Wie wichtig sind euch Grimms Märchen?

vom 19.12.2012, 12:12 Uhr

Heute steht in der Zeitung, dass Jacob und Wilhelm Grimm vor zweihundert Jahren ihre Erzählungen und Geschichten veröffentlicht haben. Solange gibt es nun also schon die Märchen, die fast jedes Kind in irgendeiner Form zu Hause hat. Ich kenne eigentlich kein Kind, welches nicht irgendein Märchen der Gebrüder Grimm kennt.

Ich selber habe auch ein dickes Buch mit den Grimmschen Märchen im Bücherregal stehen, aus dem ich oder mein Mann abends meinem großen Sohn vorlesen. Er findet die Märchen toll, wie auch ich damals, als ich in seinem Alter war. Ich finde sie gehören einfach in jedes Kinderzimmer und gehören ein Stück weit mit zur Bildung.

Wie ist das bei euch? Wie wichtig ist es euch, dass eure Kinder diese Märchen kennen? Habt ihr auch die Grimmschen Märchen in irgendeiner Form in den Kinderzimmern?

Benutzeravatar

» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich persönlich finde die Grimmschen Märchen auch toll und habe sie früher auch gerne mir vorlesen lassen, und als ich alt genug war, habe ich sie selber auch gelesene. Meine Kinder haben auch ein dickes Buch voll mit den Grimmschen Märchen und sie mögen die auch gerne vorgelesen bekommen, selber lesen können meine beiden Kinder noch nicht.

Meist lese ich ihnen abends etwas aus diesen Büchern vor und ich finde es schon wichtig, dass sie die Grimmschen Märchen kennen, denn immer hin, so sehe ich es, gehören diese Märchen zu einer guten Kindheit dazu.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Die Märchen gibt es schon viel länger, es wurde nur erst im 19. Jahrhundert in der "besseren" Gesellschaft modern, sich dafür zu interessieren, was das niedere Volk so treibt, woran es glaubt, und womit es sich die langen Winterabende verkürzt.

Ich bin ebenfalls mit Rotkäppchen, Schneewittchen und Co. groß geworden und fände es ganz schön, wenn meine potenziellen Kinder diesen Teil europäischer Kultur auch mitbekommen würden. Allerdings sind Märchen nicht immer jedermanns Geschmack, oft recht grausam und auch der pädagogische Zeigefinger deutet doch stark ins 19. Jahrhundert. Andererseits finde ich die Erzählweise und auch die Botschaften oft recht wichtig und einprägsam.

Es müssen bei mir also nicht unbedingt Grimms Märchen sein, auch Märchen und Geschichten aus anderen Kulturen sind interessant. Außerdem gibt es viele märchenhafte Erzählungen für Kinder und Erwachsene, die gemeinhin Fantasy genannt werden, aber auf dem gleichen Prinzip beruhen. Falls meine Kinder also lieber den Hobbit als das tapfere Schneiderlein mögen, wäre mir das auch recht.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Für mich sind die Grimms Märchen eine ganz tolle Kindheitserinnerung und ich habe auch heute noch ein Buch mit den Märchen in meinem Bücherregal. Sicherlich sind sie schon etwas grausam, aber ich finde sie dennoch schön und werde sie sicherlich später auch meinen Kindern vorlesen. Diese Bücher verbinde ich mit meiner Oma, diese hat sie mir immer abends vorgelesen.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Zu sagen, dass mir die Märchen wichtig sind, wäre vielleicht ein wenig übertrieben. Ich habe sie mir als Kind zwar auch gerne vorlesen lassen, aber heute kann ich den Original-Geschichten irgendwie nicht mehr so viel abgewinnen, das liegt aber vielleicht auch daran, dass ich in der Zwischenzeit zu viele modernere Umsetzungen gesehen habe. Meinem Sohn habe ich bisher noch keine Märchen vorgelesen, zumindest nicht im Original, nur in Form kleiner Büchlein zur Serie "Simsalagrimm". Ich denke zwar darüber nach, ihm ein Märchenbuch zu Weihnachten zu schenken, aber da ich eigentlich noch maximal 2 weitere Geschenke kaufen möchte und eines davon sicher feststeht, ist das Buch noch ein Wackelkandidat.

Ich selbst habe als Kind die etwas moderneren Märchen von Hans Christian Andersen teilweise lieber gemocht, als die Brüder Grimm. Ich würde ihn eigentlich als genauso bedeutend einstufen, wie die Grimms, da Geschichten wie die kleine Meerjungfrau, das hässliche Entlein, die Prinzessin auf der Erbe und einige andere eigentlich auch jeder kennt.

Benutzeravatar

» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich kenne diese Märchen aus meiner Kindheit auch und hatte auch mehrere Märchenbücher von den Grimms Brüdern zu Hause. Allerdings muss ich dazu sagen, dass nach einiger Zeit schon übersättigt war, wenn man das so nennen kann. Ich hatte als Kind auch von irgendwo ein altes Märchenbuch mit vielen ausländischen und teilweise auch orientalischen Märchen, die ich viel interessanter und spannender fand, weil sie in Deutschland eben nicht so inflationär ausgeschlachtet wurden wie das bei den Grimms Märchen dann doch oft der Fall ist.

Benutzeravatar

» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Wichtig sind mir Grimms Märchen nicht, aber ich lese sie immer wieder gerne und schaue mir auch die Märchenfilme in der ARD an. Ich glaube zwar nicht, dass Märchen für die Entwicklung von Kindern wichtig sind, aber sie gehören zur Allgemeinbildung dazu. Meine Kinder haben die Märchen der Gebrüder Grimm gemocht, deswegen habe ich sie manchmal vorgelesen. Noch besser haben uns allerdings die Geschichten aus Tausendundeiner Nacht gefallen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich bin in meiner Kindheit mit Märchen aufgewachsen, besonders auch mit europäischen, egal, ob nun von den Gebrüdern Grimm, von Hans Christian Andersen oder von wem auch immer. Wobei ich schon sagen muss, dass die Grimmschen Märchen immer einen besonderen Stellenwert hatten. Selbstverständlich gab es bei uns zuhause auch mehrere Märchenbücher, teilweise auch sehr schön illustriert. Obwohl ich mittlerweile längst erwachsen bin, überlege ich ehrlich gesagt derzeit auch mal wieder, ob ich mir jetzt nicht vielleicht noch ein schönes Reprint-Exemplar einer Version von Grimms Märchen aus dem frühen 19. Jahrhundert zulegen sollte, inklusive passender zeitgenössiger Kupferstiche zur Illustration.

Ich finde tatsächlich, dass die Märchen der Gebrüder Grimm auch irgendwie zur Allgemeinbildung in Deutschland gehören sollten. Sie gehören zur Kultur des Landes und stellen gewissermaßen auch eine wichtige Errungenschaft oder kulturelle Tradition dar. Von daher finde ich es auch immer etwas schade, wenn einige Menschen diese Märchen generell als "Kinderkram" abstempeln. An sich sind sie nämlich viel mehr als das. Sie erzählen nicht nur eine fantastische Geschichte, sondern erlauben auch Rückschlüsse auf damals verbreitete Moralvorstellungen, Aberglauben, Ideen zur Kindererziehung, und auch auf damalige Literatur-Vorstellungen. Und ein wenig kann man manchmal auch die Ideen, die damals von "exotischen Ländern" vorherrschten, anhand von Märchen nachvollziehen. In den Erzählungen schwingt einfach sehr viel vom damaligen Zeitgeist mit, was ein achtsamer Leser auch bemerkt. Das an sich empfinde ich schon als ein, auch für Erwachsene, spannendes Thema, wenn man sich für derartige Sachverhalte interessiert.

Spannend finde ich übrigens auch den Vergleich zwischen den ursprüngen Fassungen der Märchen der Gebrüder Grimm und den heute geläufigen Fassungen. Die Originale waren nämlich noch ziemlich blutrünstig und brutal, noch viel mehr, als man es heute noch erahnen könnte. Ich würde sogar sagen, dass "heutige Kinder" die Originale gar nicht unbedingt kennen müssen, da reicht die "harmlosere" Version aus. Das Original kann man höchstens mal als Erwachsener lesen, wenn man gespannt ist, inwiefern sich der Text bis heute verändert hat.

Benutzeravatar

» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^