Wie wird das Essen im Kindergarten organisiert?

In einigen Kindergärten gibt es den Luxus eines eigenen Kochs oder einer eigenen Köchin. Dort werden die Gerichte wirklich frisch zubereitet, die Kinder können dort auch helfen und somit entsprechende Kompetenzen erwerben oder an so etwas herangeführt werden. Alternativ kann auch von Einrichtungen berichtet werden, die sich das Essen anliefern lassen, wobei es da auch verschiedene Anbieter gibt. Mal muss es billig sein, mal werden bestimmte Ernährungsformen beachtet und so weiter. Allerdings kenne ich auch Einrichtungen, die überwiegend nur Convenience-Produkte mit zahlreichen Zusätzen verwenden.

Wisst Ihr, welches Essen bei Euren Kindern serviert wird? Sucht Ihr vielleicht auch einen Kindergarten exakt danach aus, wie die Kinder dort versorgt werden?

Also ich kenne einige Kindergärten, die sich das Essen mit den Seniorenheimen oder Krankenhäusern teilen. In der Ganztagesbetreuung, in der ich zuletzt gearbeitet habe, bekamen wir das Mittagessen sogar von der Justizvollzugsanstalt, die sich direkt gegenüber von uns befand. Auch bereiteten wir Vormittags- und Nachmittagsjause selber zu und die Kinder halfen gut und gerne mit. Man liegt also richtig damit, dass die Kinder bei der Chance, bei der Zubereitung zu helfen, auch Kompetenzen erwerben können.

Was ich sehr toll finde, dass auch unser Kindergarten, den meine Tochter gerade besucht, obwohl sie die Jause üblicherweise selber zubereiten, einmal in der Woche ein Essen gemeinsam zubereiten. Meistens ist es dann auch etwas besonderes, dass die Kinder normalerweise nicht essen dürfen, weil es süß ist, beispielsweise Pudding oder Milchreis. Es ist sehr spannend und meine Tochter erzählt desöfteren davon.

Mein Sohn hat nur einen Regelplatz bis um halb eins, also nimmt er das Mittagessen nicht im Kindergarten, sondern bei uns zuhause ein. Das Essen wird immer angeliefert. Die Essensliste hängt immer am Speiseraum aus. So kann man nachvollziehen, was es die kommenden zwei Wochen zu essen gibt. Allerdings bin ich der Meinung, dass sich die Gerichte doch sehr ähneln. Wer genau nun die Gerichte anliefert, kann ich allerdings nicht sagen. Da mein Sohn ohnehin nicht im Kindergarten isst, habe ich auch nicht darauf geachtet, wie das mit dem Mittagessen dort abläuft. Für mich war das also kein Auswahlkriterium.

Unseren Kindergarten hätten wir nicht wegen des Essens aussuchen können bei dem Platzmangel und den Verfügbarkeitsproblemen in Kinderbetreuungseinrichtungen. Trotzdem waren wir mit der Wahl zufrieden und haben in den letzten vier Jahren auch einige Änderungen erlebt die unter verschiedenen Kindergartenleitungen getroffen wurden.

Unser Kindergarten hat nur eine kleine Küche. Einmal wöchentlich durfte ein Teil der Kinder dort etwas zu Essen kochen oder backen. Einmal haben die Kinder sogar ein "Elternrestaurant" für einen Nachmittag gemacht und für die Eltern ein kleines Menü gekocht und serviert. Leider ging es meiner Tochter in der Woche damals nicht gut und so weiß ich nicht ob es geschmeckt hat.

Davon abgesehen hatten wir unter der ersten Einrichtungsleiterin einen Zulieferer mit bio-vegetarischer Kost. Wir waren mit der Entscheidung die da getroffen wurde einverstanden und fanden das Essen auch gar nicht schlecht nach dem was unsere Tochter uns so erzählte. Wurst auf ihr Frühstücksbrot durfte sie ja trotzdem haben, und auch daheim Fleisch essen. Und im Speiseplan stand auch einmal pro Woche Fisch.

Nachdem die Leiterin ging und eine neue kam wurde über das Essen allerdings noch einmal diskutiert. Bei dem Elternabend der am Anfang des Kindergartenjahres unter der neuen Leitung stattfand wurde beschlossen beim gleichen Zulieferer zu bestellen, allerdings nicht mehr ausschließlich die vegetarischen Gerichte, so dass es auch gelegentlich Fleisch gab. Auch damit waren wir zufrieden.

Im Jahr danach stand leider eine Preiserhöhung an, so dass wir uns nach einem neuen Anbieter umschauten. Es war wohl auch Biokost die in einer Großküche gekocht wurde, und nachdem meine Tochter immer ordentlich aß waren wir auch damit zufrieden. Ich gehe davon aus dass in dieser Großküche ordentlich und frisch gekocht wurde, da meine Tochter zwar ein relativ unproblematischer Esser ist, aber auch zu Hause lieber die von uns selbst frisch gekochten Gerichte isst als irgendwelche Fertigprodukte mit Zusatzstoffen.

Den Kindergarten haben wir nicht nach der Essenszubereitung ausgesucht, da anfangs nur ein Halbtagesplatz in Anspruch genommen wurde, war das unwichtig.

Unser zweiter Sohn war dann von Anfang an in der Ganztagesgruppe, der ältere Sohn blieb dann auch über Mittag. Also wurde das Essen dann doch wichtig, da wir aber schon in dieser Einrichtung waren, hatten wir keine Möglichkeit, danach zu entscheiden.

Das ist aber zum Glück auch nicht nötig. Im Kindergarten wird selbst täglich frisch gekocht, ohne dabei auf "Fertigprodukte" zurück zu greifen. Auf dem Speiseplan stehen alle Gerichte, Fisch, Fleisch (kein Schweinefleisch), Eintöpfe, vegetarische Gerichte gibt es dabei im Wechsel und die Kinder sind durchweg begeistert, von dem, was die Köchin zubereitet. Neben dem Mittagessen wird dann am frühen Nachmittag noch ein Gemüseteller in den Gruppen angeboten, sowie am Vormittag ein Obstteller. Davon können die Kinder je nach Bedarf essen.

Im Hort, wo unser Großer jetzt sein Mittagessen zu sich nimmt, wird momentan das Essen aus der Kantine meines Arbeitgebers angeliefert. Dieses ist und bleibt ein Kantinenessen, welches zwar nicht schlecht ist, aber durchaus mal aus Tiefkühl-Kost besteht und manchmal nicht auf Kinder abgestimmt ist. Das halte ich für eine nicht ganz so gelungene Lösung. Mittlerweile ist der Kindergarten, dem der Hort angegliedert ist, wieder in seine ursprünglichen Gebäude gezogen, nur die Küche ist noch nicht fertig. Sobald diese aber komplett eingerichtet ist, wird auch dort wieder selbst gekocht und den Kindern entsprechende Mahlzeiten angeboten.