Ungeliebte Zutaten im Essen - was tun?

Jeder hat bestimmt schon mal die Erfahrung gemacht, dass im Restaurant oder in der Kantine Zutaten im Essen waren, die man nicht besonders gern mag. In meinem Fall sind das beispielsweise rohe Zwiebelringe auf dem gemischten Salat. Wenn sie leicht auszusortieren sind, lasse ich sie übrig. Wenn die ungeliebte Zutat nur dann zu entfernen wäre, wenn ich stundenlang im Essen rühren und stochern müsste, würd ich sie halt mitessen und das nächste Mal Bescheid geben oder etwas anderes bestellen. Vorausgesetzt natürlich, es handelt sich dabei nicht um ein Produkt, das ich absolut nicht runterkriege oder von dem mir schlecht wird.

Andererseits habe ich schon Leute beobachtet, die wirklich minutenlang damit beschäftigt waren, jedes Pilzstückchen aus dem Risotto oder von der Pizza zu klauben und fein säuberlich am Tellerrand zu deponieren. Am gruseligsten fand ich die Frau, die in der Eisdiele einen Nuss-Becher bestellt hat und dann alle Nüsse und Nussstückchen systematisch rausgepult hat. Sah nicht sehr appetitlich aus, das Häufchen klebriger Nüsse neben dem Eisbecher...

Ich denke mir dabei immer, wer Zutat XY absolut nicht mag, sollte das halt bei der Essensbestellung berücksichtigen und im Zweifelsfall nachfragen. Das Rumgepule im Essen finde ich ziemlich unästhetisch und auch irgendwie kindisch.

Wohlgemerkt, ich beziehe mich hier auf Zutaten, mit denen durchaus zu rechnen ist, wie eben Pilze auf der Pizza oder Zwiebeln im gemischten Salat beim Italiener. Wie würdet ihr reagieren? Das Essen in seine Bestandteile zerlegen? Es zurückgehen lassen und etwas anderes bestellen? Seufzen und es trotzdem verzehren, weil man zwar kein großer Fan von Tomaten ist, diese aber auch nicht völlig widerwärtig findet? Mit dem Partner die Teller tauschen?

Ich selbst kann Zwiebeln absolut nicht leiden und würde mir daher auch nie etwas bestellen, wovon ich wüsste, dass Zwiebeln enthalten sind. Immerhin wird mir allein beim Anblick von Zwiebeln schlecht und ich muss würgen. Von daher würde ich auch niemals etwas mit Zwiebeln herunterbekommen, da ich mich sonst übergeben müsste.

Sollten in meinem Essen trotzdem Zwiebeln vorhanden sein, obwohl in der Speisekarte darauf hindeutete, stehe ich vor einem großen Problem. Dann mache ich es einfach so, dass ich mir erst einmal zehn Minuten Zeit nehme, um jeden Millimeter des Essens auf Zwiebeln zu untersuchen. Die Zwiebeln werden von mir mit einem angeekelten Gesicht sofort von meinem Teller verbannt und auf eine Serviette gelegt, die nach dem Vorgang sofort entfernt wird. Für mich käme es nämlich niemals infrage, die Zwiebeln einfach mitzuessen, da ich das ganz einfach nicht könnte. Ich schmecke Zwiebeln immer sofort heraus und muss dann auch gleich würgen, wenn ich eine erwischt habe. Mir wird dann gleich schlecht und mir vergeht so auch der Appetit. Von daher haben Zwiebeln auf meinem Teller absolut nichts zu suchen.

Vor kurzem ist es mir auch passiert, dass ich eine Pizza bestellt hatte, auf der geraspelter Parmesan war. Normalerweise mag ich Käse sehr gerne, doch dieser Parmesan war einfach so unfassbar penetrant und scharf im Geschmack, dass ich ihn einfach nicht herunterbekommen habe. So habe ich die Pizza vom Gröbsten befreit und das ein oder andere Stück Parmesan einfach mit gegessen, wobei mir ziemlich schnell übel wurde. Lieber entferne ich einfach alles, was mir nicht schmeckt und kann mein Essen dann genießen, als nach jedem Bissen die Nase rümpfen zu müssen.

Ich bin unter anderem gegen Tomaten allergisch. Gekochte Tomaten in kleinen Mengen wie etwa in der Soße auf einer Pizza oder im Ketchup sind kein Problem. Aber rohe Tomaten rufen sofort einen Juckreiz, auch im Mund, hervor. Deshalb achte ich schon bei der Bestellung darauf, dass ich also nicht etwa eine Tomatenpizza bestelle oder Spaghetti mit Tomatensoße. Und bei Salaten sage ich eben auch schon bei der Bestellung dazu, dass bitte keine Tomaten darin enthalten sein sollten.

Gelangen dann doch mal wieder rohe Tomaten auf meinen Teller, etwa bei der Salatdekoration, dann lasse ich sie einfach liegen. Oder meine Begleitung, die alle meine Allergie kennen, isst diese auf. Bemerkenswert finde ich in diesem Zusammenhang den Kommentar einer Bedienung. Bei einer Hochzeitsgesellschaft gab es eine Tomatensuppe, die ich dann eben nicht aß, sondern mit dem kurzen Hinweis auf die Allergie den vollen Teller dann wieder mit abräumen ließ. Die Bedienung sah mich fassungslos an und meinte, ich hätte doch die vier kleinen Tomatenviertel aus der Tomatensuppe entfernen können. Da fiel mir dann nicht mehr viel zu ein.

Selbstverständlich gibt es Essen, was ich nicht essen mag und dann auch in meinem Essen steckt, wenn ich beispielsweise im Restaurant essen bestelle oder von zu Hause aus essen bestelle. Man weiß vor dem bestellen ja nun nicht immer, was genau im Essen enthalten ist.

Wenn ich im Restaurant essen bestelle und dort Zutaten drinnen sind, die ich überhaupt gar nicht gerne esse, dann schaue ich nach, wie viel von dieser Zutat in meinem Essen steckt. Wenn es nicht so viel ist, dann esse ich es auch mit und gebe dann beim nächsten Mal bestellen Bescheid, dass ich diese Zutat nicht noch einmal in meinem Essen haben möchte. Wenn es aber zu viel an dieser Zutat in meinem Essen vorhanden ist und ich sitze im Restaurant oder desgleichen, dann überlege ich mir auch zwei Mal, ob ich es mitesse oder aus meinem Essen herauspulen. Meist bin ich dann ganz tapfer und esse es dann trotzdem mit, weil es sich im Restaurant nun mal nicht gehört in seinem Essen herumzustochern.

Wenn ich aber von zu Hause aus Essen bestelle und da auch eine Zutat vorhanden ist, die ich überhaupt gar nicht essen mag, dann pule ich zu Hause schon in meinem Essen herum und pule die Zutat heraus, die ich nicht essen mag, und lege sie dann auch auf eine Serviette oder ein Tuch oder halt ordentlich auf den Tellerrand. Immer hin bin ich zu Hause und es sieht kein Fremder, dass ich da in meinem Essen herumstochere und ich muss zu Hause nun mir auch nicht das hineinzwingen, was ich nicht gerne esse. Da bin ich ja nun mal zu Hause und kann mich da benehmen, wie ich nun mal möchte.

Zurück gehen lassen würde ich das Essen definitiv nicht, da ich mich hätte ja vor der Abgabe meiner Bestellung informieren können, ­was an Zutaten in das Essen oder auf das Essen ­kommen und da ich dies meist nicht tue, muss ich damit leben, was ich am Ende vorgesetzt bekomme. Und mit meinem Partner würde ich auch nicht die Teller tauschen, weil er meist das bestellt was er am liebsten isst und das esse ich dann wiederum nicht so gerne und ich nun mal das Essen bestelle, was ich normalerweise gerne esse und er dann aber nicht so gerne essen mag. Somit hat sich das Thema Teller tauschen auch erledigt für uns.

Wichtig wäre es ja schon, zu unterscheiden, ob man etwas nicht verträgt oder dagegen allergisch ist oder ob man einfach etwas nicht mag. Wenn man etwas nicht mag, ist es wohl einfacher, doch etwas mitzuessen oder es auszusortieren. Anders verhält es sich, wenn man gegen etwas allergisch ist und da würde ich auch systematisch nichts bestellen, wo auch nur die geringste Menge des unverträglichen Stoffes vorhanden ist. Da kann man es auch nicht ausschließen, dass nicht doch unbewusst oder ungewollt etwas im Essen vorhanden ist.

Ich mag keine rohen Tomaten, esse sie aber dennoch, wenn ich sie nicht aussortieren kann oder möchte, auch Oliven sortiere ich lieber aus, ehe ich sie esse. Sind sie nicht abbestellbar oder so, nehme ich sie in Kauf und versuche sie zu meiden, oder ich bestelle etwas anderes.

Irgendwie unverständlich, sich einen Nussbecher zu bestellen und die Nussstücke zu entfernen. Dann brauche ich auch keinen Nussbecher zu bestellen oder dergleichen, und wenn es mir um den eigentlichen Nussgeschmack geht, kann man auch nur eine einfache Eiskugel bestellen. So etwas kann ich auch nicht nachvollziehen. Manchmal geht es den Leuten aber auch nur um das Aroma, wenn man es so betrachtet, aber das wird auch schwer, in einer Gaststätte oder so zu erklären. Allerdings würde ich dann selbst auch eher auf mein Können zu Hause verlassen und solche Experimente nicht wagen.

Wenn ich im Restaurant etwas bestelle und in dem Gericht etwas enthalten ist, was ich nicht mag, dann kommt es auch darauf an, worum es sich handelt. Ich mag zum Beispiel keine Tomaten. Bei Salaten sind aber immer auch Tomaten dabei. Da diese ja ziemlich groß sind, sortiere ich sie aus und gebe sie weiter, wenn jemand anders am Tisch diese essen möchte. Sonst lasse ich sie auf dem Teller. Wenn es aber etwas ist, wofür ich erst ewig im Essen herum wühlen müsste, um die Zutaten, die ich nicht so gerne mag, auszusortieren, dann lasse ich es auch lieber und esse sie mit.

Dann versuche ich auch immer, mir zu merken, dass ich bei der nächsten Bestellung eben möglichst sage, dass diese Zutat doch weg gelassen werden soll. Zum Glück habe ich keine Allergien, dann würde ich sicher auch genauer schauen, dass ich nichts esse, wovon ich später Probleme bekomme. Dein Erlebnis mit dem Nusseis erinnert mich irgendwie an mich selber, wenn ich ein Pfefferrahmschnitzel bestelle. Die Pfefferkörner räume ich dann auch erst mal an die Seite, was mir schon viele belustigte Blicke eingebracht hat. Aber ich mag es nicht, auf die Pfefferkörner zu beißen.