Glas Gurken öffnen - Vorher Deckel einstechen?

vom 17.12.2012, 21:52 Uhr

Bei mir kommt es auch schon mal vor, dass ich ein Loch in den Deckel steche, wenn ich ein Glas mit Gurken nicht anders auf bekomme. Allerdings ist das auch bei mir die letzte Lösung, wenn es gar nicht anders geht. Ich finde es auch nicht so toll, wenn der Deckel um das Loch herum rostet. Darum versuche ich auch erst mal, den Deckel etwas vom Rand her mit einem Schraubendreher oder ähnlichem zu bearbeiten, damit Luft eindringen kann. Erst wenn auch das nicht funktioniert und keine Hilfe da ist, wende ich den Trick mit dem Loch im Deckel an. Bislang hat es bei mir schon immer funktioniert, dass der Deckel dann leichter auf ging.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Im Gurkenglas, das ordnungsgemäß in der Fabrik hergestellt wurde herrscht weder Überdruck noch Vakuum. Um mal mit diesen Vorurteilen aufzuräumen: Wenn Überdruck darin wäre, wäre der Deckel nach oben gewölbt und der Inhalt würde einem möglicherweise sogar wie Brause entgegen spritzen. Vakuum ist per Definition eine absolute Luftleere. Das heißt, dass nicht mal Gurken darin sein dürften. Das wäre ein ganz schön unglücklicher Kauf.

Es herrscht ein Unterdruck, der dafür sorgt, dass der Deckel ein wenig fester an den Glasrand gezogen wird. Wenn man also ein Loch in den Deckel sticht, strömt Luft in das Glas und gleicht den Unterdruck aus. Der Deckel lässt sich also rein rechnerisch etwas leichter drehen. Allerdings ist der Deckel eben nun defekt.

Wenn man Problem mit dem Öffnen hat, kann man das Glas mit dem Deckel voran auch kurz in kochendem erwärmen, zum Beispiel im Wasserkocher. Das Metall dehnt sich aus und der Deckel dreht leichter. Wenn man einen Gasherd hat, kann man das Glas auch mit dem Deckel voran kurz auf der kleinsten Brennstelle mit kleinster Flamme erwärmen. Das geht genauso gut. In beiden Fällen gilt: Danach unbedingt nur mit Topfhandschuh oder Topflappen anfassen, sonst gibt es böse Brandwunden.

Ein Probates Mittel ist auch, dass man sich eine Anti-Rutsch-Folie besorgt. So etwas gibt es beispielsweise in Sanitätshäusern. Damit kann man verhindern, dass sich das Glas beim Versuch es aufzudrehen in den Händen mit dreht. Man benötigt zum Öffnen weniger Kraft. Ebenfalls in Sanitätshäusern gibt es Spezialzangen, die besonders älteren Personen (aber natürlich nicht nur denen) bei Öffnen von Gläsern helfen. Wenn man öfter Probleme mit diesen Gläsern hat, ist das durchaus eine sinnvolle Investition.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Das funktioniert ganz gut und ist auch relativ gefahrlos weil man sich mit einem bisschen Vorsicht dabei nicht verletzen kann. Das ist immer noch besser als mit dem Schraubenzieher oder einen Messer unter die Rillen zu gehen, da rutscht man zu schnell ab und schneidet sich in den Finger. Ich persönlich habe es nur nicht so gerne wenn sich ein Loch im Deckel befindet. Es könnte dann im Kühlschrank danach riechen und bei anderen Inhalten könnte es zu einer Verringerung der Haltbarkeit kommen weil der Inhalt schneller verdirbt.

Die Ideallösung ist für mich ein überdimensionierter Flaschenöffner. Ich weiß nicht ob es so etwas heute noch zu kaufen gibt. Meiner stammt noch aus DDR-Zeiten und er sieht ganz genau aus wie ein normaler Flaschenöffner, eben nur viel größer. Damit bekommt man jedes Schraubglas ganz ohne Kraftanstrengung auf, garantiert. Das erfordert so viel Kraftaufwand wie eine Bierflasche zu öffnen und ist absolut sicher im Umgang.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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