Wenn aus Unzufriedenheit Verzweiflung wird ...

vom 17.12.2012, 20:11 Uhr

Jeder war bestimmt schon mal in seinem Leben unzufrieden. Das ist auch nichts, worüber man sich Sorgen machen muss. Denn Unzufriedenheit hat nichts, was nicht jeder schon mal verspürt hat. Aber aus Unzufriedenheit kann, wenn man nicht aufpasst auch leicht Verzweiflung werden. Habt ihr so was schon erlebt oder kennt ihr jemanden, der durch Unzufriedenheit verzweifelt wurde? Wie geht man mit solchen Menschen um und wie kommt man selber da heraus, wenn es einem selber betrifft?

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» supermami » Beiträge: 2317 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ja, ich kenne das durchaus. Im letzten Jahr war ich wirklich sehr unzufrieden mit allen möglichen Dingen in meinem Leben. Und leider ist es so, dass sich das dann ganz schnell anhäuft und irgendwann eskaliert es eben, weil sich die negativen Dinge im Leben nicht mehr mit den guten kompensieren lässt. Das ist bei mir vor allem so, wenn ich mit meinem Freund Streit habe. Bei allen anderen Dingen kann ich immer noch denken "Ich habe immer noch meinen Freund, der immer für mich da ist". Wenn ich dieses Argument aber nicht mehr habe, dann kann ich ganz schnell ausrasten und dann bin ich eben auch nicht mehr unzufrieden, sondern richtig verzweifelt. Glücklicherweise kommt das mittlerweile nicht mehr so häufig vor wie vor einem Jahr, weshalb ich auch jetzt grundsätzlich zufriedener bin.

Wie man da wieder heraus kommt, kommt natürlich immer darauf an, wie die Verzweiflung entstanden ist. Bei mir ist die Lösung immer ganz offensichtlich gewesen: Mich mit meinem Freund wieder versöhnen und das, was zum Streit geführt hat, wieder versuchen besser zu machen. Und mit meinem Freund zusammen habe ich dann überhaupt keine Furcht davor, auch andere Probleme anzupacken, die mich momentan unzufrieden machen.

Generell gilt, dass man sich immer erst einmal darüber klar werden sollte, wo das Problem beziehungweise die Probleme liegen. Dann kann man sich auch Gedanken darüber machen, wie man sie wieder loswerden kann. Hier sollte man keine Scheu davor haben, Hilfe von Freunden und der Familie anzunehmen.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ja, damit kenne ich mich aus. Es gibt meiner Lebenserfahrung nach zwei Möglichkeiten, um zu verhindern, dass Unzufriedenheit zur Verzweiflung führt: Neu anfangen oder durchhalten. Als ich beispielsweise in meinem Job kreuzunglücklich und total unterfordert war, habe ich nach reiflicher Überlegung gekündigt und das gemacht, was ich gleich hätte machen sollen: studiert. Natürlich war da auch nicht alles perfekt, aber realistische Erwartungen helfen generell im Leben.

Dann war ich recht lang arbeitslos, wieder total unzufrieden, habe mir aber immer wieder vorgesagt, dass Verzweiflung keine Option ist. Ich konnte ja schlecht die Bewerberei einfach aufgeben, mich ins Bett legen und nicht mehr aufstehen. Mir hat dazu die Erkenntnis geholfen, dass ich zwar momentan unzufrieden bin, aber dennoch alles noch mal genauso gemacht hätte. Das Leben ist nicht immer leicht, manchmal ist alles, was man tun kann, die Zähne zusammenbeißen und weitermachen.

Wie hat Winston Churchill angeblich gesagt? "When you're going through hell, keep going!"

» Gerbera » Beiträge: 11320 » Talkpoints: 49,94 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Mir ist es zum Glück noch nicht passiert, dass aus einer meiner Unzufriedenheiten eine Verzweiflung geworden ist. Ich bin aber auch so ein Mensch, der mit vielen Dingen unzufrieden ist, sie aber dann so gut es geht zu seinen eigenen Vorstellungen zu verändern versucht. Das macht mir Spaß und auch wenn es sehr lange dauert und wenn es unter Umständen auch richtig aufwändig sein mag gebe ich immer mein Bestes, um meine Unzufriedenheit aus dem Weg zu räumen und dafür dann wieder eine bessere Situation für mich zu schaffen.

Durch Tathaftigkeit verfällt man nicht in Verzweiflung, so hat es meine Urgroßmutter schon gehalten. Und die benutzt das Wort Tathaftigkeit tatsächlich. Wenn man die Dinge selber in die Hand nimmt, dann kann man zumindest behaupten, man habe versucht, etwas zu verändern. Und alleine das schon zählt für mich sehr stark. Verzweifeln kann ich nur dann, wenn ich absolut nichts gegen einen Missstand unternehmen kann und wenn ich selber nicht sehe, dass andere etwas dagegen unternehmen. Dann macht mich diese Tatenlosigkeit und das Fehlen jeglicher Möglichkeit zur Veränderung selbstverständlich ernsthaft bedrückt und lässt mich dann auch schon verzweifeln, denn es ist sehr frustrierend, wenn man etwas verändern will, es aber nicht kann. Und diese Frustriertheit ist dies, was einen so sehr verzweifeln lassen kann, wie ich finde. Mir geht es zumindest so, dass ich nur dann verzweifle, wenn ich nichts unternehmen kann.

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» olisykes91 » Beiträge: 5367 » Talkpoints: 24,16 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Bei mir war das einmal der Fall, ich war echt fertig und wollte eigentlich nur noch weg, konnte aber nicht, weil ich eben ziemlich viele Verpflichtungen hatte. Zuerst hatte ich versucht, mir eine Auszeit zu nehmen, doch dadurch wurde es nur noch schlimmer. Dann habe ich versucht, mich durchzubeißen und habe einfach alles, was zu tun war, nacheinander abgearbeitet. Und wenn ich dann etwa freie Zeit hatte und wieder etwas verzweifelt war, weil das alles nicht das war, was ich eben machen wollte, habe ich einfach etwas anderes gemacht.

Ich glaube, mein Problem war einfach, dass ich unzufrieden war, weil ich nicht wusste, welchen Weg ich gehen sollte im Leben. ich weiß das immer noch nicht, aber ich bin meinem Ziel ein Stück näher gekommen, aber eben nur, weil ich erst einmal nach dem Prinzip "Augen zu und alles geben" gearbeitet habe und so Kraft bekommen habe (aber ich hatte auch Unterstützung von meiner Familie und Freunden), das zu finden, was ich machen möchte, ohne wirklich zu suchen.

Ich denke, rumsitzen ist nie der richtige Weg und aus der Verzweiflung kommt man nur heraus, wenn man etwas tut oder auch ein bisschen mehr. Und wenn man nicht weiß, was man tun soll, dann auch, bevor man nur sinnlos herumsitzt. :D

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» Fluffeltuch » Beiträge: 797 » Talkpoints: 3,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich persönlich bin zwar auch ab und zu Mal mit allem und jeden unzufrieden. Meist auch in Situationen, die ich mir ganz anders vorgestellt habe oder wo ich dachte, dass diese Situation besser laufen wird, dann werde ich auch schnell unzufrieden.

Aber bei mir ist es noch nicht vorgekommen, dass Unzufriedenheit zu Verzweiflung umgewandelt ist. Ich persönlich kenne auch niemanden, dessen Unzufriedenheit sich in Verzweiflung gewandelt hat.

Ich denke aber, dass man mit solchen Personen ziemlich normal umgehen sollte, dass man diesen Personen aber einen Besuch beim Arzt raten sollte, denn solch eine Situation kann auch schnell zu Depressionen führen. Und wer möchte schon gerne Depressionen haben und sich mit Tabletten zu stopfen, damit es einem wieder besser geht.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich denke, dass man so was nicht allgemein sagen kann. Es hängt immer davon ab, wieso der Mensch verzweifelt oder eben auch unzufrieden ist und dann sollte man sich auch noch vor die Augen halten, ob die verzweifelte Person überhaupt Hilfe haben möchte und ob es einem denn möglich ist ihr zu helfen. Wenn man von vornherein weiß, dass einer der beiden, wenn nicht sogar beide Punkte nicht zutreffen, dann kann man es eventuell doch versuchen, aber es wäre besser es zu lassen, da man das Ganze sonst noch schlimmer machen wird, da man nur falsche Hoffnungen gemacht hat.

Des Weiteren denke ich, dass es in vielen Fällen schon reicht, wenn man einfach nur dafür sorgt, dass die Person weiß, dass sie mit einem reden kann und dass man für sie da ist. Das hilft in vielen Fällen, da die Leute dann wissen, dass sie jemanden haben, an den sie sich wenden können, wenn es schlimmer wird oder sie jemanden brauchen, bei dem sie etwas Halt suchen können. Meist kriegen sie die Probleme dann selbst wieder in den Griff. Wenn das nicht der Fall sein sollte, dann wäre es vielleicht doch eine Überlegung wert sich professionelle Hilfe zu suchen.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Unzufriedenheit wird zur Verzweiflung, wenn man einfach nicht mehr weiter weiß. Der Punkt der Verzweiflung wird erreicht, wenn man aufhört an einer Lösung zu arbeiten.

Meist kommt überhaupt die Unzufriedenheit durch die selbst zu hochgesteckten Ziele. Das kenne ich selbst von mir sehr gut. Wenn man dann aber auf Biegen und brechen nicht auf eine Lösung kommt und auch keine Hilfe annehmen möchte, dann ist der Punkt der Verzweiflung schnell erreicht.

Grade bei langwierigen Dingen wird dieses Gefühl stark. Man nehme sich ein Projekt vor, weiß wie es am Ende aussehen soll, weiß aber eigentlich nicht wie man es bewerkstelligen soll. Das ohne Hilfe zu versuchen zieht die Verzweiflung automatisch mit sich.

Es kann aber auch etwas sein, dass man angefangen hat, mit der Zeit aber keinen Spaß mehr macht und schon kommt schnell Unzufriedenheit, die sich irgendwann in Verzweiflung ausartet, weil man an der Sache zu lange festhält. Ob das Arbeit, Projekte, eigentliche Hobbies, Beziehungen oder sonstiges ist. Wenn es ein ungutes Gefühl mit sich bringt, dann sollte man mit Hilfe es ändern oder man beendet es oder gibt die Sache weiter. Man sollte öfter einfach mal auf sein Gefühl hören und zur eigenen Zufriedenheit neigen. Andere zufrieden stellen, um auch selbst zufrieden gemacht zu werden, macht einen auch zufrieden.

» XxDanXx » Beiträge: 34 » Talkpoints: 20,69 »


Ich war schon sehr oft in meinem Leben unzufrieden. Immer wenn mir etwas nicht passt, dann werde ich sehr schnell unzufrieden. Erstmal merkt man das bei mir gar nicht, aber dann sieht man es schon wen man mich beobachtet. Ich lasse meine Unzufriedenheit aber nicht an andere aus, sondern meine Unzufriedenheit wird in der Tat sehr schnell zu Verzweiflung. Aber auch davon erfahren die anderen eher wenig. Ich fresse so etwas erstmal in mich hinein, und versuche über die Situation nachzudenken, und dann entscheide ich für mich, was ich
machen soll.

Meistens entscheide ich mich dann dafür mit meiner besten Freundin darüber zu sprechen. Aber es ist wirklich so, dass Unzufriedenheit bei mir schnell zu Verzweiflung werden kann. Das hängt aber auch immer davon ab um was es geht, Manchmal ist mir eine Sache auch nicht wichtig genug, ich ich verzweifle nicht daran, sondern versuche das Problem zu lösen.

» MyDream » Beiträge: 142 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich kenne das auch sehr gut. Es gab mal eine Zeit, in der ich mit meinem gesamten Leben sehr unzufrieden war. Ich war nicht glücklich in meiner Beziehung, weil mir Liebe und Anerkennung gefehlt haben. Außerdem war ich damals auch leicht übergewichtig und habe vergeblich versucht, abzunehmen. Und um mit anderen, in meinen Augen, attraktiveren Frauen mithalten zu können, habe ich sehr viel Geld für Nahrunsergänzungsmittel und Klamotten ausgegeben. Ich habe mir die Pakete ins Büro schicken lassen, so dass mein damaliger Freund das nicht mitbekommen konnte. Irgendwann wurde es so schlimm, dass ich meinen Dispo-Kredit ausgereizt hatte und finanziell ständig Engpässe hatte. Ich habe mich immer gefreut, wenn die Pakete kamen, das war, wie eine Art Ersatzbefriedigung, weil ich damals auch unzufrieden und irgendwo auch verzweifelt war.

In diesem Jahr aber konnte ich einiges ändern. Ich habe 15 kg abgenommen und mir eine Haarverlängerung machen lassen. Natürlich habe ich mir aufgrund meiner Gewichtsabnahme auch schöne und neue Klamotten kaufen müssen. Und ich muss sagen, dass es mir verdammt gut getan hat! Ich habe zwar auch jetzt noch kein besonders starkes Selbstvertrauen, aber immerhin bin ich nicht mehr ganz so unzufrieden mit mir, wie früher.

Was ich damit sagen will, ist, dass man nur selber etwas gegen diese Unzufriedenheit und Verzweiflung tun kann. Wenn einen etwas an sich stört oder man mit einer Situation nicht klarkommt, sollte man nach Lösungen suchen, die man aus eigener Kraft herbeiführen kann. Und sofern man in der Lage ist, aus dieser Unzufriedenheit heraus zu kommen, sollte man versuchen, etwas daran zu ändern.

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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