Tier unabhängig vom Geschlecht als Er oder Sie bezeichnen?

vom 27.12.2012, 19:28 Uhr

Der Titel mag auf den ersten Blick vielleicht etwas merkwürdig klingen, aber ich wusste nicht wie ich die Überschrift am besten formulieren soll, um den Kern dieses Themas am besten zu treffen. Mir fällt immer wieder auf, dass vor allem ältere Menschen, aus weiblichen Tieren gerne männliche machen und umgekehrt, also unabhängig vom Geschlecht einfach als ein Er und eine Sie ansehen. Nehmen wir als Beispiel einen Hund. Der Hund an sich ist maskulin. Allerdings unterscheidet man ja noch nach dem Geschlecht. Da gibt es die Hündinnen, also die weiblichen Hunde, und die Rüden, die männlichen Hunde.

Wenn meine Oma bei meinem Onkel und seiner Familie, die einen Hund, genauer genommen eine Hündin, haben, zu Besuch ist, erkundigt sie sich immer wie es ihm geht oder was er heute Leckeres zu fressen bekommt. Auch bei einer Katze fragt sie automatisch immer, ob sie gerade schläft oder wie viele Mäuse sie heute schon gefangen hätte, unabhängig davon, ob es sich bei der Katze um eine Kätzin oder einen Kater handelt. So ist das eigentlich bei allen Tierarten. Ist die Tierart an sich maskulin, sind bei ihr automatisch alle Tiere maskulin, ist die Tierart an sich feminin, sind bei ihr automatisch alle Tiere feminin.

Kennt ihr das auch? Gehört ihr sogar selbst zu den Menschen, die ein Tier häufig als Er oder Sie bezeichnen, obwohl sie wissen oder auch nicht wissen, welches Geschlecht das jeweilige Tier hat?

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» Pointer » Beiträge: 1772 » Talkpoints: 20,77 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich persönlich bin auch so, dass ich ein Tier unabhängig vom Geschlecht es als Er oder Sie betitel. Es liegt wohl wirklich daran, wenn die Tierart eher feminin ist, dass ich dann auch Sie sage und wenn die Tierart eher maskulin ist, dann sage ich auch gerne mal Er.

Meine Tante hat auch einen Hund, eher gesagt eine Hündin. Und wenn ich mich mit meiner Tante über ihre Hündin unterhalte, sage ich auch immer, was er denn schon wieder angestellt hat. Obwohl ich genau weiß, dass du Hündin als Sie betitelt werden müsste. Meist verbessere ich mich im Nachhinein, weil ich es ja nun mal weiß, was für ein Geschlecht ihr Hund hat.

Aber im Großen und Ganzen, wenn ich das Geschlecht des Tieres nicht genau kenne, sage ich auch Er, wenn ich einen Hund treffe oder wenn wir uns über eine Katze unterhalten, dann sage ich auch ganz automatisch sie. Ich denke nicht, dass das nur die älteren Leute sind, die so etwas tun, immer hin bin ich noch nicht einmal 25 Jahre alt. Und ich frage auch nicht immer nach, was für ein Geschlecht das Tier nun hat, wenn ich mich gerade mit dem Besitzer oder desgleichen unterhalte.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ist doch klar, "der Hund" und "die Katze" sind halt die Oberbegriffe welche bei unbekannten Tieren zu einer Einordnung in maskulin und feminin sorgen. Der Zusammenhang mit dem Alter der Person lässt sich meiner Meinung nach wenn überhaupt durch zunehmende Vergesslichkeit im Alter zu erklären.

» Philipp52 » Beiträge: 6 » Talkpoints: 2,16 »



Ich mache das auch; von meinem Kaninchen spreche ich immer als Er (der Hase), obwohl es ja ein Weibchen ist. Und bei einer Katze sage ich auch Sie, selbst wenn es ein Kater ist. Ich denke eher, dass dies damit zusammenhängt, dass man Tiere eher als neutrale Wesen sieht, also hier gedanklich keine Geschlechtsunterteilung vornimmt und sich daher am Geschlecht der Gattungsbezeichnung orientiert.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich kenne das auch. Allerdings mache ich das nur, wenn ich über meine Haustiere schreibe, nicht im realen Leben.

Wenn ich hier im Forum beispielsweise über meinen Hund schreibe, dann bezeichne ich ihn immer als "er", obwohl es eigentlich eine Hündin ist. Das liegt einfach daran, dass es blöd klingt, wenn ich in einem Satz schreibe "mein Hund" und dann aber in einem Nebensatz "sie" verwende. Das klingt für die Leser dann auch sicherlich sehr verwirrend und das will ich vermeiden. Bei den meisten Beiträgen, die ich schreibe, spielt es ja keine Rolle, ob es nun ein Weibchen oder Männchen ist, von daher finde ich das schon in Ordnung so.

Im Alltag mache ich das allerdings nicht. Da bezeichne ich mein Hund schon als "sie", weil ich sie auch nicht als "Hund" bezeichne, sondern eben mit ihrem Namen anspreche und der Name ist nunmal weiblich. Die anderen in meiner Familie machen das genauso, wobei ich es mir gut vorstellen kann, dass es vor allem älteren Leuten egal ist, ob es nun ein Weibchen oder ein Männchen ist und sie daher einfach immer pauschal einen Hund beziehungsweise eine Hündin als "er" bezeichnen. Das würde ich ihnen auch nicht allzu übel nehmen.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Wenn man einen Hund auf der Straße sieht und man kommt mit dem Besitzer ins Gespräch, kann man nicht immer wissen, ob es sich um ein weibliches oder männliches Tier handelt. Dann frage ich, ob es eine Hündin oder ein Rüde ist und wie das Tier heißt. Dann spreche ich es mit Namen an. Handelt es sich aber allgemein um einen Hund, von dem im Gespräch die Rede ist, so ist es eben der Hund.

Bei uns im Hause gibt es zwei Hunde und zwei Katzen, je Art ein weibliches und ein männliches Tier. Ich käme nicht auf den Gedanken, den Kater als Katze und die Hündin als Hund zu bezeichnen. Es kommt sicherlich darauf an, wie man es gewohnt ist. Das wird sowohl bei Alt und Jung so sein und hat nichts mit dem Alter zu tun. Allerdings würde ich zu einem weiblichen Kaninchen nicht wirklich Häsin sagen. Das Wort ist mir einfach nicht geläufig und daher fremd. Aber deswegens würde niemand beleidigt sein.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Bei mir unbekannten Tieren orientiere ich mich auch immer nach dem Oberbegriff der Tierart und ob diese Form eben männlich oder weiblich ist. Wenn ich die Tiere allerdings kenne oder bei meinen eigenen Tieren dann benenne ich sie ihrem Geschlecht nach oder bei ihrem Namen wenn ich über sie spreche.

» sandrina83 » Beiträge: 336 » Talkpoints: 13,76 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Bei mir ist es auch immer "der" Hund, "die" Katze oder "der" Hase, wenn ich das Tier nicht sehr gut kenne. Meine Eltern haben beispielsweise einen Kater und eine Katze, die natürlich als Er bzw. Sie betitelt werden. Wenn ich dagegen einen Hund auf der Straße sehe, frage ich den Besitzer auch, wie "er" denn heißt. Bis jetzt hat auch niemand komisch reagiert, wenn ich ihr Hundemädchen für einen Vertreter des männlichen Geschlechts gehalten habe. Ich schaue auch nicht so genau auf biologisch erkennbare Unterschiede.

Aus Gründen der Bequemlichkeit spreche ich aber durchaus beispielsweise vom Nachbarshund, auch wenn ich genau weiß, dass es eigentlich die Nachbarshündin ist. Und der Nachbarskater wird auch mal zur Nachbarskatze, wenn ich nicht gerade mit den Besitzern rede, sondern ganz allgemein über anderer Leute Getier.

Besonders verzwickt wird es meiner Meinung nach bei Tieren, deren Name nicht mit dem Geschlecht übereinstimmt. Bekannte von uns haben einen weiblichen Hund namens "Stern", der heißt immer "er, ähm, sie", weil jeder mit dem Namen durcheinander kommt.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Als Besitzerin von Reptilien bin ich daran gewöhnt, dass man bei Jungtieren anfangs nicht wirklich weiß, ob man es mit einem Männchen oder Weibchen zu tun hat, wenngleich man natürlich eine Ahnung hat. Ich habe meine Tiere in sehr jungem Alter bekommen. Die meisten konnte man geschlechtlich bestimmen, nur bei einem Tier war das schier unmöglich. Da diese Bartagame die seltsame Angewohnheit hatte, die Beine so zu platzieren, dass sie beim Sitzen wie ein Frosch wirkte, bekam sie mit der Zeit den Namen Könich Frosch, also eindeutig maskulin.

Als sich dann herausstellte, dass mein Könich in Wirklichkeit eine kleine Königin ist, dachte ich erst darüber nach ihn umzubenennen, kam letzten Endes aber zu dem Schluss, dass es eigentlich völlig egal ist ob Männlein oder Weiblein. Deswegen ist sie für mich nach wie vor ein Er und wird auch so vorgestellt.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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