24 Std. und 7 Tage mit dem Partner zusammen sein?
Könnt ihr euch vorstellen, wirklich alles mit eurem Partner gemeinsam zu machen? Den gleichen Beruf, in der gleichen Firma, in der gleichen Abteilung und dann auch noch zusammen wohnen und den gleichen Freundeskreis zu haben, also auch gemeinsam, zu feiern und gemeinsam alles zu machen? Könnt ihr euch vorstellen, dass so eine Beziehung lange halten kann?
Denn so geht es einem früheren Arbeitskollegen von mir. er hat seine Frau durch den gleichen Freundeskreis kennengelernt. Er macht in seiner Freizeit alles mit ihr zusammen. Man sieht sie niemals alleine und nun fängt sie ab Januar in der gleichen Firma und auch noch in der gleichen Abteilung wie er an zu arbeiten. Ich kann und will mir das gar nicht vorstellen, dass es bei mir so ist. Aber wie sieht es bei euch aus? Lebt ihr vielleicht sogar in einer derartigen Beziehung? Wie sieht der Alltag dann aus, wenn man sich im Beruf schon ständig über die Füße läuft?
Ich habe meinen Mann am Arbeitsplatz kennengelernt, daher weiß ich sehr gut, wie es ist, mit seinem Partner zusammen zu arbeiten. Ich fand das damals auch echt klasse und es hat mir auch nichts ausgemacht, dass wir uns auch auf der Arbeit gesehen haben, denn ich kannte es im Prinzip auch nicht anders. Wir sind auf der Arbeit sehr gut miteinander ausgekommen und da gab es auch niemals Probleme oder irgendwelche Differenzen. Wir sind damals auch recht zügig zusammengezogen, was der Beziehung aber auch nicht geschadet hat - ganz im Gegenteil. Allerdings hatten wir nicht die selben Freunde (das ist auch heute noch nicht der Fall) und so haben wir schon mal etwas getrennt voneinander unternommen. Das machen wir jetzt aber kaum noch, denn wir sehen uns eh nicht mehr so oft und wenn wir dann mal Zeit haben, möchten wir auch die Zeit mit der Familie nutzen.
Ob das Ganze auf Dauer gut gegangen wäre, wage ich aber dennoch zu bezweifeln. Am Anfang ist man eben noch frisch verliebt und möchte sich so gut es geht sehen. Manchmal tut ein wenig Abstand aber auch gut. Mein Mann und ich arbeiten schon seit fast 4 Jahren nicht mehr zusammen und das ist auch eigentlich ganz okay so. Man muss auch nicht den ganzen Tag aufeinander hocken, denn das ist meist Gift für die Beziehung. Das habe ich schon bei ganz vielen anderen Paaren mitbekommen, die dann nur noch gestritten und sich oft sogar letztendlich getrennt haben. Es ist auch wichtig, mal Zeit für sich zu haben. Dann genießt man die gemeinsame Zeit meiner Meinung nach auch viel mehr und weiß den anderen auch mehr zu schätzen. Mag sein, dass manche es auch als totale Erfüllung empfinden, den Partner wirklich 24 Stunden am Tag zu sehen, aber ich bin einfach der Überzeugung, dass das in den meisten Fällen eben schief geht!
Ich bin in einer ganz ähnlichen Situation, denn ich gehe mit meinem Freund zusammen zur Schule. Ein Klassenkamerad von mir spricht mich auch immer wieder darauf an, dass das doch gar nicht funktionieren kann. Er kann es sich überhaupt nicht vorstellen, seine Freundin in der Schule zu sehen, weil er nach dem gemeinsamen Wochenende mit ihr auch mal seine Ruhe braucht.
Wir sind es aber eben nicht anders gewöhnt. Er ist mein erster Freund und ich demnach habe ich auch keine Vergleichsmöglichkeit, ob es dann besser oder schlechter ist, nicht mit dem Freund in die gleiche Klasse zu gehen. Aber wie gesagt, es ist eben Gewöhnungssache und es kommt auch auf das Paar an. Wenn das Paar gut damit zurecht kommt, dann ist das doch eine schöne Sache, dass sie so oft die Möglichkeit haben, sich zu sehen. Ich freue mich auch jeden Tag auf die Schule, weil ich eben die Gewissheit habe, dass ich meinen Freund sehe, auch wenn wir nachmittags eventuell mal keine Zeit füreinander haben. Andere Menschen, die mehr Freiheit brauchen, kommen mit so etwas eben nicht klar, das kommt immer darauf an, was einem persönlich lieber ist.
Wenn man zusammen zur Schule geht oder arbeitet, finde ich es aber auch extrem wichtig, dass man sich dann mal eine Auszeit nimmt, wenn man nach Hause kommt und etwas für sich selbst tut. Ständig aufeinander zu hocken ist auch nicht das Wahre, zumindest für mich nicht. Aber auch hier gilt: Wem es gefällt, der soll es ruhig so machen.
Also ich bin derzeit mit meinem Mann eigentlich 24 Stunden zusammen und wir machen auch alles gemeinsam. Liegt allerdings derzeit daran das mein Mann von zu Hause aus arbeitet und ich derzeit mit den Kindern zu Hause bin. Oder bald mit zwei Kindern. Für uns ist das kein Problem und es ist auch sehr angenehm. Für mich zumindest, ich bin was das angeht, ein ziemlicher Familienmensch. Allerdings ist es auch so dass man sich ein paar freie Minuten gönnen sollte. Das muss jetzt nicht heißen dass jemand nicht zu Hause ist sondern dass man sich auch mal aus dem Weg geht oder eben in anderen Räumen ist. Für uns funktioniert das ganz gut und ich bin eigentlich froh dass immer jemand um mich herum ist.
Ich könnte es mir niemals vorstellen, alles gemeinsam mit meinem Partner zu machen. Wenn ich mit ihm gemeinsam studieren würde, wir zusammen wohnen würden und auch noch den gleichen Freundeskreis hätten, würde ich definitiv eine Krise bekommen. Damit würde ich absolut nicht klar kommen und ich würde so eine Beziehung auch gar nicht führen wollen. Immerhin ist mir auch innerhalb einer Beziehung mein Freiraum sehr wichtig. Ich finde es wichtig, dass man auch eigenen Interessen nachgehen kann und auch eigene Freunde hat, die man treffen kann, ohne dass der Freund gleich dabei ist. Außerdem ist es mir auch wichtig, dass ich meinen Partner auch nicht jeden einzelnen Tag sehe, sondern dass ich auch Abstand haben kann, wenn ich es möchte.
Ich verbringe wahnsinnig gerne Zeit mit meinem Partner und mir macht es auch richtig viel Spaß, viel mit ihm zu unternehmen. Ich fühle mich bei ihm wohl und ich freue mich auch immer wieder darauf, ihn zu sehen. Trotzdem ist es so, dass ich auch Zeit für mich selbst brauche. In dieser Zeit möchte ich dann auch einfach einmal alleine sein und ein Buch lesen oder einfach den ganzen Tag allein vor dem Fernseher verbringen. Außerdem möchte ich mich auch regelmäßig alleine mit meinen Freundinnen treffen können und es ist mir da auch wichtig, dass ich eigene Freunde habe, denen ich alles erzählen kann und die dann auch auf meiner Seite stehen. Außerdem will ich auch alleine auf Geburtstage gehen können. Auch wenn ich meinen Partner bei so etwas ganz gerne dabei habe, möchte ich trotzdem die Möglichkeit haben, alleine zu so etwas hingehen zu können.
Bei mir ist es so, dass ich mich sehr schnell in einer Beziehung eingeengt fühle, wenn ich zu viel mit meinem Partner gemeinsam mache. Mir macht es auch gar keinen Spaß, wenn man wirklich alles gemeinsam macht und es gibt eben Aktivitäten, die ich dann auch lieber mit meinen Freundinnen, statt mit meinem Freund mache. Von daher achte ich immer darauf, noch genügend Zeit für meine Freunde und auch für mich selbst zu investieren. In der Zeit sehe ich meinen Partner dann nicht und das finde ich auch gar nicht schlimm. Immerhin habe ich sonst ja noch genügend andere Gelegenheiten, Zeit mit ihm zu verbringen.
Ich fände es schrecklich, den Partner rund um die Uhr um mich zu haben. Ich brauche allerdings generell viel Freiraum und mir ist es sehr wichtig, viel Zeit für mich, meine Hobbys und meine Freunde zu haben. Es würde mir schnell auf die Nerven gehen, wenn da dauernd jemand wäre, der meine Aufmerksamkeit möchte. Mir reicht es vollkommen, wenn man sich an zwei Tagen in der Woche trifft oder gelegentlich auch mal das ganze Wochenende miteinander verbringt. Ansonsten bin ich sehr gerne alleine oder verbringe meine Zeit mit anderen Dingen als dem Partner.
Ich stelle es mir einigermaßen schwierig vor, wenn man mit dem Partner zusammenarbeitet. Probleme aus dem Privatleben werden dann sicher häufig mit zum Arbeitsplatz genommen und belasten dort das Betriebsklima. Auf der anderen Seite können auch Probleme, die am Arbeitsplatz entstehen, noch leichter mit nach Hause genommen werden. Besonders kritisch ist es dann, wenn am Arbeitsplatz der eine Partner dem anderen unterstellt ist. So ein Machtgefälle finde ich wirklich schwierig. Abgesehen davon fände ich es irgendwie unprofessionell, mit jemandem zusammenzusein, mit dem ich zusammen arbeite.
Wenn man zusammen studiert oder zur Schule geht, finde ich das nicht so schlimm. Aber ich würde dann nicht auch noch zusammen wohnen und die gesamte Freizeit miteinander teilen wollen. Es gibt auch noch so viele andere Dinge, die mir wichtig sind. Mir würde es einfach nicht reichen, nur Zeit mit dem Partner zu verbringen und ich glaube nicht, dass eine solche Beziehung bei mir länger halten würde.
Es kommt ganz auf den Menschen an, mit dem man zusammen ist. Wenn man die richtige Person an seiner Seite hat, dann stört einen das nicht, dass man sie den ganzen Tag um sich herum hat und dann ist es auch eine Art schöne Erweiterung der eigenen Person, weil es Spaß macht und das eigene Leben bereichert.
Ich bin mit meinem Partner eigentlich den ganzen Tag zusammen. Es ist natürlich so, dass wir getrennt arbeiten gehen, aber sonst sind wir immer zusammen, haben mittlerweile nur noch gemeinsame Freunde und gehen abends auch immer zusammen weg. Es ist aber für uns nicht störend, sondern schön. Es kann durchaus Spaß machen und ich bin der Meinung, dass man sich bei richtiger Liebe auch nicht gegenseitig nervt, sondern man eine Erweiterung des anderen Menschen ist.
Sicherlich gibt es auch Einzelgänger und die bleiben lieber für sich, aber wenn eine Beziehung funktioniert kann man auch gemeinsam den ganzen Tag verbringen, ohne dass es stört. Ich finde, dass man das immer selber entscheiden muss und man da niemanden hinein reden darf.
Ich bin definitiv keine Erweiterung meines Freundes. Ich bin eine eigenständige Person mit einer eigenständigen Persönlichkeit und eigenen Interessen und daran hat auch die Tatsache, dass wir schon sehr lange zusammen sind nichts geändert. Ich könnte mir nicht vorstellen meine Hobbys und Interessen für einen Partner aufzugeben und ich fände es ganz schlimm, wenn ein Partner denken würde, dass er seine Hobbys oder seinen Freundeskreis für mich aufgeben muss. Wobei ich mit solchen Männern, die dachten, dass sie sich zu einer Erweiterung von mir machen müssen, aber eh nie etwas anfangen konnte.
Bei mir wäre es nicht möglich, dass mein Partner in meiner Abteilung arbeitet, vielleicht in der selben Firma, wenn es ein großer Konzern wäre mit entsprechend vielen verschiedenen Geschäftsbereichen, aber direkt zusammen arbeiten wäre wegen unserer verschiedenen Berufe schlecht möglich. Aber davon mal abgesehen stelle ich mir das auch schwierig vor. Ich arbeite in einem Team, in dem jeder seine Ideen einbringt, was zwangsläufig zu Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten sorgt. Sicher sind das sachlich geführte Diskussionen, aber die Gefahr besteht schon, dass man diese Diskussionen nicht im Büro lässt, sondern auch zu Hause weiter führt, wenn der Diskussionspartner nicht nur der Arbeitskollege ist sondern auch der Partner, mit dem man in einer Beziehung lebt.
Am schlimmsten fände ich es bei diesem Modell aber wohl, dass die Spannung, die Erwartung und die Freude auf den Partner weg fallen. Man kann noch so verliebt sein - die freudige Erwartung auf ein gemeinsames Mittagessen mit dem Partner hält sich einfach in Grenzen, wenn dieser die ganze Zeit über am Schreibtisch nebenan sitzt und wenn man in der Frühstückspause schon Gelegenheit hatte sich ausführlich zu unterhalten.
Das muss wirklich nicht sein und ich stelle es mir auch nicht sehr günstig für die Beziehung vor, wenn beide nun wirklich dauernd aufeinander kleben. Wenn man sich nach der Arbeit sieht und verbringt die restlichen Stunden miteinander, dann reicht das völlig aus. Dieselben Freunde müssen auch nicht sein. Man möchte doch auch mal etwas anderes erleben und andere Ansichten kennenlernen. Käme da noch eine gemeinsame Arbeit hinzu, hört und sieht man kaum etwas anderes. Ein wenig Freiraum sollte schon jeder haben.
Ich habe mit meiner Ex-Freundin auch zusammen gewohnt, wir haben zusammen gearbeitet und auch sonst alles zusammen gemacht. Ob das jetzt der Grund ist, warum sie jetzt meine Ex-Freundin ist, kann ich dir so nicht beantworten. Ich hatte immer das Gefühl, dass es uns zusammenschweißt, vor allem weil die Arbeit gegen unsere Beziehung gearbeitet hat.
Es kann also sehr gut funktionieren, vor allem wenn beide halt wirklich in fast allen Lebenslagen gleich ticken und die gleichen Interessen haben. Man muss sich halt nur dann gegenseitig auch mal Freiraum geben und nicht böse sein, wenn der andere diesen auch mal haben möchte.
Ich hatte auch schon Beziehungen, wo wir auch von Anfang an 24/7 aufeinander gehockt haben, wo die Partnerin sich dann Freiheiten eingefordert hat, mir diese aber gleichzeitig nicht gewähren wollte. Diese Beziehung war damit von Anfang an zum Scheitern verurteilt und letztendlich ist sie auch gescheitert.
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