Mit wie viel Jahren seid ihr von daheim ausgezogen?

vom 20.12.2012, 22:33 Uhr

Ich bin mit 20 Jahren von Zuhause ausgezogen, nachdem ich mein Abitur gemacht habe und eine Arbeit gefunden habe. In dieser Zeit habe ich etwas Geld bei Seite legen können und konnte mir deshalb in der Ausbildung, die ich einandhalb Jahre nach dem Abitur begonnen hatte, eine Eigene Wohnung und ein Auto leisten.

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» DoubleK » Beiträge: 1215 » Talkpoints: 15,93 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Den "richtigen" Zeitpunkt für das Ausziehen gibt es wohl selten und wenn, dann ist das sicherlich eine sehr individuelle Sache. Ich kenne sehr viele Leute, die eigentlich nie von Zuhause ausgezogen sind, sie haben dann oft das Elternhaus übernommen. Früher wurden die Häuser ja oft als Mehrgenerationenhaus geplant.

Andere zieht es schon sehr früh in die eigene Wohnung. Inzwischen ist es ja ganz normal, dass man für eine Ausbildung oder Studium in eine andere Stadt ziehen muss oder will. Dafür muss man sich logischerweise aus dem Elternhaus entfernen. Ein andere üblicher Zeitpunkt ist zum Start in das Berufsleben.

Bei mir war es so, dass ich im Studium zunächst phasenweise in einer eigenen Wohnung gewohnt hatte. Die meiste Zeit war ich aber doch noch bei meinen Eltern gewohnt. Erst nach meinem Abschluss habe ich dann eine richtige eigene Wohnung gesucht. Das war dann mit 24.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich bin erst recht spät bei meinen Eltern ausgezogen, da war ich so 24 Jahre alt. Allerdings war das damals in der ehemaligen DDR nicht so ungewöhnlich wenn die Kinder lange bei den Eltern in der Wohnung blieben. Die Mieten waren ja recht preiswert, dafür gab es aber absolut keinen freien Wohnungen auf dem Markt. Einfach nur so ausziehen ging nicht wenn man bei den Eltern ein Kinderzimmer hatte. Gleich zu meinem 18. Geburtstag habe ich mich für ein Auto angemeldet und einen Antrag auf eine Wohnung gestellt. Der Antrag auf die Wohnung wurde zwar entgegengenommen, mir wurde aber gesagt dass ich nur bei familiärer Veränderung eine winzige Chance hätte. Ich hätte also heiraten müssen um auszuziehen und auch ein Kind hätte unterwegs sein müssen. Die Wohnung gäbe es auch nicht sofort, ich wäre nur auf der Warteliste ein paar hundert Positionen nach oben gerutscht. Ich hatte damals aber weder Lust zu heiraten noch Kinder zu zeugen so dass ich mich erst einmal damit abfand bei meinen Eltern zu bleiben. Wenn ich ehrlich war genoss ich aber auch das bequeme Leben dort, ich hätte mir mit meinem mickrigen Gehalt von 500 Mark aber auch keinen Hausstand leisten können.

Später ging alles ganz schnell. Ich hatte meine Frau kennengelernt die mit ihren Eltern in einem Einfamilienhaus wohnte. Die Eltern bauten neu und meine Frau hatte das riesige Haus für sich ganz alleine. Es bestand dann immer die Gefahr dass man zwangsweise ein paar Mieter einquartiert bekam und deshalb bin ich dann auch ein Jahr nach unserem Kennenlernen bei ihr eingezogen. Das kam auch für mich recht überraschend weil ich mich damit abgefunden hatte bis vielleicht zum 30. Lebensjahr mit bei meinen Eltern zu wohnen.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Also ich selber hatte eigentlich vor, so lange es geht im "Hotel Mama" zu wohnen, weil es bequem und günstig ist und man sich nicht wirklich um viel kümmern muss und außerdem noch ein Geld auf die Seite schaffen kann, bis man von zu Hause auszieht. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. So geschah es, dass ich weder dazu kam, ein Geld auf die Seite zu bringen, weil ich damals noch zur Schule gegangen bin und kein Geld bekommen habe, noch dass ich lange zu Hause gewohnt habe, weil ich mit einem Freund zusammen war, der von meinen Eltern nicht akzeptiert wurde.

Somit war der Fall klar: Entweder er oder meine Eltern und ich zog zu ihm. Als ich dann noch früh schwanger wurde, konnte ich mir auch keine große Unterstützung von ihnen erwarten und irgendwie war ich dann auch froh, dass ich schon sehr früh selbstständig geworden bin. Es brachte für mich nur Vorteile. Für diejenigen, die aber supertolle Eltern haben, würde ich echt empfehlen, dass man so lange man die Möglichkeit hat, zu Hause wohnen bleibt und vielleicht ein wenig Geld zu Hause abgibt, denn so ist beiden Parteien geholfen.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich bin mit 20 ausgezogen. Letztendlich weil ich wieder in die Schule gegangen bin und es wesentlich einfacher war, mir in dem besagten Ort eine Wohnung zu suchen als zu pendeln. Meine Eltern habe ich aber am Wochenende dennoch gelegentlich besucht, aber auch nur besucht und nicht, um meine dreckige Wäsche abzugeben. Und nach wie vor bin ich froh, dies so gemacht zu haben, da ich lernen musste, den Haushalt auf die Reihe zu kriegen, ohne dass ich die Arbeit jemandem überlassen konnte.

» Lafayette » Beiträge: 236 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe mich mit meiner Mutter immer wahnsinnig gut verstanden und es war auch eigentlich so geplant, dass ich solange zuhause wohnen bleibe, bis ich mein Studium abgeschlossen habe. Ich hatte nämlich anfangs nur mein Kindergeld und den Unterhalt meines Vaters und es wäre einfach auch viel günstiger gewesen, weiterhin bei meiner Mutter zu wohnen. Dann habe ich aber meinen ersten Freund kennengelernt und da dieser zuhause wirklich sehr viele Probleme hatte, beschlossen wir schon nach sehr kurzer Zeit, uns gemeinsam eine Wohnung zu holen- Damals war ich 19 Jahre alt. Ich konnte ja Bafög beantragen und mein Freund hatte sein Lehrlingsgehalt. Wir haben dann auch eine sehr günstige Wohnung bekommen. Meine Mutter war damals nicht so begeistert, was ich mittlerweile auch sehr gut nachvollziehen kann.

Leider ging die Beziehung schon nach wenigen Monaten in die Brüche. Ich habe dann auch bereut, so früh von zuhause ausgezogen zu sein, aber es stand für mich auch nie zur Debatte, einfach wieder bei meiner Mutter einzuziehen. Ich wollte dann auch auf eigenen Beinen stehen und ich muss sagen, dass es mir nicht geschadet hat, so früh von zuhause ausgezogen zu sein. Ich hatte gerade mein freiwilliges soziales Jahr abgeschlossen und mein Studium begonnen. Anfangs war es nicht ganz leicht, aber ich habe mich wirklich durchgebissen und darauf bin ich heute auch echt stolz, muss ich sagen. Meine Mama habe ich aber mehrmals die Woche besucht. Jetzt ist es deutlich weniger geworden, weil ich selbst eine Familie habe, aber der Kontakt ist sehr gut und wir sehen uns glücklicherweise auch regelmäßig. Ich wäre auch bis zum Ende meines Studiums dort wohnen geblieben, hätte ich den Typen damals nicht kennengelernt.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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