Welche Dialekte hören sich gut an - welche gehen garnicht?

In den deutschsprachigen Räumen gibt es unzählige Dialekte. Die einen Dialekte hören sich richtig nett an und andere Dialekte wiederum hören sich nicht so gut an. Sicher kann man das auch nicht pauschalisieren, welcher Dialekt sich gut anhört und welcher nicht und das will ich auch gar nicht. Aber mich würde mal interessieren, wie
ihr persönlich es empfindet, wenn ihr Dialekte, inkl. des schweizerischen und des österreichischen Dialekts hört. Findet ihr einen Dialekt aus einem deutschsprachigen Raum besonders gut oder besonders schlecht? Gibt es vielleicht auch Dialekte, die euch tierisch nerven?

Ich finde bayrisch als Dialekt ganz toll, wohl auch, weil ich in Bayern wohne. Was meiner Meinung nach gar nicht geht, ist sächsisch. Das klingt für mich und da will ich niemanden beleidigen, wirklich schlimm. Aber ich denke, dass jeder da so seine Favoriten hat. Auch norddeutsch finde ich richtig klasse.

Ich muss sagen, dass ich Dialekte generell schrecklich finde. Ich mag es einfach gar nicht, wenn jemand Dialekt spricht. Das hört sich für mich einfach nicht gut an. Besonders stark ausgeprägte Dialekte sind da natürlich ganz schlimm. Von mir aus kann eine Person noch so attraktiv sein, sobald sie den Mund aufmacht und sie im richtig schlimmen Dialekt spricht, finde ich sie gleich weniger attraktiv. Ich finde hochdeutsch einfach am schönsten. Da kann kein einziger Dialekt herankommen.

Ich selbst bin umgeben von Menschen, die einen schwäbischen Dialekt haben. War ich in der Realschule, war es Gang und Gäbe, dass man schwäbisch sprach. Um nicht die einzige zu sein, die anders sprach, habe ich mir den Dialekt auch ein wenig angewöhnt, was ich aber nicht gerne gemacht habe. Als ich dann auf das Gymnasium in einer anderen Stadt kam, war ich dann richtig erleichtert, dass es auch Leute in meiner Klasse gab, die hochdeutsch sprachen. So konnte ich meinen schwäbischen Dialekt wieder ablegen und auch normal hochdeutsch sprechen. Trotzdem war der Anteil derjeniger, die schwäbisch sprachen, sehr hoch.

Was ich auch noch ganz besonders schlimm ist, ist schweizerdeutsch. Ich selbst hatte ein Semester lang in der Schweiz studiert und bin am Anfang wirklich verzweifelt, da ich nicht ein Wort verstanden habe. Mit der zeit habe ich mich an diesen Dialekt gewöhnt, doch gemocht habe ich ihn nie. Ich weiß nicht, aber ich finde dieses Krächzen einfach alles andere als schön und sogar richtig schlimm. Dieser Dialekt ist einfach nur furchtbar für mich, egal wer ihn spricht. Von daher bin ich wirklich sehr froh, dass ich nun an einer Universität bin, an der nun die meisten hochdeutsch sprechen. Höre ich noch irgendwo Schweizer Dialekt, bekomme ich fast die Krise und würde mir am liebsten die Ohren zuhalten. Schrecklicher kann ein Dialekt meiner Meinung nach, gar nicht sein.

Bayrischen Dialekt finde ich auch schlimm, genauso wie Berliner Dialekt. Von daher bin ich immer wieder froh, Leuten zu begegnen, die genau wie ich, hochdeutsch sprechen. Leider sind diese Leute selten.

Da ich aus dem Schwabenland komme, mag ich natürlich auch den schwäbischen beziehungsweise auch noch ein wenig den fränkischen Dialekt am liebsten.

Was ich überhaupt nicht mag ist sächsisch. Das ist durch meinen Englisch- und Geschichtslehrer bedingt, der wirklich einen extremen sächsischen Dialekt hat. An sich ist das ja nicht so schlimm, aber im Englischunterricht kann ich mir fast nicht das lachen verkneifen, wenn er beispielsweise "open you books" sagt. Wie er die "o"s in "books" ausspricht ist einfach total ungewöhnlich für mich als Schwäbin und das klingt für mich auch sehr amüsant. Was ich auch nicht allzu gerne mag ist bayerisch, wenn es sehr ausgeprägt ist, ansonsten ist es in Ordnung.

Den sächsichen Dialekt mag ich nicht so, aber finde die restlichen nicht schlimm. Ich selbst spreche den hessischen Dialekt und bin durch meine Mutter auch den määnzerischen, den ich wirklich mag, gewohnt. Den schweizerdeutschen Dialekt finde ich auch gut. Ich studiere seit ca 1.5 Jahren in der Schweiz und habe am Anfang kaum etwas verstanden. Mittlerweile verstehe ich eigentlich so gut wie alle Dialekte in der Schweiz sehr gut, wobei mir der Badener und der St. Gallener am meisten zusagt. Den Berner Dialekt finde ich nicht so toll.

Mittlerweile spreche ich selbst eine Mischung aus Hochdeutsch, Hessisch und (ein kleines bisschen) Schweizerdeutsch, zumindest sagen mir das meine deutschen Freunde. Die meisten meiner Kollegen sind jedoch Schweizer und ich hatte noch nie das Problem, dass jemand von mir verlangt hat, dass ich Schweizerdeutsch spreche. Was ich ohnehin lachhaft fände, da wirklich jeder in der Schweiz einen anderen Dialekt spricht ... Man gewöhnt sich nur ziemlich schnell daran, wenn man den ganzen Tag nur Schweizerdeutsch hört.

Ich mag einen harten norddeutschen Akzent, so wie man ich häufig hier bei uns im Norden antrifft, wenn jemand überwiegend Plattdeutsch spricht und dann doch mal auf Hochdeutsch schnackt. Das hört man einfach sofort und auch bei mir hört man eine gewisse Härte in der Stimme, die mir aber immer schon sehr gut gefallen hat. Es hat einfach einen ganz eigenen Charakter, so zu sprechen.

Was aber wirklich überhaupt nicht geht, das ist Sächsisch. Ich finde es total fürchterlich, man kann es ja kaum erstehen! Ich möchte ja niemanden angreifen, aber für mich klingt es immer so nuschelig und ungeschliffen. Meine Nackenhaare stellen sich auf und ich bekomme Gänsehaut vor lauter gruseln. Aber die Sachsen können ja nicht wirklich etwas dafür, dass sie so sprechen und ich würde nur wegen seines Akzents niemanden meiden, aber schön oder gar melodisch finde ich diesen Dialekt absolut nicht. Ich finde ihn eben nervig auf seine eigene Weise, weil ich finde, dass die Sachsen in ihrem Dialekt eine schrille Stimme haben und eben so spitz reden.

Ich mag das Tirolerische gar nicht, weil das hört sich so an, als ob man ein Reibeisen im Hals hätte. Ich würde nie so sprechen wollen, auch wenn ich nach Innsbruck ziehen würde. Südtirolerisch ist schon angenehmer als die sagen du bischt, usw.. also das unnötige sch in den Worten regt mich auch etwas auf. Von Deutschland her verstehe ich manche Sachsen nicht richtig, weil ich mich erst reinhören muss, was die so reden. Wienerisch ist auch nicht der schönste Dialekt, aber keine Halskrankheit, sondern eher eine Obszönität.