Bucheinbände - immer schöner und aufwendiger?

vom 14.12.2012, 10:49 Uhr

Mir ist aufgefallen, dass in den letzten Jahren auch Taschenbücher immer aufwendiger gestaltet werden, wenn sie neu in die Buchhandlungen kommen. Verglichen mit früheren Designs staune ich manchmal wirklich, wie detailliert mit Prägungen, Glanzeffekten und dergleichen auch bei preiswerter Lektüre für ein ansprechenderes Äußeres gesorgt wird.

Ich lese jetzt seit fast 30 Jahren und habe den Eindruck, dass es sich hierbei um eine relativ neue Entwicklung handelt. Besonders Jugendbücher und Fantasyromane sehen verglichen mit den Federzeichnungen, die ich auch noch gekannt habe, oft geradezu lecker und verführerisch aus.

Ist euch das auch aufgefallen? Woran, meint ihr, liegt es, dass Verlage auf schön gestaltete und auffällige Bucheinbände setzen? Möchte man sich von der größer werdenden Konkurrenz abheben? Sind die Leser auch in dieser Hinsicht anspruchsvoller geworden? Oder haben sich vor allem die Produktionsmöglichkeiten verbessert?

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Mir ist das auch schon aufgefallen. Ich lese auch hauptsächlich die Genres, bei denen die Einbände besonders aufwendig gemacht werden, beispielsweise Fantasy-Romane. Ich mag die Einbände unglaublich gerne und streiche da dann auch immer gerne mit der Hand darüber, wenn es beispielsweise Prägungen hat. Ich passe auf die Einbände auch immer sehr gut auf. Wenn ich ein Buch lese, mache ich den Einband meist weg, sodass der Einband keine Knicke bekommt. Ich mache ihn dann erst wieder an das Buch, wenn ich es zurück ins Regal stelle, weil dort eben nichts mehr passieren kann.

Ich denke, die Verlage geben sich mit den Covern mittlerweile mehr Mühe, weil man damit hervor stechen kann. Wenn man in die Buchhandlung geht und nicht gezielt nach einem Buch sucht, dann zieht man ja meist das aus dem Regal, dass vom Titel und dem Einband her am schönsten aussieht. Es gibt sogar Menschen, die gänzlich nach dem Cover entscheiden, ob das Buch etwas für sie ist oder nicht. Ein gut gemachtes Cover kann also durchaus die Verkaufszahlen steigern. Dazu muss es nicht einmal aufwendig sein, es muss nur interessant wirken. Manchmal genügt dafür ein schwarz-weißes Motiv, aber wie gesagt, es muss den potentiellen Leser irgendwie ansprechen.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich denke, ein gut gestaltetes Cover soll auf die Geschichte neugierig machen und bewirken, dass ein potenzieller Leser das Buch erst einmal überhaupt in die Hand nimmt und näher betrachtet. Ob ein Buch gekauft wird, hängt ja nicht nur davon ab, ob der Inhalt möglichst vielen Lesern gefallen könnte, sondern eben auch davon, ob ein potentieller Leser das Buch überhaupt erst in die Hand bekommt.

Die Sache ist ja, dass in Buchhandlungen hunderte bzw. tausende Bücher auf engstem Raum ausgestellt sind. Es ist also vollkommen unmöglich, sämtliche zur Verfügung stehenden Bücher zu sichten, die Klappentexte zu vergleichen und darauf basierend zu entscheiden, welches Buch wohl am ehesten dem eigenen Geschmack entsprechen könnte. Es muss also eine Vorauswahl getroffen werden: man greift sich Bücher heraus, die "interessant aussehen", also einen visuell ansprechen, und schaut dann erst auf den Klappentext, ob die Geschichte einen überhaupt interessiert.

Und jeder Verlag möchte, dass ein interessierter potentieller Kunde sich genau seine Bücher herausgreift. Wenn es also zum Beispiel um ein Fantasy-Buch geht, wird der Verlag Marktforschungs-Leute beschäftigen, die ziemlich genau bestimmen können, auf welche Sorte Kunst die Zielgruppe genau dieser Sorte Fantasy abfährt. Man versucht also, durch die äußere Gestaltung bereits zu vermitteln, zu welcher Sorte Literatur das Buch gehört und an welche Sorte Mensch sich das Buch richtet. (Zum Beispiel wird ein Military-SciFi-Buch vermutlich keine rosa Elfen auf dem Cover haben, weil das die potentielle Zielgruppe wohl eher abschrecken würde.)

» arril » Beiträge: 739 » Talkpoints: 10,78 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Diese Entwicklung ist mir auch schon aufgefallen und ich denke, dass alle Faktoren, die du angesprochen hast, eine Rolle spielen werden. Ich lese auch viele Fantasy- Romane, bei denen es schon besonders auffällt. Aber auch bei anderen Genres fällt es auf, dass sich die Verlage auch bei Taschenbüchern sehr viel mehr Mühe geben, das Cover zu gestalten, als früher. Ich finde es auch toll, wenn die Schrift z.B. geprägt ist. Was mir auch in letzter Zeit erst aufgefallen ist, ist dass manche Verlage sogar den Buchschnitt mit Symbolen verschönern, die zum Buch passen. Das finde ich auch toll, weil es das Buch noch edler wirken lässt.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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