Nach Abendbrotzeit Kind noch was Essen lassen?

Wir essen Abendbrot eigentlich immer regelmäßig zur selben Uhrzeit und meist verlange ich auch von meinen Kindern, dass sie sich am Abendbrottisch satt essen. Nun ist es neuerdings so, dass meine kleine Tochter, im Alter von vier Jahren, abends ankommt und dann doch noch etwas zu essen möchte.

Meist liegt sie dann schon im Bett und meist hat sie dann auch schon ein paar Stunden geschlafen und wird dann irgendwann wach, weil sie mal auf Klo muss oder etwas trinken möchte. Und wenn ich sie dann wieder ins Bett bringen möchte, dann kommt irgendwann die Frage, ob sie noch etwas essen dürfte. Aber dann ist es meist schon 22 Uhr oder sogar schon 23 Uhr und ich ­finde es dann schon ein bisschen spät um etwas zu essen.

Generell bin ich allgemein dagegen, wenn meine große Tochter so spät, also um 22 Uhr oder um 23 Uhr, etwas essen möchte. Erst einmal lag sie dann schon im Bett und hat dann auch schon ein paar Stunden geschlafen und dann finde ich, dass man nichts mehr essen sollte. Und zweitens hat sie sich vorher am Abendbrottisch satt gegessen, sodass ich finde, dass sie eigentlich keinen Hunger mehr haben kann.

Sie verlangt dann abends im Bett, wenn sie nach Essen fragt, noch eine Scheibe Wurst oder eine Scheibe Käse, und wenn ich dies verneine, verlangt sie von mir, dass ich ihr einen Apfel schneide oder gebe oder ihr eine Banane gebe.

Wie handhabt ihr das mit euren Kindern, wenn die Kleinen abends im Bett noch Hunger bekommen, obwohl es Abendbrot gab und es schon so spät ist? Verlangen eure Kinder so spät abends überhaupt noch etwas zu essen? Und gibt ihr euren Kindern denn am Ende etwas zu essen oder lässt ihr sie warten bis zum Morgen, also bis zum Frühstück?

Ich habe keine Kinder, aber wir verlangen das nie von unseren Eltern, weil wir wissen, dass wir es sowieso nicht dürfen. Ich verstehe das aber auch total. Wir haben genug zum Essen, und wenn es Abendbrot gibt, essen wir so viel wie wir wollen, und ich bin noch nie hungrig ins Bett gegangen, und wenn es schon mal passiert ist, dann habe ich einfach ein bisschen was getrunken, denn oft geht der Hunger davon auch weg.

Also wenn meine Tochter etwas zu essen verlangen würde, dann würde sie es vermutlich bekommen. Aber ich habe hier die Situation dass meine Tochter zu Mittag vermutlich das letzte Mal etwas gegessen hat. Wie ich schon in einem anderen Thread geschrieben habe, ist sie nicht der besonders gute Esser. Also sehe ich das bei uns eher als Ausnahme. Wenn mein Kind aber beim Abendessen genügend gegessen hat dann würde ich es auch sein lassen und ihr erklären das sie jetzt bis zum Frühstück warten muss.

Wann ist denn eure Abendbrotzeit? Wobei das wohl eher nebensächlich ist. Und ich vermute, dass die Hosen deiner Tochter demnächst zur kurz sein werden. Solche Hungerattacken kenne ich auch von meinen Kindern und danach sind sie wieder ein Stück gewesen. Aber wie machst du es denn, wenn du nachts wegen irgendwas aufwachst und merkst das du Hunger hast?

Gerade, wenn deine Tochter ein Stück Obst bekommen würde, schadet das nichts, aber der Magen hält auch Ruhe. Mit Hunger lässt es sich doch kaum schlafen. Es muss ja nicht gleich eine ganze Banane sein, die sie dann bekommt.

Ich kenne das auch von meinen Kindern, dass sie sich zwar beim Essentisch satt essen und teilweise wirklich auch mehr essen als ich und dann kurz darauf wieder hungrig sind. Zu anderen Zeiten haben sie dann wieder eher weniger Appetit und man wundert sich, wie wenig für sie ausreicht.

Ich vermute auch eher wie Punktedieb, dass dein Kind gerade einen Wachstumsschub hat und deshalb mehr Hunger als gewöhnlich hat. Mit vier Jahren ist ein Kind eigentlich auch schon alt genug, um zu verstehen, was eine Ausnahme ist. Das würde ich meinem Kind auch einfach so kommunizieren, dass das keine Dauereinrichtung werden wird aber trotzdem dem Kind das Essen geben.

Ein Kind hungern lassen, wäre für mich keine Alternative, das fände ich grausam. Aber in jedem Fall würde ich danach das Kind wieder ins Bad mitnehmen und die Zähne putzen. Erstens ist das Zähneputzen nach dem Essen notwendig. Zweitens mögen die meisten Kinder Zähneputzen so ungern, dass es den nächtlichen Imbiss recht unattraktiv macht.

Ich vermute hier auch eher einen Wachstumsschub und würde meinem Kind kein Essen verwehren, wenn ihm danach ist. Mit vier Jahren ist man auch noch zu klein um an den Kühlschrank zu kommen und sich selbst etwas zu Essen zu holen. Ich denke, dass das nur eine Phase sein wird und würde mir da keine Sorgen machen.

Ich glaube man selber kann sein Kind ja auch ganz gut einschätzen. Wenn es wirklich Hunger ist, dann würde ich natürlich noch etwas machen. Wir haben auch gerade so eine Phase mit unserem Sohn, wobei er da seine Grenzen testen will und dann nichts isst, wenn man ihm noch etwas hinstellt. Anfangs dachte ich auch, dass er wächst und dann Hunger bekommen hat, aber das war nicht so und er wollte nur noch etwas wach bleiben. Mit 4 Jahren sollte sich das aber wirklich gut eingependelt haben und dann kann man ja auch noch etwas Obst geben.

Als dauerhafte Lösung empfinde ich so spätes Essen aber nicht und so muss man auch aufpassen, dass sich das Kind nicht daran gewöhnt und gar nicht mehr durchschläft. Dem knurrenden Magen Essen verbieten finde ich allerdings auch unfair und mies.

Selbst, wenn man sich beim Abendessen ausreichend satt gegessen hat, kann es durchaus vorkommen, dass man am späten Abend oder sogar in der Nacht noch einmal Hunger entwickelt - vor allem, wenn man ungewöhnlich lange aufbleibt oder eben zu einer Zeit wach wird, an die der Körper sonst nicht gewöhnt ist. Es ist ja ganz normal, dass nach einer gewissen Zeit die Nahrung verdaut ist und bei Aktivität wieder Energie eingefordert wird.

Über den Tag bekomme ich eigentlich alle 4 Stunden spätestens ein Hungergefühl oder zumindest Appetit. Nicht immer habe ich dann auch die Gelegenheit, etwas zu essen, oder ich kämpfe gegen den Impuls dazu an, weil ich genau weiß, dass bald sowieso die nächste Mahlzeit ansteht - aber theoretisch könnte ich nach einem Abendbrot um 18:00 Uhr problemlos um 22:00 Uhr wieder eine angemessene Portion vertragen.

Generell bin ich eigentlich der Meinung, dass ein gesunder Körper auch ein funktionierendes Hunger- und Sättigungsgefühl hat und dass es eben auch Gründe dafür gibt, wenn man zu ungewohnten Zeiten doch noch einmal Lust auf etwas Essbares verspürt. Es mag ja sein, dass man sich an diesem Tag etwas mehr bewegt hat oder dass eine Hauptmahlzeit leichter als normal ausgefallen ist und der Körper tatsächlich irgendwo ein Energiedefizit hat, das er ausgleichen will. Dann rigoros darauf zu beharren, dass keine reguläre Essenszeit ist und dass es deswegen nichts gibt, finde ich deshaln etwas rigide und auch nicht unbedingt gesund.

Natürlich kann man genauso argumentieren, dass eine so späte Zwischenmahlzeit auch nicht ganz physiologisch und bestimmt nicht überlebensnotwendig ist, aber andersherum schadet sie ja auch nicht wirklich, wenn man es bei Kleinigkeiten wie einem halben Brot oder einem geschnittenen Apfel belässt.

Bevor das Kind vor Magenknurren nicht mehr einschlafen kann, würde ich ihm den Mitternachtsimbiss doch lieber zugestehen. Wenn es aber zur Regel wird, würde ich versuchen, lieber die Hauptmahlzeiten am restlichen Tag zu vergrößern oder Zwischenmahlzeiten tagsüber zu etablieren, damit der Tag-Nacht-Rhythmus auf Dauer nicht leidet. Immerhin macht eine Mahlzeit auch immer ein Stück weit wach und aktiv, und es ist irgendwie kontraproduktiv, wenn zwar der Hunger gestillt ist, man aber eine Stunde lang nicht einschlafen kann.

Ich denke, dass man mit vier Jahren auch nicht so gut abschätzen kann, wann man beim Essen wirklich satt ist. Als Erwachsener weiß man ja, wie viel man essen sollte, um dann bis zum nächsten Morgen satt zu bleiben. Als kleines Kind funktioniert das sicherlich nicht ganz so gut, was ja auch völlig normal ist. Und wenn das Kind beim Abendessen so lange isst, bis sie keinen Hunger mehr hat, ist das ja auch in Ordnung. Man kann ja auch nicht erwarten, dass das Kind so lange isst, bis es pappsatt ist.

Ich würde meinem Kind kein Essen verbieten, zumindest dann nicht, wenn es nicht nach Süßigkeiten fragt, sondern generell nach Essen. Einen Schokoriegel sollte man spät natürlich nicht mehr geben, wobei ja nichts dagegen spricht, eine kleine Scheibe Brot oder ein Stück Obst zu geben. Das wird dem Kind ja auch nicht schaden.

Mir passiert es auch manchmal, dass ich nach dem Abendessen noch Hunger bekomme, wenn ich länger wach bleibe. Dann esse ich auch etwas und sage mir nicht, dass ich ja schon gegessen habe und deshalb bis zum Frühstück warten muss, bis ich wieder etwas bekomme. Von daher würde ich es bei einem Kind nicht anders machen und es garantiert nicht hungrig ins Bett schicken. Denn so schläft es sich doch auch nicht gut ein.