Benutzt ihr im Zweifelsfall auch die Behindertentoilette?

vom 12.12.2012, 22:53 Uhr

Im Idealfall gibt es in Geschäften, Behörden und Restaurants mindestens eine öffentliche Toilette, die speziell für Menschen mit Behinderungen ausgestattet ist. Meistens gibt es da Haltegriffe und eigens niedrigere Waschbecken, breitere Türen und dergleichen.

Wenn die "normale" Toilette frei ist, gehe ich natürlich dahin, wo ich hingehöre. Aber wenn sich eine Schlange bildet, sause ich schon mal in die Toilette für Menschen mit Behinderungen. Meiner Meinung nach können auch Nicht-Behinderte dieses Örtchen aufsuchen, wenn sie dafür niemanden beeinträchtigen, der es dringender braucht.

Macht ihr das genauso, oder seid ihr der Meinung, diese Toiletten sollten immer für den Bedarf derer freigehalten werden, die mal eben nicht aufs andere Klo können?

Ich achte natürlich darauf, ob sich vielleicht gerade jemand im Rollstuhl Richtung Sanitäranlagen bewegt, aber oft sind ja im ganzen Laden keine Menschen mit Gehbehinderung zu sehen. Dann kann ich ja eigentlich niemandem im Weg sein.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Also ja, aber meistens nur auf den Flughäfen oder beim McDonalds in den USA. Bei beiden sind oft die anderen so belegt, dass die Wartezeit zu groß wäre. Ich kann ja abschätzen, ob in der Zeit für das kleine Geschäft ein Bedürftiger in das WC einfährt oder nicht. Ich hatte noch nie Probleme oder musste jemandem im Rollstuhl draußen warten lassen. Auch sind in gewissen Gebäuden nur diese SpezialWCs aufgesperrt oder kostenfrei. Wenn ich niemanden sehe, der das Vorrecht hätte, habe ich mit einer schnellen Benutzung keine echten Gewissenskonflikte.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Bevor ich Zivildienst gemacht habe, wäre ich niemals auf den Gedanken gekommen, eine Behindertentoilette aufzusuchen. Durch den Umgang mit Behinderten bin ich da aber lockerer geworden und habe heute keine Probleme damit, zur Not auch dorthin zu gehen. Eine Behindertentoilette ist nunmal kein Behindertenparkplatz. Denn solch einen benutze ich definitiv nie.

Beim Herauskommen habe ich nur mal seltsame Blicke von Wartenden erhalten, die bei der Nichtbehindertentoilette angestanden haben. Das hat mir aber nichts ausgemacht und ich konnte sogar noch beobachten, wie andere meinem Beispiel gefolgt sind. Selbstverständlich würde ich einer hilfsbedürftigen Person stets den Vorrang gewähren.

» Ariola » Beiträge: 693 » Talkpoints: 4,96 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde es vollkommen in Ordnung, auch die Behindertentoilette zu benutzen. Grade bei langen Schlagen vor der Toilette, ist es vollkommen legitim. Natürlich ist es so, dass Rollstuhlfahrer genau auf diese Toilette angewiesen sind, aber ich sehe es nicht ein, dass sie nur weil sie Rollstuhlfahrer sind nicht auch mal kurz warten können. Ein Mensch der nicht laufen kann, kann doch genau wie jeder andere auch vor einer Toilettentür warten, bis der Vordermann fertig ist.

Es wird ja immer von der Gleichstellung der Behinderten geredet, aber wenn sie gleich behandelt werden sollen, dann müssen sie nunmal auch die Nachteile ertragen. Darum finde ich es völlig ok, wenn man auch die heilige Behindertentoilette benutzt.

» frankiskrank » Beiträge: 289 » Talkpoints: 15,61 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ist auch schon mal vorgekommen. Auf dem Fußballmatch hat man halt wieder einmal ein paar Bierchen getrunken und hatte es dann eilig. Anstatt irgendwo mitten ins Stadion oder noch schlimmer in die eigene Hose zu pullern verwendet man dann doch lieber die Behindertentoilette. Ich finde es überhaupt nicht schlimm denn es wird eh so selten verwendet und wenn dann grad mal jemand dringend da rein musste wird der/diejenige schon damit klarkommen. :D

» krisiun » Beiträge: 498 » Talkpoints: 8,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Bisher habe ich das nur gemacht, wenn meine Kinder recht nötig zur Toilette mussten. Ich selbst erledige dann zwar meinen Toilettengang dann auch gleich mit, da ich mich ja mit im Raum aufhalte. Aber wenn ich allein unterwegs bin, dann mache ich das nicht. Zumal ich auch selten erlebe, dass es da entsprechende Schlangen vor der Toilette gibt.

Ich habe es aber schon mehrfach erlebt, dass Behindertentoiletten gar nicht frei zugänglich sind. Sie sind abgeschlossen und man muss den Schlüssel beim Personal holen. Dort ist es mir aber auch schon passiert, dass mir wegen der Kinder gleich diese Toilette angeboten wurde, wenn an der normalen Toilette mal mehr Andrang war.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich selbst war noch nie auf einer Toilette für Behinderte. Ich weiß nicht warum, doch irgendwie habe ich da einfach Hemmungen davor. Deshalb warte ich einfach lieber vor den normalen Toiletten. Meistens muss man da auch nie so lange warten, dass man es nicht aushalten könnte.

Wenn andere Leute die Toilette für Behinderte benutzen, finde ich das nicht sonderlich schlimm. Immerhin gibt es doch wirklich nichts, was dagegen spricht, wenn diese Leute nicht gerade eine halbe Ewigkeit in der Toilette verbringen. Da es doch selten Behinderte gibt, die auf so eine Toilette müssen, ist es ganz okay, solange die Toilette nicht ständig von normalen Menschen genutzt wird. Wenn man aber wirklich ganz dringend auf Toilette muss und sich auch beeilt, finde ich das in Ordnung.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich benutze das Behinderten-WC auch, wenn kein anderes zur Verfügung steht, denn eigentlich bin ich der Ansicht, dass es solche Toiletten nicht ganz umsonst gibt und sie auch von denjenigen genutzt werden sollten, für die sie gemacht sind. Allerdings sind Behinderten-Toiletten hauptsächlich mit zusätzlichen Vorrichtungen versehen, die es einem körperlich in irgendeiner Weise eingeschränkten Menschen leichter machen sollen, eine Toilette zu benutzen. Es handelt sich hier also weniger um eine Art Privileg, finde ich, sondern eher um ein Hilfsangebot. Verwerflich finde ich es deshalb nicht, wenn man eine solche Behinderten-Toilette aufsucht, auch ohne eine körperliche Behinderung aufzuweisen. Im Gegensatz dazu würde es mir aber beispielsweise niemals einfallen, mein Auto auf einem Behindertenparkplatz abzustellen, denn das sehe ich wirklich als Privileg an und so etwas geht für mich einfach gar nicht.

Übrigens ist in meiner Augenarztpraxis überhaupt nur eine einzige Toilette vorhanden, die wohl sowohl von Damen als auch von Herren genutzt werden soll und die darüber hinaus über die entsprechenden Vorrichtungen verfügt, also zusätzliche Haltegriffe in erster Linie. Es handelt sich hierbei also um eine gemischte Behinderten-Toilette und wenn ich während meiner Wartezeit wirklich eine Toilette aufsuchen muss, habe ich gar keine andere Wahl, als diese Toilette zu wählen. Einen großartigen Unterschied zu anderen Toiletten gibt es ja nun nicht und die Benutzung einer Toilette sollte außerdem nicht so lange dauern, dass es für einen nachfolgenden Wartenden unglaublich langwierig wird, worin ich wieder einen Unterschied zur Parkplatzvariante sehe. Insofern habe ich mit der Benutzung von Behinderten-Toiletten also kein Problem, nutze aber andere, wenn sie mir zur Verfügung stehen, vorrangig.

Benutzeravatar

» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich kann Personen verstehen, die eine Behindertentoilette aufsuchen und diese benutzen. Wenn man dringend auf die Toilette muss, dann kann man auch auf eine Behindertentoilette gehen, man sollte das nur nicht regelmäßig oder ständig machen, finde ich.

Ich hätte damit aber meine Probleme und ich könnte auch keine Herrentoilette benutzen, weil ich mich unwohl fühlen würde. Natürlich ist es etwas anderes, wenn die Damentoilette defekt ist und mehrere Frauen die Herrentoilette aufsuchen.

Benutzeravatar

» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


In letzter Zeit habe ich das echt öfters gemacht, weil beim Mäc in Frankreich alle anderen Toiletten besetzt waren oder gar nicht geöffnet waren. Auch auf einem französischen Bahnhof war diese Spezialtoilette die einzige Möglichkeit, seinen Druck zu entlasten. Anscheinend traut man sich nicht, diesen Leuten ihre Notdurft zu unterbinden.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^