Sogar noch im Abitur spicken normal?

vom 11.12.2012, 20:33 Uhr

Ich werde bald meine Abiturklausuren schreiben und habe über genau diese mit meinen Klassenkameraden gesprochen. Dabei meinte dann einer, dass er nicht lernen müsse, weil er sich einfach einen Spicker schreiben würde, wie er das sonst auch macht. Ich habe eigentlich nichts gegen Leute die spicken und habe auch schon öfter einen Spickzettel benutzt, aber bei einer Abiturklausur würde ich mich das nicht trauen. Außerdem müssen, wenn das herauskommt, ja alle noch einmal schreiben, nicht nur er oder die aus der Klasse.

Habt ihr bei eurem Abitur gespickt? Findet ihr es normal, dass sogar im Abitur versucht wird, zu schummeln und zu spicken?

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» Fluffeltuch » Beiträge: 797 » Talkpoints: 3,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde es eigentlich nicht in Ordnung, wenn er jetzt schon diese Einstellung hat. Immerhin könnte er doch lernen. Schaden kann das in meinen Augen nicht. Wenn die Zeit nicht reichen würde, könnte ich einen Spicker verstehen, aber wenn man genug Zeit hat, ist es mehr als dämlich.

Ich habe mein Abitur noch nicht geschrieben. Allerdings die Mittlere Reife und da hatte ich auch viele in der Klasse, die einen Spicker benutzt haben. Es hat ihnen nichts gebracht, weil man ja viel zu viel Stoff hat und das alles nicht auf ein paar Spicker passt. Ich selber habe da nicht gespickt und ich war auch so schon nervös genug. Bei uns hätte derjenige eine 6 bekommen und keiner hätte nachschreiben müssen, aber das ist auch schon eine Weile her.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich schreibe dieses Schuljahr auch noch meine Abschlussprüfungen. Ich würde es niemals wagen, bei den Prüfungen Spickzettel zu benutzen oder gar bei jemanden abzuschauen. Wahrscheinlich werde ich sogar mein Handy zu Hause lassen, nicht dass es womöglich anfängt zu klingeln und ich dann mein Abitur wegen Betrugsversuch nicht bekomme, obwohl ich ja eigentlich gar nicht vor hatte zu betrügen. Ich werde auf jeden Fall jedes bestehende Risiko, dass ich des Betrugsversuches verdächtigt werden könnte, so weit es geht von mir fern halten.

Dass manche Schüler bei den Abschlussprüfungen versuchen zu schummeln, kann ich mir aber (leider) dennoch vorstellen. Das ist aber dann deren Sache, für mich wäre es nichts. Was nur furchtbar ärgerlich wäre, wäre, wenn jemand vor den eigentlichen Prüfungen die Prüfung aus dem Tresor der Schule stiehlt und das dann den kompletten Abiturjahrgang im Bundesland betrifft. Das würde mich furchtbar ärgern, aber ansonsten kann von mir aus jeder Spickzettel schreiben, der es für nötig hält und das Risiko eingehen will.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich finde das absolut nicht fair. In Ordnung fände ich es noch, wenn man nur selbst 0 Punkte kassieren würde, aber wenn dann gleich die ganze Gruppe neu schreiben muss, dann macht man sich mit Sicherheit nicht beliebt, und außerdem schreibt man oft 6 Schulstunden, dass heißt es ist sehr anstrengend, und man muss sich nochmal vorbereiten. Außerdem wirft das mit Sicherheit kein gutes Licht auf die betroffene Person, denn so etwas merken sich die Lehrer.

Ich würde mich so etwas schon deshalb nicht trauen, weil meiner Meinung nach viel zu viel auf dem Spiel steht, und ich Angst hätte, deshalb mein ganzes Abitur zu versauen. Ich werden deshalb mit großer Sicherheit nicht spicken.

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» Finja18 » Beiträge: 1296 » Talkpoints: 61,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe bei meinen Abiturklausuren vor etlichen Jahren nicht gespickt. Ich hätte es mich damals gar nicht getraut, da ich in solcher Hinsicht ein totaler Angsthase war. Ich habe dann lieber etwas mehr gelernt. Denn wer erwischt wurde, musste sofort abgeben und bekam eine sechs. So wäre man dann auch durch gefallen oder hätte eine Nachprüfung machen müssen. Spicken finde ich auch den Leuten gegenüber nicht fair, die wirklich zu Hause lernen. Ich könnte das mit meinem Gewissen überhaupt nicht vereinbaren.

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Also ich muss sagen, ich habe in einer Abiturklausur einen Spickzettel benutzt. Dort hatte ich mir einige wenige Dinge notiert, die ich trotz lernen einfach nicht im Kopf behalten konnte. Es war wirklich zum verzweifeln, aber irgendwie hat sich mein Kopf dagegen gewehrt, diese Dinge zu behalten.

Jedenfalls habe ich in der Klausur ganz vorne, direkt am Lehrerpult gesessen und der Lehrer ist immer mal wieder durch die Klasse gegangen, hat aber die meiste Zeit hinter seiner Zeitung am Pult gesessen. Von daher war es gar nicht so schwierig, den Spickzettel zu benutzen und ich weiß von einigen anderen aus meinem Kurs damals, dass sie ebenfalls gespickt haben.

Sicher, wenn ich erwischt worden wäre, dann hätte ich die Null Punkte kassiert und eine Nachprüfung machen müssen, aber es hätte für alle anderen Kursteilnehmer keine Konsequenzen gehabt. Das war also Spicken auf eigenes Risiko. Natürlich bin ich froh, dass es damals gut gegangen ist, aber ich wüsste auch nicht, ob ich das nochmal so dreist durchziehen würde. Ich glaube, man wird mit dem Alter ruhiger und hat Mut zur Lücke. Entweder ich weiß etwas, oder ich kann es mir eben nicht merken. Jedenfalls denke ich mittlerweile so, daher würde ich es wohl nun nicht mehr tun.

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» P-P » Beiträge: 3246 » Talkpoints: 1,58 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Meiner Erfahrung nach wurde nicht nur im Abitur gespickt, sondern sogar bei diversen Prüfungen an der Uni nach Kräften beschummelt, getrickst und Zettel ausgetauscht. Bei meinem Abitur wurde keiner erwischt, und an der Uni war die Aufsicht teilweise so lax, da hätte man seine ganzen Unterlagen mit reinnehmen können.

Ich halte Spicken und dergleichen natürlich auch für unfair, aber denke mir, irgendwann kommen auch die Leute, die ihr Hirn noch nie benutzt haben, in eine Situation, wo Spicken nicht möglich ist. Das sollte zumindest peinlich sein, aber Geld und Beziehungen ermöglichen ja bekanntlich auch so manchen Leuten Studium und Karriere, die eigentlich nicht das Zeug dazu haben.

Ich selber habe seit der Schule nicht mehr gespickt. Weniger aus Gründen der Moral, sondern weil ich genau weiß, dass ich dann nervös werde und man mich garantiert erwischt, weil ich mich so stümperhaft anstelle. So mörderschwer waren meine Prüfungen zudem in meinen Augen auch nicht, also hab ich einfach genug gelernt, um keinen Spickzettel zu brauchen. So waren die Prüfungen für alle Beteiligten stressfreier. ;) Aber ja, auch bei wichtigen Prüfungen wird meiner Erfahrung nach von manchen Teilnehmern gespickt oder sonst wie betrogen.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Als ich damals in der Oberstufe war, waren da ein paar chronische "Spicker" im engeren Sinne, die bei jeder Klausur in fast jedem Fach geschummelt haben. Das fing an bei Russisch (beide Muttersprachler), Deutsch, Englisch und zog sich wie gesagt durch fast alle Fächer der Oberstufe.

Gegen Spicker an sich habe ich ja nichts. Das muss jeder selbst wissen, was er mit seinem Gewissen vereinbaren kann und was nicht. Schließlich muss jeder für seine Taten die Verantwortung übernehmen.

Was mich daran gestört hat war, dass die sich vor der Klausur ihre Spickzettel gezeigt haben und sie gegenseitig korrigiert haben und praktisch öffentlich zugegeben haben, zu spicken. Aber NACH der Klausur, wenn die gute Note dann unter der Klausur stand, hieß es dann immer, man hätte alles ganz alleine und nur durch Lernen geschafft. Einer von beiden hatte auch eine Facharbeit von seiner Schwester, einer Germanistik-Studentin schreiben lassen und hat dafür dann ne 1 kassiert und fair finde ich sowas absolut nicht. Das Schummeln war bei dem wirklich schon chronisch. Sogar in den Abiturprüfungen hat er betrogen, wobei ich mich frage, wie er das angestellt hat, ohne erwischt zu werden, aber wenn man jahrelange Erfahrung hat und quasi Profi ist, wird es wohl ein leichtes sein auch unter derartigen strengen Aufsichten zu schummeln.

» Piccolino89 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Im Abitur konnte ich meinen Atlas und meinen Oxford Advanced Dictionary benutzen. Da standen nun halt die Infos aus den Vorklausuren alle schon drin. Ich habe diese nicht extra ausradiert. Ansonsten hatte ich halt immer noch einen Zettel zur Gedächtnisstütze dabei, so als Sicherheitsnetz. Viel davon brauchte ich aber letztendlich gar nicht. Ein paar aus meiner Stufe hatten sogar draußen einen VW-Bus stehen, da haben die einen Studenten sitzen gehabt, der die Aufgaben löste. Der Austausch erfolgte auf dem Weg zum Klo.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich finde Spicken absolut in Ordnung und praktiziere es selbst auch vor allem in Stegreifaufgaben. Die Schule wird uns schon schwer genug gemacht, ein bisschen mogeln finde ich in ethischer Hinsicht eher unbedenklich.

Was die Sache mit dem Spicken beim Abitur angeht, würde ich eher vorsichtig sein. Bei uns werden meistens direkt vor der Abiturprüfung die Klos durchsucht auf eventuelle Spickzettel. Letztes Jahr mussten sogar alle ihr Handy abgeben.

» CHAOZgamers » Beiträge: 12 » Talkpoints: 2,01 »


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