat man dort eine "Mobilitätsgarantie", d.h. wenn man aufgrund von Verspätungen oder Ausfall von Fahrten der öffentlichen Verkehrsmitteln ein Fahrziel mit 30 Minuten Verspätung oder mehr erreicht, kann man bis zu € 50,00 Erstattung verlangen. Bei schwer behinderten Menschen werden auch die Taxikosten von bis zu € 35,00 übernommen. Es lohnt sich also auch vom Service her. Zudem hat man direkt alle Karten für ein Jahr daheim und muss sich nicht jeden Monat neu um die Anschaffung kümmern. Die Beträge kann man bequem vom Konto einziehen lassen. Ich selbst habe immer für ein Jahr die Karten direkt am Schalter des Servicebüros gekauft und den Betrag bar entrichtet.
Aktuell liegt man preislich bei € 51,00 pro Monat wenn man sie einzeln kauft (also jeweils für 1 Monat). Wenn man sich für ein Abo entscheidet, verringert sich der monatliche Preis auf € 44,60. Man spart also pro Jahr € 76,80. Ich finde also schon, dass sich dies lohnt. Auf jeden Fall sollte man sich einfach vorab mal online oder telefonisch über die Konditionen des gewünschten Verkehrsverbundes informieren und dann kalkulieren, ob sich ein Abo im Vergleich zu den Fahrtkosten per Pkw preislich rechnet.
Hier lohnen Monatsfahrkarten an sich nur, wenn man an mindestens vier Tagen in der Woche zwei Fahrten hat. Ansonsten kommt man mit Einzelfahrten meistens günstiger weg.
Die Monatsfahrkarte gibt es hier allerdings auch als Abo. Dann lohnt sich das durchaus auch mit nur acht Fahrten in der Woche. Wobei es hier verschiedene Modelle gibt. Einmal mit monatlicher Abbuchung und dann auch mit jährlicher Abbuchung. Die Karte mit der jährlichen Abbuchung ist dabei noch mal wesentlich günstiger. Bei der monatliche Abbuchung zahlt man zehn Monatsfahrscheine, bekommt aber zwölf zugesendet. Wobei hier immer drei auf einmal verschickt werden, zumindest so weit ich das weiß.
Für Schüler und Auszubildende gibt es noch mal ermäßigte Preise. Die Karten sind aber dann auch nur mit Kundenausweis gültig. Die Monatsfahrkarten für Erwachsene ohne Ausbildungsnachweis, sind frei übertragbar. Auch die Fahrkarte für Schüler und Auszubildende kann man als Abo bekommen und die Karten sind dann im Durchschnitt auch günstiger als die Sozialkarten. Die Sozialkarten gibt es hier nur mit einem Nachweis und einem Kundenausweis und die können als Abo nicht bezogen werden.
Die Karten sind frei übertragbar, aber man muss sie eben bei sich tragen wenn man kontrolliert wird. Abends ab 19 Uhr und am kompletten Wochenende kann man einen weiteren Erwachsenen und bis zu vier Kinder mitnehmen. Eigene Kinder kann man zu den Zeiten in ungegrenzter Anzahl mitnehmen. Zu Fahrten außerhalb des Tarifgebietes braucht man hier mit einer Monatsfahrkarte nur den Zuschlag lösen.
Hier gibt es noch verschiedene Varianten der Monatsfahrkarten, da der Verkehrsverbund auf elektronische Fahrscheine umsteigen möchte. Für manche Tarifgebiete gibt es die Karten im Abo mittlerweile als Plastikkarte. Hat hier den Vorteil, wenn man sie verliert, kann man den Verlust melden und bekommt eine neue Karte. Was mit den Papierkarten nicht geht.
Wenn man eh täglich pendelt, lohnt ein Jahresabo mit Sicherheit. Ein Bekannter meinte mal, ein Jahresabo lohnt sich nicht, denn die Zeit die man quasi kostenlos hat, die hat man ja auch Urlaub. Wer im Urlaub grundsätzlich keine öffentlichen Verkehrsmittel nutzt, der sollte sich das vielleicht überlegen. Wobei ich durchaus die meiste Zeit mit geliehenen Monatsfahrkarten durch die Gegend fahre und auch mal bereit mit, in einem Urlaubsmonat die Karte zu nehmen und auch was dafür zu bezahlen. Nur mein Fahrkartenleiher hat da schon jemand anderen.
Welche Tickets übertragbar sind und welche nicht und wie allgemein die Konditionen sind, erfährt man auf der Webseite von dem jeweiligen Verkehrsunternehmen. Die Angebote sind deutschlandweit doch sehr unterschiedlich.
Bevor man über ein Abo nachdenkt, sollte man sich natürlich relativ sicher sein, dass man auch wirklich so lange die gewünschte Monatskarte nutzen wird. Wie sicher ist der Arbeitsplatz? Muss man immer dieselben Strecken fahren oder hat wechselnde Einsatzorte? Wie viel möchte man außerhalb der regelmäßigen Arbeitsstrecke fahren? Wie viel kosten im Vergleich zum Beispiel Einzelfahrten, Zusatztickets und Wochenkarten?
Wenn es zum Beispiel beim Verkehrsunternehmen keine Wochenkarten gibt, ist oft eine Monatskarte auch dann sinniger, wenn man zwei Wochen im Urlaub ist. Kaum jemand macht einen kompletten Monat Urlaub. Wenn man zudem noch ein Auto zur Verfügung hat, kann es schon Sinn machen dieses für einzelne Fahrten (wochenweise) zu nutzen. Wenn man vom 25. eines Monats bis zum 7. des Folgemonats Urlaub macht und weder Auto noch Wochenkarten zur Verfügung stehen, machen Monatskarte für beide Monate durchaus Sinn. Dabei würde man dann durch ein Abo auch keinen "Verlust" machen.
Übertragbare Tickets hatte ich selbst schon, allerdings habe ich diese eigentlich nie verliehen. Arbeitskollegen hatten selbst ihre Monatskarte, Freunde brauchten kein Ticket oder fuhren andere Strecken und andere Haushaltsangehörige sind meistens mit einem im Urlaub. Und ein Verleih an flüchtige Bekannte wäre mir persönlich zu risikoreich.
Ich nutze zur Zeit Monatskarten und möchte mich nicht an ein Abo binden. Vorzeitige Kündigungen sind fast immer möglich, aber dann zahlt man den Aufpreis zum monatlichem Abo. Ansonsten gelten die vertraglich vereinbarten Kündigungsfristen des Verkehrsunternehmen.
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