Kindermangel in Deutschland - wie ändern?

vom 18.12.2012, 05:55 Uhr

@Zollstock: Ich habe nicht gesagt, dass sich eine Frau in Deutschland zwischen Kind und Karriere entscheiden muss. Aber sie hat alle Möglichkeiten. Und es ist auch machbar Kind und Karriere unter einen Hut zu bekommen. Auch das geht in Deutschland, wenn auch nicht auf den Wegen, die allen Frauen zur Verfügung stehen.

Aber ich habe als Frau in diesem Land auch die Möglichkeit selbst zu entscheiden, wie ich mein Leben einrichte. Ob ich nun früh Kinder bekomme und danach erst beruflich durchstarte oder eben umgekehrt. Und eine Frau ohne Kinder muss dann auch nicht die Altersarmut fürchten, wie in anderen Ländern, wo viele Kinder auch eine Absicherung im Alter bedeuten.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich denke, dass viele Faktoren eine Rolle spielen. Heutzutage ist fast jede Familie auf zwei Gehälter angewiesen. Leider. Es ist kaum noch möglich, dass nur ein Partner, für eine gewisse Zeit, eine beispielsweise vierköpfige Familie ernähren kann. Früher war das anders. Da konnte ein Partner (meist war es die Frau) auch für längere Zeit aus dem Beruf ausscheiden und sich um die Erziehung der Kinder kümmern. Heutzutage ist dieses Sich-Zeit-für-die-Kinder-nehmen zum Luxus geworden, was sich heute kaum noch jemand leisten kann. Setzt man Kinder in diese Welt, so besteht natürlich oft der Anspruch, auch für diese da zu sein und sie nicht nach kurzer Zeit "abzuschieben". Da aber aus finanziellen und anderen Gründen oft die Notwendigkeit besteht, wieder schnell in den Beruf einzusteigen, kann man diesem eigenen Anspruch oft nicht mehr gerecht werden.

Hinzu kommt, dass auch Partnerschaften und Ehen nicht mehr die Verbindlichkeit besitzen, die sie früher einmal für sich beanspruchten. Die Scheidungsrate ist auf einem Konstant hohen Niveau. Vielleicht möchte man einfach kein Kind mehr in diese Welt setzten, in der man sich nicht sicher sein kann, dass der Partner auch auf die Dauer zu einem steht und man nicht die ganze "Last" allein trägt.

» alyara » Beiträge: 23 » Talkpoints: 15,56 »


Eine wichtiger Faktor ist natürlich das Geld. Es gibt viele Leute in Deutschland die in Armut leben oder nur knapp über die Runden kommen. Wenn das Kindergeld erhöht wird, wird die Geburtsrate bestimmt auch zunehmen. Außerdem ist die Einstellung ein allgemeines Problem. Ein "Kind bekommen" wird oft mit Stress,Geldnot und keine Zeit mehr in Verbindung gebracht. Somit überlegen es sich viele junge Leute zweimal, ob sie wirklich für ein Kind bereit sind.

Grundsätzlich können die Politiker nicht viel machen. Sie können die Leute nicht zwingen Kinder zu gebären, da dies jeder für sich entscheiden muss.

» VanessaPou1 » Beiträge: 101 » Talkpoints: 34,61 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde das sehr schade, denn irgendwann sterben wir Deutschen auch aus wenn das so weitergeht. Kann auch nicht verstehen, warum Leute ohne Kinder sein wollen. Kinder gehören dazu. Ich habe zwei Kinder, hätte gerne auch mehr gehabt, aber es ging nicht mehr. Gesundheitliche Gründe. Aber zwei Kinder hab ich und könnte mir nicht vorstellen ohne die zu sein. Jetzt sind die auch schon groß, 17 und 25.

Ich glaube dass die Leute zu viel auf sich selber gucken als auf andere. Die wollen alle Karriere machen und dreimal im Jahr im Urlaub fahren. Dann wollen sie die neuesten Handys und teure Autos und sehen nicht ein, dass man für Kinder auch Einschränkungen annehmen muss. Das wollen die alle nicht mehr. Finde ich wirklich schlimm und kaltherzig.

Mit mein Sohn habe ich darüber mal gesprochen. Er sagt er will keine Kinder. Finde ich schlimm. Er ist 25 und so langsam wäre es an der Zeit sich über Familie Gedanken zu machen. Er sagt er hat keine Lust auf Kinder. Meine Tochter will Kinder aber nur eins. Besser als nichts. Aber heute denken viele junge Leute so. Erstmal ich und dann die anderen. Wenn man so denkt, ist man auch oft gegen Kinder. Ändern muss man das dringend. Aber wie? Vielleicht durch noch mehr Hilfe bei der Erziehung und mehr Geld für Kinder. Aber woher nehmen? Das ist auch immer so ein Problem.

» HirschQ » Beiträge: 101 » Talkpoints: 0,74 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Dir Ursache für die wenigen Kinder ist doch etwas ganz anderes. Die Lebenshaltungskosten in Deutschland sind einfach viel zu hoch und viele fühlen sich einfach nicht imstande, den Kindern etwas zu bieten. Das Gehalt wächst längst nicht mit der Inflation und jedes Jahr ist das Geld weniger wert bzw. einer der beiden vielleicht zukünftigen Eltern müssen um ihren Job bangen.

Aber viele Paare, die gerne Kinder hätten, finden sich einfach zu spät zueinander und können keine eigenen Kinder mehr bekommen, weil sie entweder zu alt sind oder es aus biologischen Gründen nicht klappt. Die jüngeren wollen lieber das Leben genießen und dies nicht durch eigene Kinder verbauen. Dabei sind eigene Kinder doch etwas wunderbares und mir würde ehrlich gesagt etwas fehlen, wenn ich kein eigenes Kind hätte.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Immer wieder wird hier das fehlende Geld und die hohen Unterhaltskosten als Grund für den Kindermangel genannt, aber ist nicht gerade das ein Punkt, an dem die Politik ansetzen kann? Sollte es ein Thema werden, zum Beispiel das Kindergeld deutlich zu erhöhen?

» Mia1989 » Beiträge: 165 » Talkpoints: 11,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Eine Erhöhung des Kindergeldes hat doch schon in der Vergangenheit nicht dafür gesorgt, dass die Leute mehr Kinder bekommen haben. Wobei ich die Aussage eines jungen Mannes von Mitte 20 auch noch nicht als endgültig auffassen würde. In dem Alter war mein Freund schon zweifacher Vater, sagt aber seinen Söhnen auch, dass sie nicht so früh mit Kindern anfangen sollen.

Man lernt quasi aus dem Leben der Eltern, wenn sie dann berichten, was sie alles nicht mehr so einfach konnten, als erst ein Kind vorhanden war. Und die Zeiten, wo eben vieles von den Großeltern mit übernommen werden konnte, ist leider vorbei. Denn man wohnt nicht mehr zusammen in einem Ort und da lebt man eben erst sein Leben, bevor man sich für Kinder entscheidet.

Wenn man aber die Regierung mehr für Kinder tun will, so sollte vorrangig bei den Kosten für die Kinderbetreuung und Schulbildung angesetzt werden. Denn wenn ich überlege, dass mich ein Schuljahr mit Schulbüchern, Ausflügen und Klassenfahrten allein schon mal an die 200 Euro pro Kind kostet, dann muss man sich nicht wundern.

Dazu kommen noch die Betreuungskosten im Hort, dass Essengeld und der Kleinkram, der zwischendurch noch neu gekauft werden muss. Da hat man allein im Monat pro Kind um die 100 Euro zu bezahlen. Die restlichen 84 Euro vom Kindergeld gehen dann halt für das Essen zu Hause und Kleidung drauf. Dabei bringt es aber meiner Meinung nach wenig, wenn man den Eltern mehr Geld in die Hand gibt.

Es sollten diese Kosten einfach gedrückt werden. Es gibt bisher nur wenige Bundesländer, wo die Eltern keine Schulbücher mehr bezahlen müssen. Da sollte angesetzt werden und vor allem bei den Kosten für das Schulessen sollte vom Staat subventioniert werden.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Meiner Meinung nach kann man es nicht einfach auf die Politik und Arbeitnehmer schieben. Ich denke, dass einfach dass Interesse an einer Familie geringer war. Wer wirklich Familie möchte wird in den meisten Fällen auch Familie bekommen, vorausgesetzt natürlich sie sind körperlich dazu Fähig und haben einen Partner. Natürlich ist Kind und Karriere nicht einfach, aber Sie ist definitiv möglich, wenn man dies wirklich möchte.

Ich habe allerdings das Gefühl, dass in meiner Generation wieder mehr Interesse an Familie gezeigt wird. Vielleicht haben wir Glück und es wird bald wieder mehr Kinder geben. Wissen tut dies natürlich niemand und Gedanken wie Deutschland stirbt aus, finde ich ziemlich schwachsinnig, immerhin kann schlichtweg niemand sagen was passieren wird und wen dauernd dies noch solange, dass bis dahin die Welt noch 3 mal untergehen kann.

Ich finde die Politik hat viel getan, um die deutschen zu motivieren Kinder zu bekommen. Klar sind Kinder teuer und machen arbeit, und natürlich braucht Arbeit und Kind auch Organisationstalent, allerdings kann man den Staat nicht für alles Verantwortlich machen und erwarten dass er sich darum kümmert. Ich finde die Politik hart genug getan. Jetzt geht es nur noch darum zu sehen, ob die Leute wieder mehr Interesse an einer eigenen Familie zeigen.

» llohv » Beiträge: 250 » Talkpoints: 0,39 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich denke der Grund dafür ist, dass in Deutschland Abtreibung Verhütung und so weiter erlaubt ist. Würde es das nicht geben, dann würden in Deutschland mehr Einwohner leben. Früher gab es das noch nicht und deshalb gab es früher mehr Kinder. In anderen Ländern wo das Abtreiben untersagt ist gibt es mehr Kinder.

» mitmacher123 » Beiträge: 4 » Talkpoints: 1,05 »


Ich denke der Grund dafür ist, dass in Deutschland Abtreibung Verhütung und so weiter erlaubt ist. Würde es das nicht geben, dann würden in Deutschland mehr Einwohner leben. Früher gab es das noch nicht und deshalb gab es früher mehr Kinder. In anderen Ländern wo das Abtreiben untersagt ist gibt es mehr Kinder.

Findest du nicht, dass diese Meinung nicht mehr ganz aktuell ist? Den Frauen die Möglichkeit über die gezielte Familienplanung zu nehmen, würde zwar zu mehr Kindern führen, aber daneben sicherlich auch zu vielen Geschlechtskrankheiten usw. Ich denke nicht, dass wir zurück in diese Zeiten kommen sollten.

» Mia1989 » Beiträge: 165 » Talkpoints: 11,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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