Eltern, die ihre Kinder beleidigen

vom 21.12.2012, 11:14 Uhr

Eine Bekannte berichtete mir letztens etwas von ihrer Adoptivmutter, was mich wirklich sprachlos gemacht hat. Sie sagte mir, dass diese Frau sie regelmäßig beleidigt, vor allem wenn die beiden alleine sind. So steht nun das Weihnachtsfest vor der Tür und die Adoptivmutter hat meine Bekannte eingeladen, ihr aber direkt gesagt, dass sie sie nur einlädt, weil man das eben so macht und es dazugehört. Sie solle sich aber bitte im Restaurant nicht direkt neben sie setzen, damit die Leute nicht denken, dass sie ihre Mutter ist. In der Familie ist es üblich, dass alle zusammen essen gehen an Weihnachten.

Ich war schon ziemlich entsetzt, als ich das gehört habe. Ich habe die Bekannte dann gefragt, warum die Adoptivmutter sie dennoch einlädt, wenn sie sie doch eigentlich nicht dabei haben möchte. Der Grund scheint tatsächlich einfach der zu sein, dass diese Frau meint, dass man das machen muss, weil sonst in der Familie getuschelt wird. Die Bekannte erzählte mir dann, dass sie immer wieder beleidigt wird und dass das auch früher an der Tagesordnung war. Heftig fand ich auch die Aussage, dass die Adoptivmutter der Bekannten vorwirft, auf den Strich zu gehen und sie als billig bezeichnet.

Ich habe so etwas noch nicht erlebt, aber die Freundin von der Bekannten konnte einige dieser Aussagen sogar bestätigen. Sie sagt das auch manchmal, wenn Freunde dabei sind. Da die Bekannte grundsätzlich sehr aufrichtig und ehrlich wirkt, kann ich mir auch nicht vorstellen, dass sie Unsinn erzählt. Abgesehen davon stimmen diese Vorwürfe nicht. Die Bekannte ist früh ausgezogen und steht auf eigenen Beinen. Sie macht eine Ausbildung und hat wohl das, was man als normales Leben bezeichnet.

Kennt ihr auch Eltern, die ihre Kinder beleidigen? Dass es sich um ein adoptiertes „Kind“ handelt, spielt dabei keine Rolle. Ich finde das wirklich sehr extrem und frage mich, was in so einer Person vorgeht.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Das ist ziemlich hart was du da schreibst, doch ich glaube deiner Bekannten, warum auch nicht. Meine Mutter war fast genauso, sie hat mich auch beleidigt und mir auch vorgeworfen, dass ich auf den Strich gehen würde und erzählte dies auch überall rum. Obwohl sie eigentlich haargenau wusste, dass ich dies gar nicht machen könnte, da ich einer geregelten Arbeit nach ging. Mich würde mal interessieren, was der Adoptivvater dazu sagt, wenn er es denn wüsste. Ob sich dieser auf die Seite seiner Frau stellen würde, oder zu dem nun Erwachsenen Kind?

Deiner Bekannten kann man nur raten, zu diesem Essen nicht zu gehen, denn was hat sie schon zu erwarten, außer Frust und Demut? Es sollte ihr egal sein, was die Familie sagt oder denkt, denn wenn die eher der Mutter glauben, dann braucht sie auch den Rest der Familie nicht, der reden könnte.

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» kleineliebe » Beiträge: 1817 » Talkpoints: 2,92 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich würde in so einem Fall nicht mehr auf die Idee kommen zu ihr zum Essen zu gehen. Emotionale Erpressung kenne ich auch, aber man kann sich so etwas nicht bieten lassen. Gerade bei dem, was die Adoptivmutter so erzählt sollte man sie einfach mal umsonst warten lassen. Zumal sie dann auch in einem schlechten aber dennoch richtigem Licht da steht.

Meine Mutter ist auch nicht immer besonders nett zu mir und beleidigt mich auch mal ganz gerne, aber nicht so heftig wie bei deiner Bekannten. Meine Mutter erpresst mich auch immer emotional, deswegen kann ich gut verstehen, in welcher Lage deine Bekannte ist, aber hingehen bringt nichts.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Zu erst mal sollte man hier ein wenig differenziert die Familienverhältnisse betrachten. Denn zu einem Adoptivkind fehlt am Ende vielleicht doch die emotionale Bindung und so sind sie halt nur vom Gesetz her verwandt. Allerdings frage ich mich dann, warum sich deine Bekannte nicht schon lange von ihrer Adoptivfamilie abgewandt hat. Denn ein solches Verhalten muss man sich doch nicht länger als nötig antun.

Dazu wäre mir dann jetzt auch das eventuelle Getuschel auch egal und würde dem Weihnachtsessen fern bleiben. Was will man auch bei einer Familie sitzen, wo man immer damit rechnen muss, dass man beleidigt wird?

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich kann so etwas absolut nicht nachvollziehen. Ich an der Stelle deiner Bekannten würde zu dem Essen nicht erscheinen, eben gerade damit die Leute reden und auch den Kontakt zu dieser Adoptivmutter abbrechen. Soll sie ruhig in "schlechtem Licht" dastehen, und wenn jemand deine Bekannte fragen sollte, warum sie nicht da war, soll sie doch ruhig wortwörtlich wiedergeben, was ihre Adoptivmutter ihr gesagt hat. Das geschieht ihr dann doch Recht.

Denn ganz ehrlich, die Aussage, sie solle zwar erscheinen aber nicht neben ihr sitzen, da sie sie ihrer schäme, ist doch schon unter aller Kanone. Ich verstehe auch nicht, wieso diese Person sie dann überhaupt adoptiert hat damals wenn sie sie jetzt so attackiert und an sich mit ihr offensichtlich nichts mehr zu tun haben will.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Wie man es bereits aus Filmen und Märchen kennt, so scheinen die Geschichten um die böse Stiefmutter nicht weit her gegriffen zu sein. Natürlich trifft es längst nicht auf alle zu, sodass viele Stiefeltern ein normales und gesundes Verhältnis zu den Adoptivkindern haben und diese wie ihre eigenen Kinder behandeln und nicht benachteiligen.

Trotzdem gibt es leider auch solche Vorkommnisse, wie im aktuell genannten Fall. Ich könnte mir vorstellen, dass die Stiefmutter jünger ist, als die Mutter deiner Bekannten bzw. sich auch jünger fühlen möchte und deswegen neben einem fast erwachsenen "Kind" sich zu alt fühlt und deswegen vermeiden will, dass andere glauben könnten es handele sich hierbei um ihr leibliches Kind. Ich finde solche Sachverhalte traurig, weil man daraus schließen könnte, dass die Frau nur unter allen Umständen mit dem Vater deiner Bekannten zusammen sein wollte, und aber im Grunde ein starkes Problem mit der Tatsache hat, dass er "Altlasten" in die Beziehung mitbringt. So etwas hätte sie aber vorher mit einkalkulieren und sich mit den "Umständen" anfreunden, oder aber es gänzlich belassen sollen.

Grundsätzlich bräuchte die Stiefmutter sicherlich nicht mehr deine Bekannte darauf hinweisen, dass sie nicht neben ihr sitzen möchte, ich vermute, dass ich dies an deren Stelle auch nicht möchten würde. Wer möchte schon gerne neben jemanden sitzen, der einen scheinbar abgrundtief hasst und sogar falsche Gerüchte verbreitet? Dass deine Bekannte sobald es ihr möglich war, ausgezogen ist, hätte ihr vermutlich jeder gleich getan, da es doch eine Zumutung ist unter solchen Bedingungen sein Leben leben zu dürfen. Ich frage mich nur, was der Vater deiner Bekannten von dieser Situation hält und wie er zu seiner Tochter steht? Unterstützt er sie oder hält er die Machtkämpfe seiner Frau für gerechtfertigt?

Außer wenn man "das Pech" hat von sogenannten "Rabeneltern" aufgezogen zu werden, denke ich, dass normaler Weise Eltern ihre Kinder nicht derart beleidigen würden, da es sich hierbei um ihre leiblichen Kinder handelt. So etwas trifft öfter bei (nachträglich) adoptierten Kindern eher ein, würde ich vermuten. Obwohl heutzutage sicherlich einige Kinder von ihren Eltern dermaßen fehlerzogen sind, dass man in der Öffentlichkeit mitbekommt, wie sich sowohl Eltern als auch Kinder gegenseitig beschimpfen und sich die übelste Beleidigungen gleichermaßen an den Kopf werfen.

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» LongHairGirl » Beiträge: 845 » Talkpoints: 47,97 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Meine Mutter hat mir im Streit auch immer wieder unschöne Sachen an den Kopf geworfen, zum Beispiel "blöde Kuh" oder auch mal so was in der Art wie "Ich wünschte, du würdet verschwinden". Außerdem hat sie mir auch alles mögliche zugetraut und mir das manchmal auch offen unterstellt, zum Beispiel dass ich bestimmt Drogen nehmen würde und so. Stimmte allerdings überhaupt nicht. Das blieb aber zum Glück alles unter uns, da sie nicht auch noch auf die Idee kam, es anderen Leuten zu erzählen.

Zu diesem Essen würde ich nun auch nicht erscheinen. Diese Adoptivmutter hat doch gar nichts anderes verdient, als dass über sie getuschelt wird. Wahrscheinlich würde ich den Kontakt sogar ganz abbrechen.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich finde, dass man auch mit kleinen sowie großen Menschen respektvoll umgehen sollte. Meine Schwiegermutter meint, dass ich meinem Kind schade, weil ich ihn liebevoll "Moppi" nenne, er ist einfach ein kleines Pummelchen. So eine Aussage sehe ich aber nicht als Beleidigung. Auch zu meinem großen Sohn sage ich manchmal Sachen wie: "Mensch, du Nase das ist doch die Oma". Aber das mache ich dann auch in einem lieben Ton, wo man eigentlich merkt das es ein geliebtes Necken ist.

Ich kenne aber eine Frau vom Spielplatz, die kann das auch sehr gut. Sie hat 3 Kinder, denen sie des öfteren sagt, dass sie dumm oder doof sind. Ich finde das ganz schäbig, da man so etwas einfach nicht zu seinen Kindern sagt. So etwas kann man auch netter formulieren. Wenn Jan nicht hört, dann sage ich auch mal zu ihm, dass er heute wohl seine Ohren im Bett liegen gelassen hat. Oder wenn er sich mal besonders "dumm" anstellt, dann sage ich auch etwas wie "heute ist das einfach nicht so einfach, oder?" Ich könnte es nicht ertragen mit meinen Kindern respektloser umzugehen. An der Stelle deiner Bekannten hätte ich auf dem Absatz kehrt gemacht und wäre gegangen. Menschen sollten einander immer respektieren.

» Kleinnightwish85 » Beiträge: 684 » Talkpoints: 33,25 » Auszeichnung für 500 Beiträge


An der Stelle deiner Bekannten würde ich die Adoptivmutter erstmal in den Wind schießen. Keiner muss sich so behandeln lassen und wenn die Adoptivmutter so mit ihrem Adoptivkind umgeht, dann sollte sie die Konsequenzen zu spüren bekommen - nämlich konsequente Ablehnung und Ehrlichkeit gegenüber den anderen Familienmitgliedern, wenn diese nachfragen.

Ich kenne Beleidigungen seitens der Eltern auch nur all zu gut. Meine Mutter hat seit früher Kindheit keinen Hehl daraus gemacht, dass sie sich für mich schämte und deswegen beispielsweise nie zu Elternsprechtagen ging. Wenn Besuch da war, war es ihr auch immer lieber, wenn ich mich in meinem Zimmer verkroch und mich nicht blicken ließ. Als ich 12 war, teilte sie mir mit, dass ich besser nie geboren worden wäre. In den Jahren danach beschränkte sie sich darauf, mir mitzuteilen, dass ich zu fett sei, zu verblödet für diese Welt und sowieso ein Nichtsnutz, der nichts kann und aus dem eh nichts wird. Am familiären Essenstisch war ich meist unerwünscht und wenn es mir mal seelisch richtig schlecht ging, wurde mir gesagt ich solle mich nicht so anstellen und meine Probleme wurden nicht ernst genommen.

Seit ich ausgezogen bin, ist unser Verhältnis wesentlich besser. Ich weiß inzwischen, dass meine Mutter damals hochgradig depressiv war, völlig überfordert und unzufrieden mit sich selbst, was sie dann an mir ausgelassen hat. Eine Entschuldigung kam nie, durchaus aber Rechtfertigungen und ein kompletter Wandel in ihrem Verhalten. Heute ist sie stolz auf mich, lobt mich viel, interessiert sich für mein Leben und wenn mich jemand ärgert, merkt man, dass ihr Beschützerinstinkt durchkommt und sie jedem, der mir auch nur ansatzweise weh tut, am liebsten an den Kragen gehen würde. :lol:

Kurzum: Der Bruch, den es damals zwischen mir und meiner Mutter gab, hat uns am Ende zusammengeschweißt. Es gab Gründe für ihr Verhalten und wenngleich ich viele Situationen nicht vergessen werde, habe ich sie längst verziehen. In meinen Augen sollte deine Bekannte entsprechend den Kontakt zu der Adoptivmutter und deren Verbündeten abbrechen. Vielleicht merkt sie dann, dass ihr etwas fehlt -so wie es damals bei meiner Mutter war- oder wenn nicht, dann hat die Bekannte zumindest Ruhe vor einem so respektlosen Verhalten.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich kann so etwas auch überhaupt nicht nachvollziehen und kann das Verhalten der "Mutter" auch so gar nicht tolerieren. Ich käme niemals auf die Idee, mein eigenes Kind zu beleidigen. Auch wenn es sich hierbei um ein Adoptivkind handelt - das spielt für mich echt keine Rolle. Natürlich muss auch ich mal mit meinem Kind schimpfen, aber ich würde dann nicht zu Schimpfwörtern oder dergleichen greifen. Das finde ich echt grausam, vor allem, wenn die Kinder noch ganz klein sind. Wäre ich die Tochter, würde ich diesem Essen auch fernbleiben, denn mit solchen Menschen möchte ich persönlich echt nicht an einem Tisch sitzen.

Wir wohnen leider in der Nähe eines sozialen Brennpunktes. Da bekommt man leider auch so einiges mit, wenn man einkaufen geht. Die Mütter beschimpfen ihre kleinen Kinder als "Vollidiot" oder "bescheuert" und ich finde das richtig schlimm und würde da auch am liebsten etwas sagen. Die meisten Leute wissen auch nicht, was sie den Kindern damit überhaupt antun. Man schaut doch gerade zu den Eltern auf und wenn diese dann kein gutes Haar an einem lassen und ständig beleidigen, werden die Kinder doch nur noch verstörter. Also ich finde es eine Frechheit, seine eigenen Kinder zu beschimpfen und beleidigen.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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