Erwartet Ihr bei Glatteis stetige Pünktlichkeit?

Durch das Wetter ist es immer mal möglich, dass sich Zeiten nach hinten verschieben und man verspätet auf der Arbeit ankommt oder auch, dass die Tageszeitung verspätet im Briefkasten vorliegt. Beabsichtigt ist so etwas auf keinen Fall, aber vermeiden lässt es sich nun einmal auch nicht immer.

Erwartet Ihr aber bei einem solchen Wetter zum Beispiel, dass die Tageszeitung auch wirklich bis zu einer gewissen Uhrzeit im Briefkasten liegt oder ist es für Euch nachvollziehbar, wenn es mal später wird? Würdet Ihr Euch wegen einer verspäteten Zustellung auch bei erschwerten Wetterbedingungen beschweren?

Als Arbeitgeber lege ich natürlich großen Wert auf Pünktlichkeit. Aber in anderen Punkten, wie zum Beispiel die Ankunft der Tageszeitung etc., sehe ich es lockerer und akzeptiere kleine Verspätungen. Diese sollten jedoch im Rahmen bleiben und auch nicht zum Tagesprogramm werden. Ansonsten habe ich viel Verständnis, wenn zum Beispiel auch der Besuch aufgrund des Wetters nicht immer kommen kann oder die Post und Pakete mit Verspätung beim Empfänger landen.

Aber auf der Arbeit sollte und muss man nunmal immer rechtzeitig ankommen. Schließlich müssen auch die Arbeitgeber ihre Termine einhalten. Am besten ist es, wenn man das Wetter einplant und dementsprechd früh los fährt. Lieber zu früh auf der Arbeit sein, als mit ständiger Verspätung am Arbeitsplatz anzukommen.

Bei den momentanen Wetterbedingungen erwarte ich nicht, dass die Tageszeitung so pünktlich wie immer im Briefkasten steckt. Nachdem es am Freitag hier geschneit hatte, wollte ich am Samstag-morgen noch eben die Zeitung lesen, bevor ich zur Arbeit fuhr. Normalerweise ist die dann schon längst da. Als ich keine Zeitung vorfand, schaute ich kurz nach draußen und sah zum ersten Mal den Zusteller unserer Tageszeitung, der sie mir in die Hand drückte und sich für die Verspätung entschuldigte, obwohl ich nichts gesagt hatte.

Ich würde mich in einer solchen Situation auch nie beschweren, dass die Zeitung noch nicht da ist, das fände ich schon sehr unfair dem Zusteller gegenüber. Es sollte doch jedem klar sein, dass es bei Schnee und Eis nicht so einfach möglich ist, die Zeitungen zu verteilen. Zum Glück habe ich auch bei der Arbeit Chefs, die Verständnis dafür haben, wenn ich mich mal durch solches Wetter verspäte. Das ist nicht selbstverständlich.

Ich würde mich da auf gar keinen Fall beschweren, die können schließlich nichts dafür, wenn das Wetter so katastrophal ist. Außerdem komme ich selbst auch öfter zu spät, ich denke, bei dem Wetter geht das jedem mal so, und dann möchte man ja auch, dass da dann mal ein Auge zugedrückt wird. Wenn man selbst nicht einmal bei der Zeitung ein Auge zudrücken kann, kann man wohl nicht erwarten, dass die anderen ein Auge zudrücken, wenn man selbst zu spät ist.

Also ich bin bei Glatteis auch nicht später im Dienst, als sonst. Ich gehe vielleicht einen Tick früher weg und auf jeden Fall sehr vorsichtig und besonnen auf dem Gehsteig. Wie andere dabei rennen können, verstehe ich nicht. Bei uns wird zwar gestreut und auch leider mit Salz hantiert, aber das macht das Glatteis nicht ungeschehen. Die Straßenbahn kommt bei Glatteis pünktlich, bei den Bussen kann es schon anders aussehen. Ich denke, dass man pünktlich sein kann, aber wenn es aus Sicherheitsgründen nicht ging, kann man das sicher argumentieren. Jeden Tag gibt es kein Glatteis und beim zweiten Mal ist man klüger und früher aus dem Hause.

Alles was sich im privaten Bereich abspielt, also Besucher, Post, Tageszeitung etc. hat durchaus einen Spielraum, was Verspätungen angeht. Da unsere Post eh immer sehr spät hier ausgefahren wird (ich glaube wir liegen am Ende des Bezirkes), wird es eh meist 15:30 Uhr, bis da alles im Kasten ist. Tageszeitung bekommen wir keine, aber auch da wäre ich nachsichtig, wenn bei solch einem Wetter wie es gerade herrscht, mal später werden würde.

Auch wenn sich Besuch angekündigt hat, und dieser nun später auftaucht, ist es kein Beinbruch. Die Frage ist immer, passiert das häufiger (auch bei anderen Witterungsverhältnissen), oder ist die Verspätung eine Ausnahme und tatsächlich im Wetter zu begründen. So sieht das auch bei der Post etc. aus, ist das regelmäßig der Fall, dass es zu enormen Verspätungen kommt, dann kann das nichts mehr mit dem Wetter zu tun haben, aber kommt es mal vor, bin ich da nachsichtig. Ich kann mich ja genauso gut auch verspäten, wenn ich bei Schnee und Eis unterwegs bin, und oft kann man selbst nichts dafür.

Allerdings sehe ich es so, dass man pünktlich auf der Arbeit sein sollte. Daher fahre ich morgens zeitig los, ich stehe sogar im Winter eine halbe Stunde früher auf, damit ich auch ja pünktlich bin. Ich habe eh ca. eine halbe Stunde Weg, im Winter oft mal 10 Minuten mehr, im Sommer auch mal 5 Minuten weniger. Aber ich schaue, dass ich hier frühzeitig losfahre, denn ich hasse nichts mehr, wie unpünktlich auf der Arbeit zu sein, gerade zur Schichtübergabe ist das mehr wie ärgerlich, da immer jemand wegen mir warten müsste und ich das andersherum auch nicht gerne sehe.

Ich habe auch mal Zeitungen ausgetragen und weiß daher, wie scharf manche Leute auf diese Zeitung sind. Vornehmlich ältere Menschen brauchen ja so ihre Rituale und da darf die Zeitung dann auch keine Minute zu spät im Briefkasten sein. Mir persönlich ist es absolut egal, ob ich meine Zeitung frühs, nachmittags, abends oder nachts bekomme. Gerade bei dem Wetter kann man auch nicht auf Pünktlichkeit bestehen. Auch im Job würde ich da schon mal ein Auge zudrücken. Klar ist es blöd, wenn jemand zu spät kommt, aber soll er sich deswegen totfahren? Das haben leider schon viele geschafft, nur weil sie pünktlich sein wollten bei so einem Wetter.

Ich kann absolut verstehen, warum man bei so einem Wetter und Glatteis nicht pünktlich sein kann, auch wenn man es sonst ist und es auch sein müsste. Man muss ja irgendwo auch die eigene Sicherheit beachten.

Ich denke wenn das Wetter wirklich mal so schlecht ist oder gerade der erste Schnee gekommen ist dann ist das normal. Sicher kann man sich darauf vorbereiten aber andere machen es nicht und nicht selten steht man dann im Stau bei einem Unfall oder es kommt etwas anderes unvorhergesehenes dazu. Ich würde mich in so einem Fall sicher nicht beschweren, das kann schließlich mal vorkommen. Außer es kommt dann natürlich jeden Tag vor dann passt es auch nicht. So wie bei meinen Eltern zu Hause wo die Zeitung dann einfach mal für zwei, drei Wochen gar nicht zugestellt wurde weil es ja so schlecht zu fahren ist. Ein paar Tage bis eine Lösung gefunden ist, wäre für mich ok, alles was länger dauert ist dann doch eine Beschwerde wert.

Grundsätzlich gehe ich zwar auch bei diesem Wetter davon aus, dass alle Abläufe relativ pünktlich funktionieren, weil ich denke, dass diese Wetterbedingungen nun für keinen wirklich überraschend kommen und ich schaffe es immerhin auch, pünktlich zu meiner Arbeit oder zu Verabredungen zu erscheinen, zu denen ich mit dem Auto fahren muss. Allerdings bezieht sich meine Erwartungshaltung wohl konkret eher auf mich selbst und wenn ich verabredet bin und mein jeweiliger Freund oder Bekannter nicht pünktlich am vereinbarten Treffpunkt erscheint, dann geht meine erste Vermutung auch in die Richtung, dass er wohl aufgrund der Witterung nicht so schnell vorankommt wie er dachte oder vielleicht auf der Strecke irgendwelche Hindernisse wie Unfälle und dergleichen aufgetaucht sind.

Insofern würde ich mich sicherlich auch nicht wundern, wenn die Post oder die Zeitung, sofern ich eine abonniert hätte, mal unpünktlich kommt. Ich würde es sicherlich nicht begrüßen, wenn das im Winter dauerhaft so wäre, dass meine Zeitung zwei Stunden später kommt, aber vermutlich würde ich auch das einfach hinnehmen, auch, wenn es mich nicht gerade erfreuen würde. Beschweren würde ich mich jedenfalls nicht beim jeweiligen Zeitungsverlag, denn das fände ich reichlich übertrieben, zumal ich dafür auch keine wirkliche Grundlage sehe. Wenn ich mich in die Lage eines Zeitungsausträgers versetze, dann empfinde ich ohnehin bei diesem Wetter und den kalten Temperaturen großes Mitleid und würde auch nicht wirklich tauschen wollen.

Wenn jemand diesem Job also trotz der aktuellen Widrigkeiten in Sachen Wetter nachgeht, verdient er eher meine Hochachtung als eine Beschwerde, weil er es nicht schafft, pünktlicher zu sein. Und ehrlich gesagt glaube ich, dass ich nun auch keinen sonderlichen Wert darauf legen würde, dass meine Zeitung bereits am frühen Morgen bei mir eingegangen ist, weil ich sie ohnehin nicht bereits am Morgen lesen würde, sondern frühestens in Richtung Mittagszeit.

Das darf sich ein Arbeitgeber schon erwarten. Ich als Arbeitnehmer checke halt früh genug ab in welchem Zustand die Straße ist, ob ich beim Auto "kratzen" muss um Sicht zu haben. Solche Dinge kalkuliere ich dann eben in eine längere Anfahrtszeit zum Arbeitsplatz mit ein um pünktlich dort erscheinen zu können.

Natürlich kann man aber nicht viel dafür wenn man mit öffentlichen Verkehrsmittel anreist und diese wegen den schlechten Wetterverhältnissen nicht pünktlich sind. Ich komme aus Österreich und bei uns hat es sehr viel Schnee und Eis, bereits jetzt. Da kann es schon einmal vorkommen dass ein Bus gar nicht oder 30 Minuten zu spät kommt, ist nicht an der Tagesordnung aber eben auch schon passiert.