Nochmal Scheidung bei Freundin - ohne richtige Gründe
Eigentlich habe ich eine gute Freundin. Wir telefonieren oft und machen dann zusammen die Hausarbeit und schnacken dabei. Heute sagte sie mir was schlimmes. Sie sagt sie denkt über Scheidung nach. Ich viel aus allen Wolken. Scheiden lassen geht nur wenn alles ganz schlimm ist. Also wenn man einen Mann hat wo einen schlägt oder immer fremd geht oder schlecht zu den Kindern ist. Aber sie sagt, dass sie verliebt ist in einen anderen Mann. Ist ein neuer Lehrer von ihrem jüngsten Sohn und sie kennt den erst seit sechs Monaten. Wegen dem überlegt sie jetzt wegen der Scheidung.
Ich verstehe die Freundin nicht. Ist nicht das erste Mal dass die über Scheidung nachdenkt. Sie war schon vorher verheiratet und hat sich scheiden lassen weil sie den Mann nicht mehr liebte, sagte sie damals. Jetzt will sie sich schon wieder trennen. Kann ich nicht verstehen. Man kann doch nicht immer abhauen wenn es mal nicht so läuft wie gewünscht. Was macht das für einen Eindruck, wenn man zweimal geschieden ist? Und was kommt dann? Dritte Hochzeit und dritte Scheidung? Wie überzeuge ich die Freundin, dass sie das nicht so machen kann?
Ich sehe das nicht so eng. Vor allem habe ich nicht den Eindruck, dass deine Freundin keine guten Gründe hat, um über eine Scheidung nachzudenken. Wenn sie sich anderweitig verliebt hat, ist das doch ein Grund, der gegen eine bestehende Beziehung sprechen kann. Falls sie sich noch nicht sicher ist und glaubt, ihren Mann noch zu lieben, muss man zunächst vielleicht noch etwas abwarten. Aber falls irgendwann für sie feststehen sollte, dass sie ihren Mann nicht mehr liebt, dann hat sie doch einen sehr guten Grund, über eine Trennung und damit auch über eine Scheidung nachzudenken. Welche tollen Gründe sollte es denn noch geben?
Heutzutage wird das auch nicht mehr so eng gesehen, wenn jemand geschieden ist. Gut, ich finde es auch merkwürdig, wenn mir jemand erzählen würde, dass er zwei- oder dreimal geschieden und dann wiederverheiratet ist, weil ich da immer den Eindruck habe, dass die Leute vorschnell die Ehe eingehen. Das schwingt so ein bisschen Naivität mit. Das ist aber auch nur dann der Fall, wenn die Leute sich trennen, direkt neu heiraten und sich dann wieder scheiden lassen. Aber ansonsten finde ich das nicht schlimm, wenn jemand seinen bisherigen Partner verlässt, um eine Beziehung mit einem anderen Partner zu beginnen.
Übrigens hast du leider nichts dazu geschrieben, was das für eine Geschichte mit diesem Lehrer ist. Beruht die Verliebtheit wenigstens auf Gegenseitigkeit oder ist deine Freundin unglücklich verliebt? Letztendlich ist die wichtigere Frage aber auch die nach den Gefühlen, die deine Freundin für ihren Mann hat – oder auch eben nicht mehr hat. Falls sie ihren Mann nicht mehr liebt, solltest du ihr die Trennung auf keinen Fall ausreden, sondern ihr während der Trennungsphase beistehen.
Wieso musst Du Deine Freundin denn davon überzeugen, dass sie das so nicht machen kann? Sie kann doch machen, was sie will und braucht weder Dein Einverständnis dazu noch Deinen Segen oder sonst irgendwas, das Dich betrifft. Du hast eine Sicht auf die Dinge, die nun mal nicht jeder nachvollziehen oder für sich als das Maß der Dinge sehen muss. Dass eine Scheidung nur dann „geht“, wenn der Mann die Frau schlägt, fremdgeht oder nicht gut zu den Kindern ist, finde ich nicht. Es reicht schon aus, wenn „nur“ die Liebe fehlt, und wenn Deine Freundin angibt, sich in einen anderen Mann verliebt zu haben, dann ist das möglicherweise bei ihr der Fall. Dass Du da skeptisch bist, kann ich nachvollziehen, einige andere Dinge, die Du angesprochen hast, hingegen wiederum gar nicht.
Dass Deine Freundin möglicherweise überstürzt handelt, wenn sie diesen neuen Mann erst seit sechs Monaten kennt, sehe ich wie Du. Allerdings wäre es nicht unbedingt sonderlich anders gelagert, wenn sie diesen Lehrer schon seit Jahren kennen würde. Wie ein Mensch als „Freund“ ist, ist nämlich wieder etwas anderes wie seine Art in einer Beziehung. Da tun sich einfach noch andere Bereiche auf, die man nicht unbedingt erkennen oder einschätzen kann, wenn man eine Beziehung mit dieser Person nicht versucht. Deine Freundin kann sich auf diese neue Beziehung also einlassen und dann erfahren und erleben, ob sie funktioniert und glücklich wird. Wenn nicht, wird sie sich wieder trennen oder der andere Part trennt sich von ihr, und dann wird Deine Freundin ihre Ehe eben verloren haben. Andererseits hat sie das offenbar wohl bereits jetzt oder schon seit längerer Zeit, denn immerhin war es ihr möglich, Gefühle für einen anderen Menschen aufzubauen. Reicht das nicht, um eine Beziehung, egal, ob sie „Ehe“ heißt oder nicht, als beendet anzusehen? Ich denke schon, aber meine Meinung muss man nicht teilen, genauso wenig wie Deine.
Ich denke, dass Du im Endeffekt nichts anderes tun kannst als mit Deiner Freundin zu reden und auch mit ihr über ihre Ehe zu sprechen. Ich würde als Freundin beispielsweise versuchen, herauszufinden, ob diese Ehe wirklich als gescheitert zu betrachten ist und es gar keine Möglichkeit mehr gibt, sie aufrecht zu erhalten. Dass man etwas nicht ganz so schnell aufgeben sollte, was gerade etwas unbequem ist, meine ich schon auch. Aber diese altmodischen Ansichten, die Du zum Teil äußerst, würde ich ablegen. Im Endeffekt hilfst Du Deiner Freundin damit gar nicht weiter und sie wird tun, was sie für richtig hält. Möglicherweise kannst Du aber helfen, indem Du ihr die richtigen Fragen stellst. Wenn sie für ihre Ehe doch noch ein bisschen was übrig hat, kann man daran vielleicht arbeiten. Wenn nicht, hat sich diese Angelegenheit für sie erledigt und sie wird auch diese Ehe beenden. Es ist ihr Leben und Du solltest ihr die Möglichkeit geben, es auch entsprechend so zu leben, wie sie das will. Dass Du ihr sagen kannst, was Du nicht richtig findest, halte ich dabei genauso für selbstverständlich wie die Tatsache, dass sie sich danach nicht richten muss.
Von dem, was ich hier so lese, bekomme ich den Eindruck, dass du wirklich ein Talent hast, dich über Sachen zu ereifern, die dich, mit Verlaub gesagt, weder betreffen noch sonst irgendwie etwas angehen. Für dich ist eine Scheidung der letzte Ausweg (für mich übrigens auch!), andere sehen das weniger eng und machen keinen großen Unterschied zwischen einer Scheidung und einer "ganz normalen" Trennung, wenn die Beziehung nicht mehr funktioniert. In den Augen vieler, auch hier im Forum, soll man ja geradezu heiraten, weil das besser sein soll als eine Lebengemeinschaft. Und das hat deine Freundin ja getan, sogar zweimal.
Außerdem kannst du auch nicht sicher sein, dass in der Ehe deiner Freundin wirklich alles rund läuft und sie sich aus bloßer Abenteuerlust scheiden lässt. Sie wird dir wohl auch kaum jedes unangenehme Detail am Telefon auswalzen, wie sehr sie frustriert oder gelangweilt ist. Vielleicht kriegst du nur die Kurzversion der Ereignisse, gerade weil deine Freundin weiß, dass du derlei Geschichten sehr ernst nimmst - schon mal darüber nachgedacht?
Amüsant finde ich auch dein ewiges "Was sollen denn die anderen denken?" Dir ist das vielleicht wichtig, ob die Nachbarn beim Bäcker darüber tratschen, was du tust oder lässt. Wahrscheinlich tun sie das auch. Aber viele andere Leute scheren sich keinen Pfifferling über die Meinung neugieriger alter Kaffeetanten und machen das, was sie für richtig halten. Ich finde auch, es steht dir nicht zu, deiner Freundin vorzuschreiben, wie sie zu leben hat. Du möchtest anderen Erwachsenen anscheinend gerne zeigen, wo es deiner Meinung nach im Leben langgeht, aber da wirst du wohl nicht weit kommen - so als selbsternannter moralischer Kompass und Leitfaden.
Ich finde eine Scheidung zwar unschön, aber es ist doch kein Weltuntergang. Heutzutage darf man sich von Partnern trennen und auch vom Ehepartner scheiden lassen. Es ist schon lange nicht mehr so, dass man von der Gesellschaft gezwungen wird, nur noch einen Partner zu haben und mit ihm sein Leben zu verbringen.
Ich bin auch der Meinung, dass man nicht leichtfertig heiraten sollte und dann eben auch sicher sein sollte, dass es der Richtige ist. Jedoch bekommt man mit dem Eheschein keinen Garantieschein. Man bekommt eben auch nicht immer den perfekten Mann und muss dann feststellen, dass es eben auch nicht mehr funktioniert. Um jeden Preis sollte man an keiner Ehe festhalten.
Mal ganz davon abgesehen, dass das eh deine Freundin entscheiden muss, sind deine Ansichten schon ziemlich verstaubt. Dass was die anderen Menschen denken, kann einem doch so etwas von egal sein. Keiner kann alles richtig machen. Ich finde es besser, wenn man sich scheiden lässt, als wenn man ewig in einer Beziehung ohne Liebe lebt.
Man muss nicht sein Leben miteinander verbringen nur, weil man geheiratet hat. Es ist die perfekte Vorstellung aber es ist eben auch nicht immer so.Die Scheidungsraten sind nicht gerade gering und es gibt auch Menschen die 5 und mehr Mal in ihrem Leben heiraten. Die leben auch noch und haben sich nach 2 Scheidungen keinen Strick genommen.
Du solltest für deine Freundin da sein. Man sieht nicht immer, ob eine Ehe gut ist oder nicht und wenn sie ihren Mann nicht mehr liebt, dann solltest du zu ihr stehen und nicht noch über ihr Verhalten meckern. Eine Freundin zu sein, heißt nicht, dass man im Internet über die Freundin herzieht. Das macht man einfach nicht und du solltest mal vor der eigenen Haustür kehren lernen.
Wieso darf man sich bei dir erst scheiden lassen, wenn es ganz schlimm ist? Sind das deine moralischen Grundsätze oder wo hast du diese Weisheiten her? Man muss sich als Frau nicht erst prügeln lassen, um auch vom Gesetz her eine Ehe zu beenden. Wenn deine Freundin der Meinung ist, dass sie ihren Mann nicht mehr liebt und damit die Ehe für gescheitert ansieht, dann ist das eben so.
Sie hat alle Rechte um die Scheidung einzureichen. Ob es dir gefällt oder deiner persönlichen Einstellung gefällt, ist damit völlig unrelevant. Deinen moralischen Grundsätzen kann es vermutlich sowieso niemand recht machen. Aber du hast auch kein Recht deiner Freundin die Scheidung auszureden, nur weil du es nicht für gut befindest.
Ich kann nicht so ganz nachvollziehen, was dich die ganze Sache angeht. Klar, es handelt sich um deine Freundin und sie hat dir ja auch von ihrem Vorhaben erzählt, aber das heißt doch noch lange nicht, dass du ihr das auch ausreden sollst. Wenn man sich in einen anderen Mann verliebt hat, dann kann in der Ehe doch nicht alles gut laufen und für mich ist das auf jeden Fall ein Scheidungsgrund. Sie kennt den neuen Mann natürlich noch nicht lange und das Ganze wäre auch ganz schön überstürzt, aber alleine, dass es dazu kommen kann, ist meiner Meinung nach schon ein Alarmsignal und deshalb kann ich auch nachvollziehen, dass sie ihre Ehe in Frage stellt.
Ich kenne diese Person nicht und kann mir deshalb auch kein Urteil erlauben, aber das ist auch ihre Sache und das muss sie deshalb auch allein entscheiden. Dass man sich nur scheiden lassen sollte, wenn man verprügelt wird oder ähnliches, kann ich gar nicht nachvollziehen. Wenn die Liebe nicht mehr da ist, dann kann man daran auch nichts ändern. Natürlich kann man auch um die Liebe kämpfen, aber wenn sie nicht dazu bereit ist, dann solltest du sie auch nicht dazu überreden, denn es ist nicht deine Ehe, um die es hier geht. Eine Scheidung ist manchmal eben nicht zu vermeiden. Man kann sich doch nicht dazu zwingen, mit einem Menschen zusammen zu bleiben, den man nicht mehr liebt, nur weil andere sich darüber das Maul zerreißen könnten.
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