Wie beschäftigt ihr euch bei Langeweile im Unterricht?

Vorweg: Mir ist natürlich völlig klar, dass es in der Schule eigentlich nicht zur Langeweile kommen sollte. Ich bin auch wirklich keine Schülerin, die dafür plädiert, im Unterricht etwas anderes zu machen, als aufmerksam zuzuhören und mitzumachen. Aber das ist einfach nicht immer machbar, vor allem, wenn man in einer Klasse ist, die vom Niveau und den Leistungen her große Unterschiede aufweist. Während unser Lehrer dann denn schwächeren Schülern zum fünften Mal erklären muss, wie dies oder jenes funktioniert, beginnt man sich als leistungsstarker Schüler eben an zu langweilen. Manchmal hat man auch einfach einen schlechten Tag und kann sich nicht richtig auf den Unterricht konzentrieren.

Nun gibt es natürlich die Möglichkeit, bei Langeweile mit dem Nebensitzer oder noch schlimmer, quer über die Tische mit jemand am anderen Ende des Klassenzimmers, zu sprechen. Da das aber sehr störend für die Schüler ist, die tatsächlich etwas lernen wollen, sollte jedem bewusst sein. Daher ist es sinnvoller, sich selbst zu beschäftigen, wenn man gerade mal aus welchen Gründen auch immer dem Unterricht nicht folgen kann oder will. Es sollte natürlich auch etwas sein, dass dem Lehrer nicht ein Dorn im Auge ist.

Ich gebe zu, ich langweile mich öfters im Unterricht und habe daher früher grundsätzlich ein Kreuzworträtselheft dabei gehabt, das ich gelöst habe, wenn die Langeweile aufkam. Das hat sich aber natürlich negativ auf meine mündliche Note ausgewirkt, daher mache ich das mittlerweile nicht mehr. Stattdessen kritzle ich dann auf meinem Block herum. Nun würde mich mal interessiere, was ihr so macht, wenn ihr dem Unterricht nicht mehr folgen wollt oder könnt? Seid ihr der Typ von Schüler, der dann sofort zu reden anfängt oder versucht ihr die anderen nicht zu stören und beschäftigt euch alleine? Oder lasst ihr es einfach über euch ergehen und wartet auf das Ende der Unterrichtsstunde?

In der Regel langweile ich mich eigentlich nicht im Unterricht, ich gebe mir immer Mühe das Geschehen genau zu verfolgen, und überlege bei jeder Frage, die der Lehrer stellt, ob ich die Antwort weiß, und melde mich dann auch meistens, weil es eben so ist, dass die mündliche Note in den meisten Fächern schwerer gewichtet wird als der schriftliche Teil.

Wenn mir dann aber doch mal langweilig ist, zum Beispiel wenn wir Aufgaben bekommen haben, und ich schon vor den anderen fertig bin, dann gucke ich ob meine beste Freundin die neben mir sitzt auch schon fertig ist, und wir vergleichen unsere Lösungen. Wenn die anderen aber alle beschäftigt bin, dann versuche ich sie auch nicht zu stören, denn ich bin nicht so der Typ der Aufmerksamkeit haben will. Ich habe auch immer einen Block bei mir, und zeichne dann einfach etwas, oder beschäftige mich sonst wie, in dem ich einfach mal kurz die Augen schließe und entspanne.

Normalerweise kommt es aber nicht vor das ich mich langweile. Sonst kritzle ich auch gerne in meinem Block rum, oder gucke in meinem Kalender nach, wann ich noch was vorhabe, oder schreibe mir Dinge auf, auf die ich mich in der nächsten Zeit freue, und mache mir schon Gedanken darüber.

Wenn der Unterricht entsprechend gut ist, dann langweilt man sich nicht, ich gehe aber soweit und sage, dass einfach nicht jeder Lehrer Interesse daran hat, dass ihm zum einen die Schüler zuhören und zum anderen, dass sie was lernen. Solchen Lehrern ist es dann meistens auch einfach egal, wenn man sich anderweitig beschäftigt.

Ich war dann allerdings der Meinung, dass man sich da etwas suchen sollte, womit man nicht stört. Denn zum einen ist das dem Lehrer gegenüber nicht fair und zum anderen muss man ja auch davon ausgehen,dass es wirklich Leute gibt, die das interessiert und die das als nicht langweilig ansehen. Und denen sollte man die Chance geben, dass sie auch in Ruhe zuhören können. Aus diesem Grund habe ich dann einfach gelesen, im Lateinunterricht war stellenweise sogar das Musikhören (sehr leise) möglich. Damit habe ich niemanden gestört und ich habe auch darauf geachtet, dass es nicht so auffällig war.

Ein paar aus meiner Klasse haben vor einem halben Jahr damit begonnen, stumm Karten zu spielen, was sie inzwischen aber lassen, weil sie deswegen dann immer Extra-Aufgaben bekommen haben. Die meisten spielen, wenn ihnen langweilig ist, auf ihrem Touchhandy herum. Besonders beliebt ist bei uns im Moment ein vollkommen sinnfreies Spiel, bei man einfach mit einem Auto über Hügel fährt und dabei Geldmünzen einsammelt .

Ich mache das meistens nicht, da ich nicht möchte, das mein Handy bis zum Ende der Stunde eingesammelt wird, auch wenn das wirklich selten passiert. Stattdessen male ich immer irgendetwas, meistens Comicfiguren oder Schriftzüge. Da ich so was auch gerne in meiner Freizeit mache, reicht mir das. Ich habe sogar schon einmal einen ganzen Kurzcomic gemalt, aber wenn man nicht gerne malt, ist das natürlich nichts. Und eigentlich ist das auch nichts weiter als das Rumkritzeln, von dem du schon geschrieben hast .

Meine Schulzeit liegt zwar schon etwas länger zurück, aber ich kann mich noch recht gut an manche Unterrichtsstunde erinnern, in der wir uns gelangweilt, aber dabei richtig Spaß hatten.

Unter anderem haben wir, das heißt, meine damalige beste Freundin und ich, uns immer Briefchen geschrieben. Allerdings in einer von uns selber entwickelten Geheimschrift, so dass nur wir diese Briefe lesen konnten. Wenn die Jungs die Briefe dann mal abgefangen haben, haben sie sich schön geärgert, weil sie nichts lesen konnten.

Manchmal haben wir auch mit diesen Knallteufeln gegen die Wand geworfen. Natürlich gab es da Ärger, aber wenn wir einmal in Fahrt waren, konnten wir uns vor Lachen kaum noch halten. Allerdings hatte das weniger mit Langeweile, sondern eher mit einem Desinteresse an dem jeweiligen Unterrichtsfach zu tun. Und auch mit einer gewissen Antipathie gegen den Lehrer.

Ich langweile mich leider auch öfter mal in der Schule. Ich denke, dass man mache Dinge dann eben auch nicht drei Mal hören müsste und so wird einem eben langweilig, wenn man es schon begriffen hat. Das ist ja an sich auch nichts Negatives.

Ich lese dann, wenn es länger dauert, schon mal in meinem Buch. Wenn es nur eine kurze Erklärung ist, male ich meistens ein bisschen vor mich hin und passe dann wieder auf. Ich hatte auch immer mal ein Rätselheft oder ein Sodoku dabei. Ich habe aber auch schon erlebt, das andere Mitschüler dann anfangen zu reden. Das wiederum finde ich unfair, weil es dadurch auch nicht schneller geht. Ich kann aber auch besser zuhören, wenn ich nebenbei male.

Also ich habe bevorzugt dann meine Hausaufgaben für andere Fächer erledigt oder mit etwas Glück von jemand anderem abschreiben können. Dann haben wir Briefe geschrieben, die man dann in der Pause mit anderen ausgetauscht hat - so hatte man auch ab und an was zu lesen. Hin und wieder habe ich in mein Skizzenbuch gezeichnet und phasenweise hat man Käsekästchen gespielt oder Freundschaftsbänder unter dem Tisch geknotet. Bei Lehrern mit gewissen sprachlichen Eigenarten haben wir auch oft eine Strichliste der "ähs" geführt.

Als ich noch zur Schule ging, ist es öfters vorgekommen, dass mir im Unterricht furchtbar langweilig war. Manchmal hatte ich den Stoff einfach verstanden und war total unterfordert. Manchmal war es aber auch so, dass ich mich einfach nicht konzentrieren konnte und daher etwas anderes machen wollte. So habe ich oft gemalt. Während meiner Schulzeit sind so einige schöne Zeichnungen entstanden, die ich mir als Erinnerung bis heute noch aufgehoben habe. Manchmal habe ich auch Rätsel dabei gehabt, die ich dann im Unterricht gelöst hatte. Manchmal war es auch so, dass ich im Unterricht gelesen habe. Die meiste Zeit kritzelte ich aber auch irgendwelche Bilder vor mich hin.

Mittlerweile gehe ich nun zur Universität und kann sagen, dass bei mir nun so gut wie nie Langeweile aufkommt. Da ich auch meine gewünschten Studienfächer bekommen habe, sollte es eben auch nicht anders sein. Von daher konzentriere ich mich auch immer auf den Stoff und kann daher auch gut folgen. Außerdem kann bei mir auch gar keine Langeweile aufkommen, beziehungsweise auch wenn es so wäre, könnte ich nichts dagegen tun. Immerhin ist es bei den Vorlesungen so, dass man so sehr mit mitschreiben beschäftigt ist, dass man an gar nichts anderes denken kann. Und bei den Seminaren oder Tutorien ist es bei mir hauptsächlich so, dass wir so wenige Leute sind, dass es sofort auffallen würde, wenn jemand etwas anderes machen würde.

Muss ich zu Beginn einer Vorlesung nicht gleich mitschreiben, vertreibe ich mir die Zeit mit lesen oder mit lernen. So nutze ich meine Zeit wenigstens sinnvoll.

Wenn ich mich im Unterricht langweile, beschäftige ich mich meistens alleine. Manchmal rede ich auch mit meinem Nachbar, weil es einfach lustiger ist. Manche Fächer sind einfach total langweilig. Ich nehme mir dann meistens einen Block und bin Kreativ. Manchmal greife ich auch zu meinem Handy und spiele dort etwas. Doch dies ist auf Dauer ziemlich auffällig und mir wurde mein Handy auch schon mehrmals abgenommen. In letzter Zeit versuche ich mich aber auf den Unterricht zu konzentrieren, da ich meine mündliche Note verbessern will.

Wenn ich mich im Unterricht langweile, dann zeichne ich meistens oder ich male diese Kästchen auf einem karierten Block aus, das ist zwar nicht besonders spannend, aber manchmal vergeht dadurch die Zeit auch ein bisschen schneller. Ich mag es nämlich nicht immer etwas zu zeichnen, vor allem wenn meine Sitznachbarn alle das Bild haben wollten oder es einem Klassenkamerad zeigen wollten, der einige Tische weiter sitzt. Mittlerweile benutzen viele ihr Smartphone im Unterricht, vielleicht sollte ich das in Zukunft auch machen und einige Spiele auf meinem Smartphone spielen.

Manchmal fange ich auch mit meinen Hausaufgaben für den nächsten Tag an, damit ich Zuhause nicht so viel erledigen muss, aber man wird manchmal erwischt und die Lehrer fragen einen, was man denn schreibt und dass man seine Sachen wieder einpacken soll, davon bin ich meistens ein bisschen genervt. Ich hatte mal ein Hausaufgabenheft gehabt, in dem einige Sudokus waren oder einmal hatte ich ein Hausaufgabenheft mit unnützem Wissen, das fand ich auch ganz spannend, beziehungsweise spannender als den Unterricht. Briefe schreibe ich nicht mehr so gerne, weil ich einmal mit zwei Freundinnen im Unterricht Briefe geschrieben habe. Sie hat über die Lehrerin gelästert und sie auch beleidigt, anschließend hat uns die Lehrerin den Brief abgenommen, das war natürlich nicht so toll.

In der Abschlussklasse habe ich auf einem Papier Karikaturen von jedem Lehrer gezeichnet, einfach nur so aus Spaß und weil ich nichts zu tun hatte. Meine Klassenkameraden waren so begeistert gewesen, dass das "Lehrerzimmer auf Papier" herumgereicht wurde und einige wollten sogar, dass ich dieses Bild für die Lehrer kopiere und ihnen schenke. Das wollte ich aber nicht, das wäre mir zu peinlich gewesen. Ansonsten träume ich auch vor mich hin oder schaue aus dem Fenster, das ist auch viel entspannter und es gibt dadurch auch nicht so viel Ärger, glaube ich.