Wenn das Nachtlandeverbot zum Ärgernis wird

vom 08.12.2012, 22:59 Uhr

Wir hatten auf unserer Reise nach Madrid beim Rückflug wirklich Pech. Wir waren ganz froh über die pünktliche Landung der Maschine und dann folgte eine herbe Enttäuschung. Der Flug wurde zunächst abgesagt, weil die Maschine, laut Durchsage, ein technisches Problem hatte. Wir mussten das Gepäck holen und uns am Schalter anstellen, um ein Hotel für die Nacht zu ergattern und unsere Flüge umbuchen zu lassen. Sinnig war es dort, eine Businessreihe zu eröffnen, obwohl die Bombardier nur zwei Reihen an Sitzen hatte und niemand Business gebucht hatte. Das Personal war sehr freundlich und zuvorkommend. Das einzige Manko war, dass erst durch mein beständiges Bitten, mit 30 minütiger Verspätung, Wasser verteilt wurde.

Zum Glück blieben wir noch am Flughafen, denn Hoffnung wurde verbreitet, dass man eventuell doch noch am gleichen Tag fliegen könne. Nach langer Zeit des Wartens auf eine Durchführung, wurde dann doch das OK gegeben und wir machten uns um 22:30 auf den Weg und konnten um 22:55 starten.

Nachdem aber in DUS Nachtlandeverbot ist, wurden wir auf Köln/Bonn umgelenkt. Wir landeten erst um 1:45 nachts in Köln. Dort war der (Terminal)Bus sehr schnell da und ein netter, sehr bemühter Mitarbeiter zu Stelle, dennoch mussten wir fast 50 Minuten! auf das Gepäck warten, weil es keinen mehr gab, der um diese Uhrzeit regulären Dienst hatte. Da war es schon 2:35 nachts.

Die Fahrt in dem sehr zugigen Zubringerbus dauerte 50 Minuten. Die Leute lehnten sich zurück und lagen mir schon fast mit ihrem Sitz im Gesicht. Von Rücksicht gab es nichts zu spüren. Die Fahrt war ein echter Horror. Nachdem aber nachts in DUS keine S-Bahnen fahren und die Bahn am sowieso mal wieder streikte, gab es am Flughafen wegen des Nachtflugverbots logischerweise wenige Taxis. Wir hätten sonst abends locker eine S-Bahn um ein paar Euro für zwei Personen nehmen können. Wir mussten uns aber eines zum gebuchten Hotel um 25 Euro besorgen, was mitten in der Nacht an einem Flughafen mit Nachtlandeverbot nicht so einfach war. Öffentlichen Verkehr gab es wie gesagt keinen mehr. So kamen wir erst knapp vor 4 Uhr im Hotel an und der Rezeptionist meinte, er habe unser Zimmer schon vergeben. Mit Mühe fand sich aber noch ein leeres Zimmer mit einem Bett, das wir uns zu zweit teilen durften. Der ganze Tag war hinüber und es lebe das Nachtlandeverbot in Deutschland.

Hättet Ihr anders in dieser Situation reagiert oder denkt Ihr, Düsseldorf hätte eine Ausnahme für die Landung machen sollen? Die wussten, dass die Bahn streikt und gingen nach Vorschrift ist Vorschrift. Findet Ihr diesen harten Kurs gut oder sollte es gesetzliche Ausnahmen geben?

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Auch, wenn du da sicherlich anders drüber denkst, finde ich es richtig, dass es solche Verbote gibt. Immerhin müssen auch die Anwohner geschützt werden, und wenn es immer eine Ausnahme geben würde, wäre das nicht der Fall. Den so Ausnahmen würde es sicherlich immer wieder geben.

Sicherlich war es für euch sehr unangenehm, und wenn man mal ein Problem hat, kommt eben alles zusammen, aber Vorschriften sind nun mal Vorschriften. Ich finde es ganz gut, wenn man feste Regeln hat und sich auch an diese hält. Man kann doch auch nicht erwarten, dass der ganze Flughafen weiter in Betrieb bleibt, nur weil man noch nicht angekommen ist.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Wir haben in Wien auch Flüge nach Mitternacht. Manchmal bis ein Uhr früh. Gewisse Charterflüge gehen schon um vier Uhr früh raus. Hier stellt sich aber mir die Frage, warum kaufe ich mir ein Grundstück in Flughafennähe? Weil es so billig war, weil eben dort die Flüge reinkommen? Dass dort ein reger Betrieb herrscht, wissen die Anrainer und haben sicher untertags auch kein lustiges Leben. Ich würde gewisse Ausnahmen zulassen, denn wenn die Maschine keinen Sprit mehr hat und über München schwebt, ist das bis Köln-Bonn noch hübsch weit. Ich find es viel schlimmer, wenn Leute im Grünen ein Haus gekauft haben und plötzlich eine Autobahn vor die Nase bekommen. Das wusste meist keiner, aber bei den Flughäfen war es wohl der extrem niedrige Grundstückspreis, der lockte und dass man selber auch schnell verreisen kann. :oops:

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