Warum nicht auf Handy vom Partner gucken?

Ich gucke ab und zu immer mal auf das Handy von meinem Mann und er guckt auch auf meins. Das machen wir immer so und es gehört dazu. Ich weiß auch die Passwörter von seiner E-Mail und er kennt meine. Wir wissen immer, was der andere macht, mit wem der redet und was da läuft. Finde ich sehr wichtig in einer richtigen Beziehung. Eine Bekannte von mir hat das jetzt gesehen und meinte, dass man das nicht macht. Sie meint man muss vertrauen. Aber Kontrolle ist doch besser wie Vertrauen, sagt man doch so, oder?

In einer Beziehung ist man nicht allein. Oft ist eine Familie da und Heimlichtuerei ist nicht gut für die Familie und auch die Beziehung. Man muss immer wissen, wo man dran ist oder sehe ich das falsch? Ich denke meine Bekannte sieht das viel zu locker. Ich glaube deshalb hat sie auch keine festen Partner sondern immer Beziehungen wo nach wenigen Jahren scheitern. Sie sagt, sie wäre böse, wenn ihr Freund auf ihr Handy gucken würde. Aber eigentlich kann man froh sein, wenn er guckt, denn so zeigt er auch Interesse an ihr. Oder etwa nicht? Wieso soll man da nicht auf das Handy vom Partner gucken. Mir fällt kein guter Grund ein!

Naja, Vertrauen ist gut. Aber findest du wirklich, dass man mit Erlaubnis auch kontrollieren sollte? Ich kenne auch alle Passwörter von meinem Mann und er kennt meine und deswegen würde ich dennoch nicht in seinen e-mails schnüffeln oder sein Handy durchschauen. Es liegt offen auf dem Tisch und wenn es klingelt und mein Mann sagt, dass ich dran gehen soll, dann mache ich es auch. Wenn nicht, dann lasse ich es klingeln. Wir haben so viel Vertrauen, dass wir den PC an haben oder das Handy offen liegen haben und keiner würde neugierig schauen, wer geschrieben hat oder wer anruft.

Ich finde, dass man dem Partner eben Vertrauen sollte ohne zu schauen, wer angerufen hat oder eine SMS geschrieben hat und deswegen sollte man nicht ans Handy gehen, wenn der Partner das Handy auf den Tisch legt. Wenn es bei uns so weit wäre, dass er an mein Handy geht ohne dass ich es ihm sage oder er meine SMS durchschaut oder ich mein Handy ständig einstecken muss, damit er nicht dran geht, dann wäre es soweit, dass ich kein Vertrauen hätte. Da wir aber Vertrauen haben gehen wir auch nicht dran, obwohl wir es bestimmt machen könnten ohne dass wir Überraschungen erleben.

Vertrauen muss sein und das Vertrauen, dass mein Mann nicht ungefragt einfach alles durchschaut und auch das Vertrauen, dass ich mein und er sein Handy rumliegen lassen können ist wichtiger als die Kontrolle. Sorry aber Kontrolle geht gar nicht, wenn man sich vertraut.

Nun ja, das ist eine Ansichts- und Typsache denke ich. In deiner Beziehung seid ihr eben beide so eingestellt, dass ihr wirklich überhaupt keine Geheimnisse voreinander habt, die Beziehung deiner Freundin basiert dagegen mehr auf (vielleicht blindes) Vertrauen. Ich persönlich finde ja beides sehr wichtig. In einer Beziehung sollte man so offen wie möglich sein, aber es wird immer irgendetwas geben, was der Partner nicht weiß, weil man gar nicht die Zeit dazu hat, ihm jede Kleinigkeiten, die passiert ist und jeden Gedanken, den man hatte, mitzuteilen. Andererseits ist es aber eben so, dass man an einem bestimmten Punkt dem Partner auch einfach vertrauen muss. Eine Beziehung ohne Vertrauen funktioniert meiner Ansicht nach nicht. Eine Beziehung ohne Kontrolle dagegen kann sehr wohl funktionieren, man braucht eben nur das nötige Vertrauen zu dem Partner. Wenn man über einen längeren Zeitraum zusammen ist, dann sollte das auch in jedem Fall vorhanden sein.

In meiner Beziehung ist es so, dass ich auch die Passwörter meines Freundes kenne. Das liegt aber eigentlich nur daran, dass er überall dasselbe Passwort verwendet und mir es einmal mitgeteilt hatte, weil ich etwas von einem seiner Accounts aus erledigen sollte. So hat es sich ergeben, dass ich auch ab und zu mich bei ihm einlogge. Das hat aber nicht den Hintergrund, dass ich ihm hinterher schnüffeln will, sondern weil ich meistens irgendwelche Informationen suche, die ich eben nur über seinen Account bekomme. Ansonsten habe ich vollstes Vertrauen in meinen Freund und benötige nicht die Bestätigung, dass er mir beispielsweise nicht fremd geht, indem ich seine Chatgespräche mit anderen Frauen lese.

Vielleicht solltest du dich einfach mal fragen, ob du deinem Freund auch ohne die Kontrolle, die du hast, indem du dich bei ihm einloggst, vertrauen könntest und nicht Zweifel an seiner Liebe hättest? Ist es denn wirklich nötig, was ihr da macht?

Aber wieso soll man die Passwörter dem anderen sagen, wenn der nicht auch gucken kann? Also wenn man das Passwort sagt, dann doch dafür, dass der andere mal bei der E-Mail und im Handy gucken kann, was da so geschrieben wird. Und wir spionieren uns nicht hinterher oder so, nur ab und zu ist man halt neugierig und dann guckt man. Ich fühle mich da auch sicherer. Und mein Mann auch. Weil so weiß er, dass ich nicht mit anderen Männern schreibe. Würde ich nie tun! Aber so kann ich ihm das auch beweisen. Und er kann das auch, wenn ich bei ihm gucken kann.

Ich möchte nicht dass er noch was anderes hat mit anderen Frauen. Da wäre ich sehr traurig. Aber verzichten auf das mit den Passwörtern wäre nicht schön, weil so kann ich eben gucken, ob er was mit anderen hat. Das ist mir wirklich ein bisschen wichtig.

Ich würde meinem Partner sauber was husten, wenn er meint, in meinen Mails oder SMS herumstöbern zu müssen. Ich habe in Sachen Treue absolut nichts zu verbergen, aber das heißt ja nicht, dass ihn jede meiner Buchbestellungen oder jede Mail an meine Mama zum Thema, wieviel Milch noch mal in Kartoffelpüree gehört, was angeht. Ich sehe das ganz anders als du - auch in einer Beziehung ist man noch sein eigener Mensch und muss nicht jedes Pipifax-Detail offenlegen oder teilen.

Umgekehrt interessiert mich auch absolut nicht, was mein Freund im Internet so treibt oder wieviele SMS ihm sein Chef mit Arbeitsanweisungen zukommen lässt. Er hat mir ein paar seiner Passwörter bestimmt mal mitgeteilt, aber ich hab mir nicht mal die Mühe gemacht, sie mir zu merken. Wir sind übrigens seit 14 Jahren zusammen.

Allerdings ist mein Freund auch ein extrem offener Typ, der mir mal "gebeichtet" hat, dass eine Exfreundin ihm eine Geburtstagskarte geschickt hat. Die Dame ist mittlerweile verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt am anderen Ende der Republik. Die Eifersucht hat bei mir nicht gerade besonders hell gelodert, das kann ich euch sagen. Umgekehrt kann mein Freund mich gerne fragen, mit welcher Schulfreundin ich mich unter der Woche mal treffe oder wie viel das Buch von amazon gekostet hat, ich gebe dann auch gerne Auskunft. Nur in meinen Mails u. dergl. hat er nichts verloren. Wenn wir deswegen nicht dem Ideal eines perfekten Paares entsprechen, das alles miteinander teilt, und sei es noch so unwichtig, kann ich auch nicht helfen.

Meiner Meinung nach ist Kontrolle somit nicht besser als Vertrauen in einer Beziehung. Kontrolle setzt für mich einen Mangel an Vertrauen voraus. Und wenn ich meinem Partner und Lebensgefährten nicht zutraue, dass er mich nicht betrügt, dann ist für mich da Einiges im Argen. Gilt übrigens auch für alle anderen denkbaren Geschlechterverhältnisse, ich schreibe nur immer aus der Perspektive einer heterosexuellen, monogamen Frau.

Ich denke nicht, dass man hier von einer guten Beziehung sprechen kann. Immerhin hat man da meiner Meinung nach kein Vertrauen und muss sich auch nur noch kontrollieren lassen. Das geht in meinen Augen gar nicht.

Ich habe nichts zu verbergen und wollte mein Partner in mein Handy sehen wollen, würde ich es ihm auch zeigen können, aber warum sollte ich es machen? Will er wirklich lesen, was ich meinem Kumpel schreibe? Das ist so belangloser Kram, dass es ihn nicht wirklich interessieren würde.

Mal ganz davon abgesehen sehe ich auch keinen Grund, warum man die Nachrichten von anderen Menschen lesen möchte. Das ist ja nicht nur deine Privatsphäre, sondern auch die der Leute, mit denen du dir textest. Dein Freund beraubt also nicht nur dich um dieses Recht, sondern auch deine Freunde.

In einer guten Beziehung muss man sich nicht alles sagen und auch nicht kontrolliert werden, man vertraut. Vertrauen ist wichtig in einer Beziehung. Nicht damit einer sich ausleben kann und Spaß mit anderen haben kann, sondern weil man sonst immer überwacht wird und das auf Dauer kein tolles Gefühl sein kann. Will ich überwacht werden, dann mache ich mein Leben öffentlich. Dann kann es jeder einsehen und mir "vertrauen".

Du kannst nicht wirklich der Meinung sein, dass Kontrolle eine tolle Sache ist. Man kann das doch nicht wirklich wollen. Deine ganze Individualität ist dahin und du lebst nur noch für die Meinung deines Freundes.

Man kann auch sehr gute Beziehungen ohne Kontrolle haben. Deine Bekannte hat vielleicht Pech mit den Männern. Ja und? Könnte dir das nicht passieren? Weil du alles weißt? Kannst du Gedanken lesen? Ich denke nicht, du kannst nur Nachrichten lesen, was nicht der Garant für eine perfekte Beziehung ist. Ich habe noch nie Nachrichten auf dem Handy meines Verlobten gelesen. Wir sind trotzdem schon Jahre glücklich, vertrauen uns und werden heiraten.

Den Spruch "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser" gibt es zwar, aber für mich ist das überhaupt nicht auf eine Beziehung anwendbar. Wenn ich meinem Freund nicht vertrauen könnte, ob nun zurecht oder zu unrecht, in beiden Fällen würde eine Beziehung für mich überhaupt keinen Sinn machen. Ich weiß seine Passwörter nicht und er weiß meine nicht und wir haben uns auch noch nie gegenseitig danach gefragt. Wir fassen durchaus mal das Handy des anderen an, vielleicht um damit zu telefonieren oder ein Spiel zu spielen, aber nicht, um die SMS zu lesen. Ich weiß, dass er keine andere hat, das muss ich nicht erst kontrollieren und was er mit seinen Kumpels schreibt, muss ich nun wirklich nicht wissen.

Ich brauche auch durchaus meine Freiheiten und möchte auch mal alleine irgendwo hingehen, ohne dass ich meinem Freund hinterher haarklein erzählen muss, was ich gemacht habe. Fremdgehen tue ich schließlich nicht und das weiß er, und was ich sonst so mache, muss selbst er nicht bis ins kleinste Detail wissen. Mit einem Kontrollfreak könnte ich auf keinen Fall dauerhaft zusammen sein und würde mich früher oder später trennen, wenn er sich nicht ändert.

Ich weiß nicht alle Passwörter meines Mannes und das ist auch gut so. Sicher sind wir verheiratet, aber deswegen sind wir doch eigenständige Menschen geblieben, wo jeder seine Geheimnisse hat. Da gehören für mich Passwörter, Pin Nummern etc. einfach dazu.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser - diesen Spruch kann ich ein einer Beziehung gar nicht ausstehen. Ich hasse nichts mehr, wie von einem Mann kontrolliert zu werden. Mein Mann macht das nicht, aber er vertraut mir trotzdem. Und auch wenn ich mit anderen Männern schreibe, weiß er, dass da nichts anderes läuft. Ich arbeite nun Mal in einem Männerberuf und da bleibt es nicht aus, dass ich als einzige Frau dort männliche Kollegen habe. Sollte ich mir den Kontakt zu denen verbieten lassen?

Ich finde es unmöglich, wenn man in einer Beziehung meint, dass man alles teilen muss. Für mich und meinen Mann ist es wichtig, auch weiterhin eigenständig zu sein und sein Leben zu leben. Nur weil wir Bett und Tisch teilen, teilen wir uns aber nicht die Passwörter zum E-Mail Account oder ähnliches. Und trotzdem ist bei uns niemand eifersüchtig. Wenn mein Mann so wäre, wie ihr zwei, dann hätte ich ihn sicher nicht geheiratet. Bei uns ist das Handy und der PC eindeutig Privatsphäre und keiner geht an die Sachen vom anderen. Auch SMS lesen gibt es nur, wenn einer von uns dem anderen das Handy gibt und ihn auffordert zu lesen.

Für mich wäre das keine Grundlage für eine Beziehung, ich möchte nicht immer Rechenschaft ablegen, wo ich war, mit wem ich unterwegs war, wen ich getroffen habe und so weiter. Nicht alles, was ich tue, geht meinen Mann etwas an. Und das werde ich auch weiterhin beibehalten. Für mich ist also das Schauen auf das Handy ein absolutes No-Go, was ich nicht tolerieren kann.

Ich selbst kenne zwar die Kennwörter meines Partners, aber ich käme nicht im Traum auf die Idee, in seinem Handy herum zu schnüffeln. Selbst mit seinem Einverständnis gehe ich grundsätzlich nicht an seine Gerätschaften, außer er bittet mich explizit etwas herauszusuchen. Wir befinden uns zwar in einer Beziehung, aber ich denke, dass man nicht immer Alles wissen muss. Es geht mich nichts an, was er mit seinen Freunden so schreibt und umgekehrt. Ein wenig Privatsphäre gehört auch in einer Beziehung dazu.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser - den Spruch finde ich an sich nur zu Kontrollfreaks passend. Ich kann es absolut nicht ausstehen, wenn mein Partner mich kontrollieren möchte. Das habe ich bei meinem Stiefvater mitgemacht und ich möchte dies auch in einer Beziehung nicht mitmachen. Ich arbeite ebenfalls in einem von männerdominierten Beruf und bin keineswegs das schwache Frauchen und kann mich gut durchsetzen. Dies gilt ebenfalls in der Partnerschaft.

In meiner Beziehung möchte ich auf jeden Fall nicht, dass mein Partner ohne guten Grund meinen Laptop oder mein Handy verwendet. Es kommt manchmal zu Situationen, in denen er durchaus mal einen Blick auf mein Handy wirft, was aber eher unbewusst stattfindet. Er wird auch nie auf die Idee kommen, mir irgendwie vorzuwerfen, wenn ich etwas in einer SMS schreibe. Er weiß jedoch auch, das er mir vertrauen kann und ich ihm. Deswegen ist es für mich auch selbstverständlich, ihm niemals nach zu spionieren und ohne Anweisung in seinem Handy oder seinen Mails zu wühlen.

Es gibt etwas im Leben eines jeden Menschen, das man ihm auf jeden Fall zugestehen und gleichzeitig für sich selbst auch entsprechend einfordern sollte, und das ist die so genannte Privatsphäre. Die Privatsphäre, die ich meinem Partner grundsätzlich zugestehe, bedeutet sicherlich nicht, dass ich ihm einen Freibrief dafür erteile, mich zu hintergehen. Vielmehr ist sie ein Beweis meines Vertrauens in ihn und insofern hatte ich tatsächlich noch nicht das Bedürfnis, die eMails oder das Handy meines Partners zu kontrollieren.

Auch in vergangenen Beziehungen, in denen ich Grund zur Annahme hatte, dass irgendetwas hinter meinem Rücken läuft, habe ich lieber die direkte Konfrontation in einem Gespräch gesucht und wollte Antworten auf meine Fragen haben als mich selbst an seine eMails oder sein Handy zu begeben, das finde ich nämlich einfach nur armselig. Meine Treue muss ich meinem Partner sicherlich genauso wenig beweisen wie er mir seine, das sehe ich wie meine entsprechenden Vorredner. Ohne, dass ich guten Gewissens glaube, dass mein Partner mir treu ist, macht eine Beziehung für mich einfach keinen Sinn. Und wie soll man Vertrauen erlange, wenn man erzählt, dass man durch diese Kontrollmöglichkeit dem Partner beweisen kann, dass man nichts hinter seinem Rücken tut?

Im Übrigen sind all diese Vorkehrungen reichlich unsinnig, denn wer einen hintergehen will, der schafft das auch. Jeder kann sich beliebig viele eMail-Adressen für lau anlegen, ich kenne sogar jemanden, der eine zweite Simkarte in einem weiteren Handy hat, mit dessen Hilfe er sich mit einer Frau verabreden und austauschen konnte, mit der er seine Ehefrau betrogen hat. Prima, oder? Wenn seine Frau seine eMails kontrolliert hätte, dann hätte sie nichts daraus entnehmen können, was ihr Vertrauen erschüttert. Ehrlich war er trotzdem nicht zu ihr.

Deutlich sinnvoller finde ich deshalb, wenn man tatsächlich vertraut und sich bei entsprechender Unsicherheit erkundigt. Glauben muss man ohnehin, was man hört oder sieht, oder man lässt es und kann sich dann gleich trennen. Irgendwie läuft alles aufs Gleiche hinaus, denn auch, wenn Du kontrollierst, musst Du im Endeffekt das glauben, was Du im Rahmen Deiner Kontrollen siehst. Dein Partner kann Dich dennoch auf hinterhältigste Weise hintergehen. Eine Garantie hast Du niemals dafür, nicht betrogen zu werden und Kontrolle engt darüber hinaus einfach nur ein, beschwert, anstatt zu entlasten und wühlt auf, wenn irgendetwas anders scheint als man das kennt, ohne, dass es etwas bedeuten muss – so kenne ich das jedenfalls aus Beziehungen von Bekannten, in denen ebenfalls kontrolliert wird.