Wie startet Ihr Euren Arbeitstag?

Zum Anfang auch noch eine Warnung, lasse dich bloß nicht dabei erwischen wenn du im Internet privat surfst. Bei uns ist das ein Kündigungsgrund und die Belehrung darüber mussten wir sogar unterschreiben. Gerade den frühen Morgen halte ich für sehr gefährlich zum surfen. Falls doch einmal ein Arbeitgeber auf die Idee kommen sollte sich die Internetprotokolle geben zu lassen dann fallen die Sitzungen zuerst ins Auge die ganz früh am Morgen stattfanden. Später am Tag wenn alle anderen auch noch im Internet aktiv sind könnten solche Seitenaufrufe doch eher untergehen.

Mein Tagesablauf auf Arbeit ist aber ähnlich, nur ohne privates Internet. Ich bin meistens der Erste in unserem Amt, gegen sechs Uhr schließe ich den Laden auf. Mein erster Weg geht in die Telefonzentrale wo ich das Haustelefon mitnehme bis der eigentliche Hausdienst kommt. Ich sehe dann noch in meinem Postfach vorbei und nehme die Post des letzten Tages für mich mit. Dann sehe ich zu dass ich in mein Zimmer komme, mir Wasser für meinen Tee besorge und mir eine schöne große Tasse davon koche. In die Küche gehe ich aber nicht zum Wasser holen, ich will nicht angesprochen werden und ich habe auch keine Lust den Geschirrspüler auszuräumen den ich nicht befüllt habe.

In der Zwischenzeit ist der Computer hochgelaufen und ich kann die eingegangenen Emails checken. Wenn es erforderlich ist dann beantworte ich sie sofort, dann habe ich das hinter mir. Dann sehe ich die schriftliche Post durch die für mich bestimmt ist, mache die erforderlichen Eintragungen und hefte und loche alles ab oder ich gebe es in die Registratur. Dinge die etwas aufwendiger sind kommen dann auf den Stapel mit der zu erledigenden Arbeit. Dann trinke ich meinen Tee, ich lese die Tageszeitung Online (hier kann ich mich immer rechtfertigen dass ich diese Informationen für die Arbeit brauche) und ich brühe mir noch einen zweiten Aufguss vor. Wenn das erledigt ist schaue ich noch mal kurz bei Kollegen in so einer Art morgendlichen Rund vorbei und betreibe ein wenig Smaltalk. Und dann, ja dann stürze ich mich auf meine Arbeit bis zum Feierabend. Mehr oder weniger, man hat ja auch einen Ruf als Beamter zu verteidigen.

Also ich bin meist recht pünktlich zum Arbeitsbeginn da, maximal 5-10 Minuten früher. Dann ziehe ich mich noch schnell um und dann geht es auch direkt ran an die Arbeit. Da ich nicht weit weg von meiner Dienststelle wohne, kann ich das recht gut planen, dass ich da nicht viel Vorlaufzeit einplanen muss, falls mal was auf dem Weg zur Arbeit passieren sollte.

Und bevor ich aus Langeweile vor Arbeitsbeginn auf Arbeit im Netz umhersurfe, schlafe ich die 10 Minuten morgens lieber länger. Ich arbeite so schon mehr als genug, dass ich da nicht auch noch 15-30 Minuten jeden morgen früher auf Arbeit auftauche.

Ich arbeite in einer Zeitfirma und habe oft ein Wechsel in andere Betrieben. Wenn ich ein neuen Tag in einer neuen Firma habe bin ich immer sehr nervös und voll angespannt was da für Leute sind und was da auf mich zu kommt.
Ein Tag bevor ich da anfange informiere ich mich im Internet darüber was das für ein Betrieb ist und was die für eine Tätigkeit ausüben.

Den nächsten Schritt ist das ich zeitlich ins Bett gehe um am nächsten Tag ausgeschlafen bin. Dann am ersten Arbeitstag bin ich immer überpünklich in den Betrieb das ich nicht ein schlechten Anfang da habe. Und noch bisschen zeit habe mir die Leute da an zugucken und mir ein Bild von der Firma zu machen und kurz bevor es los geht bin ich immer sehr interessiert was gleich auf mich zu kommt.

In den meisten Firmen werden die neuen Leute zusammen gerufen um die Arbeitsanweisung zu besprechen und Papiere auszufüllen. Und nach dem langen Gespräch wird den endlich der Arbeitstag beginnen.

Ich bin oft zwischen 15 und 20 Minuten vor der eigentlichen Arbeitszeit da. Ich ziehe mich dann in Ruhe um, hole mir einen Kaffee oder Tee und trage meine Stempelzeiten und die Überstunden in einen Kalender ein. Danach gehe dann zu meiner Maschinengruppe, um mit meinem Kollegen von der Schicht vorher eine Übergabe zu machen. Wir besprechen dann kurz, was es Wichtiges gegeben hat, ob irgendetwas vorgefallen ist oder was noch ansteht. Das ist oft in 10 Minuten erledigt, so dass ich ein wenig Zeit habe, in Ruhe anzukommen.

Wenn es keine Schicht vor mir gibt, dann gehe nach dem Umziehen trotzdem zu meiner Maschinengruppe, fahre meine Maschinen hoch und lasse sie warm laufen. In der Zeit gehe ich dann einen Kaffee trinken und gehe mit den Kollegen nach Draußen, die dort noch eine Zigarette rauchen. Danach gehe ich wieder mit rein, dann sind meine Maschinen auch warm gelaufen, und ich kann anfangen, zu produzieren.

Einen PC habe ich nicht am Arbeitsplatz, Frühstücken erledige ich zu Hause oder dann in der Pause und auch sonst werden keine privaten Dinge erledigt. Warum auch, ich bin auf der Arbeit, da gehören private Sachen nicht hin, schon gar nicht diese, die man am PC erledigt. Also ich würde auf der Arbeit keine Bestellungen privater Natur erledigen oder auf irgendwelchen Portalen surfen.

Ich bin fast ein wenig schockiert zu lesen, wie sehr einige Arbeit und Job vermischen. Dabei ist mir durchaus bewusst, dass es Unternehmen gibt, in denen Internetnutzung geduldet bis erlaubt ist. Ich hatte auch schon Jobs, wo ich nebenher was Privates im Internet gemacht habe, allerdings waren mir diese Jobs auch relativ egal und auch wenn Internet zur privaten Nutzung erlaubt war, wäre ich nicht auf die Idee gekommen mich mit meinem Usernamen irgendwo anzumelden oder gar Berichte zu schreiben.

Aktuell habe ich auch einen Job mit Internetzugang, den ich aber nur in Ausnahmefällen privat genutzt habe, etwa um eine Fahrplanauskunft zu nutzen, eine Telefonnummer/Adresse zu suchen oder andere Kleinigkeiten. Es gibt wenige Homepages, die ich mir vor der Arbeit aus schon mal ansehe, aber diese haben dann auch mit dem Job zu tun.

Wenn man nicht im Büro arbeitet, stellt sich die Frage, was man vor der Arbeit, bzw. zum Arbeitsbeginn macht, eigentlich weniger. Viele begeben sich vermutlich direkt an ihren Arbeitsplatz oder sind noch kurz im Pausenraum. Von Dingen wie "Jacke ablegen", "Stechuhr betätigen" und ähnlichem einmal abgesehen. Aktuell beginne ich verhältnismäßig spät, so dass ich teilweise mit einer Art Brunch starte vor Arbeitsbeginn.