Kind tut sich weh, verhätscheln oder wie reagieren?

vom 15.12.2012, 09:50 Uhr

Ich habe zwei kleine Kinder, die sich auch mal des Öfteren wehtun. Ich handhabe viele Situationen unterschiedlich. Meist ist es so, dass wenn mein Kind draußen hin fällt oder auf die Nase fliegt, dass ich es meist aufhebe und sage, dass nichts passiert und das es weiter laufen soll. Meist läuft er oder sie dann auch weiter, ohne zu weinen oder dem Hinfallen Aufmerksamkeit zu schenken. Meist übergehen meine Kinder, dass sie hingefallen sind, weil ich daraus auch kein Drama mache, weil sie sich meist nicht doll weh getan haben. Sie tun dann so, als wäre nichts passiert.

Wenn meine Kinder sich aber die Finger klemmen in der Tür oder bei einem Schrank und dann total weinen, dann übergehe ich dies natürlich nicht. Ich gehe hin und tröste sie oder ihn und schaue nach, ob sie sich doll weh getan haben. Wenn es nicht so tragisch ist, dann puste ich kurz und gebe ein Küsschen auf das "Aua" und dann sagen wir "Bye bye aua" und dann hat sich die Sache auch wieder erledigt.

Wenn meine Kinder aber aus irgendeinem Grund bluten oder eine Beule haben und sich weh getan haben, dann weinen sie meist auch, was in der Situation nun auch mal verständlich ist, dann puste ich auch und dann geben wir auch Küsschen und sagen unseren Satz, aber meist hören sie dann trotzdem nicht auf zu weinen. Ich frage dann, ob ich Creme oder ein Pflaster darauf machen soll, aber meist verneinen sie das, weil sie das nicht so gerne mögen. Es reicht dann meist, wenn sie ein Tuch bekommen, womit die das Blut auffangen können oder ein Kühlkissen für die Beule bekommen und damit zehn Minuten herum laufen und dann packen sie das wieder weg und dann ist auch wieder alles gut.

Also kann ich im Großen und Ganzen sagen, dass ich tapfere Kinder haben, die ich nicht zu "Weicheiern" erzogen habe, sowie ich es eigentlich auch immer wollte. Doch meine Mutter ist bei meinen Kinder so, dass bei jedem kleinen Wehwehchen die Zaubercreme aus dem Ärmel geschüttelt wird. Die Kinder schenken dem Wehwehchen kein Augenblick und meine Mutter rennt denen mit der Zaubercreme hinterher und will sie sofort verarzten. Selbst auf eine kleine Beule, die sich mein Sohn des Öfteren zu zieht, weil er ein kleiner Tollpatsch ist, will sie, so wie sie die Creme immer nennt, Zaubercreme darauf machen. Ich sage ihr dann immer, dass sie damit aufhören soll, weil die Kinder dem eh keine Aufmerksamkeit schenken und ich nicht möchte, dass sie bei jedem kleinen Wehwehchen zum Weichei mutieren und stundenlang herum heulen. Da stoße ich aber immer wieder auf taube Ohren bei meiner Mutter, weshalb wir uns denn auch des Öfteren mal in die Haare bekommen und ich mich aber am Ende durchsetze.

Wie handhabt ihr das mit euren Kindern, wenn die sich weh getan haben? Schenkt ihr dem Wehwehchen viel Aufmerksamkeit und verarztet alles sofort mit diversen Mittelchen? Oder geht ihr auf das Kind ein und beobachtet erst einmal die Situation, um zu schauen, wie das Kind reagiert, und handelt dann? Und die Großeltern, sind die auch so überkandidelt, dass sie das Kind total verhätscheln wollen, oder macht ihr das auch so? Mich würde das ganze Mal interessieren, wie ihr mit solchen Situationen umgeht.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Es kommt sicherlich auf das Alter an und wie das Kind selbst reagiert. Fällt es hin, steht auf und geht weiter, als wenn nichts gewesen wäre, muss man als Mutter auch nichts dazu sagen. Weint es, aber hat sich wenig bis kaum verletzt, dann sollte man auch trösten, wenn das Kind noch klein ist. Notfalls tut es eben auch ein Pflaster, wenn sich das Kind vorher nicht beruhigen will.

Meine zwei Mädels sind ja nun schon größer und wenn sie mehr Theater veranstalten, als die Sache wert ist, dann frage ich meist nur, ob ich den Notarzt rufen soll. Da ist dann ganz schnell wieder Ruhe. Wenn sie sich allerdings schlimmer verletzen, dann behandle ich die Verletzung natürlich auch.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich habe zwar noch keine Kinder, aber ich kann mich gut daran erinnern, wie das bei mir war als ich kleiner war. Meine Eltern haben uns Kinder auch immer dazu erzogen, tapfer zu sein. Sie haben uns auch mal getröstet, aber auch immer gesagt das es nicht so schlimm ist, und es eigentlich keinen Grund zum Weinen gibt, weil dadurch nichts besser wird.

Das hat uns Kinder schon von Anfang an gelehrt mit solchen Situationen ruhig umzugehen, und keine große Aufregung zu verbreiten. Bei meiner Schwester sind meine Eltern dann leider nicht mehr so konsequent gewesen, und jetzt heult sie immer nochmal gerne los, wenn sie sich nicht gerecht behandelt fühlt, oder einfach beleidigt ist. Sie ist im Gegensatz zu meinem Bruder und mir viel näher am Wasser gebaut. Ich finde es schon wichtig, dass man sein Kind tröstet, wenn es traurig ist, sonst hat es vielleicht das Gefühl, dass es nicht genug Liebe bekommt. Aber man sollte schon daran arbeiten, dass das Kind tapfer ist.

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» Finja18 » Beiträge: 1296 » Talkpoints: 61,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe ebenfalls zwei kleine Kinder, die sich sehr schnell weh tun und sich immer mal wieder etwas anschlagen. Auch diverse Stürze sind an der Tagesordnung, egal wie man aufpasst. Ich schaue mir die Situation generell zunächst einmal an und schaue, wie mein Kind reagiert.

Gibt mein Kind nichts um seine Wehwehchen, dann schaue ich, wie schlimm die Verletzung ist und handle dementsprechend. Schreit eines meiner Kinder, nehme ich es zu mir auf den Schoß, versuche zu eruieren, wo die Verletzung ist und blase dann und beruhige mein Kind. Erst danach wird geschaut, wie die eventuell vorhandene Wunde oder Verletzung behandelt werden muss.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



kai0409 hat geschrieben:Ich habe zwei kleine Kinder, die sich auch mal des Öfteren wehtun. Ich handhabe viele Situationen unterschiedlich.

Ich denke, dass das der richtige Weg ist. Kinder sollten schließlich auch lernen, dass es unterschiedliche Verletzungen gibt und manche weniger schlimm sind als andere. Deshalb finde ich es wichtig, dass man seinen Kindern klar macht, ab einem gewissen Alter zu unterscheiden, ob man sich nur erschreckt hat, es kurz weh tat oder eine Verletzung wirklich Schmerzen verursacht.

Auch ist es so, dass Erwachsene mit Kinderstürzen unterschiedlich umgehen. Deine Kinder sind ja vermutlich nicht nur gelegentlich bei ihrer Oma, sondern werden auch mal von anderen Erwachsenen betreut, zum Beispiel sonstige Verwandte, Babysittern, Kindergärtnern oder in Vereinen von Trainern.

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» Trisa » Beiträge: 3297 » Talkpoints: 31,17 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich habe noch keine Kinder, aber einen kleinen Neffen, der sich natürlich auch immer mal wehtut. Nun kommt es sicherlich auf die Verletzung an. Wenn er hinfällt und es tut nicht wirklich weh, dann läuft er auch weiter, weil er gelernt hat, dass er nur getröstet wird, wenn es wirklich wehgetan hat.

Wenn er weint, dann kommt meistens sofort jemand zu ihm und dann wird er getröstet. Sicherlich kann es dann auch manchmal nicht so schlimm gewesen sein, aber wenn er weint, dann ist es in meinen Augen schon etwas, was Beachtung finden sollte.

Er ist deswegen kein Weichei, er übersieht auch öfters mal, wenn es eigentlich wehtun sollte. So hat er sich neulich zum Beispiel den Kopf gestoßen und das schien ihn gar nicht zu beeindrucken, weil er gleich weiter gemacht hat. Sein Papa hat dann aber schon auch nachgefragt, ob das wehgetan hat.

Man sollte meiner Meinung nach schon zeigen, dass man mit dem Kind mitfühlt, wenn es etwas hat, aber auch nicht wegen jedem Kleinkram darauf eingehen. Wenn das Kind weint, sollte man aber schon reagieren, weil das ja nichts ist, was man wegerziehen muss. Weinen ist durchaus in Ordnung.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich habe selber keine Kinder, aber mein Exfreund hatte ja eine Tochter und da kann ich schönes erzählen. Die hat es auch hin und wieder auf die Nase gelegt. Sie war fünf Jahre alt. Einmal da haben wir fast nichts mitbekommen, denn sie und ihre Freundin sollten nicht an der Rampe spielen, nicht gehört, hingefallen und da hat sie geschaut, dass wir es ja nicht mitbekommen. Genau an dieser Rampe ist sie wieder hingefallen, als ich daneben war, ich hab sie aufgestellt, geschaut wie es ihr geht und wie die Verletzung aussieht und weiter ging es. Da war kein Problem bei. Dann war mal ihre Mutter da, wieder hingefallen, ich stellte sie auf und sie wollte weiter spielen. Mutter rennt hin und verhätschelt sie und plötzlich fängt sie das weinen an ohne Ende.

Ich würde jedes Kind, egal ob es meins ist oder nicht, hinstellen und weiter machen mit was auch immer. Paar Worte und das war es dann. Wenn es natürlich blutet oder so etwas in der Art dann natürlich die Wunde versorgen. Abends beim Bett gehen würde ich dann halt nochmal schauen und fragen ob etwas weh tut oder ob es ein blauer Fleck wird.

Ich kann es nicht leiden, wenn man ein Drama darum macht. Das heißt nicht, dass man tapfer sein muss oder nichts zeigen darf. Doch wie oft stoßen wir uns auch oder tun uns weh und schenken dem keine Beachtung. Ich denke dass immer Tränen kommen werden, wenn man sehr viel Aufmerksamkeit schenkt und das dies vielleicht nicht so gut ist und dann oft so eine Reaktion des Kindes dann kommen kann. Denn wenn Tränen kommen, dann bekommt man ja mehr Aufmerksamkeit.

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» kleineliebe » Beiträge: 1817 » Talkpoints: 2,92 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke dass ich hier ein recht tapferes Kind habe und weiß eben genau wann ich wirklich zu reagieren habe. Wenn ich jetzt daran denke wie sie angefangen hat zu gehen ist sie ja laufend auf die Nase gefallen. Wir haben hoppala gesagt und sie ist aufgestanden und weiter gelaufen. Die meisten Kinder die ich vorher kannte sind dann liegen geblieben und haben geweint. Hier hatten wir schon mal nichts zu tun.

Einmal ist es uns auch passiert das sie im Garten gegen eine Waschbetonplatte gefallen ist und das direkt mit dem Kopf. Sie hat zwar Aua gemeint und dann weitergemacht wie wenn nichts wäre. Dass sie ein kleines Cut am Hinterkopf hatte habe ich erst am Abend beim Duschen bemerkt. Also ist sie wirklich hart im Nehmen. Wenn sie jetzt also wirklich mal extrem weint wenn sie fällt oder etwas ist dann weiß ich dass es wirklich keine Kleinigkeit mehr ist und nehme sie auf alle Fälle auf den Arm. Meistens reicht das dann auch schon dass sie sich wieder beruhigt. Aber ich weiß dann eben dass ich sie trösten muss, denn wenn es nicht wirklich schlimm ist dann reagiert sie eigentlich überhaupt nicht darauf.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Es kommt immer ganz darauf an was gerade passiert ist. Die meisten Stürze kriegen wir schon mit und dann kann man ja auch selber etwas abschätzen, ob das nun wirklich gerade schlimm war oder nur ein Drama daraus gemacht wird. Unser großer Kleiner ist da schon so ein richtiger Schauspieler und tut ganz gerne öfter mal so, als wäre die Hand oder der Fuß schon ab, obwohl nichts passiert ist. Da machen wir dann auch nicht viel. Da wird dann kurz gesagt, dass doch nichts passiert ist und dann geht es weiter.

Wenn natürlich ein Finger eingeklemmt war oder der Sturz doch doller war, dann wird auch richtig getrötest und der Kleine kommt hoch auf den Arm. Das hilft dann meistens schnell wieder und er beruhigt sich recht zügig.

Also man muss das schon individuell gestalten und sein Verhalten dem Unfall und der Verletzung anpassen. Die Kinder müssen ja auch lernen, dass es wichtige Dinge und Unwichtige gibt, damit sie entsprechend darauf reagieren können. Und oftmals ist ja der Schreck wirklich schlimmer als der Unfall selber.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Das ist eigentlich immer anders. Meistens reicht ein Kühlpack für ein paar Minuten, falls es doll blutet, sollte man ein Pflaster drauf machen das die Wunde nicht dreckig wird. Oft ist es aber auch nicht schlimm wenn ein Kind hinfällt. Meistens kann es sich ja mit den Händen auffangen. Bei Platzwunden oder ähnlichem sollte man natürlich schnell ins Krankenhaus. Eigentlich muss man immer anders handeln, es kommt halt aufs Kind und das Alter an.

» Bananen » Beiträge: 33 » Talkpoints: 9,68 »


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