Braucht man Schutzbrief und Rechtsschutz für das Auto?

vom 12.12.2012, 12:23 Uhr

Man kann ja über die reine Haftpflichtversicherung für einen Wagen und eine eventuelle Kaskoversicherung auch noch eine Rechtsschutzversicherung für den Wagen abschließen oder einen Schutzbrief erhalten. Der Begriff „Schutzbrief“ sagt mir eigentlich gar nichts, was soll denn das sein und wofür braucht man den?

Braucht man eine Rechtsschutzversicherung? Wenn ich einen Unfall habe, bezahlt das doch die Haftpflichtversicherung des Unfallgegners und wenn ich selbst Schuld bin, dann zahlt meine Kaskoversicherung, was brauche ich da zusätzlich noch eine Rechtsschutzversicherung?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Also was ein so genannter Schutzbrief sein soll, kann ich dir leider nicht sagen. Das höre ich heute das aller erste Mal. Was ich dir allerdings sagen kann, als Autofahrer, ist das du so etwas nicht haben musst. Zwingend erforderlich ist lediglich eine KFZ-Haftpflichtversicherung. Ohne diesen Nachweis wird es dir auch nicht möglich sein, einen PKW, oder Motorrad etc. anzumelden.

Was die Kaskoversicherungen anbelangt, musst du aber auf jeden Fall zwischen Vollkaskoversicherung und Teilkaskoversicherung unterscheiden. Wenn es zu einem Autounfall kommt und du Schuld bist wird der Schaden an deinem Auto nur bezahlt, wenn du auch eine Vollkaskoversicherung hast. Diese ist allerdings sehr teuer, und rentiert sich nur bei neuen bzw. neuwertigen Autos.

Eine Teilkaskoversicherung hingegen wird dir solch einen Unfallschaden nicht bezahlen. Die Versicherungen werden abgeschlossen, um zum Beispiel Hagelschäden, Glasbruch oder Diebstahlschäden zu regulieren. Diese Versicherung ist erstens nicht sehr teuer und zweitens rentiert sie sich natürlich auch bei älteren Autos. Wenn du mal einen Riss in deiner Windschutzscheibe hast, wirst du wissen was ich meine.

Brauchen tut man auch keine Rechtsschutzversicherung. Natürlich zahlt die Haftpflichtversicherung wenn du schuld an einem Unfall bist. Vorrausgesetzt du warst natürlich nüchtern und hast nicht grob fahrlässig gehandelt. Deinen eigenen Schaden ersetzt dir aber wie gesagt nur eine Vollkaskoversicherung. Wozu also eine Rechtsschutzversicherung? Nehmen wir mal an dich zeigt ein anderer Autofahrer wegen Nötigung im Straßenverkehr an! Sicher muss er das erst mal beweisen, aber vielleicht hat er ja einen Zeugen! Ja, dann freue auch ich mich, dass ich eine Rechtsschutzversicherung habe, die auch solche Fälle abdeckt.

» AJK » Beiträge: 318 » Talkpoints: 23,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge

Zuletzt geändert von AJK am 12.12.2012, 12:40, insgesamt 1-mal geändert.

Unter dem Begriff Schutzbrief kenne ich nur Zusatzangebote für Pannenhilfe. Es gibt ja nicht nur den ADAC und die Versicherungsgesellschaften arbeiten eben mit diesen Vereinen zusammen, werben Mitglieder und kassieren dafür Provisionen. Und ehrlich gesagt, kann ich jedem Autobesitzer nur eine solche Mitgliedschaft empfehlen. Ich brauchte sie zwar nur selten in Anspruch nehmen, aber immerhin spare ich mir dann die Kosten für das Abschleppen, weil das Mitgliederleistungen sind.

Die Rechtsschutzversicherung ist meist dann nötig, wenn man mit der Entscheidung seiner eigenen Versicherung nicht einverstanden ist. Und da ist es mehr als ungünstig wenn man Kraftfahrzeug- und Rechtsschutzversicherung bei der selben Versicherungsgesellschaft hat. Seltener muss man sich wegen der Kosten zwischen den Unfallgegnern juristisch auseinander setzen. Denn da regeln viele Probleme die Versicherungsgesellschaften schon unter sich.

Wobei ich damit nicht sagen will, dass eine Rechtsschutzversicherung unnötig ist. Aber ich fahre seit mehr als 20 Jahren Auto, habe auch schon Unfälle gehabt und zur Regulierung noch nie einen Anwalt benötigt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ganz kurz und knapp, der Schutzbrief bezahlt dir die Abschleppkosten und unter Umständen auch die Rückfahrt mit dem Zug oder eine Übernachtung und auch noch andere Sachen, je nach dem was vereinbart wurde. Die Regel ist aber die Übernahme der Abschleppkosten die schnell zu stolzen Summen anschwellen können. Ich hatte mal für einen Abschleppdienst für 15 Kilometer bis zu meiner Werkstatt 140 Euro bezahlt. Solche Schutzbriefe sind aber nicht teuer, die meisten Kaskoversicherungen bieten sie als zusätzlichen Baustein an. Die Kosten dafür liegen so um die sechs Euro. Beim ADAC sind sie im Mitgliedsbeitrag enthalten.

Eine Rechtsschutzversicherung ist durchaus sinnvoll, aber auch recht teuer. Ich selber habe aber keine. Nicht immer ist die Schuldfrage bei einem Unfall eindeutig und du kannst unter Umständen den vollen Schuldanteil aufgebrummt bekommen obwohl er ungerechtfertigt ist. In diesem Fall hilft dir der Rechtsanwalt, auch wenn es um die Verhandlung prozentualer Schuldanteile geht. Günstig wäre es allerdings die Rechtsschutzversicherung nicht dort abzuschließen wo du auch dein Auto versichert hast. Interessant wird der Rechtsschutz auch wenn um Bußgelder im Ordnungswidrigkeitenverfahren geht oder gar um Fahrverbote. Ein Rechtsanwalt der sich mit dem Verkehrsrecht gut auskennt kann wahre Wunder vollbringen und auch Verfahrensfehler aufdecken die du dir nicht vorstellen kannst. Du weist ja, Recht haben und Recht bekommen sind zwei völlig unterschiedliche Schuhe.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ein Schutzbrief beinhaltet Leistungen wie Bergungs- oder Abschleppkosten nach einem Unfall oder einer Panne, bzw. den Einsatz eines Pannenhelfers, Rücktransporte nach Unfällen bzw. Übernachtungskosten, auch Rücktransporte aus dem Ausland sind oft damit abgedeckt. Die genauen Leistungen muss man dann dem entsprechenden Angebot entnehmen.

Eine Rechtsschutzversicherung benötigt man im Falle eines Unfalls nur dann, wenn es entweder zu einer Gerichtsverhandlung kommt oder der zugefügte Schaden nicht ersetzt werden soll. Dann kann man anwaltliche Hilfe in Anspruch nehmen, deren Kosten dann von der Rechtsschutzversicherung getragen werden.

Ob man diese beiden Dinge benötigt, kann man nie vorher sagen. Wenn man viel mit dem Auto unterwegs ist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass man mal einen Vorfall "erleidet" sicher größer, als bei gelegentlichen Fahrten. Ich selber habe den Automobilclub bzw. den Schutzbrief schon mehrfach in Anspruch genommen, meistens bei Pannen, einmal bei einer nötigen Bergung nach einem Unfall. Auch die Rechtsschutzversicherung habe ich bisher einmal in Anspruch genommen, da sich mal eine Schadenregulierung unglaublich verzögert hat. Mit Hilfe des Anwalts ging es dann flott über die Bühne.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Danke für die Antworten. Wenn der Schutzbrief nur für das Abschleppen ist, dann brauche ich den nicht. Bisher hat sich immer ein helfender Passant mit Abschleppseil gefunden, wenn ich traurig neben einem kaputten Auto am Straßenrand stand. ;) Zudem kann man da ja auch jemanden anrufen, damit der einen mal schnell zum nächsten Werkstattgelände zieht, das geht schon.

Ich hatte ja mit meinem Firmenagen schon einmal einen Unfall und das meldet man dann seiner Haftpflichtversicherung und gut ist es. Die Versicherungen machen das doch unter sich aus, da brauche ich doch keinen Anwalt. Wenn man nun selbst die volle Schuld trägt, bezahlt das dann nicht ebenso meine Haftpflicht? Na gut, wenn ich jetzt angetrunken wäre oder unter Drogen stände, dann zahlt diese vielleicht nicht; aber das habe ich ja auch nicht vor.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


@Zitronengras: ein Abschleppen mit einem normalen Abschleppseil ist auch manchmal nicht möglich. Mir ist mal der Motor aus meinem alten VW Derby gerutscht, weil zwei Schrauben gerostet waren. Da konnte man mit einem Abschleppseil nichts ausrichten. Der Wagen musste auf dem Abschlepper transportiert werden und das wäre sehr teuer gewesen, wenn ich da nicht diesen Schutzbrief gehabt hätte. Da nutzt auch ein trauriger Blick nichts, wenn das Auto einfach nicht geschleppt werden kann. Denn auch wenn durch einen Unfall die Räder blockiert sind ist ein Schleppen mit Seil nicht möglich.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



@Zitronengras: Ich selbst hatte vor zwei Jahren auf der Beifahrerseite beide Reifen platt gefahren, weil etwas auf der Autobahn lag. Da ist dann mit Abschleppen per Seil nichts mehr zu machen. Und dazu noch ein Tag vor Weihnachten, wo er seit Wochen hieß, dass es keine Winterreifen mehr gibt. Der ADAC hat da noch Bestände für solche Notfälle und konnte mir entsprechend helfen. Zu zahlen hatte ich nur die Reifen. Alles andere, wie eben Abschleppen und selbst die Montage der Reifen hat mich nichts gekostet.

Und da sind locker fünf Jahre Mitgliedsbeiträge abgedeckt gewesen. Ich gebe ehrlich zu, dass ich diese Kosten gar nicht hätte aufbringen können ohne mir irgendwo Geld zu leihen. Gerade den Schutzbrief für die Pannenhilfe würde ich nie freiwillig aufgeben wollen. Vor allem weil man nur ein Mitglied im Auto haben muss, um die Leistungen nutzen zu können. Fahre ich nur bei dir mit und dein Auto muss abgeschleppt werden, dann ginge das über meine Mitgliedschaft.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


@Zitronengras: Ich selbst hatte vor zwei Jahren auf der Beifahrerseite beide Reifen platt gefahren, weil etwas auf der Autobahn lag. Da ist dann mit Abschleppen per Seil nichts mehr zu machen. Und dazu noch ein Tag vor Weihnachten, wo er seit Wochen hieß, dass es keine Winterreifen mehr gibt. Der ADAC hat da noch Bestände für solche Notfälle und konnte mir entsprechend helfen. Zu zahlen hatte ich nur die Reifen. Alles andere, wie eben Abschleppen und selbst die Montage der Reifen hat mich nichts gekostet.

Das klingt aber so, als sei es eher sinnvoller, ADAC-Mitglied zu werden, anstatt sich von einer Versicherung einen Schutzbrief geben zu lassen oder? Und da ich einen Neuwagen kaufe, habe ich da nicht ohnehin im Rahmen der Garantie noch irgendwie eine Leistung für den Fall, das ich abgeschleppt werden muss?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von ten points am 12.12.2012, 13:25, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

@Zitronengras: wir haben mittlerweile einen Schutzbrief von der Versicherung. Dieser ist billiger als ADAC und da sind auch alle Kosten abgedeckt, die der ADAC abdeckt. Nur ist eben keine Rechtsschutz dabei. Aber ich würde eher einen Schutzbrief von der Versicherung nehmen als vom ADAC, weil der ADAC wirklich sehr teuer ist. Wenn etwas ist, dann rufe ich meine Versicherung an, die einen 24 Stunden Service für diese Versicherung hat und die schicken einen Abschleppwagen. Das ist dann sogar oft der ADAC, der dann kommt. Dieser schleppt mich dann in die Werkstatt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


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