Pfandfreie Plastikflaschen, wie in Österreich, optimaler?

vom 16.12.2012, 20:42 Uhr

Nachdem wir oft in Deutschland sind und auch bei heißem Wetter schnell Durst bekommen, kaufen wir oft und gerne Mineralwasser in Plastikflaschen. Was wir dabei bemerkten, war, dass ein Pfand von bis zu 25 Cent beim Kauf fällig wird. Für uns als Touristen war das mächtig doof, weil wir 50 Cents für Flaschen ausgeben mussten, die nicht jeder Supermarkt zurücknimmt. Außerdem wer geht schon mit solchen Flaschen in den nächsten Kaufhof und stellt sich dort für die Refundierung an.

Im Alltag finde ich aber das System sehr gut und so könnte man sicher auch die Anzahl der achtlos weggeworfenen Plastikflaschen in Österreich, wo es kein Pfand auf solche Flaschen gibt, vermindern. Vielen Deutschen ist das System auch wieder zu umständlich und sie werfen bis zu einen Euro in die Tonne. Das wissen viele arme Leute und plündern praktisch die Tonnen oder rennen durch die Züge, um die Mülleimer zu inspizieren. Manchmal kommt es sogar zu Streitereien um Reviere und wer was zuerst gesehen hatte?

Seid Ihr mit Eurem Pfandsystem in Deutschland so zufrieden oder wollt Ihr auch pfandfreie Flaschen wie in Österreich? Tragt Ihr jede Flasche einzeln zurück oder sammelt Ihr erst einen Korb voll und geht erst dann los? Seht Ihr auch Nachteile in diesem Pfandsystem oder ist es absolut perfekt und man kann nichts mehr an ihm verbessern? :o

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ich finde das System an sich hat eigentlich viel Sinn. Das Problem ist nicht, dass man das Zeug wieder abgeben muss, sondern dass vielen diese 25 Cent einfach zu wertlos sind. Sie schmeißen es dann trotzdem weg, aber das ist jedem sein eigenes Bier. Vor allem in Schulen habe ich das von jüngeren Schülerinnen und Schülern festgestellt.

Pfandlose Plastikflaschen wie in Österreich finde ich nicht gut. Das selbe gibt es in Polen. Dank dem eher geringerem Umweltbewusstsein habe ich oft mitbekommen, beziehungsweise gerochen, dass diese Plastikflaschen im Schwarzkohleofen mitverbrannt worden sind. Sie nehmen im Müll viel Platz ein und kosten nichts. Deshalb wäre es meines Erachtens sehr angebracht auch dort einen Pfand einzuführen.

Für die wenigen Touristen ist es mit Sicherheit blöd, das stimmt. Mich selbst nervt es auch, wenn ich einen langen Schultag vor mir habe, und dann in meinem vollen Ranzen diese blöde leere Plastikflasche dazwischenquetschen muss, weil ich sonst 25 Cent wegwerfe. Genau so wird es einigen Leuten gehen, die nicht nur nach Deutschland kommen, sondern auch aus Deutschland abreisen. Man nimmt oft gerne mehr zu trinken mit, muss diese Flaschen dann aber aufbewahren, oder gleich mehrere Euros wegwerfen. Aus Umweltgründen, wenn man sich zum Beispiel die Straßen in Rom anschaut (alles extrem zugemüllt) oder eben das Verbrennen in Polen, dann finde ich den Pfand letztendlich gut. Er zwingt einen zum besseren Umweltschutz.

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» Zollstock » Beiträge: 338 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Oh, Du siehst das ähnlich wie ich. Bei uns gibt es weder auf Dosen noch auf Plastik Pfand und da muss man sich nur manche Tonnen oder Straßenränder ansehen. Von daher sollte auch bei uns das System nicht nur auf Glasflaschen bestimmter Typen beschränkt sein. Früher gingen wir Dosen sammeln und der Wald gegenüber war total sauber. Wir bekamen im Laden aus dem Alufanten ein Trinkgeld und der Umwelt wurde gutgetan.

Wenn wir Pfand hätten, könnte sich sicher jedes Kind hier und da einen Euro ersammeln und so auch ein besseres Gefühl für den Geldwert gewinnen. So pressen wir die Flaschen zusammen und bringen sie zur Sammeltonne, weil sie um die Ecke ist. Dort, wo man dafür 1 km braucht, liegen die Flaschen im Restmüll oder sogar auf der Straße und von daher beneide ich das deutsche System. :x

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ich finde das Pfandsystem auf jeden Fall sinnvoll. Die PET-Flaschen können doch sehr gut wiederverwertet werden. Aus alten PET-Flaschen können zum Beispiel Fleecejacken hergestellt werden. Das Recycling funktioniert dann sehr effektiv, wenn die Flaschen wirklich gezielt zurückgegeben werden. Wenn sie einfach im Müll entsorgt werden würde, wäre das schwierig.

Wenn man unterwegs ist, sind die 25 Cent natürlich sehr ärgerlich, weil man meistens wohl keine Lust hat, die Flasche die ganze Zeit mit sich herumzuschleppen. Doch diese Situationen sind doch eher selten, wenn man für den täglichen Bedarf kauft, kann man die leeren Flaschen ja problemlos sammeln und zurückgeben.

Ich persönlich nutze dennoch lieber Mehrwegflaschen, weil diese im Kasten einfach bequemer transportiert werden können und auch als ganzes zurückgegeben werden können. Das Einlesen einzelner Flaschen ist leider doch etwas mühsam. Das ist sicherlich ein Punkt, bei dem bei unserem Pfandsystem noch Verbesserungspotential besteht; die Automatenhersteller müssten hier vielleicht nachbessern und die Getränkehersteller könnten sich sicherlich noch bessere Systeme überlegen, um ein Kistensystem auch bei Einwegflaschen zu einzuführen.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich finde das deutsche System ziemlich ätzend. Ich komme aus einem Land, in welchem das Pfandsystem nicht besteht und in dem ich selten überfüllte Mülleimer auffinde. Das Einzige, was stattfindet, ist die Mülltrennung und Plastikmüll wird durchaus wiederverwertet. Ich fahre auch des Öfteren über die Grenze und kaufe mir Flaschen ohne Pfand. Aus dem einfachen Grund, dass ich bei längeren Arbeitstagen oder längeren Reisen nicht ständig die Flaschen mitschleppen muss.

Dass sich nun jedes Kind mit Flaschen den ein oder anderen Euro ersammeln wird, das bezweifle ich schon. Wir sammeln zwar auch die Flaschen zu Hause, aber aus meiner Berufsschulzeit weiß ich, dass die Flaschen schon recht störend sein können und ich habe sie dann auch einfach weggeworfen. Auch habe ich bemerkt, dass die Getränke in Deutschland trotz Pfandsystem deutlich teurer geworden sind und man kommt ohne Pfand teilweise selten bei den Markenprodukten unter einen Euro.

Ich denke, dass jeder es sich mit sich selbst ausmachen muss, wie er mit Plastikmüll umgeht. Glasflaschen sollten einfach zurückgenommen werden und wiederverwendet werden, was ja auch teilweise so ist. Aber für die Plastikflaschen sollte man nicht unbedingt nun Pfand verlangen. Jedoch sollte jeder Mensch um die Auswirkungen des Wegschmeissens in der Umwelt wissen und bewusster Müll trennen. Das ist auch schon ein Effekt auf die Umwelt und man muss nicht ständig haufenweise Flaschen sammeln oder Einzelflaschen immer sofort wegbringen, damit sie einen nicht behindern.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12582 » Talkpoints: 9,16 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Also manche Worte verblüffen mich sehr. Ich dachte, das wäre nur mein Touristenproblem. Ja, wenn ich eine Flasche vom EDEKA kaufe, bekomme ich die beim Kaufhof nicht mehr los. Wir fotografieren viel und müssen die leere Flasche durch die halbe Stadt tragen. In Erfurt fand ich bei der Straßenbahn endlich einen Stand, der meine Sorte führte und ich bekam das Geld zurück. Meistens machen wir das schon so, dass wir nur 0,25 Liter Wasser kaufen, die auf einmal zu zweit vor dem Geschäft austrinken und ich stelle mich danach wieder fünf Minuten lang an der Kassa an. Dabei habe ich mich schon öfters wie ein Schnorrer gefühlt.

Neulich hatte ich aber in Lüneburg einen Euro verdient. Ein Herr wollte bei so einem Schnellbäcker die Flaschen zurückbringen, wo aber zehn Leute anstanden. Er warf sie leicht auf den nächsten Tisch und ging einfach, weil ihm das zu blöd war. Ich nahm die gemeinsam mit unserer leeren Flasche und brachte die brav zur Kassa, mit 10 Minuten Wartezeit. Vielleicht sollte man die Rückgabeart doch noch optimieren. :oops:

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ich finde unser System eigentlich schon ganz gut. Wir bringen eigentlich immer alle Pfandflaschen zurück, weil da doch schon ganz viel Geld zusammenkommt wenn man die Flaschen sammelt, und dann auf einmal alle abgibt. Existiert das System mit den Geld bekommen wenn man eine Flasche abgibt aber nicht mehr, wird es noch mehr Menschen geben die die Flaschen einfach wegwerfen weil diese für sie keinen Wert mehr habe.

Ich bin aber auch der Meinung dass das System auch in Deutschland noch verbessert werden könnte. Es werden einfach viel zu viele Flaschen weggeworfen, weil viele der Meinung sind, dass es sich sowieso nicht lohnt diese abzugeben.

» MyDream » Beiträge: 142 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde das Pfandsystem grundsätzlich ganz gut, auch wenn ich nicht wirklich nachvollziehen kann, dass auf Wein, Sekt, Säfte und Milchgetränke zum Beispiel kein Pfand erhoben wird. Das finde ich unlogisch und gerade die Verpackungen von solchen Getränken sehe ich immer wieder irgendwo im Gebüsch, wenn ich mit dem Hund durch den Park gehe. Aber ich habe schon den Eindruck, dass andere Getränkeverpackungen weniger oft in der Gegend herumliegen, was letztendlich auch Sinn der Sache ist.

Durch das zu entrichtende Pfand sind viel mehr Leute in der Lage, ihre Flaschen zurückzubringen anstatt sie einfach wegzuwerfen. Falls dann doch mal Flaschen weggeworfen werden, sind sie für die zahlreichen Flaschensammler attraktiv, die die Flaschen dann aufheben. Dadurch dürfte ein Großteil der leeren Flaschen nicht lange liegen bleiben.

Ich habe bisher nur selten die Erfahrung gemacht, dass Flaschen nicht auch in anderen Läden angenommen werden. Ab und zu kommt das mal vor, aber eben nicht besonders oft. Gerade in größeren Supermärkten ist das kaum ein Problem, auch nicht für Touristen. Ich sammele meine leeren Flaschen meistens zu hause. Wenn ich unterwegs mal etwas trinke, landen sie auch mal im Kofferraum des Autos. Meistens bringe ich meine Pfandflaschen aber erst zurück, wenn sich einige angesammelt haben.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich bin absolut nicht zufrieden mit dem deutschen Pfandsystem, welches für die Einwegflaschen eingeführt worden ist. Ich fand es viel besser, die Flaschen einfach pfandfrei einkaufen zu können und sie dann zu hause in den gelben Sack zu stecken.

Was mich total nervt ist, dass ich wirklich immer, wenn ich mir ein Getränk in einer solchen Einwegflasche kaufen möchte, diese fünfundzwanzig Cent mit bezahlen muss. Manchmal habe ich das Problem, dass ich in der Universität bin und mein Getränk zu hause vergessen habe. Dann habe ich nicht immer Geld bei mir, aber in der Regel lässt sich ein Euro in meiner Jackentasche finden. Nur ist es meistens auch nur ein Euro und nicht viel mehr. Was zu wenig ist, denn für ein Getränk in der Universität muss ich neunzig Cent bezahlen im geringsten Fall und dann auch noch fünfundzwanzig Cent Pfand. Meistens kann ich dann dieses Geld nicht ganz aufbringen und muss es mir von jemanden leihen, wenn ich jemanden finde, den ich kenne.

Und wenn ich dann ein Getränk gekauft habe, dann kann ich wegen des Pfands die Flasche nicht einfach so in den nächsten Mülleimer schmeißen, ich muss den ganzen Tag damit herum laufen. Sie steckt also immer in meiner Tasche und nimmt dort Platz weg. Wenn ich dann wieder einkaufen gehe, dann muss ich zu hause einen ganzen Sack voll mit Pfandflaschen einsammeln und dann muss ich mich vor einem Pfandautomaten in der langen Schlange anstellen und Flasche für Flasche einlegen. Das dauert ewig! Und immer die Probleme mit Flaschen, die der Automat nicht annimmt. Früher ist es einfacher gewesen und ich finde, dass man den blöden Dosenpfand wieder erlassen könnte.

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» olisykes91 » Beiträge: 5367 » Talkpoints: 24,16 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


olisykes91 hat geschrieben:Manchmal habe ich das Problem, dass ich in der Universität bin und mein Getränk zu hause vergessen habe. Dann habe ich nicht immer Geld bei mir, aber in der Regel lässt sich ein Euro in meiner Jackentasche finden. Nur ist es meistens auch nur ein Euro und nicht viel mehr. Was zu wenig ist, denn für ein Getränk in der Universität muss ich neunzig Cent bezahlen im geringsten Fall und dann auch noch fünfundzwanzig Cent Pfand. Meistens kann ich dann dieses Geld nicht ganz aufbringen und muss es mir von jemanden leihen, wenn ich jemanden finde, den ich kenne.

Du scheinst das ja vorher schon zu wissen, dass dir ein Euro nicht reicht. Dann könntest du doch einfach zwei Euro mitnehmen. Ich finde es sowieso komisch, wenn man nur mit einem Euro in der Tasche raus geht. Ein bisschen mehr sollte man doch immer dabei haben. Ich finde nicht, dass man dieses Problem der Tatsache anlasten kann, dass auf manche Getränke Pfand erhoben wird.

olisykes91 hat geschrieben:Wenn ich dann wieder einkaufen gehe, dann muss ich zu hause einen ganzen Sack voll mit Pfandflaschen einsammeln und dann muss ich mich vor einem Pfandautomaten in der langen Schlange anstellen und Flasche für Flasche einlegen. Das dauert ewig! Und immer die Probleme mit Flaschen, die der Automat nicht annimmt. Früher ist es einfacher gewesen und ich finde, dass man den blöden Dosenpfand wieder erlassen könnte.

Auch dieses Problem kann ich nicht nachvollziehen. Ich habe noch nie erlebt, dass mehr als ein oder zwei Leute vor mir am Pfandautomaten standen. Und selbst dann ist die Wartezeit nicht so lang. In sehr vielen Geschäften gibt es aber deutlich mehr als einen Pfandautomaten und lange Schlangen sind absolut nicht alltäglich. Vielleicht ist das bei dir zu hause anders.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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