Einem geht es schlecht, der andere will nicht nach Hause

Mich würde mal interessieren, wie Ihr das seht. Ich habe es leider nun schon zweimal erleben müssen, dass es mir nicht gut ging, als ich mit meinem Schatz unterwegs war. Das eine Mal kamen wir von einem Geburtstag, es war schon gegen 01:30 Uhr und ich war ziemlich betrunken. Er aber wollte unbedingt noch in seinen Stammclub, weil wohl irgendwelche Leute da waren, die er lange nicht mehr gesehen hatte. Er hatte seinen Willen durchgesetzt und wir blieben dann noch fast zwei Stunden in dem besagten Club.

Und am vergangenen Samstag war wieder das Gleiche. Wir haben am Abend mit Freunden zusammen gesessen, Raclette gemacht und danach ein paar Cocktails getrunken, zum "Aufwärmen" quasi. Die hatten es aber ganz schön in sich, so dass ich schon etwas betrunken war, als wir dann gegen 0:00 Uhr in dem Club ankamen. Und als es immer später wurde, merkte ich, dass mir leicht schlecht wurde und ich anfing, zu schielen. Ich sagte ihm das auch, aber er machte keinerlei Anstalten, nach Hause zu fahren. Wir waren dan wirklich noch bis 03:30 Uhr in dem Club und ich habe mich wieder mal gequält.

Ich muss ganz ehrlich sagen, auch, wenn ich meinen Partner über alles liebe, aber so ein Verhalten ist für mich egoistisch! Es ist ja nun nicht so, dass ich ihm den Spaß verderben möchte, aber ich finde, wenn es einem von beiden nicht gut geht, kann und sollte man auch nach Hause fahren, ohne, dass man noch lang und breit darüber diskutieren muss! Sein Verhalten gibt mir das Gefühl, dass ich ihm in solchen Situationen egal bin. Hauptsache, er hat seinen Spaß und wie es mir geht, interessiert ihn nicht.

Wie seht Ihr das? Und wie handhabt Ihr solche Situationen in einer Partnerschaft? Oder liege ich da falsch mit dem Gefühl, dass ich ihm egal bin? Ich komme mit so einem Verhalten nicht klar, denn wenn ich jemanden liebe oder gern habe, möchte ich doch, dass es ihm gut geht, oder?!

Warum seid ihr gleich noch mal zusammen? Ich bin, wie jedes Mal, der Meinung, dass ihr euch beide nicht besonders elegant anstellt. Natürlich sollte es selbstverständlich sein, gemeinsame Unternehmungen abzubrechen, wenn es jemandem nicht mehr gut geht. Dein Freund handelt hier, mal wieder, ohne auf dich Rücksicht zu nehmen. Das nächste Mal empfehle ich ein Taxi - aber bitte nicht die Innenausstattung besudeln!

Andererseits wäre ich wohl auch nicht erbaut, wenn ich mit jemandem unterwegs wäre, der seine alkoholischen Grenzen nicht kennt oder unbedingt austesten muss. In einer Liebesbeziehung würde ich meinen besoffenen Partner in Gottes Namen heimtransportieren, aber beim nächsten Mal darum bitten, dass er nicht wieder bis zur Brechreizgrenze bechert. Allerdings ist mir bewusst, dass es da durchaus unterschiedliche Ansätze gibt.

Kommt das denn öfter vor? Dann könnte ich mir vorstellen, dass weniger Alkohol eine gute Idee wäre. Wie gesagt, einfach weiterzufeiern finde ich nicht in Ordnung von deinem Freund, aber wenn du regelmäßig Stunden vor der geplanten Heimfahrt schlapp machst, kann ich mir auch ein bisschen vorstellen, dass ihn das irgendwann nervt. Ich nehme mal an, dass du sonst schon so lange mit ihm und deinen Freunden gefeiert hättest und nur der Alk dich verfrüht außer Gefecht gesetzt hat?

Ich habe diese Situation auch einige Male erlebt und muss sagen, dass es gar nicht so einfach ist, in dem Moment die richtige Entscheidung zu treffen. Immerhin geht es mir auch hin und wieder so, dass mir irgendwann langweilig wird,ich müde bin oder ich aus sonst irgendeinem Grund nach Hause möchte. Mein Freund hat dann aber gerade zu dem Zeitpunkt großen Spaß hat und die Zeit mit den Freunden so richtig genießt. Da findet er es natürlich auch nicht besonders toll, als erstes nach Hause gehen zu müssen und ich fühle mich auch nicht sonderlich gut dabei, ihm den Abend zu vermiesen.

Umgekehrt ist es auch so. Manchmal habe ich wirklich Lust, noch länger wegzubleiben, während mein Freund am herumnörgeln ist. Von daher machen wir es aber jetzt immer so, dass ich einfach vor meinem Freund gehe, wenn ich keine Lust habe, länger da zu bleiben und es möglich ist. Dann kann mein Freund mich noch bis nach Hause begleiten und wieder zurück gehen. Später kann er dann ja nach kommen und dagegen habe ich dann auch nichts.

Wenn es nicht möglich ist, dass wir getrennt nach Hause gehen, dann sagen wir uns gegenseitig einfach, dass wir in etwa einer Stunde gerne gehen würden. So bleibt genug Zeit, um sich darauf einzustellen und man wird nicht plötzlich überrascht, wenn der Partner plötzlich seine Jacke anzieht und gehen will. Von daher ist das immer ganz gut so.

Wenn es mir jedoch richtig schlecht gehen würde, weil ich beispielsweise sehr betrunken wäre, würde ich doch sauer reagieren, wenn mein Freund nicht mit mir gehen wollen würde. Das fände ich richtig mies und ich würde im Notfall aufstehen und mir ein Taxi nehmen, oder mich von meinen Eltern abholen lassen, wenn es mir wirklich nicht gut gehen würde und mein Freund nicht mitkommen wollen würde. Glücklicherweise war das aber noch nie so, da er da natürlich auch Verständnis hat.

Ich finde das Verhalten deines Partners auch ganz schön egoistisch. Wenn es dir nicht gut geht, dann muss er halt mal verzichten und seinen Hintern mit dir zusammen nach Hause bewegen. Ich finde nicht, dass sich es für einen Freund gehört seine Freundin mit von einem Club zum anderen ­Club zu schleppen, wenn es ihr nicht gut geht. Zu mal dir auch schlecht war.

Ich kann mir gut vorstellen, wie mies du dich gefühlt haben musst, in der Situation, weil du deinen Freund auch nicht enttäuschen wolltest und deshalb mit ihm mitgegangen bist, obwohl es dir nicht gut ging. Und du ihm auch nicht den Spaß verderben wolltest, das kann ich alles verstehen. Aber dein Partner sollte auch mal Rücksicht auf dich nehmen und einlenken, wenn du sagst, dass es dir nicht gut geht, dann sollte er von alleine auf die Idee kommen, dass ihr dann nach Hause geht.

Ich denke nicht, dass du ihm allgemein egal bist. Ich denke eher, dass er sich der Schuld nicht wirklich bewusst ist und du ihm das, aber im nüchternen Zustand, mal nahe legen, damit er dies beim nächsten Mal ändern kann und einlenken kann.

Ich würde meinen Freund in so einer Situation stehen lassen und dann alleine nach Hause gehen. Immer hin weiß ich, wo ich wohne und er weiß auch, wo er wohnt und somit treffen wir uns dann zu Hause, obwohl ich sauer auf ihn wäre, wenn er mich alleine nach Hause gehen lassen würde, weil wir nun mal als Paar losgegangen sind und wir somit auch als Paar nach Hause zu gehen haben, so sehe ich zumindest.

Genau genommen könnte man auch sagen, dass dein Verhalten ebenso egoistisch ist. Du hast zu viel getrunken, dadurch geht es dir schlecht und du willst nach Hause; was verständlich ist. Dein Partner aber ist noch gut dabei, hat Spaß und möchte den Abend noch nicht beenden. Das ist für beide Parteien eine blöde Situation, aber im Prinzip scheint es dir darum zu gehen, dass einer nachgeben muss. Du schreibst dass, wenn man sich liebt, man ja möchte dass es dem anderen gut geht; aber du projizierst dass nur auf dich. Dir geht es schlecht, also muss dein Partner zusehen, dass er dich nach Hause bringt. Dass dein Partner gerne weiter feiern würde, weil es ihm dabei gut geht scheinst du nicht ganz auf dem Schirm zu haben; außer dass du dich dann dazu zwingst bei ihm zu bleiben. Wenn es mir so schlecht ginge, mein Freund aber noch weiter feiern will, dann würde ich einfach zu sehen, dass ich nach Hause komme, ohne dass mein Freund mich jetzt unbedingt begleiten muss.

Du scheinst ständig zu denken, dass du deinem Freund egal bist; das kommt mir sehr komisch und nicht ganz normal vor. Ich kenne deinen Freund nicht, weiß nicht wie er mit dir umgeht, aber selbst wenn es wirklich so ist, wie du schilderst, dann scheint dein Problem nicht nur jenes zu sein, was du hier in deinem Beitrag schilderst. Ich kann dein aktuelles Problem grundsätzlich verstehen, aber nicht die Art wie du damit umgehst.

Ich finde das Verhalten deines Freundes auch nicht in Ordnung. Ich weiß ja nicht, wie ihr immer von A nach B kommt, aber in so einem Fall wäre für mich die naheliegendste Lösung, dass dich dein Freund kurz nach Hause fährt und wenn er unbedingt noch feiern will, eben wieder in die Stadt geht. Das kommt aber natürlich auch darauf an, wie weit man von zu Hause weg ist, ob man mit Freunden unterwegs ist, und so weiter.

Wobei ich selbst das etwas unverschämt von ihm finden würde. Es ist ja eher ein Ausnahmefall, dass man im Laufe des Abends krank wird beziehungsweise beginnt sich körperlich schlecht zu fühlen. Dieses eine Mal in x Wochen könnte er dann auch auf das Feiern verzichten.

Ich würde ihn an deiner Stelle mal in einem ruhigen Moment darauf ansprechen. Also nicht abwarten, bis es noch einmal passiert und du dann wieder in der Situation steckst, sondern wenn ihr mal zusammen auf dem Sofa sitzt oder ähnliches. Erkläre es ihm einfach genauso, wie du es uns erklärt hast: Du willst ihm zwar nicht den Spaß verderben, aber du würdest dir wünschen, dass er in solchen Situationen etwas mehr Rücksicht auf dich nimmt. Das sollte nicht zu viel verlangt sein.

Wenn er die Bitte nicht ernst nimmt, würde ich mir ernsthafte Gedanken darum machen, was ich ihm denn wert bin. Aber wenn er ein einigermaßen anständiger Mann ist, wird er schon Verständnis aufbringen können und dann findet ihr für das nächste Mal vielleicht auch eine Lösung, die euch beide zufrieden stellt.

Du schilderst hier nur die Rücksichtslosigkeit deines Partners. Warst du vielleicht auch ab und zu mal rücksichtslos und hast das Befinden deines Partners ignoriert? Wenn es meinem Partner schlecht geht, dann bringe ich ihn nach Hause und gehe danach halt noch einmal auf die Piste. Wer seine Grenze in punkto Alkohol nicht kennt, der hat auch meine Pflege nicht verdient. Ist mein Partner wirklich krank, dann kläre ich mit ihm ab, ob es okay ist, dass ich noch einmal losziehe. Da wir keine Kinder mehr sind, ist das meistens kein Problem.

Das mag nun alles rücksichtslos klingen, aber unsere Beziehung hält nun nahezu neun Jahre und es ist kein Ende in Sicht. Man muss halt nur Kompromisse finden. Vielleicht hilft es dir eher, wenn du deinen Alkoholkonsum etwas reduzierst. Wenn ich unterwegs bin und mein Partner kennt seine Grenzen nicht, dann kann ich doch nichts dafür. Mein Freund und ich, wir konsumieren an sich wenig Alkohol, so dass sich niemand quälen muss. Bisher warst du nur zweimal in der Situation, dass dir schlecht war, aber ich kann mir vorstellen, dass es deinen Freund schon irgendwie stört, dass er Aktionen abbrechen muss, weil die Freundin einen zuviel gebechert hat. Ihr solltet vielleicht doch noch einmal darüber reden, und zwar offen und ehrlich, ohne Geschrei.

Ich denke auch, Ihr habt beide Eure Fehler gemacht und da immer nur die Schuld bei einer Person zu suchen, die man selbst nicht ist, ist doch die falsche Methode. Des weiteren bin ich der Meinung, dass Du ja schon mal hättest nach Hause fahren können, es gibt auch Taxis und wenn es Dir wirklich schlecht geht, nimmst Du Dir eines. In einer solchen Situation gibt es meiner Ansicht nach nur Verlierer, egal, wie man sich verhält und da muss man dann auch für sich selbst entscheiden, wie man es richtig macht.

Du solltest es unbedingt mit Deinem Freund besprechen und nicht hier im Forum breittreten. Jedenfalls ist es meine ganz persönliche Meinung und sollte es das nächste Mal so weit kommen, auch vorher besprechen, wie man dann vorgeht. Ich denke, wäre es Dir aus anderen Gründen schlecht gegangen, wäre unter Umständen Dein Freund auch mitgekommen, aber in dieser Situation warst Du nun einmal, auch, wenn Du es vermutlich nicht gern hören möchtest, nicht ganz unschuldig und ich denke, dass Dein Freund konsequent war.

Also wenn ich behaupte mir geht es nicht gut, dann sind das echte gesundheitliche Probleme. Du hast bei beiden geschilderten Situationen einfach deinen Alkoholkonsum nicht im Griff. Ich vermute nun mal, dass die Zahl 77 in deinem Nicknamen auf dein Geburtsjahr zurück zu führen ist. Damit bist du vier Jahre jünger als ich und solltest eigentlich wissen, wie viel du vertragen kannst. Zudem weiß man dann eigentlich auch, was man trinken kann, damit es einem wieder besser geht.

Wenn man es mal knallhart ausdrückt, dann besäufst du dich und erwartest dann noch Verständnis. Von mir könntest du da auch keines erwarten und ich würde den Abend weiterhin so gestalten, wie ich mir das vorgestellt hatte. Und wenn ich hier immer wieder lese, was dein Freund so alles macht, was dir nicht gefällt, dann frage ich mich auch was euch zusammen hält.

Warum ging es dir denn nicht gut? Weil du dich sinnlos zugeschüttet hast? Dann bist du selber Schuld. Mag sein, dass dein Freund ebenso viel getrunken hat und in diesem Zustand nicht wirklich urteilen kann ob es du noch in der Lage bist noch länger irgendetwas zu unternehmen. Aber mal ganz ehrlich. Wenn du schnell betrunken wirst und dir es alles andere als gut tust, warum machst du es dann noch? Ich halt dieses rumgesaufe ohnehin für total sinnlos. Man kann ja ruhig etwas trinken, aber nicht jedesmal so bis es einem schlecht wird. Ich kann mir vorstellen, dass genau das deinem Freund nervt und er so trotzdem sein Ding durchzieht. Am Ende fühlt er sich von dir ausgebremst und hält dein Verhalten für Egoistisch.