Wie und womit seid ihr schnell aus der Ruhe zu bringen?

Mich würde mal interessieren, wie und womit ihr schnell aus der Ruhe zu bringen seid. Was macht euch nervös und was macht euch unruhig? Oder steht ihr über den Dingen und lasst euch einfach nicht aus der ruhe bringen? Wie macht ihr das? Was ist ausschlaggebend dafür, dass ihr aus der Ruhe zu bringen seid? sind es Taten von Menschen oder kann es auch nur eine Erinnerung sein?

Ich bin ein recht phlegmatischer Mensch und stehe die meiste Zeit nicht gerade unter Strom. Aus der Ruhe bringt mich, wenn ich etwas erledigen, lesen oder telefonieren möchte, und jemand anders steht ständig neben mir, unterbricht mich oder schaut mir genau auf die Finger. Das macht mich kribbelig und bringt mich durcheinander. Ich habe da immer das Gefühl, ich stelle mich dumm an und der andere wartet nur auf den richtigen Moment, um mich zurechtzuweisen.

Dass das in den meisten Fällen gar nicht der Fall ist, weiß ich auch. Trotzdem gibt es kaum etwas, was mich im Alltag mehr aus der Fassung bringt als oben genanntes verhalten. Besonders, wenn mir derjenige nahesteht. Ob Fremde in meiner Zeitung im Zug mitspicken, ist mir relativ egal, aber wehe, meine Mutter liest mit und fängt das Kommentieren an!

Ich bin eigentlich eine ruhige Person und daher lasse ich mich selten aus der Ruhe bringen. Bei manchen Themen kann ich aber richtig an die Decke gehen. Wenn es nämlich um Missstände geht. Ich finde es furchtbar, was manchmal so alles in nächster Nähe passieren kann, ohne dass es jemanden stört oder auffällt. Spontan fallen mir da die Themen Missbrauch und Tierquälerei ein. Wenn da jemand mit mir diskutiert, dann werde ich schnell mal auch etwas wilder, weil ich es eben schlimm finde, was da passiert.

Da ich von Natur aus ein eher hektischer Mensch bin, gibt es da in der Tat viele Dinge, die mich schnell aus der Ruhe bringen. Das fängt schon morgens beim Autofahren an. Wenn ich solche Träumer vor mir habe, die entweder genau Strich-Geschwindigkeit oder sogar noch langsamer fahren, bin ich schon das erste Mal am fluchen, weil ich das Gefühl habe, dass solche Leute mir einfach nur die Zeit stehlen. Gleiches gilt natürlich auch für den Rückweg zum Feierabend, da ist es bald noch schlimmer.

Eine weitere Situation hätten wir da im Supermarkt. Ich hasse es, wenn Leute sich mit ihrem Einkaufswagen mitten in die Gänge stellen müssen, um sich mit anderen zu unterhalten. Und wenn man dann den Wagen einfach wegschiebt, was ich dann mache, wird man blöd angeguckt. Ganz klassisch auch die Leute, die seelenruhig zuschauen, wie ihre Ware gescannt wird, aber nicht mal anfangen, sie auch gleich wieder in den Wagen zu packen. Wenn der nächste dann an der Reihe ist, wo soll der mit seinen Einkäufen hin?! In solchen Situationen bin ich immer kurz vorm Ausrasten!

Nervös werde ich auch, wenn ich auf die Uhr schaue und es ist kurz vor Feierabend und da kommt tatsächlich noch ein Anruf oder ein LKW will Ware abladen. Oder wenn ich einfach nur viel zu tun habe und merke, dass ich es in meiner Arbeitszeit nicht schaffe. Gut, ich lasse es dann liegen, weil ich generell nicht länger bleibe, aber nervös werde ich trotzdem, denn ich hätte schon immer gerne alles zum Feierabend erledigt.

Mich bringt es total aus der Ruhe, wenn jemand in meiner näheren Umgebung etwas macht, was ich als dumm bezeichnen würde, und ich dann wieder der Leidtragende bin in dieser Situation. Wie zum Beispiel mein Vater, der erst gerade etwas ausgedruckt haben wollte, was er dann vergrößert haben wollte. Statt dass er mich direkt ruft und mich ausdrucken lässt, hat er den Computer wieder herunter gefahren und ist weggefahren, dabei rief er mir noch aus der Tür durch die halbe Wohnung zu, dass ich ihm das noch einmal größer ausdrucken soll. Ich habe keine Ahnung, wo er dieses Bild gefunden hat, denn gespeichert hat er es natürlich nicht. Außerdem ist nur unser ganz alter Computer an den Drucker angeschlossen und es dauert ewig, bis der hochgefahren ist und noch einmal genau so lange, bis er eine Verbindung zum Internet gefunden hat. Ich sitze nun schon eine halbe Stunde mit meinem Laptop auf dem Schoß im Büro und habe noch immer nichts ausgedruckt.

Vergleichbare Situationen bringen mich ebenfalls in Rage, ich werde einfach stocksauer und nichts will mir mehr gelingen. Außerdem habe ich andauernd das Bedürfnis, irgendetwas gegen eine Wand zu werfen. Dafür habe ich immer etwas weiches in meiner Nähe, aber mittlerweile lindert das meine Unruhe nicht mehr, weil ich mich daran gewöhnt habe, mit weichen Dingen gegen die Wand zu trümmern. Ich sollte mich wohl lieber in Behandlung begeben, aber diese Extremsituationen sind zum Glück eher selten.

Was mich auch total aus der Fassung bringt ist andauerndes Hundegebell. Ich hasse es, wenn der Hund in der Wohnung über uns bellt, denn ich kann nichts dagegen tun. Und andauerndes Gebell nervt so richtig, gerade wenn man an etwas arbeitet. Bellen die eigenen Hunde, so kann ich dies unterbinden. Ist man aber der Situation ausgeliefert, dann macht mich das wahnsinnig!

Mich bringt ehrlich gesagt kaum etwas aus der Ruhe. Ich habe auch gelernt, in manchen Situationen einfach mal nur gewisse Sachen zu denken, und sie nicht auszusprechen, weil mir das dann nochmal Stress erspart. Letztens war ich mal krank und hatte schlimme Kopfschmerzen - da dachte ich bei jedem falschen Geräusch, dass ich demjenigen, der das verursacht, gleich an die Gurgel springen muss. Seitdem bedauere ich Menschen mit Migräne wirklich.

Ansonsten kann ich es nicht leiden, wenn etwas nicht so läuft, wie ich es wollte. Ich wollte am Wochenende zu Ikea, weil ich einen Schrank kaufen wollte. Keinen kleinen, sondern einen Kleiderschrank und das hatte ich auch angekündigt. So, nun war es am Ende so, dass alle so viel gekauft haben, dass mein Schrank dann da bleiben sollte, weil er nicht mehr reinpasst. Also da war ich wirklich sauer, zumal der Ikeabesuch alleinig auf meinem Mist gewachsen war. Ich sollte dann später nochmal fahren! mit meinem winzig kleinen Auto. Da bekomme ich natürlich auch super einen Schrank rein, der schon in der Länge größer ist, als mein Auto.

Und ich kann Pseudo Stress nicht leiden. Menschen, die ständig gehetzt tun und einem ein schlechtes Gewissen machen, weil man selbst nicht herum rennt. Wenn nichts zu tun ist, dann muss ich nicht so tun, als wäre das so. Das stresst mich und andere. Wenn nämlich richtig Stress ist, dann kann ich immer noch entsprechend reagieren. Man macht sich ja auch nur selber fertig, wenn man ständig so tut, als sei alles so furchtbar stressig.

Ich bin leider sehr schnell aus der Ruhe zu bringen, weil ich relativ hektisch bin. Dabei sind es meist Alltagssituationen, die mich schnell aus der Ruhe bringen können. Erinnerungen bringen mich eher selten aus der Ruhe, die kann ich schnell wieder verdrängen, damit sie mich nicht aufregen. Am Ehesten bin ich durch stressige Situationen aus der Ruhe zu bringen. Wenn z.B. bei der Arbeit sowieso schon Stress herrscht, sind es leider oft schon kleine Dinge, die mich meiner Ruhe berauben können. Ich versuche schon immer, ruhiger zu werden, aber so ganz ist mir das bislang leider noch nicht gelungen.

Bei mir ist es tagesabhängig, ob ich schnell aus der Reihe komme oder nicht. An machen Tagen regen mich bereits die kleinsten Dingen unglaublich auf, an anderen bin ich aber die Ruhe selbst und dann muss es schon etwas sehr, sehr schlimmes sein, das mir diese Ruhe nehmen kann. Es gibt aber schon ein paar spezielle Dinge, die mich besonders schnell aus der Fassung geraten lassen.

Ich mache mir sehr oft Sorgen, wenn mein Freund mit dem Auto unterwegs ist. Er ist mittlerweile kein Fahranfänger mehr, aber es ist so, dass ich fast täglich in der Zeitung von tödlichen Autounfällen lese. Meistens ist es sogar so, dass nicht der Verursacher des Autounfalls stirbt, sondern eben jemand Unschuldiges. Besonders in letzter Zeit kamen viele solcher Berichte und das beunruhigt mich sehr. Meistens bitte ich meinen Freund, mir eine kurze SMS zu schreiben, wenn heil zu Hause angekommen ist, aber manchmal vergisst er das oder es kommt etwas dazwischen, weshalb er später nach Hause komm als geplant. Ich mache mir dann immer unglaubliche Sorgen und male mir schnell die schlimmsten Dinge aus, die passiert sein könnten. Ich weiß, dass das manchmal sehr übertrieben ist und bisher war es auch noch nie so, dass mein Freund tatsächlich einen Autounfall hatte. Nichtsdestotrotz bringt es mich einfach schnell aus der Ruhe.

Was mich auch aus total aus der Ruhe bringt, ist, wenn meine Pläne nicht funktionieren. Das regt mich immer fürchterlich auf und da muss ich dann meistens auch erst einmal an die frische Luft, um mich ein wenig zu beruhigen. Ich plane Dinge eigentlich recht gerne und meistens sind meine Pläne auch gut, es sei denn, jemand Außenstehendes funkt dazwischen. Das passiert mir und meinem Freund leider viel zu häufig, denn von uns aus funktioniert der Plan wunderbar, aber dann kommt seine oder meine Familie eben mit irgendeinem Termin oder ähnlichem dazwischen. Zuletzt war das an Silvester so und das hat mich dann, als ich es am 30. Dezember abends erfahren habe, wirklich erst einmal tierisch genervt. Ich habe dann meistens auch keine Motivation, den Plan irgendwie zu überarbeiten, ich bin dann einfach nur noch genervt.

Oh, da sprichst du bei mir ein Thema an, für das ich sehr sensibel bin. Mich kann man glaube ich sehr leicht auf die Palme bringen, auch ungewollt. Das ist unter anderem ein Grund für den Umzug am neuen Studienort nach nur zwei Monaten.

Eines, was mich nämlich riesig stört, ist Lärm von anderen Personen. Nicht von Maschinen und auch nur wenig von Tieren, außer, es handelt sich um stundenlanges Dauerkläffen, aber das dürfte jedem auf die Nerven gehen. So war meine erste eigene Wohnung extrem hellhörig. Mit so etwas wurde ich noch nie konfrontiert, denn die Wohnung meiner Schwester oder auch von Freunden waren immer sehr ruhig und man hat von den Nachbarn nichts mitbekommen.

Bei mir konnte man aber jeden Schritt nachverfolgen, das hat mich wahnsinnig gemacht. Die Nachbarin kam jede Nacht um eins nach Hause und hat dann den Fernseher angeworfen, ein anderer war Hobbyheimwerker und hat gebohrt und gehämmert bis zum Morgengrauen, ein Spanier hat lautstark mit seinen Liebsten telefoniert und auch sonst war kaum ein ruhiger Augenblick. In meiner jetzigen Wohnung höre ich ganz selten mal über mir ein Gespräch oder sehr leise den Hund unten bellen, es geht mir nun viel besser. Mit dem nun dazugekommenen Autolärm komme ich prima klar, ich finde ihn sogar entspannend und vermisse ihn regelrecht, wenn er gegen 10 leiser wird. Ich glaube, das liegt daran, weil er die Geräusche meiner Mitbewohner überdeckt

Da bin ich sehr eigen. Auch stört mich, wenn Menschen langsam gehen oder generell den Weg versperren. Ich werde fuchsig, wenn ich mit meinem Fahrrad irgendwo lang möchte und die Fußgänger trappeln munter vor mir her. Dazu kommen noch Geräusche, die sich immer wiederholen. Eine Freundin von mir räuspert sich immer ganz komisch, aber gut, das stört mich inzwischen nicht mehr. Manche Menschen sind eben stressresistenter als andere, ich bin es leider nicht.

Leider mit Unordnung, was meiner Tochter oft zum Verhängnis wird, sie räumt ihre Spielsachen quer durchs Zimmer und schneller als Sie gucken kann, räume ich Sie wieder ein, weil es mich einfach stört. Herumliegende Sachen machen mich einfach Wild, wenn Besuch kommt und die Unordnung sieht sei es in im Kinderzimmer oder in der Küche, der könnt ja böses denken.