Warum Rate als Schulden bezeichnen?
Wir haben ein paar Sachen auf Rate gekauft. Das zahlen wir immer soweit ganz pünktlich ab und Probleme gibt es da fast nie. Kommt vielleicht mal vor, dass wir mal ein bisschen später überweisen, aber das kann mal passieren. Also eigentlich ist das kein Problem und heutzutage kauft ja auch jeder auf Rate ohne Probleme.
Eine Freundin von mir sagte jetzt, dass sie ganz wirr im Kopf wär bei so viel Schulden wie wir haben. Da habe ich ihr gesagt, dass man das nicht als Schulden sehen kann. Schließlich zahlen wir die Rate immer und wissen doch, dass wir das zahlen müssen. Als Schulden sehe ich das, wenn man nicht mehr zahlen kann und dann auch Besuch vom Gerichtsvollzieher hat. Also Schulden sind, wenn man nicht zahlt, aber das tun wir doch! Habe das bei meinen Sohn gesehen. Der hat Schulden. Wir aber zahlen das alles.
Ich habe nie darüber nachgedacht, aber würde nicht sagen, dass wir Schulden haben. Ist mir auch wichtig. Schulden sind nicht gut und hinterher kommt man nicht mehr klar damit und bekommt Ärger. Das ist nicht gut und das will ich nicht. Daher keine richtigen Schulden machen. Aber die Rate ist doch was anderes als wenn jemand nicht zahlt, oder?
Wenn man es genau nimmt, sind das schon Schulden. Die Bezeichnung hat nichts damit zu tun, ob die Schulen abgezahlt werden oder nicht. Ihr habt Dinge auf Raten gekauft. Ob jetzt direkt beim Versandhaus oder beim Autohändler oder eine Finanzierung über die Hausbank, bei demjenigen, bei dem das Geld geliehen wurde, habt Ihr Schulden.
Wenn man ein Haus kauft, macht man meistens auch Schulden (es sei denn, man kann es direkt bezahlen), auch wenn man sie über die Jahre abzahlt. Schulden haben nichts mit einem Besuch vom Gerichtsvollzieher zu tun. Wenn es soweit kommt, dass man seine Raten, sprich seine Schulden, nicht mehr zahlen kann, dann ist man "überschuldet".
Das Problem heutzutage ist, dass jeder alles auf Pump oder auf Raten kaufen kann, vom Fernseher über die Küche bis hin zum Toaster oder dem Schlafzimmerschrank. So häufen sich diverse Verträge zur Ratenzahleung an. Da zwanzig Euro, da 50 Euro.Am Ende kommt dann ein stattlicher Betrag raus, den viele (viele Jugendliche tappen in diese Falle) dann nicht mehr bedienen können, und schon spricht man von Überschuldung. Der Normalbürger, der seine Ratenzahlungen fleißig leistet, ist "nur" verschuldet.
Alle noch nicht beglichenen Geldbeträge sind im Prinzip Schulden, egal ob diese bereits (über)fällig sind, oder nicht. Rein von der Wortherkunft bedeutet das ja nur, dass man jemandem noch etwas schuldet, und das tut man ja, wenn man eine Rechnung noch nicht bezahlt hat. Gerät man bei der Begleichung der Schulden in Rückstand und kann nicht mehr alles rechtzeitig bezahlen, dann spricht man korrekterweise von Überschuldung.
Natürlich sind das Schulden. Denn du schuldest den Leuten, dem Versandhaus oder dem Geschäft ja das Geld, was du monatlich abzahlst und wenn es schon so weit ist, dass man ab und an auch später zahlt, als es nötig ist, dann muss man sich schon Gedanken machen. Schulden hat man immer, wenn man was kauft, was man nicht auf einmal bezahlen kann. Wenn man etwas bekommt, was man nicht restlos zahlt, dann hat man Schulden, die man zahlen muss und abzahlen muss und das sind Schulden.
Ich kann es verstehen, wenn jemand Raten als Schulden bezeichnet und im Grunde sehe ich es auch so. Sicher bezahlt man diese Schulden mit der Zeit ab, aber man schuldet ja jemandem die Summe, die noch aussteht. Sicher ist es etwas anderes, ob man sich etwas mit Ratenzahlung finanziert oder ob man so viele Schulden hat, dass man diese gar nicht mehr zahlen kann. Aber trotzdem ist es in beiden Fällen so, dass man bei jemandem noch Beträge ausstehen hat, die man noch bezahlen muss.
Schulden sind alle Verbindlichkeiten, nicht nur solche, die man nicht mehr begleichen kann. Jeder, der ein Haus baut und einen Kredit aufnehmen muss, hat Schulden. Auch wenn er die monatliche Tilgung fristgerecht bezahlt.
Sobald du eine Ware oder Leistung erhalten hast, die du nicht bezahlst hast, hast du auch Schulden. Das gilt prinzipiell auch für alle nicht beglichenen Rechnungen. Und es gilt natürlich auch, wenn du auf einem anderen Konto noch die hundertfache Summe in bar herumliegend hast.
Es ist also etwas ganz normales, Schulden zu haben. Kritisch wird es natürlich erst dann, wenn das vorhandene Eigenkapital (also z.B. Bankguthaben) geringer ist als die Schulden. Wenn jemand ein Haus baut, ist das logischerweise ein normaler Zustand. Dort hat man aber auch einen großen Gegenwert. Anders sieht es aus, wenn man sich mit Konsumgütern "verschuldet". Dann hat man eben keinen ausreichenden Gegenwert mehr, weil Konsumgüter sehr schnell an Wert verlieren.
Sollte man in eine solche Lage kommen, sollte man umgehend sein Konsumverhalten überdenken, auch wenn man die monatlichen Raten noch begleichen kann. Schließlich hat man absolut keine Reserven mehr, falls man doch eine dringende, größere Anschaffung tätigen muss oder sich etwas an der Einkommenssituation ändert.
Diamante hat geschrieben:und wenn es schon so weit ist, dass man ab und an auch später zahlt, als es nötig ist, dann muss man sich schon Gedanken machen.
Kommt aber darauf an, ob das passiert, weil das Geld knapp ist oder weil man etwas schlampig mit den Raten umgeht. Ich zahle manchmal Rechnungen auch ein paar Tage zu spät, weil ich es manchmal vergesse gleich zu zahlen und dann denk ich erst zu spät wieder dran. Das liegt aber nicht daran, dass kein Geld zum Bezahlen da wäre.
Solange man den Überblick über seine Verbindlichkeiten hat, spricht ja auch nicht viel dagegen, Sachen auf Raten zu kaufen. Für mich persönlich wäre das aber eher nichts. Klar große Anschaffungen wie ein Auto oder ein Haus kann man meist nicht aus der Portokasse zahlen, aber jetzt eine Anschaffung, die ein paar hundert Euro kostet in 20 oder 30 Raten aufzuteilen, wäre mir einfach zu umständlich. Wenn da über Monate was von meinem Konto abgebucht wird, würde mich das einfach nerven.
Aber nicht jeder kann sich eben alles sofort leisten und dann schuldet man eben dem Verkäufer noch Geld. Natürlich sind das dann auch Schulden, warum sollten es denn keine sein? Nur weil man Schulden hat, muss das ja noch nicht schlimmes heißen, solange man sie eben bedienen kann. Schulden per se sind ja kein Problem, problematisch werden sie erst, wenn man sie nicht mehr bedienen kann.
Doch, ich finde man kann schon sagen das es sich hierbei um Schulden handelt. Wenn du etwas kaufen möchtest, aber nicht genug Geld hast kannst du das Produkt oft in Raten zahlen. Die Firma leiht dir quasi erstmal das Geld was du dann Stück für Stück abbezahlst. Das ist dann so ähnlich wie bei einem Kredit, und bei dem hat man ja auch Schulden.
Also jetzt mal ehrlich, was glaubst du was eine Ratenzahlung ist? Sobald du etwas auf Rate kaufst schuldest du jemanden Geld und hast somit auch Schulden. Das hat nichts damit zu tun ob du die Rate bezahlst oder nicht. Im Prinzip ist das nichts anderes als ein Kleinkredit. Sicher hat man erst dann Probleme mit den Schulden wenn man die Raten nicht mehr bezahlt, aber Schulden hat man schon vorher.
Sicher geht es oft nicht anders als das man etwas auf Rate kauft wenn man etwas benötigt, doch ich finde immer wieder das es den Leuten zu leicht gemacht wird. Ich habe in meiner Bekanntschaft leider schon einige Fälle miterleben müssen die das auch so gesehen haben wie du, und dann ist irgendwann mal etwas passiert, also zum Beispiel Krankheit oder Arbeitslosigkeit, und dann gab es große Probleme mit den Raten. Auch wenn sie am Anfang recht klein schienen, waren es dann doch zu viele. Und diese Leute haben es am Anfang auch nicht eingesehen das eine Ratenzahlung nichts anderes als Schulden sind.
Sobald jemand von dir Geld zu bekommen hat, sind das Schulden. Ob das die Rechnung in der Autowerkstatt ist, die man einfach mit einem Schlag bezahlt oder eine Ratenzahlung, ist dabei egal. Allerdings hat deine Freundin schon Recht. Immerhin kommst du selbst schon nicht mehr richtig klar, wenn du die Termine verpennst.
Da wäre es wohl sinnvoll, wenn du bei deiner Bank einen Kredit beantragst. Und wenn der genehmigt wird, dass du alle offenen Verbindlichkeiten damit begleichst, damit du dann nur noch eine monatliche Rate zu zahlen hast. Es mag zwar einfach sein, alles mögliche auf Ratenkauf zu beschaffen. Aber du siehst doch selbst, dass man schnell den Überblick verliert und nicht mehr pünktlich überweist.
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