Erst nach Heirat merken dass Ehemann früher im Gefängnis saß

Dieser Thread ist nun leider vom Inhalt her in der Tat einer Freundin / Bekannten von mir passiert. Sie hat einen Mann geheiratet und nach ein paar Monaten kam dann heraus, dass ihr Ehemann vor ein paar Jahren bereits wegen Betrug in unterschiedlichen Bereichen in Haft war. Aus dieser Strafe hat er leider noch dazu nicht wirklich etwas gelernt.

Wie würdet ihr reagieren, wenn ihr nach einer Heirat erfahren würdet, dass euer Partner / eure Partnerin früher straffällig gewesen ist. Welche Straftaten könntet ihr akzeptieren, welche nicht? Wie würdet ihr reagieren, wenn es früher zu einer Straftat gekommen ist und es danach zu keinen weiteren Vorkommnissen gekommen ist und wie würdet ihr reagieren, wenn die jeweilige Person aus seinen Fehlern nicht wirklich etwas gelernt hat und wieder straffällig geworden ist. Wo wären da eure Grenzen der Akzeptanz?

Ich habe so etwas auch mal im Fernsehen gesehen. Eine Frau war mit einem Mann verheiratet, der bevor er mit ihr verheiratet war, etwa 10 Menschen getötet hatte. Als die beiden heirateten, hörte er aber damit auf, und erst vor vielen Jahren kam raus, dass der Mann so viele ermordet hat. Die Frau hatte davon nie etwas gewusst oder nur geahnt.

Ich möchte nie in einer solchen Situation sein, man verliebt sich, heiratet jemanden, und dann kommt raus, was er eigentlich alles schon gemacht hat. Das ist natürlich nicht so schön. Ich finde irgendwann sollte der Partner einem auch erzählen, dass er mal im Gefängnis war, ich finde dafür sollte man dann auch Verständnis haben. Grundsätzlich finde ich es nicht fair, wenn man so etwas verschweigt. Unschön ist es, wenn das erst später herauskommt.

Ich könnte mich gar nicht genau festlegen, welche Straftaten ich noch "durchgehen" lassen würde. Vielleicht einen Diebstahl, aber niemals etwas wobei Menschen körperlich zu Schaden gekommen sind. Aber es kommt immer ganz auf den Mann drauf an, und natürlich wie er zu seiner Straftat steht, und ob er sich gebessert hat, und seinen Fehler auch einssieht.

Wenn ein Partner von mir schon mal inhaftiert war und mir das nicht schon relativ früh in der Beziehung erzählt, würde ich die Beziehung oder Ehe sofort beenden. Wegen Falschparken wandert man nicht in den Knast und an einen Verbrecher verschwende ich mein Leben nicht. Egal, ob derjenige welche beteuert, sich gebessert zu haben - ich betrachte es als Betrug, mir so etwas nicht rechtzeitig mitzuteilen.

Eine Ausnahme würde ich machen, wenn mein potenzieller Partner rechtzeitig mit der Sprache herausrückt und mir überzeugend klar macht und auch durch sein Verhalten beweist, dass er sein Verbrechen ehrlich bereut. Dazu gehört beispielsweise, dass er sich nicht mehr mit den Leuten von damals abgibt und auch keine Ausreden erfindet, sondern Verantwortung für seine Taten übernimmt. Bei Gewaltverbrechen wäre trotzdem sofort der Ofen aus.

Auch wenn der Betreffende "nur" zu einer Geld- oder Bewährungsstrafe verurteilt worden wäre, würde ich mich trennen, wenn ich es zufällig herausfinden würde. Unabhängig von der Schwere des Vergehens finde ich Ehrlichkeit in einer Beziehung bei solchen zentralen Punkten der Vorgeschichte wichtiger als alles andere. Wer mir so was Elementares verschweigt, kann gerne gehen.

Ich wäre sehr enttäuscht, wenn ich erst nach längerer Zeit herausfinden würde, dass ich an einen Straftäter geraten bin. Ein solcher Partner passt eigentlich nicht in mein Beuteschema und ich würde auch von einem Partner Abstand nehmen, wenn ich herausfinden würde, dass es sich um einen vorbestraften Menschen handelt. Je nachdem, welche Tat die Person begangen hat, muss man unter Umständen um sein Leben, seine Gesundheit oder um sein Hab und Gut fürchten. Einem solchen Partner könnte ich nicht vertrauen, nicht einmal wenn er mir frühzeitig berichtet, dass er vorbestraft ist und vielleicht schon einmal im Gefängnis gesessen hat.

In dem von dir geschilderten Fall würde ich mich vermutlich so schnell wie möglich trennen und mich dann scheiden lassen. Natürlich ist es merkwürdig, wenn man erst heiratet und sich dann bald wieder scheiden lässt, aber ich käme mir hintergangen und belogen vor. Vermutlich kann man nachvollziehen, dass auch manche Straftäter irgendwann mit ihren Taten abschließen wollen und dann nicht ständig daran erinnert werden möchten. Aber ich denke, dass ein Partner, mit dem man wirklich längere Zeit lang sein Leben teilen möchte, es trotzdem wissen sollte.

Wenn jemand erneut straffällig geworden ist, wäre die Beziehung natürlich erst recht nicht mehr tragbar. Ich würde mich für so einen Partner sehr schämen und möchte nicht mit einem Verbrecher in Verbindung gebracht werden. Es gibt sicher Taten, die schwerer wiegen als andere, aber wenn es sich um gravierende Dinge wie Mord, Vergewaltigung, Körperverletzung, Tierquälerei oder große Betrugsfälle und Diebstähle handelt, dann kann der Mensch noch so nett sein. Er wäre sicher nicht der richtige Mensch für eine Partnerschaft. Falls man so etwas erst nach einer Hochzeit merkt, ist es dennoch nicht zu spät für eine Trennung.

Das wäre für mich eine ganz schlimme Vorstellung. Einen ehemaligen Knasti möchte ich nicht zum Ehemann haben. Nun kommt es auch noch darauf an, weshalb er im Gefängnis gesessen hat. Da gibt es viele Möglichkeiten. Wenn er gemordet hätte, wäre er noch nicht wieder entlassen worden. Diebstahl, Betrug und Raub würde ich wohl auch nicht so akzeptieren. Schlägerei? Ich weiß nicht so recht. Kommt darauf an, wie das zusammen hängt. Dass jemand ins Gefängnis muss, weil er ohne Fahrschein gefahren ist und die Strafe wegen Geldmangels nicht gezahlt hat, kommt zwar auch vor, aber da würde ich eine Ausnahme machen. Bei Tierquälerei würde ich sofort Schluss machen, das geht genauso wenig wie Vergewaltigung. Überfall mit Verletzten kann auch nicht toleriert werden.

Da bleibt wirklich wenig über, was man übersehen könnte. Vor allem aber würde mich der Vertrauensbruch schon sehr stören. Wenn mir erst nach der Heirat erzählt würde, was passiert ist und einen Gefängnisaufenthalt zur Folge hatte. Ich glaube nicht, dass ich mich überwinden könnte, die Ehe nicht anzufechten. Es soll ja auch Menschen geben, die nachweisen können, dass sie unschuldig inhaftiert waren. Aber auch das könnte man dem Partner vor einer Ehe sagen.

Das ist natürlich eine äußerst unangenehme Sache. Ich bin aber der Meinung, dass man so etwas vor einer Hochzeit seinem Partner beichten muss. Es mag sein, dass so die Beziehung vielleicht etwas ins schleudern gerät oder permanent mit Sorge umhüllt wird, aber das ist immer noch besser, als wenn dann alles auf einmal in der Ehe auf einen einschlägt.

Gerade da er ja wegen Betruges im Gefängnis war ist dies schon mal sehr hart für einen Partner. Da der Herr im Gefängnis saß, kann man sicher von einem großen Betrug ausgehen. Hier scheint er also ein dickes Ding gedreht zu haben und solche Menschen sind nicht nur einmal auffällig. Auf so etwas eine Beziehung aufzubauen ist in meinen Augen keine Lösung.

Ich könnte es mir eigentlich nicht vorstellen, in einem solchen Fall noch mit diesem Mann zusammen zu bleiben. Natürlich kommt es immer auch darauf an, warum der Mann im Gefängnis gesessen hat, aber es muss ja schon etwas schlimmes gewesen sein, sonst landet man erst gar nicht dort. Außerdem fände ich auch die Vorstellung furchtbar, es eben erst nach der Hochzeit zu erfahren, wenn es doch schwieriger ist, sich von dem Mann wieder zu trennen. Deswegen wäre es im Grunde auch egal, aus welchem Grund der Mann im Gefängnis saß, das Vertrauen ist auf jeden Fall dahin.

Es ist sicherlich schwierig, wenn man da nie drüber reden konnte und es einfach verschwiegen wird. Ich meine mal abgesehen von der Tat an sich, spricht das in meinen Augen nicht unbedingt für Vertrauen in der Beziehung. Das allein wäre für mich furchtbar, aber ich würde da sicherlich noch versuchen eine Lösung zu finden.

Ich denke, dass man nicht bei jedem Problem gleich eine Trennung anstreben sollte. Man kann ja sicherlich über alles reden. Die Beziehung würde ich dann beenden, wenn mein Partner einen Mord begangen hätte oder ein Vergewaltiger wäre. Da bekommt man in meinen Augen keine Lösung, weil der Partner dann immer wieder vergewaltigen oder morden würde. Es ist in sehr wenigen Fällen anders.

Ich meine man kann ja auch ein Straftäter sein, weil man zum Beispiel einen Betrug begangen hat oder Ähnliches. Da kann man drüber reden und dann wäre es sicherlich auch damit getan. Es gibt nun mal bestimmte Situationen im Leben, die, den Mensch in die Enge treiben und da kann man dann eben nicht ausschließen, dass so etwas passiert.

Nummer eins, könnte ich es nie verkraften, wenn mein Mann in Haft gewesen wäre. Egal was es gewesen ist, das hat aber auch damit zu tun, dass ich da eine krasse Einstellung habe, was auch mit einem Berufszweig von mir zu tun hat. Wenn man wirklich in Haft muss, dann ist es ja auch keine Lappalie. Deiner Freundin würde ich echt wahr raten, wenn man wirklich nicht aus dem Fehler gelernt hat, sich zu scheiden, zur Not auch eine Härtefallscheidung, falls das ausreicht. Einmal Gefängnis und wieder Mist gebaut, wird wieder Mist bauen.

Ich denke mal, man könnte vielleicht Betrug oder so verkraften, also andere ich nicht, aber absolut gehen würde gar nicht so Sachen wie Vergewaltigung, alles was mit Kindern zu tun hat, Gewalt im allgemeinen, Raub, Mord. Alles andere, was vielleicht nicht so schwer wäre, wird dann auch meistens nicht mit Gefängnis geahndet. Wenn leichter Betrug, Nötigung, Erpressung oder was in der Art wäre, was nicht so schwer ist, ist meist auf Bewährung.

Der Grund warum ich mich sofort scheiden lassen würde, wäre wahrscheinlich nicht einmal die Tatsache, dass jemand in Haft gewesen wäre und auch nicht einmal das warum er dort war, sondern dass kein Vertrauen da war, vorher die Karten auf den Tisch zu legen. Wenn die Beziehung ohne Ehrlichkeit aufgebaut ist, was ist das dann für eine Beziehung?

Es kann sich hier kaum jemand vorstellen mit einem verurteilten Straftäter sein Leben zu verbringen. Ok, das ist eine Sache der persönlichen Einstellung. Aber es fragt sich auch niemand, warum dieser Mann alles verschwiegen hat. Nun mal meine Frage an euch, ob ihr überhaupt jemanden kennt, der schon im Gefängnis gesessen hat.

Ich kenne solche Leute, kenne auch jemanden der mit sehr großer Wahrscheinlichkeit zur DDR-Zeiten eine Strafe abgesessen hat, obwohl die Tat jemand anders begangen hat. Als diese Person im Zuge der Wende vorzeitig entlassen wurde, hat er recht schlechte Erfahrungen gemacht. Viele seiner ehemaligen Freunde hat es nur interessiert wie das Knastleben so war und nachdem sie alles wussten, haben sie ihn ignoriert.

Solche Erfahrungen prägen und man verschweigt dann lieber. Selbst in einer Beziehung versucht man dann zu verheimlichen, weil man einfach Angst davor hat, dass man verlassen wird. Von daher würde ich schon differenzieren warum jemand zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde und ob er wirklich begriffen hat, dass man sich lieber an die Gesetze hält.