Lest ihr öfter und gerne Anthologien?

vom 14.12.2012, 09:50 Uhr

Sammlungen von Kurzgeschichten verschiedener Autoren, oft zu einem gemeinsamen Thema, scheinen ja eher ein Schattendasein auf dem Buchmarkt zu führen, auch wenn sie immer wieder veröffentlicht werden. Zumindest entdecke ich vor allem Romane in den Bestsellerlisten und nur selten eine Anthologie.

Ich selbst bin ebenfalls kein wirklicher Fan dieser Literaturgattung. Ich liebe es mich in einer Erzählung zu verlieren, und dafür eignen sich längere Werke einfach besser. Außerdem läuft man bei einem Sammelwerk immer Gefahr, dass einem viele Beiträge einfach nicht gefallen und die wenigen, die man nach dem eigenen Geschmack als "gut" empfindet, die Anschaffung nicht lohnen. Außerdem irritiert mich die Bruchstückhaftigkeit, wie sie in Kurzprosa naturgemäß oft vorkommt, weil ich gerne möglichst viel über Charaktere und Hintergründe erfahre. Schlaglichtartige Einblicke sind einfach nicht mein Ding.

Lest ihr Anthologien? Vielleicht sogar lieber als Romane? Was findet ihr an Sammelwerken attraktiv? Habt ihr Lieblingsbücher aus diesem Genre?

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich besitze von meinen Lieblingsautoren seit Jahren Anthalogien und habe selbst diese nicht gelesen. Ich bin einfach kein Fan von Kurzgeschichten. Ich finde da einfach keinen Lese-Rhytmus. Wenn ich mich gerade so richtig rein gefunden habe, ist die Geschichte zu Ende. Oder ich lese und werde unterbrochen, was aber dann dem Spannungsbogen einer Geschichte abträglich ist, da diese einfach als Gesamtheit gelesen sein will. Ansonsten kann ich mich dir auch anschließen, was die inhaltliche Tiefe eines Romans betrifft.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Also ich lese Anthologien oft sehr gerne. Das liegt auch daran, dass ich generell ein Fan von Kurzgeschichten bin - zumindest wenn sie gut geschrieben sind. Die haben dann zwar weniger Handlung, aber dafür mehr Gelegenheit, klar auf einen Punkt zu kommen. Mit Romanen kann man das nicht vergleichen, es ist einfach eine völlig andere Literaturgattung mit auch völlig anderer Zielsetzung. Nicht besser oder schlechter, nur anders.

An Anthologien finde ich auch besonders gut, dass man häufig auch Beiträge noch relativ unbekannter Autoren findet. Also von Leuten, bei denen sich der Verlag eventuell noch nicht getraut hat, gleich ein ganzes Buch herauszubringen, aber erst mal eine Geschichte mit veröffentlicht hat. Ich habe dadurch schon viele neue Autoren kennengelernt.

Bisher waren die Anthologien, die ich gelesen habe, auch jeweils gut und stimmig zusammengestellt, meist zu bestimmten Themen, so dass es auch Sinn machte, die Geschichten tatsächlich so zusammenhängend zu veröffentlichen.

» arril » Beiträge: 739 » Talkpoints: 10,78 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich lese gerne Anthologien, obwohl ich kein ausgesprochener Fan von Kurzgeschichten bin. Es gibt Genre, wie zum Beispiel Märchen, die nun einmal keine Romanlänge erreichen können und deshalb eine Anthologie die ideale Form einer Veröffentlichung ist. Nachteil an Anthologien ist leider oft, dass von den zum Beispiel zehn Beiträgen die darin enthalten sind, mich eigentlich nur zwei oder drei interessieren.

Andererseits findet man dort auch oft Beiträge, die anders als der Mainstream sind, vor allem wenn nicht nur Klassiker wieder aufgewärmt und neu gemischt werden, sondern auch moderne Autoren zu Wort kommen. Darüber hinaus haben viele großartige Schriftsteller mit dem Schreiben von Kurzgeschichten angefangen und teilweise trotz Romanerfolgen nie damit aufgehört, da gibt es viel zu entdecken.

» wb » Beiträge: 120 » Talkpoints: 2,34 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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