Wie schnell nach einem Vorstellungsgespräch hospitieren?
Im heutigen Berufsleben bleibt es nicht aus, dass Probearbeiten oder Hospitationen erwünscht sind. Meist schließen sich diese Dinge nach einem Vorstellungsgespräch an. Manche lassen das Vorstellungsgespräch erst einmal auf sich beruhen, und melden sich dann irgendwann, andere schlagen diese Hospitationen bereits beim Gespräch vor.
Was ist heute aber recht gut verbreitet, was weniger? Was haltet Ihr selbst für sinnvoll, was weniger? Sollte jeder Bewerber hospitieren oder nur die, die in die engere Auswahl gekommen sind?
Ich hatte auch ein so genanntes Probearbeiten, wobei ich es im Nachhinein nicht so bezeichnen würde. Ich war einen Vormittag lang im Betrieb und wurde durch die verschiedenen Abteilungen geführt, in denen ich später unter Umständen arbeiten werde. Dann haben sie mir auch noch das Lager und einige andere wichtige Dinge im Gebäude gezeigt. Arbeiten, Aufgaben erfüllen oder ähnliches musste ich nicht. Meine Schwester hatte bei dem gleichen Unternehmen bereits vor einigen Jahren einen sogenannten Probearbeits-Tag, bei ihr kam es dem Probearbeiten schon sehr viel näher. Sie musste beispielsweise einen Kunden anrufen und eben zeigen, dass sie mit diesen gut umgehen kann, weil dies in ihrem späteren Ausbildungsberuf das auch von ihr verlangt wird.
Ich finde es durchaus sinnvoll, solche kleineren Tests durchzuführen. Beim Vorstellungsgespräch kann ja jeder von sich behaupten, dass er gut mit Kunden umgehen kann, hier kann sich das Unternehmen versichern, dass das nicht einfach nur daher gesagt wurde. Um andere Fähigkeiten, zum Beispiel die Teamarbeit zu testen, sind ja auch Assessment Center sehr verbreitet, vor allem bei der Vergabe von Ausbildungsplätzen. An sich finde ich die Idee eines Assessment Centers gut, aber hier kann der Bewerber schnell das Gefühl bekommen, dass er von den ganzen Prüfern und Personalleitern beobachtet wird, was unter Umständen dazu führt, dass er sich unnatürlich verhält.
Letztlich muss jedes Unternehmen selbst entscheide, wo die Prioritäten liegen. Manchen Unternehmen genügt ein Vorstellungsgespräch, weil sie besonders Wert auf die Persönlichkeit liegen, andere wiederum sind auf die Fähigkeiten fixiert und lassen den Bewerber einen Eignungstest ausfüllen. Probearbeiten finde ich immer dann sinnvoll, wenn die man nach dem Bewerbungsgespräch noch mehrere Bewerber zur Auswahl hat und allein durch das Vorstellungsgespräch keinen mehr ausschließen kann. Ein Probearbeiten kann dann nicht nur zeigen, was der Bewerber kann, sondern auch noch einmal verdeutlichen, ob der Bewerber zum Unternehmen passt oder nicht.
Anhand von Zeugnissen und dem persönlichen Auftreten beim Vorstellungsgespräch kann sich der künftige Arbeitgeber ein Bild vom dem Bewerber machen und sich einen persönlichen ersten Eindruck verschaffen.
Beim hospitieren an einem Tag kann sich ein Bewerber verstellen und besonders positiv auffallen. Hat der Bewerber ausgerechnet dann einen schlechten Tag, so wird er die Stelle nicht bekommen.
Viele Betriebe nutzen leider Personen aus und lassen wie am Fließband Menschen zum Probearbeiten antanzen. Eingestellt wird am Ende meist keiner. Meiner Ansicht nach dient die Probezeit dazu einander kennen zu lernen. In dieser Zeit können beide Parteien prüfen, ob sie die richtige Wahl getroffen haben. Unbezahltes Probearbeiten sollte verboten werden!
Ich bin eigentlich der Meinung, dass nur die Bewerber zu einem Probearbeiten eingeladen werden sollten, die durch das Bewerbungsgespräch in die engere Auswahl gekommen sind. Ich bin aber auch mal direkt bei einem Vorstellungsgespräch zu einem Probearbeiten eingeladen worden. Deswegen vermute ich mal, dass dort alle Bewerber auf diese Stelle zu einem Probearbeitstag eingeladen wurden. Natürlich kann ein potentieller zukünftiger Arbeitgeber anhand der Unterlagen, die ihm vorliegen, schon einiges darüber sagen, ob ein Bewerber geeignet scheint.
Aber trotzdem finde ich, dass er erst mal mehrere Bewerber anhören sollte und dann einige in die engere Auswahl nehmen sollte, die dann zur Probe arbeiten dürfen. Bei mir hatte das Probearbeiten in dem Betrieb nichts ergeben und ich habe die Stelle nicht bekommen. Was verbreiteter ist, kann ich nicht sagen. Bei dem Betrieb, wo ich jetzt arbeite, ist es so, dass nur die Bewerber in der engeren Auswahl zum Probearbeiten kommen dürfen.
In meinem Beruf (Gesundheits- und Krankenpflegerin in der ambulanten Pflege) gehört das Hospitieren für 1 - 2 Schichten zum Alltag. So kann zum einen der Bewerber für sich herausfinden ob ihm diese Tätigkeit zusagt und der Betrieb kann sehen ob der Bewerber überhaupt ins Team passt und ob ihn die Patienten akzeptieren. Ich finde diese Art von Probearbeit eigentlich sehr gut, jedoch sollten, meiner Meinung nach, auch nur diese Bewerber hospitieren die in die engere Wahl kommen. Wenn jeder Bewerber einen Tag Probearbeit bekommt würde das zu viel Unruhe ins Team bringen und die Patienten würden sich auch bedanken.
Diese Meinung vertrete ich aber nur bei bestimmten Berufsgruppen. Mein Mann (Berufskraftfahrer) sollte ebenfalls
1 Woche Probearbeiten. In diesem Fall sehe ich nicht wirklich einen Sinn. Er besitzt alle notwendigen Scheine und kann auch einige Jahre Berufserfahrung vorweisen. Ich verstehe nicht wirklich was da ein Probearbeiten bewirken soll. Er würde dann eine Woche die Touren fahren, ggf. mit einem weiteren Fahrer und was würde das aussagen? Auch wenn man einige Tage mit einem Kollegen fährt, während dieser Zeit kann sich jeder Mensch verstellen.
Das er LKW fahren kann beweist seine Berufserfahrung und dass er mit Kunden ordnungsgemäß umgeht beweist seine langjährige Zugehörigkeit im vorherigen Betrieb. Ansonsten sind die Berufskraftfahrer sowieso alleine im LKW und fahren ihre Touren die von den Disponenten zugeteilt werden. Kontakt zu Kollegen haben sie meist nur über Telefon oder Funk und da verstehen sich die Männer sowieso sehr gut.
Also meine Meinung: Hospitieren oder Probearbeiten nur in den Berufen wo es auch notwendig ist, ansonsten ist es echte Zeitverschwendung!
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